Cb250t - Vergaser einstellen

  • Hallo liebe Honda Gemeinde,


    nach dem Umbau meiner Honda cb250t BJ 78 bin ich nun soweit, dass alles eingetragen und zugelassen ist... Und auch die Dichtheit des Vergasers konnte durch Generalüberholung eines neuen gebrauchten in den Griff bekommen werden. Ich bin nun also soweit mich um die Feinheiten wie die Vergasereinstellungen zu kümmern. Hierzu habe ich den Vergaser auf Grundeinstellung ( Gemischschraube 2 Umdrehungen raus) gesetzt und bin Mal 2-3 km gefahren um zu sehen wir sie sich so fährt.

    Und was soll ich sagen... Sie fährt bescheiden :(


    Bevor ich jetzt jedoch wild an irgendwelchen Einstellschrauben rumdrehe, hier erstmal die Problem... Vielleicht mir jemand mit mehr Erfahrung ja sagen wie sie sich beheben lassen bzw. Auf was das Verhalten hindeutet.


    Wenn die Maschine kalt ist, dann dann passiert ohne Choke schon Mal überhaupt nichts. Ich muss den Choke bis zum Anschlag ziehen, damit sie startet und auch dann quält sie sich erstmal ein paar Sekunden kurz vor dem Absterben ... Bevor sie sich dann doch erbarmt und langsam auf Touren kommt... Bis sie dann bei 3000-4000 Umdrehungen ankommt. Dort bleibt sie dann... Stottert ab und an ein bisschen... Aber läuft.

    Den Choke sollte man aber noch nicht wieder zurück drehen... Sonst wars das. Gas nimmt sie in diesem Zustand leider überhaupt nicht an.


    Nach 1-2 Minuten warm laufen kann man den Choke dann auf ~50% reduzieren geht dann so auf 2000 Touren und die nimmt auch zögerlich Gas an. Sobald ich aber einen Gang einlege und los fahren will, geht die Drehzahl auf <1000 1/min und sie nimmt keinerlei Gas mehr an. Die kleine Steigung von der Ausfahrt auf die Straße schaffe ich nur dadurch, dass ich die Drehzahl bei gezogener Kupplung hoch jage und dann mit schleifender Kupplung den Hang hoch krieche in Schrittgeschwindigkeit.

    Wenn ich dann ein paar hundert Meter gefahren bin und hoch schalte, dann läuft sie mit Choke bei 50% eigentlich ganz ok. Sie dreht voll hoch, sobald ich die Kupplung ziehe... Und die Gasannahme ist auch alles andere als spritzig... Aber ok.

    Auch nachdem ich Mal aus der Ortschaft raus bin und auch mal 1-2 km 70-80 gefahren bin, geht sie leider sofort aus, wenn ich den Choke komplett raus nehme.

    Kann jemand anhand der Beschreibung darauf schließen was das Problem ist und was vielleicht helfen könnte?


    Zudem tropft es, nachdem sie warm ist, aus dem Schlauch der Ventildeckelentlüftung. Scheint nur Kondenswasser zu sein... Aber riecht schon ein wenig nach Sprit...


    Ist das überhaupt ein reines Vergaserproblem oder steckt da vielleicht noch was anderes dahinter?


    Schon Mal vielen herzlichen Dank für eure Expertise,


    Thilo :sdanke:

  • Hi,


    welche Versager hast Du dran? Die originalen VB30A solltest Du mit der untenstehenden Anleitung gut eingeregelt bekommen. Welche Sorte Lustfilter hast Du verbaut? Nur mit originalem Luftfilterkasten und originalem Luftfilter (nicht irgendwelcher Filterschaumstoff aus unbekannter Quelle - original Honda oder anerkannter Zubehörhersteller) hat das ganze Sinn. Wenn nicht original, kannst Du Dich ziemlich zu Tode frickeln, ein Spezialist mit viel Erfahrung kriegt es vielleicht in der Hälfte der Zeit hin :roll1:


    Die Kurbelgehäuseentlüftung sollte an den Luftfilterkasten angeschlossen sein - dann tropft da nix, Du kannst aber auch nicht riechen, ob Wasserdampf oder Sprit mit dem BlowBy rauskommt. Spritgeruch ist aber ein schlechtes Zeichen - deutet auf stark zu fettes Gemisch hin, damit läuft kein Motor gut. Bei zu fettemn Gemisch ist zuerst zu prüfen, ob die Gummistopfen in der Schwimmerkammer zwischen den Düsen auch ordentlich da sitzen (hier zwischen den Teilen 17 und 18 zu sehen).


    Erster Schritt:

    Laufen die Drosselklappen absolut parallel? Das siehst Du am besten, wenn Du die Schieber raus hast und von oben reinschaust. Da ist an der Unterkante der Drosselklappe die Standgasgemischbohrung. Die Klappen müssen absolut gleich über die Bohrung wandern, wenn Du ganz sachte am Gasgriff drehst. Also nicht Bohrung links halb und rechts dreiviertel verdeckt :nono:

    Ist ein bischen mühselig, weil Du mit einem Auge rechts und dem anderen Auge links am Rahmen vorbeischauen musst :o Ausserdem kommst Du schlecht an die Verstellschraube in der Verbindungsmechanik ran.

    Ist aber wichtig das sehr genau zu machen, ein Zehntelmillimeter Unterschied macht sich schon mit schlechterem Motorlauf bemerkbar :mad:


    Schieber und Federn rein, Deckel drauf.


    Zweiter Schritt:

    Die Einstellung der Standgasgemischregulierschrauben. Beide sachte bis zum Anschlag reindrehen und gleich weit wieder rausdrehen (ca. 2 Umdrehungen, ist nur Grobeinstellung). Motor sanft warmfahren oder warmlaufen lassen. Mit viel Gefühl über die Schrauben die höchste Drehzahl einregeln, dabei mit der Standgasdrehzahlregulierschraube (die Dicke zwischen den Vergasern) soweit runterregeln, dass der Motor grad noch glatt läuft (sollte unter 1000 sein). Dann Standgasgemischregulierschraube ( ich liebe dieses Bandwurmwort) langsam reindrehen, bis die Drehzahl einbricht (kommt ziemlich plötzlich), Viertelumdrehung wieder raus.


    Diesen Schritt kannst Du im "Einzylinder"-Betrieb rechts und links vornehmen, wie von Jürgen beschrieben, aber ich bevorzuge den "Normalbetrieb". Erfordert zwar mehr Feingefühl, aber damit hast Du die Drosselklappen in Grundstellung und bist gleich näher am Zielwert dran ...

    Wenn "Einzylinder", unbedingt den abgezogenen Kerzenstecker mit 'nem Nagel oder ähnlichem gegen Masse kurzschliessen, machst Dir sonst die Isolierung der Hochspannungsspule kaputt.


    Wenn die Einstellung stimmt, fällt die Drehzahl deutlich ab und der Motor will ausgehen, sobald Du eine Standgasgemischregulierschraube eine Viertelumdrehung reindrehst - rechts wie links gleichermaßen.

    Dann die Standgasdrehzahl auf 1000 bis 1200 einregeln - ich find 1200 schon zu viel :D



    Dritter Schritt (überflüssig, wenn Du gut gearbeitet hast):

    TwinMax anschliessen und Dich überzeugen, dass die Versager wirklich synchron sind :D






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Moin,


    Es ist ein v30E verbaut mit dem originalen Luftfilterkasten und einem neuen Schaum von delo.

    So wie ich das gelesen habe, gibt es verschiedene Varianten der Ventildeckelentlüftung...entweder mit Schlauch an den Luftfilterkasten oder mit Ablauf rechts neben dem Rad. Welche Variante meine original hat, kann ich nicht sagen.

    Ich habe aber 2 Schläuche, die vom Boden des Luftfilterkasten nach unten weg gehen... Scheint mir also logisch, dass einer davon eigentlich an den Ventildeckel gehen sollte. Oder sollte die Ventildeckelentlüftung an den linken oberen Abschluss des Luftfilterkasten? Hier ist bei mir eine Kappe drüber.


    Was das Gemisch angeht, habe ich auch die Befürchtung, dass das die viel zu Fett läuft. Allerdings läuft sie auch warm nur mit Choke...was aber ja das Gemisch noch weiter angefettet...


    Dass die Synchronisation so wichtig ist war mir nicht klar... Ich dachte das wäre dann die Feineinstellung.

    Ich werde dann voraussichtlich die Tage mal den Vergaser einfach wieder rausnehmen (darin bin ich ja mittlerweile geübt :lol:) Mal dir beiden Gummistopfen tausche und die Drosselklappe mit nem 2er Bohrer als Lehre oder sowas in der Richtung synchron einstellen.


    Danke für die gute Anleitung zum Einstellen:perfekt:


    Das Problem was ich aktuell noch sehe...

    Wenn ich sie bei warmem Motor nicht dazu bringe ohne Choke zu laufen... Wie kann ich den Vergaser vernünftig einstellen?

  • Ohne es genau zu wissen und ohne einen Beleg dafür auf die schnelle zu finden, gehe ich mal davon aus das die offene Variante in Deutschland nicht legal sein dürfte, selbst nicht von wegen Bestandsschutz. Der Umweltschaden wäre enorm, da immer etwas Öl austritt.

    Vergiss das Pferd - echte Ritter kommen auf dem Motorrad.


    Das Internet is nur ein Hype - Bill Gates 1993

  • Ob das 1978 auch schon so war... ;)

    Aber ich werd's Mal testen, ob das was ausmacht wenn der Schlauch am Luftfilterkasten hängt

  • Ja, der Schlauch gehört da an den Luftfilterkasten. Macht für den Motrorlauf nichts aus, ist für den Umweltschutz. War es auch 1978 schon.


    Drosselklappen nicht mit 2er Bohrer oder ähnlichem Unsinn einstellen - die Spalteinstellung ist deutlich ungenauer als wenn Du Dir einen Bezugspunkt unten im Rohr suchst. Die von mir erwähnten Bohrungen sollte auch der VB30 haben - und die Unterdruckdosen kannst Du abnehmen, ohne die Vergaser auszubauen.

    Wenn Du bei eingebauten Vergasern am Gaszug die Klappen aufziehst, hast Du auch "Realbedingungen" - wenn Du bei ausgebauten Vergasern die Klappen irgendwie öffnest, kann Dir das Spiel in der Mechanik und den Wellenlagern die Einstellung schon verfälschen. Ich habe lange genug damit rumgefrickelt, so wie von mir beschrieben kannst Du die beste Parallelstellung der Klappen erreichen.



    Und wenn der Motor dann immer noch nicht vernünftig läuft, darfst Du von größeren Problemen ausgehen.

    Ich gehe mal davon aus, dass das Ventilspiel korrekt und gleichmäßig eingestellt ist (nicht ein Zylinder am oberen und der andere am unteren Ende der Toleranz) und dass die Steuerkettenspannung auch ok ist.

    Hast Du mal Kompression gemessen? Einmal bei kaltem und dann nochmal bei warmem Motor - und dabei immer das Gas voll aufdrehen, dass der Motor auch was ansaugen kann.






    :wavey:

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  • Ich kann mir noch nicht vorstellen, wie die Überdeckung mit einer 1mm Bohrung per Auge so exakt einstellen kann...aber ich werds Mal versuchen und das Ergebnis rückmelden :)


    Steuerkette, Ventilspiel und Kompression werde ich auch einfach noch mal prüfen.

  • Genauer als mit dem Drosselklappenspalt sollte es immer noch gehen. Wenn Du genau auf Kante der Drosselklappe und Rand der Bohrung achtest, ist das unter 'nem Zehntelmillimeter hinzukriegen. Und Du hast bei eingebautem Versager und Bewegung über den Gaszug exakt den Betriebszustand ohne Verschiebungen.


    Bei fast geschlossener Drosselklappe bewirkt eine kleinste Abweichung beim Spaltmaß schon eine Änderung der Klappenstellung um mehrere Grad


    Noch zu den Gummistopfen: Die Schwimmerkammern lassen sich auch abnehmen bei eingebauten Vergasern. Viertelzollratsche mit PH2-Bit (oder besser JIS-Bit in der richtigen Größe - kein PZ-Bit nehmen!) ist da das werkzeug der Wahl. Kannst Dir die Quälerei mit Aus- und Einbau sparen ...






    :wavey:

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  • So... Ventile sind eingestellt und Drosselklappen sind per Auge und USB Mikroskop Kamera synchronisiert.

    Das Ergebnis unterscheidet sich allerdings kaum von davor.

    Sie läuft mit voll gezogenem Choke auf 5000 Touren und bei halbem Choke dann so auf 3000 sinkt dann immer wieder auf 1500 ab und steigt wieder auf 3000 und steigt dann teilweise auch wieder auf 5000. Zudem bekomme ich Fehlzündungen... Nicht im Sinne von lautes Knallen... Aber man merkt das stottern und hört ein "fup" (weiß auch nicht wie ich es anders beschrieben kann). :frage:

  • Hi,


    achte mal genau drauf, wo dieses "fupp" herkommt - Auspuff oder Ansaugseite? Wenn die Ansaugstutzen undicht sind, neigen die Motoren dazu, "zurück" zu zünden - dann hast Du das "fupp" im Luftfilterkasten. Mein Tourer hatte mal im Urlaub einen Ansaugstutzen komplett abgerisssen - Standgas war nicht mehr stabil, dauernd knallte es unter meinem Ar$ch - allerdings lief er noch normal und rund, sobald ich über 2000/min war :crazy:


    Rückzündungen können auch von 'nem beschädigten Einlassventil kommen - das sollte sich dann bei der Kompressionsmessung bemerkbar machen.


    Hast Du die übrigen Schritte meiner Anleitung auch bearbeitet? Wenn die Standgasgemischregulierschrauben zu weit zu sind, müssen die Drosselklappen zu weit offen sein - gibt auch kein stabiles Standgas. Und wenn der Motor auf die Einstellung der Standgasgemischregulierschrauben garnicht oder kaum reagiert, sind die Kanäle verstopft ...






    :wavey:

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  • Moin,

    Also ich hatte sie eben mal ohne den Deckel des Luftfilterkasten an...und da war relativ eindeutig, dass die Druckstöße aus dem Ansaugtrakt kommen.


    Ich habe bisher nur die Ventile eingestellt und Drosselklappen. Kompression liegt rechts und links bei ca. 10,5-11 Bar.

    Die beiden Gummistopfen bei den Düsen sitzen stramm... Daher gehe ich davon aus, dass sie dicht sind.

    Da es, so wie sie aktuell läuft nicht möglich ist sie unter 3000 Touren warm laufen zu lassen und sie sich auch kaum fahren lässt, werde ich das mit dem Vergaser Einstellen die Tage mal machen...aber nicht am Sonntag.

    Heute hatte ich sie immer nur kurz an... Und sie wurde dementsprechend auch nur handwarm... Aber wenn ich sie warm auch nicht dazu bekomme ohne Choke einigermaßen stabil zu laufen...dann sehe ich auch ein Problem beim einstellen :/


    Wie hoch sollte die Maschine denn bei voll gezogenem Choke ungefähr drehen?

    Meine Suzuki SV650 liegt dann bei ca. 3000 Umdrehungen...

    :gruebelx:

  • Bei voll gezogenem Choke sollte sie garnicht drehen - da sollte sie schleunigst absaufen.


    Bei Kaltstart um 0° rum braucht so ein Motor (wenn er gesund ist) für ein paar Sekunden den vollen Choke - wenn man den dann nicht bald zurückschiebt, geht die Drehzahl wegen Überfettung schon wieder runter. 100.000er Motoren dürfen auch schon bei etwas höheren Temperarturen und etwas länger vollen Choke brauchen - aber selbst mein kaputter Motor (Kompression kalt links 4,5 rechts ca. 12 - wenn die Vorgeschichte stimmt, jetzt bei 110.000 Kilometern) braucht bzw. verträgt bei den derzeitigen Temperaturen den Choke nicht voll gezogen.


    Hast Du dünnen durchsichtigen Schlauch (z. B. von der Batterie-Entlüftung)? Wenn ja, mach den mal an den Ablaufnippel der Schwimmerkammern, halte ihn nach oben und dreh sie Ablaßschrauben auf - dann siehst Du, wie hoch der Spritpegel in den Kammern steht (weil er aussen im Schlauch genausohoch steigt). Sollte - wenn die Maschine auf dem Hauptständer steht - unter der Schwimmerkammerdichtung (an der Vorderkante der Schwimmerkammer - Vergaser szeht ja etwas schräg) sein.

    Die Symptomatik deutet (auch wenn der Motor ohne Choke garnicht laufen will) ja irgendwie auf überfettetes Gemisch hin - das kann auch durch zu hohes Spritniveau kommen, wenn z. B. aus einem falschen Reparatursatz die Ventilnadeln etwas zu kurz sind.






    :wavey:

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  • Moin zusammen,


    Es ist Samstag und ich habe Mal wieder an der Maschine rumgebastelt und versucht sie einzustellen.

    Der Stand in der Schwimmerkammer ist rechts und links gleich und liegt ein paar mm unter der Dichtung. Die Drosselklappen habe ich per Auge synchronisiert mit der Standgasluft Bohrung. Die Kompression liegt kalt bei rund 11 bar rechts und links. Zudem habe ich die Iridiumzündkerzen nochmal gereinigt und ich habe extra frischen Sprit rein gefüllt...und die Fehlerquellen auszuschließen.

    Grundeinstellung Gemischschraube 2 Umdrehungen raus habe ich ebenfalls eingestellt.

    Sie sprang auch mit gezogenem Choke sofort an... Brauchte kurz... Und ging dann auf ca. 5000 Touren bei voll gezogenem Choke. Choke dann auf ca. 50%... Und sie lief so auf 2000-3000 Umdrehungen... Bei weniger Choke lief sie dann nicht mehr stabil und ließ sich nur mit viel Gefühl am Gas überhaupt am Leben halten und lief auch nur bei Drehzahl > 3000 stabil.


    Um sie schön warm zu fahren habe ich mich dann drauf gesetzt und bin los.

    Die Steile Auffahrt bin ich leider nur mit sehr hoher Drehzahl und schleifender Kupplung hoch gekommen... Aber auf der Straße ging's dann einigermaßen.

    Innerorts konnte ich dann nach ein paar Metern auch ohne Choke meine 50 kmh fahren... Allerdings auch nur wenn ich relativ hochtourig fahre. Ausserorts ging ging's dann auch auf dem Tacho weiter hoch und es ging auch bis in den höchsten Gang ganz gut. Schneller als 80 konnte ich aber leider nicht fahren.

    Probleme gab's dann erst wieder als es Richtung Ampel ging und ich entsprechend runterschalten musste. Sobald die Drehzahl ca. 2000 unterschteitet fängt sie an zu stottern und ist nur noch durch runterschalten und Kupplung schnell lösen wieder rauf zu bekommen.... Sonst geht sie einfach aus...

    Allgemein muss man die Maschine auf ca. 2-3k Touren halten, damit sie nicht ausgeht...

    Man muss also immer hochtourig fahren und nach Möglichkeit sozusagen mit Zwischengas Schalten.


    Ich habe es leider bisher nicht hinbekommen, dass die Maschine ohne Choke stabil im Standgas läuft... Oder überhaupt an bleibt...


    Das mit dem Vergaser einstellen ist also etwas problematisch :/


    Hat jemand noch einen Tip was es... Ausser schlecht eingestelltem Vergaser... Sein könnte?


    Hat jemand ne Idee wie ich die Maschine zumindest so eingestellt bekomme, dass sie stabil im Standgas läuft?


    Ich habe das Gefühl, dass die Maschine viel zu Fett läuft und daher dauernd absäuft sobald die Drosselklappe nicht mehr die volle Luftmenge erlaubt ... übertrieben gesagt...


    Hat jemand eine Idee wie ich die Vermutung verifizieren kann?


    Ich habe schon überlegt, ob ich nicht einfach Mal die Gemischschraube voll raus drehe... Oder halt sehr weit... Und dann rein drehe bis die Drehzahl wieder sinkt... Ob's klappt... Muss noch zeigen.


    Grüße aus der Lüneburger Heide,


    Thilo

  • Hi,


    dreh mal die Standgasgemsichregulierschrauben ganz rein (nicht mit Gewalt an den Anschlag, feinfühlig bitte). Wie verändert sich das Verhalten?

    Dann dreh sie in Viertelumdrehung-Schritten raus und schau ob es besser wird.

    Wenn nicht besser, schraub sie mal komplett raus (Feder, Unterlegscheibe und o-Ring bitte auch rausholen, sonst sind die nach kurzer Zeit verschwunden). Wie verändert sich das Verhalten jetzt?






    :wavey:

    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Hi


    Warum wird hier immer nur von viel zu fett geredet?

    Wenn eine Maschine nur mit choke läuft (der ja zusätzlich anfettet) dann läuft sie ohne Choke viel zu mager.

    Wenn ich das alles so lese wäre mein Tip das da ein paar Bohrungen/Kanäle/Düsen im Vergaser zu sind. die Maschine bekommt einfach keinen Sprit.

    Das kann mann auch ganz einfach testen: Einfach mal ohne Choke starten und dabei Starthilfesprey oder Bremsenreiniger in den Luftfilter sprühen.

    Wenn die Maschine sich dann rührt dann ist es klar dass sie zu wenig Sprit bekommt.


    mfg GS_man

    Backup not found:
    A>bort R>etry P>anic?


    PS: Ich nehme mich selbst nicht ernst, Du bist selbst schuld, wenn Du es tust!