Lederkombi aus den 90ern/2000ern

  • Hallo zusammen,


    Ich habe letztens einen eBay-Kleinanzeigen Kauf getätigt, bei dem ich mir nicht mehr sicher bin, wie klug er war. Zum Thema: Ich habe mir gut wenig Geld (60 Euro) eine gebraucht und ziemlich alte Dainese Lederkombi gekauft. Das genaue Alter ist mir unbekannt, aber auf der Innenseite sind Namen von Rennfahrern aufgedruckt, von denen der "jüngste" sein letztes Rennen 2001 hatte.

    Die Kombi wurde wohl nie wirklich getragen und lag die meiste Zeit im Keller rum (wurde also auch nicht regelmäßig gefettet). Ich habe die Kombi jetzt mit Lederseife gereinigt und mehrfach gerettet und bin mit dem Ergebnis doch recht zufrieden. Das Leder ist wieder total weich und die Oberfläche ist keineswegs brüchig. Außerdem habe ich sämtliche Protektoren gegen neueste Level 2 Protektoren getauscht.

    Trotzdem beschleicht mich jetzt Unsicherheit. Gibt es Schäden, die man erst merkt wenn es zu spät ist? Und wie würde ihr die Sicherheit einschätzen? Ich habe bereits eine recht neue Textilkombi (für ca. 300 Euro, 3 Jahre alt). Die Lederkombi wollte ich mir eigentlich zulegen, um nochmal mehr Schutz als mit Textil zu haben. Wie schätzt ihr das ein? Danke für eure Meinungen!

  • Hi,

    Danke für die Links! Das sind genau die, die mich verunsichert und zum Kauf neuer Protektoren gebracht haben :D Der Tenor ist ja eher "ist wohl noch gut" aber "ganz sicher bin ich mir auch nicht :D

  • Ok dann war das wojl nix. Hab gedacht ich google mal schnell weil ich mich selbst da auch nicht auskenne :)- Vom Gefühl her würd ich aber sagen, fahr einfach damit, glaub nicht das dass Leder jetzt irgendwie viel weniger schützt.

    Aber vielleicht kann dir hier ja jemand helfen und weiß mehr.

  • Naja, Stürze sind eher weniger genormt, kann also sein das Du mit jeans besser weg kommst wie mit dem SuperDuperKombi - kommt halt drauf an wo Du ein schlägst.


    Wenn Du ein Teil des gesparten Geldes alteKombi/neueKombi in ein (oder 2..3) SHT investierst mag da sunterm Strich gesünder sein.

    .

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  • Von mir einfach Glückwunsch zu dem tollen Kauf!


    In solchen Kritiken muss man immer mal gucken, wie fundiert sie eigentlich sind.

    Bsp. vor 30 Jahren gab es, damals auf Compuserve, die Motorrad-Foren und in Diskussionen um Helme und Sicherheit schrieb der Chef-Entwickler von Arai mit. Also was da rüberkam, war vom Fachmann. Aber wo hat in den Links oder auch hier im Honda-Board ein maßgeblicher, ausgebildeter Mitarbeiter einer der Firmen, die Kombis machen, was gesagt? Das höchste, was ich gesehen habe, klang ungefähr wie "ich hab' mal jemanden nebenan seinem Saufkumpan erzählen hören, er habe gelesen, dass man heutzutage die Nähte viel fester macht". Oder hat auch nur jemand eine Statistik oder eine Untersuchung, vielleicht des ADAC, "alte Qualitäts- vs. heutige China-Montur mit tollen Markenzeichen drauf" zitiert?

    Irgendwo schreibt wer: "spar' dir die Kohle und investiere lieber in ein Sicherheitstraining". Also das scheint mir der valideste Ratschlag überhaupt. Ich meine, jeder macht doch die Lebensphase zwischen "Anfänger macht jedem Scheiß" und "erfahrener Kradler fährt auf Sicherheit" mit, wenn sie auch nicht bei jedem lebendig bis zum Schluß führt. Wie unglücklich wärst Du doch, wenn Du Dir eine 1000-Euro-Kombi kaufst und lernst so schnell, Risiken zu vermeiden, dass Du sie gar nicht bei einem saftigen Sturz ausnutzen kannst!

  • Das mit dem Fahrsicherheitstraining kommt mir entgegen - ich habe eins in 2 Wochen gebucht ?

    Mir geht's hier tatsächlich vor allem um die Sicherheit - nach Möglichkeit möchte ich keine der Kombis je brauchen. Aber falls doch: Dann würde ich schon gerne sichergehen, dass eine alte Lederkombi nicht in 100 Teile zerfällt und weniger Schutz bietet als ne Textilkombi :D

  • Eine Lederkombi aus einer Zeit von vor 2000 ist, wenn man es richtig sieht, nur in den seltensten Fällen nach heutigen Anforderungen noch als Schutzkleidung nutzbar und kann eigentlich nur auf Gay Parties oder mit einem alten Halbschalenhelm zu Dekozwecken noch sinnvoll genutzt werden.

    Ich habe aus sentimentalen Gründen noch mehrere alte Harro Kombis, die ich einfach nicht wegschmeißen mag, aber auch nicht mehr mit fahren mag,


    Dazu kommt, daß eine alte Lederkombi ist meist nur als eine Schönwetterkombi anzusehen ist. Vielleicht bin jetzt auch etwas gehäßig und übertreibe mal ein bisschen, ich schildere jetzt nur meine Erfahrungen.

    Sowie es anfängt zu regnen hat man drei Möglichkeiten:

    Man fährt einfach weiter und ist nach einer Viertelstunde bis 20 min einfach durch (bei warmen Wetter ist das oft gar nicht mal so verkehrt)

    Man wartet 10 min und zieht sich dann eine Regenkombi an und ist dann 30 min nach Beginn des Regens durch

    Man zieht die Regenkombi sofort an und ist in der Pelle nach ca 40 min durchgeschwitzt


    Moderne Textilkombis sind bzgl der Sicherheit m.M. gar nicht so schlecht wie ihr Ruf und sind auch oft sehr komfortabel. Sie haben halt den Nachteil, daß man sie nur selten gut und günstig reparieren kann und man sie nach einem Sturz oft nur wie einen Einmalartikel als Sondermüll entsorgen kann.

  • Hallo Karsten,


    Woher nimmst du die Informationen? Damit widersprichst du tatsächlich allem, was ich bisher gelesen habe (heißt ja nicht, dass du Unrecht hast).


    Also bezogen auf das Thema Sicherheit. Das die Nähte mehr Wasser durchlassen kann ich nachvollziehen.

  • also, nun auch meinen Senf dazu:

    Einer unserer Fahrer bei GtF hat in Rijeka einen ziemlichen Abflug hingelegt in einer Marken Lederkombi aus den 90ern, wer Rijeka kennt, weiß das der Belag extrem gute "Schleifeigenschaften" hat. Die Kombi hat ihre Arbeit gut erledigt, keine gerissenen Nähte und an einigen Stellen bis auf die Protektoren durchgeschliffen, war anschließend nur noch als Deko geeignet und der Fahrer hatte eine einzige Schürfwunden (etwa ein € groß) an einer Stelle ohne Protektor.

    Ich sehe da kein Problem, zumal die Protektoren schon gegen neue getauscht wurden...

    Gruß Didi

  • Der beste Schutz besteht darin, gar nicht erst loszufahren. :D

    Der zweitbeste Schutz ist nagelneues Zeuch von renovi, äh, renommierten Herstellern - vorsichtshalber nach der Saison zu ersetzen.


    Alle Anderen sind mehr oder weniger Fatalisten.

    Meinereiner fährt beispielsweise bei hohen Temperaturen mit einer Kradmelderkombi aus den 80ern des letzten Jahrhunderts oder sonst auch mal mit einer "flammneuen" froschgrünen Polizeilederkombi, die ich genau in meiner Größe spottbillig bei Ebay geschossen hab.

    Diese "Stadlerkombi" dürfte auch so spätes Zwanzigstes Jahrhundert sein.


    Daneben hab auch noch drei, vier verschiedene Textilkombis, die den Entwicklungsstadien meiner Figur entstammen.


    Man muss sich halt festlegen,

    was mehr zählt:

    Sicherheit oder Lebensfreude.

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • Eben :D


    No risk - no fun :lol:


    :0018:

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  • Hallo Karsten,


    Woher nimmst du die Informationen? Damit widersprichst du tatsächlich allem, was ich bisher gelesen habe (heißt ja nicht, dass du Unrecht hast).


    Also bezogen auf das Thema Sicherheit. Das die Nähte mehr Wasser durchlassen kann ich nachvollziehen.

    Die Zeit geht einfach weiter.

    Eine Lederkombi war mal etwas ganz tolles und bis noch in die 80 iger praktisch immer ohne Protektoren, bis hoch in die 90ziger waren sie ggf mit Watteprotektoren versehen. Später hat man die Protektoren in verschiedenster Ausführung hergestellt. Das heißt sie waren mal weich (irgendwann sind die Weichmacher ausgedünstet und kann man tauschen), mal waren sie hart, mal wurden es mehr (anfangs nur Knie und evtl Schulter), mal hat sich die Form geändert. Das Leder hat sich geändert, anfangs nur Rind, dann Ziege, dann Känguruh, dann wurde später die Materialstärke dicker, andere Verfahren wie Hydrophobierung, wie bei Zelten abgedichtete Nähte und und und.

    All die Erfahrungen sind in die aktuellen Ausführungen eingeflossen, einiges hat sich auch nicht durchgesetzt, einiges hat sich aber durchgesetzt. Leder altert auch, erst recht wenn eine Kombi trockengelagert wurde und mit noch soviel nachgeholter Pflege bekommt man nicht alle Eigenschaften wieder.


    Man darf sich jetzt nicht eine Eigenschaft rauspicken, sondern das gesamte Paket sehen und da hat sich gerade in den letzten 20 Jahren viel getan. Da gibt es für die Zukunft noch viel Potential egal, ob es vielleicht auch Kühl /Heizfunktionen sind.

    Eine m.M. in absehbarer Zeit zu erwartende Änderung wird vielleicht sein, wenn die schon vorhandenen Sturzsysteme, die sich mit Pressluftpatronen aufpusten. nicht mehr nur als Westen, sondern in Kombis vernünftig integriert werden.

    Ich rechne so, daß ich ca alle 8-10 Jahre eine aktuelle Kombi kaufe (manchmal auch brauche) und das entspricht einem erträglichem Gegenwert von einer Schachtel Zigaretten im Monat. Da muß ich nicht versuchen mir überholtes Kram mit Gewalt schönzurechnen. Wenn jemand das braucht, meinetwegen.

  • Naja, also an den Häuten der Tiere hat sich sicher nicht viel geändert. An der Verarbeitung kommt es wohl damals wie heute drauf an ob man bereit war/ist für Qualität zu zahlen.

    Meine bescheidene Meinung: Textil ist praktischer und weniger albern wenn man damit durch die Stadt laufen muss.

    In Zeitschriften wird sowas ja regelmäßig getestet. Textil ist ab einem gewissen preisniveau ok was Sicherheit angeht. Allerdings sind ledersachen am Ende einfach robuster gegen Abrieb.


    ICH würde lieber ne 20 Jahre alte lederkombi fahren als neues textil für 400€. Zumal die Protektoren schon getauscht wurden. Ich fahre noch meine lederkombi von vor 15 Jahren. Protektoren habe ich irgendwann mal getauscht. Ja, man ist schnell nass und bleibt es dann auch. Und sie ist nicht sehr funktional. Aber es ist meine. :)

    Und warum das alles?



    Weil ich es kann!