Honda CB 500 S 48 PS dreht nicht über 6000 U/min

  • Hallo,

    der pickup wiurde gegen ein Original-Neuteil getauscht, Zündung abgeblitzt und Steuerzeiten der Ventile überprüft.

    Die Vergaser-Stutzen sind laut Werkstarttmeister dicht.

  • Hi,


    dann könnte es sich schlimmstenfalls um das "WolfHenk"-Phänomen handeln.

    WolfHenk hatte eine CB 400N, die lief einwandfrei - drehte aber nicht über 7000, nichtmal bergab. Alles überprüft, keine Fehler gefunden - erst beim Zerlegen zeigte sich, dass der Motor 'nen massiven Kolbenfresser hinter sich hatte (wenn ich mich recht erinnere, beidseitig - sollte irgendwo im Twin-Forum noch nachzulesen sein).






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Servus,

    auf welche Art wurde auf 48 PS gedrosselt? Denn werkseitig gab es die PC 32 nur in den Leistungstufen 58/50/34 PS.

    Vielleicht liegt da der Hund begraben.


    Gruß Tschoni

  • Die Austausch-Vergaser waren auch mal versuchsweise ungedrosselt eingebaut, es kann also nicht an der Drosselung/Vakuumtrichter bzw. deren Federn liegen.
    Gegen einen Kolbenklemmer spicht die unauffällige Druckverlust- und Kompressionsprüfung.

  • :nixweiss:


    Ich glaube mich zu erinnern, dass damals bei WolfHenk zumindest die Kompressionsprüfung auch unauffällig war.

    Eine kleine Endoskop-Kamera (die durch das Kerzenloch passt) wäre jetzt nützlich, um auch das auszuschliessen.






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Hallo Olaf-Frankfurt, ich kann mir erinnern, dass CB 500 10 Jahre im Dornröschenschlaf war und dann von der Honda-Werkstatt in Betrieb genommen worden ist. Bei der Prozedur Belebung fehlt mir, dass bevor der Motor der gestartet wird. Das der Motor mit der Hand vorsichtig gedreht wird, Notfall mit einen Tropfen Öl durch die Zündkerze, damit die Kolben wieder einen Öl-Film erhalten. Letztes Jahr habe ich meinen Sprinter von der Mercedes aus 5 Jahren Abmeldung aktiviert. Dies hat sehr gut funktioniert. Sie haben den Motor von Hand mehrmals durchgedreht und dann erst gestartet.


    Das ein Motor mit einen leichten Kolben-Klemmer lauft kann habe ich selber erlebt. Auf einer Fahr mit dem Heinkel-Roller 200km vor dem Ziel hatte ich ein hohes Pfeifen und der Motor ging aus. Zum Glück direkt vor einem Autobahn-Rastplatz ohne Tanke. Ich hatte Motoröl verloren. Habe dann einen Autofahrer gefunden, welcher Motorölkanister hatte. Den Ölverlust ausgeglichen und dann dem Motor durch schieben wieder beweglich bekommen. Der Motor lief dann wieder aber mit weniger Leistung.


    Zu Hause angekommen habe ich den Zylinderkopf geöffnet. Heinkel hat nur einen Zylinder von 175ccm. An der Zylinderwand gab es wenig Freßspuren. Habe die Zylinder von der Fachwerkstatt nacharbeiten lassen und den Kolben durch eine Übergröße ersetzt. Der Roller lief danach wieder wie gewohnt. Bevor der Motor aufgemacht wurde hat eine Kompression Messung noch brauchbare Werte angezeigt!


    An das Thema wie man Motoren aus dem Dornröschenschlaf bringt ohne Schaden, habe ich großes Interesse.

    • Habe eine Honda-Außenborder 90PS der erst 10Std gelaufen mit angebautem Boot der seit ca. 20 Jahre in einer Scheune steht.
    • Habe einen Honda-Außenborder 2PS der seit 10 Jahre in der Scheune steht.
    • Habe einen Wankelmotor von Fichtel-Sachs der für Schneemobile benutzt worden ist.
    • Usw…
  • Was die Werkstatt vor der Wiederbelebung "im" Motor alles gemacht hat, kann Manfred ja vielleicht noch beschreiben - dass der Motor dann erstmal bei ihm 600 Kilometer ohne Auffälligkeiten gelaufen ist, spricht etwas gegen direkte Folgen einer unvorsichtigen Wiederinbetriebnahme.

    Den Motor von meinem Projekt5 (hatte mindestens 7 Jahre gestanden - solange war die Spender-Maschine schon abgemeldet, als ich sie zerlegt hab) habe ich vor der Inbetriebnahme mehrere Monate auf die beschriebene Weise "eingeweicht" mit einer halbe/halbe-Mischung aus Motoröl und WD40. Alle paar Wochen ein paar Umdrehungen gedreht und zwischendurch mal ein paar Esslöffel "Einweichmittel" nachgegeben. Und vor dem Start reichlich Öl direkt auf die Nockenwelle und die Steuerkette gekippt und auch ein paarmal rundgedreht. Läuft seitdem stressfrei und bestens (22.000 bis jetzt) - ob da ein zwingender Zusamenhang ist :nixweiss:



    Kolbenfresser können sich auf die seltsamste Weise auswirken - ich bin die Maschine von WolfHenk selber mal probegefahren, lief soweit wie ich das erwartet hab, drehte nur eben nicht über 7000.

    Mein Ölbrenner hat wohl einseitig 'nen Fresser gehabt (Kompression kalt links ca. 4,5 und rechts ca. 12), wollte aber erstmal garnicht laufen (am Strassenrand ausgerollt). Kam dann zwar wieder ans Leben, aber kaum über Standgas hinaus, ich bin dann so losgefahren heimwärts - notfalls tuckere ich auch 25 Kilometer mit Standgas am Strassenrand entlang :crazy:

    Bis ich Frankfurt erreicht hatte, war schon wieder Tempo 70 rauszuholen. Fehlersuche an den Versagern (wollte zu dem Zeitpunkt auch nicht an 'nen Kolbenschaden glauben) brachte nichts - aber mit der Zeit besserte sich der Motor weiter, so wie auch Manfreds Motor erst nur 3000 (siehe Beitrag 1) machte und inzwischen wieder 6000 schafft ...

    Mein Motor läuft heute über 3000 weitgehend normal (dreht auch hoch), springt seeeehr schlecht an (auch der "gesunde" Zylinder braucht viel gutes Zureden :irre:) - und wenn die 500er mein Mopped wäre, würde ich wahrscheinlich sagen "weiterfahren!" - über 6000 muss doch garnicht sein ... :spin:

    Ich bin seit dem Schaden auch schon 5000 Kilometer so gefahren und werde mir wohl auch dieses Jahr nicht die Mühe machen den auseinanderzuhauen ... :crazy:



    Also bleibt meine Empfehlung an Manfred, doch mal Kolben und Zylinder zu inspizieren, erstmal stehen.






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Hallo,

    zur genauen Inbetriebnahme kann ich leider nichts Genaueres sagen, nur dass sie nach langem Stillstand in der Honda-Werkstatt wieder zum Leben ertweckt wurde. Dort erfolgte dann die Reinigung der Vergaser per Ultraschall und Tank/Benzinhahn wurden gereinigt/gewechselt. Da wir als Neulinge gar nicht über 6000 U/min gefahren sind, kann ich nicht sicher sagen, ab wann dies begann. Die initiale Drehzahl von max. 3000 U/min steigerte sich sofort nach Vergaserreinigung auf 6000 U/min, laut Honda-Mechniker dann aber wohl mit a.e. Zündaussetzern ab dieser Drehzahl.

  • Wenn es auch banal klingt, ich würde es mit noch mal ganz neuem Sprit testen. Dann noch, Ist OT vom Polrad auch OT der Kolben? Ist zwar unwahrscheinlich, aber eine Prüfung ist schnell durchgeführt.

    Es gibt immer den Einen der es besser weiß, auch wenn er keine Ahnung hat.