Honda Rebel 125 startet nicht nach langer Standzeit

  • Hallo Schrauberfreunde,


    ich habe als Schrauberprojekt sehr günstig eine Honda Rebel 125 JC 26 von 1997 bekommen und habe diese nach ein wenig Pflege nun versucht zu Starten. Die Rebel stand schon mehrere Jahre.

    Trotz einiger neuen Teile will die Rebel einfach nicht aufwachen und der Anlasser dreht sich einen Wolf ohne zu das der Motor nur einen Mucken von sich gibt.


    Bereits geprüft/erneuert habe ich:


    - Batterie neu, auch versucht mit Überbrückung zur Autobatterie zu starten

    - Vergaser neu (Voreingestellter neuer Vergaser, viele positive Rezessionen dass Rebels damit direkt angesprungen seien)

    - Luftfilter neu

    - Öl neu

    - Spritfilter neu

    - Sprit neu, sogar Super + 98

    - Zündkerzen neu, Funken sind vorhanden

    - Schwimmerkammer füllt sich

    - Der Einsatz von Starthilfespray blieb erfolgslos, ebenfalls ein mit Sprit getränkter Lappen im Ansaugkasten.

    - Kompression ist mit dem Finger deutlich spürbar, jedoch noch nicht gemessen.


    Was mir aufgefallen ist und was meine Vermutung ist wieso die Rebel nicht anspringt: Wenn ich den Motor per Hand auf OT drehe (OT-Makierung hinter der Abdeckkappe),

    dann sind die Kolben nicht am höchsten Punkt wenn ich durch die Zündkerzenlöcher schaue. Geschätzt fahren sie ab OT-Anzeige locker noch 1,5-2cm nach oben und dann erst wieder runter.
    Liegt darin evtl das Problem?


    Falls nein wäre wohl der nächste Schritte das Ventilspiel zu überprüfen (kann es überhaupt am Ventilspiel liegen, dass sie garnicht läuft? Oder würde sie bei verstelltem Ventilspiel nur laufen wie ein Sack Nüsse?).


    Ich bin über jeden Tipp dankbar !

    :0018:

    :0018:

  • zieht sie am Vergaser, wenn du startest? Hab's vorm Schnorchel, dann merkst das

  • Hallo Timo, wenn OT auf dem Polrad nicht mit dem wirklichen OT übereinstimmt, sitzt das Polrad nicht auf der Federscheibe oder sie ist schon abgeschert. Dann ist dein Zündfunke zwar vorhanden, aber höchstwahrscheinlich nicht im Zündbereich deutlich vor OT. Wenn dann noch eine nicht mehr gute Kompression dazu kommt, springt sie nicht an.

    Peter

    Es gibt immer den Einen der es besser weiß, auch wenn er keine Ahnung hat.

  • die Frage ist auch,ist es OT, oder ist es die Markierung für die Zündung

  • Moin,


    Du darfst mit 'nem "kleinen" Twin auch im Twin-Forum mitspielen :D


    Die OT-Markierung braucht der Motor eigentlich nicht - wichtig ist, dass Steuerzeiten und Zündzeitpunkt stimmen. Wenn die OT-Markierung nicht stimmt (und Du sie nicht mit der Frühzündungs-Markierung für höhere Drehzahl verwechselt hast), deutet das aber auf einen Fehler hin ...


    Wenn Du die Kolben auf OT drehst, muss kurz vor erreichen des OT das Einlassventil anfangen sich zu öffnen und gleichzeitig das Auslassventil schliessen. Kurz nach OT muss das Auslassventil dann vollständig geschlossen sein. Prüfen - wenn das nicht stimmt, sind Kurbelwelle und Nockenwelle falsch zueinander positioniert.

    Der Zündzeitpunkt lässt sich wohl nicht so einfach prüfen - da kommen die Impulse vom Lichtmaschinenrotor. Der muss in der richtigen Position auf der Kurbelwelle sitzen - falls die oben erwähnte OT-Markierung am Rotor ist und tatsächlich nicht an OT steht, musst Du den Rotor abnehmen und versetzen, wie es Peter schon gesagt hat. Der Rotor soll auf der Kurbelwelle fixiert sein, aber da kann auch was kapuu sein..






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Mir fällt noch ein, ich hatte mal eine verdrehte Kurbelwelle. Könnte auch sein, wenn sie mal einen Benzinschlag hatte, kann der Mittelzapfen verdrehen. Ich nehme an die Welle ist gepresst. Wenn nicht (hatte so einen noch nicht offen) kannst du das ignorieren.

    Es gibt immer den Einen der es besser weiß, auch wenn er keine Ahnung hat.


  • Danke für die Infos. Ich werde als nächstes mal Prüfen wie sich die Ventile bei "tatsächlichem" OT der Kolben verhalten. Ich werde berichten sobald ich was neues weiß!


    :sdanke:

    :0018:

  • zieht sie am Vergaser, wenn du startest? Hab's vorm Schnorchel, dann merkst das

    Meinst du am Schnorchelende im Luftfilterkasten?

    :0018:

  • jap, da Mal die Hand vor. Ähnlich deiner Hand an den Lippen beim einatmen

  • Übeltäter gefunden!


    Es war wie von euch vermutet das Polrad, bei dem der "Mitnehmer" wohl abgerissen ist. :clap:


    Jetzt meine Frage: Kann ich das Polrad einfach wieder draufschrauben (natürlich mit passendem OT) und es hebt von alleine?

    Keine Ahnung ob die vorgeschriebenen 60Nm das Polrad für die nächsten 10.000km an der gleichen Stellen halten oder ob sich das Polrad mit der Zeit wieder auf der Welle "verschiebt". :gruebelx:


    Zudem Stelle ich mir es äußerst schwierig vor das Polrad nun "perfekt" zu positionieren, da beim Festziehen das Getriebe federnt entgegenwirkt, bis das Drehmoment auf die Schraube übergeht.


    Ich hätte Kontakt zu einem Schlosserkollegen, meint ihr es wäre auch eine Option mir einfach einen neuen "Zapfen" aufschweisen zu lassen?



    Vielen Dank schonmal für eure Hilfe, hat mir sehr weitergeholfen! :sup1:

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    :0018:

  • Moin,


    da gehört ein kleiner Fixierstift rein - kein Zapfen an der Kurbelwelle, und ohne den Stift wird die Position nicht dauerhaft stimmen. Die Reste vom alten Stift müssen erst aus dem Loch raus - könnte aber etwas problematisch werden so wie das aussieht ...

    Stift mit Teilenummer 90703399000 gibt's im Boardshop - vielleicht brauchst Du ja noch mehr Teile :D






    :wavey:

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    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Servus,


    der Fixierstift wird dann einfach in das Loch gesteckt und im Anschluss kommt das Polrad drauf?


    Die Reste hab ich soweit rausgefriemelt bekommen.


    Gruß und Danke

    :0018:

  • Hi,


    ja, der Stift kommt ins Loch, der Rotor wird mit der Aussparung über den Stift geschoben und ordentlich festgeschraubt (Drehmomentschlüssel - das Polrad gehört ziemlich festgezogen). Wenn der Stift im Loch noch Halt findet (Loch sieht etwas lädiert aus), bleibt der Rotor auch exakt auf der richtigen Position.






    :wavey:

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    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Alles klar!


    Vielen Dank für deine Hilfe, ich melde mich sobald ich den Stift geordert habe und verbaut habe und ob es so klappt.


    Wenn der Stift keinen Halt findet, gibt es Einwände gegen das Festschweissen des Stiftes ? Natürlich so dass alles passt.

    :0018: