Schotterfahren lernen

  • Hallo ihr lieben Boardler


    Ich komme mal mit einer Frage, die für die/den anderen ein wenig komisch tönt.


    Ich habe seit etwas mehr als ein Jahr den Motorradführerschein, welcher ziemlich steinig war, mit guter Fahrschule jedoch super zu bewältigen war. Nun haben mein Partner und ich schon einige Touren gemacht und da bin ich schon an Grenzen gekommen und eine Grenze ist eindeutig das Fahren auf unbefestigten Boden, da reicht schon ein Schotterparkplatz. Es ist zwar schon deutlich besser geworden, bei mir kommt aber sofort bei dem Gedanken, wie ich das bewältigen kann.


    Nun würden wir gerne zusammen die Grand Alpen Tour nächstes Jahr machen und meine Frage an euch:

    Kennt jemand das von euch, wenn ihr auf Schotter fahrt, dass euch das Adrenalin hochschiesst?

    Wie habt ihr das bewältigt?

    Kommt jemand aus dem südlichen DE Raum und kennt vielleicht einen Trainer, wo man so was souverän lernen kann?


    Liebe Grüße


    Sabrina

  • Hi Sabrina,

    das wichtigste ist locker bleiben...


    gerade aus ist meist das kleinste Problem,

    ich lass dabei den Lenker meist "alleine" laufen,

    jedes Motorrad ist da etwas anders. Als der Umbrailpass noch nicht geteert war, waren das immer ein paar schöne km, wobei das nicht wirklich Schotter war. :D

    Mit der Bolle bin ich da meist um die 60 km/H manchmal auch etwas mehr unterwegs. Das Motorrad hat dabei ein Eigenleben, es schwingt ganz leicht unter mir. Da muss man sich rantasten und man muss sich dran gewöhnen.

    Abbremsen tut man da bevorzugt hinten!


    Mit der Pan geht es nicht so gut, die wir über 50 km/h sehr unruhig.

    Wichtig ist, Arme locker lassen! Und dem Motorrad dadurch "Freiheit" geben.


    Letztes Jahr auf unserer Schweiztour hatten jeden Tag Schotterpassagen, zu Teil waren die auch mal mehr als einen km lang. Das gibt Übung und Routine :wink1:

    Da wird man jeden Tag mutiger und lockerer :D


    mein Schatz hat sich sogar über die "Abwechslung" gefreut. Die CBF fährt auf Schotter recht problemlos. :sup1:


    Auf Parkplätzen muss man vorsichtig sein, zum Wenden braucht man einfach Platz und Übung.

    Mitglied 221 im Bol d'or Club e.V.
    Turtle-Hilfe
    "Monty Burns" made by Terpi :)

  • Umbrailpass :groel:

    Der ging auch mit der XX locker flockig :0018:


    In Schweden waren viele Dorfverbindungen geschotterte Feldwege, das war teils schon heftig.

    Tiefer Schotter ist häßlich beim Gaswegnehmen/Bremsen, da wird's vorn schwammig.


    Beim SHT auf einer Crosspiste mit der CRF1000 war

    Regel Nr. 1 immer 2 Finger an der Kupplung um im Ernstfall sofort trennen zu können.

    Regel Nr 2: Nicht sitzen sondern in den Fußrasten stehend das Moped laufen lassen.

    Regel Nr 3: Gas ist Dein Freund (was man als Könner locker daher sagen kann, sich aber so nicht af die Schützlinge übertragen läst :oops:)



    Aber man muß schon danach suchen um in den Alpen Schotter zu finden, ich habe nun mehrfach den Weg über die Pässe bis ans Mittelmeer gefahren und eigentlich meist tolle Straßen vorgefunden.


    Und wenn jemand coole Straßen bauen kann dann sind es die Schweizer :res:


    Im Fall des Falles weg vom Moped bevor es unten ist. Liegt man erstmal drunter kann das derbe in die Hose gehen.

    Mich hat's beim besagten SHT hingelegt und ich war nicht schnell genug, das Moped hat meinen Stiefel "festgenagelt" und ich wäre ohne Hilfe da nicht raus gekommen.

    Die Endurostiefel haben einen Top Job gemacht und meinen Fuss vor Schäden bewart.


    :D


    Edit: Genau das von Manfred verlinkte Trainig war's: Geilomat :med:

    Immer gut drauf bleiben!
    Gruß - Kolle
    Ohne Navi wär ich schon da :D______________ Adblock+ :topX:

  • Ich muss meinem Vorredner Kolle zustimmen:

    Schotter ist in den Alpen doch schon selten geworden (nicht nur auf der Straße!).


    Wirklich erwähnenswert Schotter hab ich nur in Rumänien gelegentlich unter die Räder bekommen,

    aber das ist auch schon wieder 10 Jahre her.


    Nichtsdestotrotz bin ich der Überzeugung, dass die Strecken, die mich noch reizen,
    damit nicht geizen.

    Wie empfohlen ist es bestimmt nicht verkehrt,

    sich durch einen Lehrgang darauf vorzubereiten,

    dass es auch ein Spass wird und bleibt.

    Mit naiver Vertrauensseligkeit (wie bei mir) muss man schon sehr in der Gunst der Götter stehen.

    Is so!


    Wie auch schon geschrieben wurde, besteht aber kein Grund
    vor solchem Geläuf Schiss zu haben.
    Vertraue deinem Motorrad,
    es fährt immer besser als du.. ;)

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

    [SIGPIC][/SIGPIC]

  • Vielleicht noch: nicht ungepflasterte Straßen meiden, sondern sich dran gewöhnen. Andere Leute donnern ja auch durch, sodaß einem die Haare zu Berge stehen.

    Sehr gute, hohe Stiefel anziehen. Der ganze andere Kram, vom Nietenhandschuh bis zur Protektorenjacke, ist ja nur für Hochgeschwindigkeitslandungen nötig, aber Fußgelenke sind einfach wichtig. Und fragt mich mal, woher ich das weiß. (Das einzige Mal, wo ich wegen eines "dirt track" auf die Frxxxe geflogen bin, war in Arizona, wo uns dieser Mist-Tourguide, zweifellos mit heimlichem Grinsen, eine ultimative Abkürzung über einen Wüstenpfad führte. Plötzlich war ich mit einer Trudi, sowieso nicht die exakteste Straßenlage, in so eine dämliche "Dachrinne" geraten und hatte nur noch die Wahl, ob ich mich nach links oder nach rechts ablegen wollte. Es wurde dann rechts, aber die Moppedvermietung hat die Delle, die mein Knie in den Tank geschlagen hat, nicht bemerkt :oops:).

    Nicht extra langsam fahren. Die ständigen Lenkerkorrekturen schaffen dann eine Unsicherheit, und man kann die Stabilisierung durch die Kreiselwirkung der Räder auch gut brauchen.

    Füße auf die Rasten! Und wie immer, Knieschluß beherzigen!

  • zu Regel 3 ja, man darf nicht zu ängstlich dran gehen, wieviel gas ist noch gut, bzw. ab wieviel ist schädlich.... das kommt mit der Erfahrung und mit immer wieder üben,


    Kolle, man braucht in der Schweiz nicht zu suchen... wenn die Schweizer Straßen sanieren, dann richtig!Sie reißen alles weg, dann gibts eben mal auf nen km eben keine Straße, aber fahren kann man da schon :D Und wenn man da einigermaßen "normal" drüber fährt, fährt es nicht mal schlecht.


    Mit dem Umbrail muss ich dir Recht geben, als ich den vor 17 Jahren das erste Mal gefahren bin, war da noch Schotter, die letzten Jahren war der Schotter ganz schön klein gemahlen.... jetzt gibts keinen mehr :sad2:

    Mitglied 221 im Bol d'or Club e.V.
    Turtle-Hilfe
    "Monty Burns" made by Terpi :)

  • Ich kann allen zustimmen, solange man mit noch Tourenmotorädern fährt. Die Steigerung bekommt ihr dann mit Sportlern. Dann wird es erst richtig lustig. Und wenn ihr dann mal in Frankreich unterwegs seid, dann kann ich euch Strecken empfehlen, 30 km ca 1,5 h, da seid ihr froh, wenn es eine route nationale "wäre". Inzwischen darf man ja in Frankreich nur noch 80 km/h fahren, aber auf den meisten Strecken ist auch das zu viel. Es ist dabei egal was die Straße her gibt.

    Gruss Streusel

  • Stimmt!


    In den Cevennen hab ich oft lachen müssen,

    wenn da Schilder 70 oder 80 Km/h erlaubt haben.

    Im Leben hätte ich nicht probiert, so schnell zu fahren!:nono:


    Zumal man nie sicher sein kann, ob der Straßenbelag über all fest ist,

    oder schon/noch loser Split.


    Aber wie schon erwähnt, so ein Motorrad hat auch seinen Stolz und legt sich nicht gleich hin.:D

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

    [SIGPIC][/SIGPIC]

  • In der Fahrschule wird zwar schon Einiges vermittelt aber beim Motorradfahren gibt es danach auch noch vieles zu entdecken und zu erlernen. Wenn du für Offroad ein Training suchst ist der Enduro Park Hechlingen zu empfehlen, dort kannst du unter Anleitung mit Leihmotorrädern üben und mit dem Selbstvertrauen auch die nötige Lockerheit bekommen. Ich war nach vielen Jahren Offroad Erfahrung dort um zu testen wie sich eine dicke GS im schwierigen Gelände anfühlt aber es waren auch mehrere Damen dort um sich in einer Einsteigergruppe auf längere Touren auch mit Schotterstraßen vorzubereiten

  • Danke ManfredK für den Link, das kannte ich noch nicht gar nicht, obwohl ich gesucht habe.

    Werde diese dann kontaktieren. Das hört sich super an.


    Wenn du für Offroad ein Training suchst ist der Enduro Park Hechlingen zu empfehlen, dort kannst du unter Anleitung mit Leihmotorrädern üben und mit dem Selbstvertrauen auch die nötige Lockerheit bekommen. Ich war nach vielen Jahren Offroad Erfahrung dort um zu testen wie sich eine dicke GS im schwierigen Gelände anfühlt aber es waren auch mehrere Damen dort um sich in einer Einsteigergruppe auf längere Touren auch mit Schotterstraßen vorzubereiten

    Danke RalfS: Ja, den hab ich auch schon mal angeschrieben.


    An alle:

    Danke für eure Tipps:

    mein Schatz hat sich sogar über die "Abwechslung" gefreut. Die CBF fährt auf Schotter recht problemlos. :sup1:


    Auf Parkplätzen muss man vorsichtig sein, zum Wenden braucht man einfach Platz und Übung.

    Sangalaki danke für den Zuspruch, ja tatsächlich muss ich dem Motorrad da wohl vertrauen.


    Und vor allem üben üben üben.

  • Grundsätzlich hat man sich auf das Vorderrad zu konzentrieren. Man kann nur dorthin fahren wo auch das Vorderrad hinfahren kann. Egal ob Schotter oder Geländefurchen. Darauf muss man sich beim Fahren konzentrieren, sonst fällt man um. Wenig Seitenführung am Vorderrad reicht aus, bei totalem Glatteis o.Ä. geht aber gar nix mehr.

  • Schön geeignet zum üben sind rollsplitt straßen, die ersten paar moppedjahre hab ich die gemieden. Dann kam die sumo zeit und seit dem läufts.

  • Legal Schotter fahren mit dem Motorrad ist in Deutschland ja eher schwierig. Deswegen mal ein anderer Ansatz - als Ergänzung, nicht als Ersatz.

    Mit dem Mountainbike bekommst du auch Gefühl für den etwas anderen Untergrund: Im Stehen fahren und sich das auch trauen, nicht auf Baumwurzeln bremsen, die Angst vorm Schmodder verlieren, Vorausscht im schwierigen Terrain - ein bisschen was kann man schon mitnehmen ...

    Die CBF kommt erst weg, wenn die Brough Superior in der Garage steht