Räder wuchten?

  • Liebes Forum,


    wahrscheinlich prallen jetzt Welten aufeinander - bitte nett sein!


    Gestern Abend traf ich nen Biker der Knieschleifer / Hockenheimring Fraktion und wie es so ist, man kommt ins Gespräch. Im Verlauf habe ich Ihm erzählt das ich vergessen hab die Räder der Kkleinen zu wuchten, siehe auch Thread "dumme Dinger".


    Daraufhin guckt er mich entgeistert an un d fragt: "Du wuchtest die Räder?" Woraufhin ich Ihn entgeistert angucke und frage "Du nicht?"


    Es stellte sich heraus das weder er, noch seine Kumpels, die mit über 200 auf den Strecken unterwegs sind, Ihre Räder wuchten. Eventell mal das Vorderrad - aber das auch nur um das Gewissen ein bischen zu beruhigen. Normalerweise nicht.


    Und, je mehr ich drüber nachdenke; und ich habe die letzten 40 Jahre alle Räder gewuchtet die schneller als 80 unterwegs waren; desto mehr zweifle ich.


    Aus folgenden Gründen.


    1. Im Rennen hat man bei Räder & Reifenwechsel gar keine Zeit zum wuchten.

    2. Wenn ich mir ansehe was an so nem Rad alles dran ist und sich ansammelt (Dreck, Rost, Mücken, kleine Steine, Fett usw usw), kann ein Rad eigentlich nur direkt nach dem wuchten und mit sauberen Reifen ausgeglichen sein.

    3. Ein Abrieb kann eigentlich auch nie gleichmäßig sein, Also muß zwangsläufig eine Unwucht entstehen.


    Mit anderen Worten. Ist das Wuchten überhaupt sinnvoll? Ich gebe zu, bei mir ist das aktuell pure Faulheit, aber darum geht es eigentlich nicht,wat mut dat mut halt.


    Was meint Ihr denn? Aber wie gesagt - lieb sein!


    LG

    Alteisenfahrer

  • :wink1:


    Für die diversen Motorradreifen"fuzzis", die sich im Lauf der Jahrzehnte mit den Reifen meiner CMs befassen durften (viele waren es nicht - wenn ich mit einem zufrieden bin, gehe ich da immer wieder hin), gehört Auswuchten zum Pflichtprogramm. Auch bei meinen CMs, mit denen ich bekannterweise nicht über 100 km/h fahre :D

    Auf dem Wuchtbock wird der neu aufgezogene Reifen auch gleich auf Höhen- und Seitenschlag kontrolliert - zwei Neureifen sind in den Jahren schon direkt auf dem Haufen gelandet (Produktionsfehler).


    Aber niemand ist verpflichtet, irgend ein Rad auszuwuchten ...


    Beim Rennen werden wohl eher ganze Räder gewechselt als Reifen - und wenn das Mopped wieder auf der Strecke ist, hat der Reifenmonteur Zeit und Ruhe, den neuen Reifen auf das ausgewechselte Rad zu ziehen und auszuwuchten.

    Nur die Hobby-Rennradler ohne Team und ohne Ausrüstung erklären es für überflüssig :o






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • So wenig aufwändig wie möglich und so genau wie nötig.

    Beim Reifenhändler sind zB die Wuchtmaschinen auf eine Toleranz meist 5 oder 8 g eingestellt, damit der Kunde wenn er daneben steht, auch die Null sieht.

    Ich bin in einem Betrieb aufgewachsen und habe eine Zeitlang dann für mich immer umgestellt, die Räder vorher nochmal extra sauber gemacht und aufs Gramm gewuchtet. Teilweise auch zwischendurch kontrolliert, Reifen gedreht um wenig Gewichte zu haben und kam mir toll vor.

    Irgendwann hat sich das aber gegeben, als ich fest gestellt habe, daß bis 20 g keine negative Auswirkungen bemerkbar sind.

    Mittlerweile sind auch die Reifen besser geworden und mehr als 20g kommen praktisch nicht mehr vom Reifen (vor 50 Jahren waren gerade bei runderneuerten

    Autowinterreifen auch mal 60g nicht ungewöhnlich).

    Wenn ich heute Reifen wechsle, eine Maschine zu Verfügung habe oder den Metzelerbock, stecke ich das Rad kurz drauf und lasse es mit den alten Gewichten laufen und achte mehr auf Rundlauf und Schlag, mache aber bis 10g (und mehr ist es dann auch nur selten.) sowieso keinen Aufstand mehr.

    Wenn ich keine Möglichkeit habe mache ich mir aber auch keinen Kopf mehr.

  • Deine Radlager danken dir das wuchten

    So sehe ich das auch.

    Aber es hat sich mal ein "schlauer" dahingehend geäußert daß sich durch die starken Beschleunigungskräfte der Hinterreifen auf der Felge nach und nach verschieben würde. Dafür habe ich aber wohn zu wenig PS und drehe auch zu zaghaft mit der rechten Hand. Wenn ich dem glauben würde müßte sich der Vorderreifen bei einer sehr starken Bremsung ja auch verschieben.

    Natürlich sammeln Reifen auf der Renne was auf und wenn das Unwucht erzeugt ist das dann nicht zu verhindern. Aber das kommt im schlimmsten Fall noch auf das ungewuchtete oben drauf.

    Aber es darf das doch jeder machen wie er meint. Ich gehe aber davon aus daß die in der Moto GP (egal welche Klasse) wuchten und die haben das sicher ausführlich Überwacht.

    Grüße Michael


    Wünsche euch daß Ihr immer heile ankommt :dafürx:


    Mein Spaß steht im Vordergrund :wink1:

  • Beim Reifenhändler sind zB die Wuchtmaschinen auf eine Toleranz meist 5 oder 8 g eingestellt, damit der Kunde wenn er daneben steht, auch die Null sieht.

    Deshalb bin ich Zwischenzeitlich bei einem der die Motorradräder auf einem Wuchtbock auspendeld und es kostet nicht mehr als beim "normalen" Reifendealer.

    Grüße Michael


    Wünsche euch daß Ihr immer heile ankommt :dafürx:


    Mein Spaß steht im Vordergrund :wink1:

  • Vielleicht nur zur Verdeutlichung:

    Aus einer dynamischen Unwucht von nur 20 Gramm werden bei Tempo 300 km/h an einer 3,5" Felge eine Störkraft von 62 Kg die eine entsprechende Stoß Belastung für die Radlager darstellen und Fahrwerksunruhen bei niedrigen Geschwindigkeiten auslösen können.


    Man muss nicht....aber man sollte.....

  • Wenn man auspendelt, wuchtet man doch zB eh nur statisch und nicht dynamisch aus.

    Die nächste Sache ist doch der Geschwindigkeitsbereich von 300 wird jetzt nur ausnahmsweise erreicht.

    Dann reduzieren sich die angegeben 60 kg für 20g bei 300 km/h auch wieder in einen akzeptablen Bereich, wenn man 10g und die Hälfte der Geschwindigkeit betrachtet.

  • Wenn man auspendelt, wuchtet man doch zB eh nur statisch und nicht dynamisch aus.

    Über die Vorteile des dynamischen Wuchtens braucht man ja nicht zu reden? Ein statisch ausgewuchtetes Rad kann ja locker 100gr dynamische Unwucht haben.

    Beim Vorderrad wäre es technisch zwar auch möglich, meistens ist aber der Hebelarm wegen 2 - 3,5" zu gering, hier kann statisches Wuchten genügen

    Beim Hinterrad mit Felgenbreiten von bis zu 5,5" sollte es aber unbedingt gemacht werden. Da markt man Unterschiede recht deutlich

  • Ihr habt jetzt noch vergessen, darüber zu diskutieren, ob ein Hinterrad mit oder ohne Kettenrad gewuchtet werden muss oder nicht. Das ist bestimmt auch "wichtig", sonst ist ja hier gleich alles besprochen. :med:

    Gruss Streusel

  • Beim Rennen werden wohl eher ganze Räder gewechselt als Reifen - und wenn das Mopped wieder auf der Strecke ist, hat der Reifenmonteur Zeit und Ruhe, den neuen Reifen auf das ausgewechselte Rad zu ziehen und auszuwuchten.

    Nur die Hobby-Rennradler ohne Team und ohne Ausrüstung erklären es für überflüssig

    haste recht, obwohl die wahrscheinlich auch ohne wuchten ganz gerne überleben.



    Dann reduzieren sich die angegeben 60 kg für 20g bei 300 km/h auch wieder in einen akzeptablen Bereich, wenn man 10g und die Hälfte der Geschwindigkeit betrachtet.

    :frage: Ihr habt mich verloren, 30 Kg bei 150 und 20 KG bei 100??? Da ist doch jede Bodenwelle kräftiger.


    Vorschlag, lassen wir Strecke weg und diskutieren nur "normale" Straße bis, sagen wir, 140 KMh


    Nachtrag. Hab mal nem befreundeten Reifenhändler den Defender zum wuchten gegeben (OK - wollte mir nen Spaß draus machen). Endresultat, über 300 Gramm an diversen Stellen innen und aussen draufgepappt, pro Rad. Ich glaub das Blei war teurer als das wuchten. Gebracht hats eh nix, war aber lustig.

    Alteisenfahrer

  • Bei dem Reifendealer wo ich jetzt bin hat Versuche gemacht ob sich der Aufwand mit dem Wuchtbock lohnt und die Räder nachher auf seine Wuchtmaschine gespannt.Dabei festgestellt daß sich der Aufwand lohnt weshalb er es auch macht.Ist aber kein reiner Reifenhändler und macht das auch nur zu 50% neben seiner anderen 50% Tätigkeit.Er hat somit eine andere Einstellung wie derjenige bei dem ich vorher war.

    Aber es darf doch jeder so machen wie er es für richtig hält.Ist ja wohl kein Sicherheitsrisiko für die anderen.

    Grüße Michael


    Wünsche euch daß Ihr immer heile ankommt :dafürx:


    Mein Spaß steht im Vordergrund :wink1:

  • mein Reifenspezi wuchtet mit die Mopedreifen auf dem Wuchtbock. Versucht bei meinen so wenig Gewicht wie möglich zu brauchen. Manchmal versetzt er den Reifen nochmal auf der Felge. Wobei ich bei der SR500 Tüttelplatte auf das Wuchten verzichtet hab. Fahr sie sowieso nicht schneller als 120 und bei den Vibrationen macht der Reifen auch nicht mehr viel Unterschied...

  • Nachtrag. Hab mal nem befreundeten Reifenhändler den Defender zum wuchten gegeben (OK - wollte mir nen Spaß draus machen). Endresultat, über 300 Gramm an diversen Stellen innen und aussen draufgepappt, pro Rad. Ich glaub das Blei war teurer als das wuchten. Gebracht hats eh nix, war aber lustig.

    Wenn Du Dir wirklich eine Riesenspass machen willst und einen Autoreifenwuchter zum Verzwefeln bringen willst, dann mußt Du nur so ca 200ml Wasser in den Reifen füllen.



    Da mußt Du dann aber auch hinterher einen Ausgeben.