CB550 F2 - Bericht aus Motorrad realistisch ?

  • Ein anderes Forum hat einen Testbericht der CB550 F2 (Motorrad 18/1977) online gestellt (siehe Link am Ende). Im Gegensatz zu anderen Berichten, die ich zuvor gelesen habe, sind die Autoren nur wenig begeistert.

    Ich wenig überrascht haben mich die folgenden Aussagen :

    - im kalten Zustand stirbt der Motor permanent ab, egal wie er eingestellt ist

    - der Verbrauch ist sehr hoch, 8L/100km auf der Landstrasse, über 9L auf der Autobahn

    - das Fahrwerk ist keineswegs so stabil, wie man es vielleicht erwarten würde

    Immerhin handelt es sich um ein mehrfach verbessertes Modell, und nicht etwa eine K0.


    Nun meine Frage : stimmen eure Erfahrungen mit der CB550 mit diesen Beobachtungen des Motorrad Teams überein ?

    Im Detail, beeinträchtigen die häufigen Tankstops, das Warmfahren, und das Fahrwerk merklich die Freude am fahren ?


    Link zum Bericht: http://cb350-750four.de/data/documents/Cb_550_F2.pdf

  • Ich kann das nicht bestätigen was da steht. Habe in den 70ern selbst eine CB550 gefahren und zwar in meiner Studienzeit Sommer und Winter. Sie ist immer super angesprungen und lief auch sofort sauber, selbst bei Temperaturen weit unter 0. In dieser Hinsicht war sie absolut zuverlässig.


    Fahrwerksmässig war sie damals üblicher Durchschnitt. Da gab es schon besseres. Aber mit heutigen Fahrwerken nicht zu vergleichen. Da waren die Z650 und danach die XJ650 wesentlich besser. Aber das Pendeln war durchaus beherrschbar. Bei unseren Ausflügen ins Gebirge konnte ich auch mit anderen Motorrädern , z.B. den BMWs meiner Freunde ohne weiteres mithalten.

    Die Verbräuche habe ich nicht mehr auf dem Schirm.


    Edit:

    Was ich damals (und auch heute) schön fand, war, dass die CB550 super leise war. Auch die 4 in eins hat mir optisch gut gefallen.

    Mit triumphalen Grüssen aus der Holledau


    Peter

    CBF läuft wieder ohne Mucken

  • Hallo,

    da mach Dir mal keine Sorgen. Die CBX 550 F2 meines Bruders habe ich mir des öfteren ausgeliehen. Das Fahrwerk ist vielleicht nich ganz so stabil wie bei einem modernen Motorrad, aber man kann das Teil durchaus zügig bewegen. Ich empfand die Kleine jedenfalls als sehr handlich und war immer gerne damit unterwegs. Der Benzinverbrauch hielt sich auch in Grenzen. Etwa 5L/100km. Vielleicht haben die Tester damals den Choke nicht gefunden bzw. benutzt. Oder nach dem Warmfahren vergessen...

    Zu bemängeln gab es die schnelle Durchrostung der Auspuffanlage und die schlechte Zugänglichkeit der "double Inboard ventilated Disk", sprich der Bremsanlage.

    Hier sollte der Austausch der Bremsleitungen gegen moderne Stahlflexleitungen obligatorisch sein.

    Die Frage ist allerdings ob Du Dir wirklich eine ältere Maschine antun sollst oder Dir vielleicht besser eins von diesen neumodischen Plastikmopeds zulegst.

    Gruß, x eleven

  • Die CBX 550 F2 meines Bruders

    Die CB 550 aus den 70igern hat mit der CBX 550 aus den 80igern bis auf den Hubraum und dem Honda-Logo nichts gemeinsam.

    Guido us Kölle

  • Hallo X elf,

    Danke für die Antwort. Das hilft. (dto. auch an holledauer ...)
    Die Frage mit den Plastikmopeds stellt sich so nicht für mich, da ich ... hauptberuflich eine CB1100 fahre. Die 550 soll eher mein Schönwetter Fahrzeug werden.

    Viele Grüsse !

  • Hallo Ajay,

    wir reden hier über ein mehr als über 40 Jahre altes Mopped und einen ebenso alten Testbericht. Der Verbrauch sollte um die 5 bis 6 Liter betragen und wenn das Mopped nicht irgendwo brutal eingeschlagen ist, sollte es eigentlich ohne Probs gut geradeaus fahren. Fahrwerk ist übel, die Bremse ist ein ABS der ersten Entwicklungsstufe ;-) und die in den Papieren genannten (und bei der Versicherung bezahlten) 50 PS hat sie nie gehabt. Aber das Mopped ist sehr hübsch und man kann bei 50 Stukkis im letzten Gang das Gas aufziehen. Mehr brauche ich bei einer Sonntagnachmittagstour auch nicht. Jedenfalls nicht, wenn ich mit der 550er unterwegs bin. Ansonsten setze ich mich auf eine andere Karre...

    V G, Markus

  • Wenn man die in der Zeit üblichen Konis hatte und Bronzebuchsen in der Schwinge, sich daran gewöhnt hat ständig aufzusetzen und zwar nicht besser als mit einer Trommelbremse bremsen konnte, dafür aber nicht nur 3 Vollbremsungen hintereinander, sondern ein paar mehr, dann war man auch mit dem Metzeler Rille/Block C oder den Conti Zwillingen absolut zufrieden. Ich bin mit der vergleichbaren CB 500 wesentlich geringere Spritverbräuche als zuvor mit schnellen Zweitaktern gefahren und das war schon ein Erfolg..

    Darum geht es bei einem Alteisen heute doch gar nicht mehr, sowas kriegt halt das Gnadenbrot und gut is.

  • Ich habe 1983 eine CB 550 Four-in-Four Baujahr 76 (glaub ich) gekauft, wunderschönes Teil. Nach sechs Wochen hab ich sie entnervt mit viel Wertverlust wieder verkauft. Ich fuhr vorher eine Suzuki X7 und wollte was schnelleres. Im Vergleich zum Zweitakter hatte die CB ein lausiges Fahrwerk, keine Bremsen, dafür fast zwei Zentner zu viel. Allerdings konnten die Japaner damals schwere Motorräder generell noch nicht. Heute als Oldtimer zahlt aber die Schönheit mehr als die Performance

    Die CBF kommt erst weg, wenn die Brough Superior in der Garage steht

  • Ich denke ihr habt alle sofort verstanden, dass ich die 550 nicht schlecht machen, oder sinnlos mit modernen bikes vergleichen wollte. Ich habe gerne eine solche alte Dame in der Garage. Das heisst aber nicht, dass ich interessante Daten (so wie den Bericht der Motorrad) einfach in den Wind schreibe. Auch bei Oldtimer-Kauf muss man seinen Verstand ja nicht an der Garderobe abgeben. Ich weiss lieber was ich kaufe, kenne die Stärken und Schwächen, und bin dann froh zu wissen was ich habe. Insofern ist der Beitrag von wonder-wu oder hooledauer genauso nützlich wie alle anderen. Danke für eure Einsichten.