Problem beim Ventile einstellen CB400N

  • Hallo zusammen,


    Ich habe ein Problem bei meiner CB 400N Bj79


    Ich wollte heute die Ventile nach WHB einstellen, leider verstellen sich Einlass und Auslass am linken Zylinder immer wieder.


    Wenn ich das richtig verstanden habe muss man zuerst den rechten Zylinder auf OT bringen (Markierung an der Nockenwelle auf 12 Uhr) dann am rechten Zylinder Auslass auf 0,14mm und Einlass auf 0,10mm Spiel einstellen.

    Dann den Motor eine Umdrehung drehen ( Nockenwellenmarkierung nach 2 Umdrehungen auf 12Uhr) dass die Kolben wieder auf OT stehen und dann das Spiel des linken Zylinders einstellen.


    Habe soweit alles eingestellt und dann den Motor wieder per Hand gedreht und wollte anschließend das Spiel kontrollieren.

    Dabei hat sich das Spiel am linken Zylinder immer wieder so "verstellt" dass der Ausslass viel zu locker und der Einlass viel zu stramm war.

    Hab das Ganze Prozedere mehrfach wiederholt und bin immer wieder zum gleichen Ergebnis gekommen....


    Liegt das Problem an mir oder woran kann das liegen?


    Viele Grüße

    Ralf

  • Hi,


    ich gehe mal davon aus, dass das Problem an Dir liegt - Fehler in der Vorgehensweise.

    Zündkerzen raus - sonst will der Motor nicht auf OT stehen bleiben.


    Am Polrad linksrum auf OT (Markierung T) drehen (kannst auch am Steuerkettenrad schauen - die eingeprägten Striche müssen mit der Trennfläche der Nockenwellenlagerböcke übereinstimmen, aber Polrad ist genauer).

    An einem Zylinder müssen jetzt die beiden Nocken schräg nach unten zeigen und beide Kipphebel mit der Hand etwas beweglich sein. Hier Spiel einstellen. Nach dem Festziehen der Kontermutter nochmal ohne Werkzeug an der Schraube prüfen - wenn Du noch den Schraubenschlüssel da dran hast, verfälscht das das Gefühl beim Durchziehen der Lehre.

    Jetzt am Polrad exakt eine Umdrehung linksrum weiterdrehen - dann müssen am anderen Zylinder die Nocken schräg nach unten stehen und beide Kipphebel beweglich sein. Jetzt hier einstellen.

    Welchen Zylinder Du zuerst "erwischst" ist egal, die 12-Uhr-Position an der Nockenwelle ist auch zu ungenau (der Motor steht ja leicht nach vorne schräg und "12 Uhr" ist eher "Viertel nach 11"), und wenn Du am Polrad rechtsrum drehst, stimmen die Positionen von Kurbelwelle und Nockenwelle nicht mehr zusammen, weil die Steuerkette dann auf der falschen Seite zieht.

    Steuerkettenspannungauch gleich prüfen: hinten unten am Zylinder die Mutter lösen. Motor am Polrad zwei Umdrehungen linksrum drehen und Mutter wieder festmachen. Nicht zu fest - nach fest kommt ab und ab ist kaputt ...






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Alles klar,


    Danke Olaf, hatte mir schon gedacht dass das Problem eher vor der Maschine steht :wink:


    Hab das Moped noch "teilzerlegt" in der Garage stehen, werd morgen mal den Lima-Deckel abmachen und die Prozedur nach Polrad durchführen.


    Meld mich die Tage obs funktioniert hat :sup1:

  • ralf

    du hast nur einen entscheidenten fehler gemacht

    nach enstellen des ersten zylinders, hast du 2 umdrehungen weitergdreht.

    das ist falsch

    du darfst nur 1 umdrehung weiterdrehen.


    wenn du zwei umdrehungen weiter drehst landest du wieder auf dem "ueberschneidungs ot" des 2ten zylinder.


    dabei sind sowohl auslass als auch einlass ventile leicht geoeffnet und das ventilspiel wird, wenn die ventile dann wieder

    komplett geschlossen sind freilich viel zu gross sein.


  • Also Operation geglückt, Patient lebt.


    Wie Olaf und Hermann richtig vermutet hatten war das Problem vor der Maschine. Hatte beim zweiten Zylinder einmal zuweit gedreht.


    Wobei ich das im WHB etwas irreführend finde, da bei einer weiteren Kurbelwellenumdrehung die Einstellmarke an der Nocke auf 6 Uhr steht.:gruebelx:


    Wie auch immer; die Kiste hört sich jetzt wieder ganz vernünftig an.

    Nur am linken Zylinder meine ich ein leichtes "klickern" zu hören, aber das liegt vermutlich lediglich an meiner Ventil-Verwirrung :wink:

  • Dass nach einer weiteren Umdrehung der Kurbelwelle die Einstellmarke bei 6 Uhr steht, ist schon richtig - Deine Verwirrung rührt daher, dass Du den Viertakter nicht ganz verstanden hast. Die Nockenwelle dreht sich nur halb so schnell wie die Kurbelwelle.

    Ein kompletter "Systemumlauf" besteht aus zwei Kurbelwellenumdrehungen und gleichzeitig einer Nockenwellenumdrehung.

    Da die beiden Zylinder ihre Arbeitstakte nicht gleichzeitig haben sollen, sondern gleichmäßig abwechselnd, sind sie um eine Kurbelwellenumdrehung bzw. eine halbe Nockenwellenumdrehung gegeneinander versetzt. Dementsprechend ist auch die Stellung zum Einstellen des Ventilspiels (beide Ventile vollständig entlastet und frei) um eine halbe Nockenwellenumdrehung versetzt.


    Zum "Tickern": zieh mal vorsichtig die Schrauben der Krümmerbefestigung am Kopf nach. Wenn da eine kleine Undichtigkeit ist, hört sich das wie falsch eingestelltes Ventil an. Hab ich auch mal länger nach gesucht :irre:






    :wavey:

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  • ralfk3

    dann verrate ich dir jetzt mal eine vorgehensweise bei der mich die markierungen gar nicht interessieren

    bei der modellbaureihe cb und cm 400 kann mm nach abnehmen der ventildeckelhaube sowohl nockenwelle als auch kipphebel gut beobachten.

    die kerzen entfernen und eine 17er nuss am lima-rotor ansetzen

    mit der knarre und eine kurzen verlaengerung den motor gegen den uhrzeigersinn drehen,

    bis z.b. das auslassventil voll geoeffnet ist.


    nun die ratsche so positionieren dass sie laengs der zylinderachse ausgerichtet ist

    dann eine komplette umdrehung weiter drehen (bis die ratsche wieder dieselbe position erreicht hat)

    jetzt steht der kipphebel garantiert mittig auf dem grundkreis der nockenwelle und kann eingestellt werden.


    bei den einlassventile wird genauso verfahren.

    motor drehen bis sie voll geoefnnet sind

    knarre positioniern und genau eine umdrehung weiterdrehen

    einstellen

    beim zweiten zylinder das gleiche verfahren


    mfg hermann

  • einfacher nach markierungen ?

    eventuell noch bei falschem ot, wie hier im post als fehlerursache benannt?


    ich brauche keine markierungen weder an kurbel- noch an nockenwelle


    beobachtung ob ventil(e) voll offen ist 360° weiter

    einstellen

    ausserdem ist man so weit genug von anlaufbeginn und ablaufender der nocken entfernt


    mfg hermann

  • Da der Deckel ja weg muß, sieht man ja gut, ob die Nocken Richtung Sonnenuntergang bzw. Sonnenaufgang zeigen oder ob sie sich verstecken.

    Mehr braucht man nicht zu sehen. Wenn sie sich Richtung Kopf verstecken, passt alles, egal ob die Markierung etwas nach vorne oder nach

    hinten versetzt ist. Der Grundkreis jedes Nockens beträgt deutlich mehr als 180° und ist sicher kreisrund. Die An- und Ablauframpen betragen

    nur ein paar Grad. Ein Versatz der Kurbelwellenmarkierungen von 30° egal in welche Richtung spielt deshalb überhaupt keine Rolle. Deshalb

    ganz einfache Übung: auf etwa OT drehen, der Zylinder, dessen Nocken Richtung Kopf zeigen, ist der Richtige zum Einstellen, eine Umdrehung weiter

    ist der andere dran.

    Gruß ZIEHKEIL

  • ZIEHKEIL

    weder fuer dich noch fuer mich ist es ein problem nach markierungen oder kolbenstellung zu arbeiten egal ob 180 oder 360° reihenzweizylinder ja sogar mit 270° hubzapfenversatz kommen wir klar

    uns sind die steuerzeiten, ueberschneidungen und spreizungen bekannte merkmale


    aber fuer den threaderoeffner war das scheinbar nicht so

    deshalb die von mir beschrieben moeglichkeit der einstellung ohne

    auf markierung zu achten und immer den richtige ot zu erwischen:bb:

    mfg hermann

  • Ja, natürlich, du hast ja recht. Wenn der gute Mann aber meine Anleitung befolgt, kann er gar nichts verkehrt machen, egal ob er Germanist, Philosoph,

    oder sonst ein mit zwei linken Händen ausgestatteter Zeitgenosse ist.

  • Morgen Leute,


    grundsätzlich habt ihr wahrscheinlich alle irgendwie recht, viele Wege führen ja bekanntlich nach Rom ;-)


    Und wie Ihr sagt sollte man das Grundprinzip des 4-Takters mit Nockenwellen verstanden haben, und nicht einfach blind dem WHB vertrauen.


    Bisschen Kopf einschalten sollte man beim nächsten Mal auch :D


    Fakt ist auf jeden Fall dass meine Ventile jetzt ordentlich eingestellt sind und die Kiste ganz vernünftig läuft:sup1:

  • und nur das ist letztlich wirklich wichtig

    mfg hermann