Meine CX 500 läuft unter Last nur auf dem rechten Zylinder :(

Moin Moin an die Honda-Gemeinde!

Ich habe mir Ende 2018 eine CX 500 zugelegt und diese seither neu aufgebaut. Seit zwei Wochen habe ich nun endlich TÜV, bekomme das Bike aber leider nicht richtig zum laufen. Bin so langsam echt ratlos, was ich bei meiner CX noch machen soll. Immer, wenn ich mich raufsetze und eine Runde um den Block mache, setzt nach einigen Gasschüben der (in Fahrtrichtung) linke Zylinder aus. Manchmal zuckt das Moped noch ein-, zweimal und dreht kurz höher, aber in der Regel bleibst beim starken Leistungsabfall und einem unrunden Lauf. Daraufhin habe ich folgendes geprüft und durchgeführt:

- Vergaser wurden gereinigt und haben frischen Treibstoff in den Schwimmerkammern

- nagelneue Zündkerzen (NGK D8EA)

- beide Kerzen haben Zündfunken

- Vergaser scheinen relativ synchron zu laufen, zumindest ist das Kerzenbild bei beiden gleich, hell-grau

- beide Zylinder laufen unabhängig voneinander (ein Zyl. mit eingeschraubter Kerze und aufgestecktem Stecker, der andere ohne Kerze - und umgekehrt)

- beide Zylinder gemeinsam laufen im Standgas ruhig und sauber

- Zündspulen, Kabel+Stecker wurden bereits einmal gegeneinander gewechselt, um zu sehen, ob der Fehler mit-wandert (von linkem Zyl. auf den rechten)

- leider bleibt es immer beim linken Zylinder, der unter Last abstirbt. Wenn ich die Kerze anschliessend rausdrehe, ist sie feucht

Kennt jemand das Problem? Hat jemand viel Plan von Zündung/Elektrik der CX 500?

Vielen Dank für eure Unterstützung!!!

Gruss aus Hamburg

Martin

Zitat von olaf-frankfurt

Moin und

die nasse Zündkerze deutetauf Überfettung hin.

Hast Du mal die Choke-Klappe geprüft? Wenn die teilweise geschlossen ist, bekommt der Motor fetteres Gemisch - damit läuft er im kalten Zustand (dafür ist die sogenannte Kaltstartgemischanreicherung ja gemacht), ersäuft aber recht bald durch zuviel Sprit.

Eine andere Ursache für Überfettung kann ein teilweise verstopfter Lufteinlass zum Versager sein - also Luftfilterkasten und Verbindung zum Vergaser auch mal gröndlich untersuchen.

Ich weiss nicht, ob es bei der CX genauso geht wie bei der CM (Vergaser sind ja fast die gleichen) - wenn ich oben die Unterdruckdose abnehme und den Schieber rausnehme, kann ich erkennen, ob die Chokeklappe sauber waagerecht steht, wenn der Choke ganz zurückgeschoben ist, und ich kann auch sehen, ob beide Klappen sich gleich bewegen.

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Moin Olaf,

danke für deine Antwort. Klingt plausibel! Ich werde prüfen, ob die Choke-Klappen unterschiedlich schliessen. Hoffe, ich bekomme das auch im eingebauten Zustand der Vergaser hin...

Zitat von haiepaul

Den Effekt bekommt man auch wenn der Gummipropfen fehlt, wenn dieser Gaser einen solchen hat.

Moin haiepaul,

das klingt spannend. Wenn du mir sagst, wo im Vergaser der Gummipfropfen steckt, kann ich nachher danach suchen...

Zitat von olaf-frankfurt

Ja.

Gummistopfen sollten diese Versager auch haben.

Und wenn der fehlt, gibt das natürlich auch zu fettes Gemisch - obwohl ich ja gerne mal behaupte, dass solche Teile in 'nem unbeobachteten Moment runterfallen und unter die Werkbank rollen, habe ich da garnicht dran gedacht.

Peter, wenn ein Ventil nicht richtig schliesst (zu wenig Spiel), dann läuft der Motor bei höheren Drehzahlen trotzdem ordentlich - das Phänomen hatte ich schon mit beschädigten Ventiltellern.

Wenn ein leicht krummes Ventil bei Wärme hängenbleibt/klemmt, könnte das natürlich auch die beschriebenen Effekte verursachen - muss nicht unbedingt Vergaserproblem sein. Aber da sucht es sich einfacher

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Wenn mir einer sagt, wo ich nach dem Gummistopfen suchen soll, bin ich nachher in der Garage und schaue nach...

Zum Ventil: Kann ich das irgendwie mechanisch feststellen? Würde das Problem nicht bestimmte Geräusche erzeugen oder andere Hinweise geben?

Zitat von olaf-frankfurt

Moin,

wenn Du die Schwimmerkammer abnimmst, findest Du zwischen den beiden Düsen, die von unten eingeschraubt sind, ein Loch - oder eben diesen Gummistopfen in dem Loch. Unten in der Schwimmerkammer ist auch extra ein Pin, der den Stopfen am Herausfallen hindern soll, weil der einfach nur in das Loch gesteckt wird.

Hier zwischen den Teilen 23/32 und 22/33 eingezeichnet (das kleine Teile über der 22 ist die Nadeldüse, gehört zu 3).

Ventil prüfen: Kompression kalt messen (dabei Gas voll aufdrehen nicht vergessen!), warmfahren bis der Zylinder ausfällt, sofort und schnellstens nochmal Kompression messen.

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Moin Olaf,

danke für die Beschreibung und die Explosionszeichnung!

Habe eben den Vergaser auf der linken Seite aufgemacht und den Gummistopfen direkt gefunden. Das scheint es nicht zu sein, schade

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Die Choke-Klappe funktioniert auch einwandfrei. Die ist es auch nicht. Nun muss ich wohl als nächstes die Kompression messen, oder? Hast du noch eine Idee? Mich beschleicht langsam das Gefühl, dass es auch die Lichtmaschine sein könnte, die nicht mehr genug Strom für beide Kerzen produziert... ist das auch möglich? Kann man das durch Messen mit dem Multimeter herausfinden? Danke dir!

Zitat von olaf-frankfurt

Moin,

wenn dieser Schaltplan stimmt, hat die CX zwei Ladespulen für die Zündung (die "pumpen" die Energie in den Kondensator, der sie dann zum richtigen Zeitpunkt an die Zündspule abgibt) und Sensoren innerhalb und ausserhalb der Lichtmaschine.

Wenn eine der Ladespulen einen temperaturabhängigen Innenschluss hat, kann das zu Deinem Problem führen - ist aber sehr schlecht zu messen. Welche Messwerte da sein sollten Du müsstest Dir die Werte suchen (vielleicht kann ein CX-Fahrer hier sowas beisteuern) und mit offenliegender Verkabelung laufen lassen. Bei Ausfall des Zylinders dann sofort nachmessen, ob z. B. der Innenwiderstand der betreffenden Spule deutlich vom Wert bei kalter Messung abweicht. Ist mühsam und ein bischen Glücksache ...

Es könnte auch der zugehörige Kondensator in der CDI altersschwach und wärmeempfindlich sein - wenn Du woanders eine CDI abgreifen kannst, mal damit testen Austausch der CDI sollte einfacher gehen.

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Das ist korrekt, die CX hat zwei Strom-Pumpen am Rahmen unterm Tank (s. Bild). Die hatte ich jedoch samt Stecker schon von links nach rechts und umgekehrt gewechselt, um zu sehen, ob der Fehler mitwandert. Ist er leider nicht, es blieb die linke Kerze, die nass war. Oder ist das falsch gedacht?

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Einige Teile der Elektrik wurden unter die Rücksitzbank verlegt (s. Bis 2). Wenn ich das mit meinem schmalen Elektrik-Verständnis beurteilen sollte, lungert unterm Sitz der Hauptkondensator, ein Blinker-Relaiy, die CDI neben der Batterie und noch was rundes aus Metal...

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Sehe gerade, dass beide Ansaugstutzen leicht eingerissen sind - s. Bild. Scheint aber bisher nur oberflächlich zur sein. Falls doch durch, würde es aber keine nasse Kerze und Absterben des Zylinders nach sich ziehen, oder?

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