VFR800 / Untere Gabelschraube (Kartusche) dreht sich mit.

  • Hallo zusammen,

    ich stehe vor einem großen Problem. Wörtlich.
    Die VFR ist zerlegt und die Gabel hätten einen Service benötigt. Nach 18/19 Jahren wohl mal fällig.
    Ausbau war easy, beim lösen der unteren Holmschraube, die im Inneren die Dämpferkartusche hält, dreht sich aber eben diese Kartusche mit.
    Aus dem OC Forum habe ich bereits einige Tipps verfolgt, aber auch das nochmalige Zusammensetzen samt Feder, aufstellen auf die Gabel"krone", gleichzeitigem Eintauchen und Einsatz eines E-Schlagschraubers brachte die Schraube nicht raus.
    Sie dreht mit, leicht schwergängig.
    Jetzt brauche ich noch eine Idee...
    Auf einigen Bildern im Netz habe ich gesehen dass es solche Rohre gibt die man in die Gabsel setzen und dann gegenhalten kann (Quelle Louis).
    Wo gibt's sowas? Die Kartusche ist bei der VFR auch rund.
    Etwaige Tipps, auch externe wo ich die Gabel hinschicken kann, sind willkommen.

    Danke!

    Dateien

    • gabel.jpg

      (11,23 kB, 17 Mal heruntergeladen, zuletzt: )
  • :gruebelx:


    Extrem? Stärkeren Schlagschrauber? Die Druckluftschlagschrauber der Reifenwerkstätten (meistens für Lkw-Radschrauben gedacht) blasen jeden elektrischen weg - die machen vor allem bei wenig Last mehr Drehzahl.






    :wavey:

    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • IMG_20210429_160936.jpg


    IMG_20210429_160903.jpg


    Leuchte mal mit einer Taschenlampe in das Standrohr rein (ohne Feder). Wenn Du unten auf dem Dämpferkolben eine Verzahnung (sowas wie 12-fach Torx) sehen kannst, hilft Dir ein Gegenhalter. Ich hatte das gleiche Problem bei meiner 400er VFR. Dort habe ich mir einen Gegenhalter mit einer passenden Mutter gemacht. Innen habe ich einen 1/2 Zoll Vierkant gefeilt und mit 2 Verlängerungen für ne Ratsche konnte ich die Inbus Mutter lösen

    [SIGPIC][/SIGPIC]

  • Hey,
    danke Dir für die Nachricht!
    Tja... soweit ich sehe ist da alles rund.
    Vielleicht muss ich das Gestänge aber auch erstmal irgendwie da raus bekommen... das muss ja zweigeteilt sein.
    Nur... wie..

    olaf-frankfurt
    Das war ein recht guter Schrauber mit bis 600NM Drehmoment oder so.
    Oder meinst Du dass das "Knattern" hier wichtiger wäre? So viel Gegendruck erzeugte die Schraube nämlich nicht, dass das Teikl losknatterte.

    Von Innen:
    IMG_20210429_200118.jpg

  • Hi,


    entscheidend ist, wie schnell das Ding losdreht, wenn die Schraube nicht wirklich fest ist - wenn die Schraube so schnell beschleunigt wird, dass durch die Massenträgheit die Kartusche nicht schnell genug mitkommt, dreht sich die Schraube raus. Vermutlich reicht ja schon 'ne halbe Umdrehung der Schraube gegenüber der Kartusche, dass die Reibung im Gewinde, die jetzt ein Mitdrehen der Kartusche erzwingt, soweit runtergeht dass Du die Schraube normal rausdrehen kannst.


    Ich würde für diese Operation auch die Feder wieder einsetzen und (sofern möglich) mit 'ner Distanzhülse unter dem Gabelstopfen zusätzlich Spannung draufbringen. Alles was die Beschleunigung der Kartusche beim Andrehen des Schraubers irgendwie bremst, ist von Vorteil, weil Du eine Drehmomentspitze brauchst, die höher ist als das Beremsmoment aus Massenträgheit und Reibung der Kartusche in der Gabel zusammen.






    :wavey:

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  • Anbei mal noch ein Screenie aus dem Video von Sven S.
    Alles total easy und so... Tja.. im Grunde auch echt keine Raketenwissenschaft :D
    Also, der Federteller oben ist rund. Da drunter dann die Bohrungen. Aber wie soll man da bitte hinkommen?

    Dann die kleine Kartusche, die eben nur Schraube auf Schraube(!) liegt (am rechten Teil, der dicke AluKern, ist das Gewinde zu sehen.)
    Schon klar dass sie durchdreht, vor allem wenn da noch Öl zwischen ist was fein schmiert...
    2021-04-29 20_34_52-Window.jpg2021-04-29 20_37_28-Window.jpg 

  • Hi,


    ja, wenn die Haftreibung im Gewinde höher ist als die Reibung der Kartusche gegen den Rest der Teile, dreht sich alles. Da kommst Du bestenfalls durch Ausnutzung der Massenträgheit mit einem sehr schnell anlaufenden Schlagschrauber gegen an.


    Alternativ noch die Variante, die Gabel mit Benzin oder Bremsenreiniger gründlich von allem Öl zu befreien in der Hoffnung, dass dann die Reibung der Kartusche gegen den Rest deutlich höher wird.






    :wavey:

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  • Wieder zusammenbauen, sodass Federspannung entsteht. Dann die Schraube wieder anziehen sodass die Kartusche auf Sitz gedrückt wird und dann mit einem Pneumatikschrauber mit hoher Taktzahl (Umdrehung) lösen An die 10 Bar sollten da schon beim Schrauber ankommen.

    Am besten den ganzen Holm mit zum Reifendienst nehmen und dort machen.

    Viele Gruesse
    Thomas


    6- Gang Getriebe fuer CB Sevenfifty verfügbar, einfach fragen..............

  • Hallo,


    ich habe eine Konusfräse mit 1/2Zoll Aufnahme und dann eine Verlängerung (in jedem Werkzeugratschkasten vorhanden) damit gegengehalten.
    Und so auch wieder mit dem richtigen Drehmoment und Schraubenfest angezogen.

    Gruß Horny1

    Honda SW-T600 2013, 21000Km jetzt 50000Km, 4,5 Ltr.
    Yamaha T-Max 500ABS, Bj 2008, 19000Km Jetzt 65000Km, 4,37 Ltr.
    Honda Sh 125i Bj 2013, 4000Km, Jetzt 10000Km

  • Puh, also das Teil hat max. Drehmoment von 1000NM, Lösemoment von 1400NM.
    Zumal... wenn da was dreht, und die Hülse ja auch durchdreht, dann weiß ich nicht wie "fest" der Wiederstand sein muss. Die Schraube/Kartusche kann ich ganz ich easy per Hand und Inbus drehen.

    Horny1
    Verstehe ich nicht. Was hast Du denn mit der Konusfräse gemacht? :gruebelx:
    Die Dämpferkartusche ist oben auf dem Bild der rechte etwa 8cm lange Einsatz.
    Ich frage mich, wie ich diesen im Tauchrohr, dann noch IN der Buchse fixieren soll.


  • Das Drehmoment ist nebensächlich - die "Anfahrbeschleunigung" ist in diesem Fall relevant. Und da waren die Druckluftschrauber, die ich bis jetzt in den Fingern hatte, deutlich schneller als die elektrischen.


    Wenn Du 'nen Schnelldreher hast, steckst 'ne Schraube mit lose aufgedrehter Mutter da rein (ohne festzuhalten) und gibst "Gas", dreht das Ding die Mutter von der Schraube, bevor die Schraube auf die Idee kommt, sich mitzudrehen.






    :wavey:

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  • Hm, heute in der Firma. Druckluftschrauber - sonst für LKW gedacht.
    Drei mal probiert, mit Druck auf Gabel, gut 5-7cm eingedrückt - dreht mit.
    Ich denke da hat jemand Loctite benutzt...
    Ich hab's genau wie hier gemacht...
    Gelöst:

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    Wieder zusammen:

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    Daran ist gar nicht zu denken... 20NM? Der schraubt die Schraube mit 20NM FEST, ohne dass er da gegenhalten muss.
    Ich kann die Schraube ja jetzt schon weiterdrehen... checke nicht wie das gehen soll.

  • Hi,


    wenn Du Glück hast, geht alles einfach auseinander - aber Du hattest kein Glück ...

    Die meisten Gabelholme, die ich für meine Moppeds zerlegt habe, gingen einfach auseinander - an einem habe ich so lange gekämpft wie an allen anderen zusammen (aber bei meinen Gabeln gibt es innendrin nur ein einziges Teil, und das ist von oben schon zugänglich, nur schwer festzuhalten).


    Beim Zusammenbau, wenn drinnen alles sauber und trocken war, liess sich auch alles problemlos (und ohne irgendwo gegenzuhalten) wieder korrekt festziehen. Die normale Reibung zwischen den Metallteilen reicht da vollkommen aus.



    Also doch versuchen, irgendwie alles oder fast alles Öl da rauszuwaschen - erst mit Benzin ausspülen, dann reichlich Bremsenreiniger da rein und das Teil drehen, vielleicht wäscht dabei der Bremsenreiniger genug Öl zwischen Kartusche und Standrohr-Boden raus, dass Du danach mit der Feder obendrauf mehr Reibung dort als im Gewinde hast.

    Dass ein Vorbesitzer das schonmal offen hatte und mit Schraubensicherung zusammengebaut hat, ist nicht auszuschliessen - manche haben so wenig Vertrauen in ihre eigene Arbeit, dass sie bei jeder Schraube befürchten sie könnte sich über Nacht wieder lösen :crazy:






    :wavey:

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  • Dass ein Vorbesitzer das schonmal offen hatte und mit Schraubensicherung zusammengebaut hat, ist nicht auszuschliessen - manche haben so wenig Vertrauen in ihre eigene Arbeit, dass sie bei jeder Schraube befürchten sie könnte sich über Nacht wieder lösen :crazy:

    In dem Fall hat er das gemacht, was Honda bei der VFR an der Stelle im WHB vorschreibt...

    Ich muß jetzt bei meiner Bulldog die Gabelsimmerringe machen und wie ich im WHB gelesen habe, dass auch Yamaha dort Sicherungsmittel verwendet habe ich mit den Teilen gleich das Werkzeug zum Gegenhalten mitbestellt. Da gibt es im Gegensatz zur VFR wenigstens eins.

  • Die Konusfräse geht in das Rohr ein Stück hinnein. Wenn ich jetzt das Verlängerungsteil im Schraubstock festsetze und ich Druck auf die Inbusschraube bringe, um sie zu lösen, so halten die Flanken der Fräse das Rohr fest.
    So habe ich das schon an einigen Dämpfern gemacht. Hat immer geklappt.


    Gruß Horny1

    Honda SW-T600 2013, 21000Km jetzt 50000Km, 4,5 Ltr.
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