Knöllchen für Kräder - Berlin

  • Der Abkehr der sog. "Berliner Linie", die in weiten Teilen unseres Landes angewendet wird, ging ja bereits durch die Medien.

    https://www.motorradonline.de/…en-berlin-abschleppwelle/


    Was hier nun immer mehr um sich greift, wird auch in anderen Städten Einzug halten. Schade, denn während Autos die Stadt verstopfen und Tretroller auf den Gehwegen liegen, sind Krafträder im Seitenraum meist nicht störend abgestellt.


    Auf der Fahrbahn abgestellt hingegen werden sie oft an- und umgefahren (mir auch passiert mit Fahrerflucht), können besser gestohlen werden (direkt in den Laderaum) und sind auch Streusalz und Stürmen usw. mehr ausgesetzt - mich interessiert da aber v.a. die Problematik absehbarer Parkrempler.

    Hier könnten Motorradparkplätze helfen, Berlin spart sich diese aber.


    Nun habe auch ich zwei Knöllchen, mal sehen was kommt, wohl 2x55 oder 2x70 Euro. Beide Kräder waren nicht auf dem Gehweg, sondern in einem ungenutzten Teil des Seitenraums abgestellt, weder behindernd noch störend.

    Andere drumrum bekamen den gleichen Zettel, weiter weg stehende Kräder oder gegenüber nicht.


    Diese neue Linie ist nicht schön. Habt ihr ähnliche Erfahrungen, besonders die Berliner Kollegen?


    Ohne Whataboutism betreiben zu wollen - aber die beScheuerten Tretroller liegen überall und anstatt dort problemlösend zu handeln, müssen wir Motorradfahrer nun Restriktionen erleben. :mad:

  • nicht in Berlin aber in frangn der 90er. In Roth. Ganz heißer dorfschupo der Gattung blockwart. Knollen für falsch parken am mopped. 20 maak. Da wo wir halt immer geparkt haben. Knollen genommen, zerrissen und bei der Rennleitung in den Briefkasten geworfen. Definitiv keine gute Idee, war dann richtig teuer.

    Alteisenfahrer

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    Ich bin geneigt, nicht daran zu glauben, dass die „Geräte“ zufällig GRÜN sind.

    Als Besucher in der Stadt Hamburch darf ich für Drei Euro am Tag das Recht erwerben, in Ottensen parken zu dürfen, wenn ich denn einen Parkplatz finden würde!


    Will sagen:

    Der Kampf um öffentlichen Raum in Ballungsräumen ist hart, intensiv und überhaupt nicht parteipolitisch beeinflusst.


    PS


    Ein Motorrad würde ich dort im Leben nicht auf der Straße parken. Das dient dort - wenn man Glück hat - nur als Speisetisch und anschließend als Urinal.

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • Ist nun mal schnelles Geld. Geringer Einsatz, maximaler Profit. Auch die Landesregierung leidet unter leeren Kassen bei vollen Taschen.

    4-Räder bewegen den Körper, 2-Räder die Seele

  • Ein Motorrad würde ich dort im Leben nicht auf der Straße parken. Das dient dort - wenn man Glück hat - nur als Speisetisch und anschließend als Urinal.

    Das kommt drauf an, wo. Als Urinal wird bei mir immer die Plane von Hunden genutzt, ohne Plane nicht, weshalb ich seit mehreren Jahren darauf verzichte.

    Als Müllablage ganz ganz selten und nie schlimm, jedenfalls in meiner Wohngegend.


    Auf der Fahrbahn jedoch wird es entweder nicht gesehen (gerade die Cub verschwindet hinter nem SUV, Piepser werden viel ignoriert ("ach, das Gras!")) oder nicht akzeptiert ("muss der den Parkplatz blockieren? Kann der nicht wie die anderen im Seitenraum parken?") - da provoziert man zerkatzten Lack geradezu.


    Klar ist: Es gibt ein Problem: Die wild stehenden Elektromietroller und Elektromiettretroller. Ersteres sind Kleinkrafträder, die genauso wenig dort stehen dürfen, aber deren Geschäftsmodell basiert darauf und noch nie habe ich dort Knöllchen gesehen.

    Letzteres darf wie Fahrräder quasi überall abgestellt werden.

    Also was macht die Politik: Sie löst nicht das Problem, sondern problematisiert ein bisher nicht vorhandenes Problem, um dagegen vorzugehen und Tätigkeit vorzugeben.


    Sogar die organisierten Verteter sicherer und barrierefreier Fußwege von FUSS sehen private Motorräder nicht als Problem! Denn hat man ein eigenes Motorrad, parkt man vernünftiger als bei den Mietrollern! Allein aus Eigennutz, tritt sonst ja einer um!

  • Ist nun mal schnelles Geld. Geringer Einsatz, maximaler Profit. Auch die Landesregierung leidet unter leeren Kassen bei vollen Taschen.

    Ich denke nicht, dass es um Geld geht. Es geht um Aktionismus und die Unfähigkeit, immer größere Probleme (die teils negiert wird wie Clankriminalität) in den Griff zu bekommen.

  • Hier könnten Motorradparkplätze helfen, Berlin spart sich diese aber.

    Das Problem gab es vor Jahrzehnten auch bei uns in einer überschaubaren Stadt. So ganz ohne Internet haben wir damals rund 50, 60 Motorradfahrer zusammen bekommen, die in einer am Wochenende zwecks Einkaufen gehen beliebten Staße morgens um 7.00 Uhr alle freien Parkplätze belegt haben. Nach Ablauf der Parkuhr ist die Caravane immer einen Platz weitergefahren.... Damit gab es dann Presse, Kontakt mit der Stadtverwaltung und anschließend eine akzeptable Anzahl an speziellen Motorradparkplätzen. Es geht also auch mit sanftem Druck.....

  • Halbliter


    Wir haben beide Recht.

    Das Gebiet in Hamburg von dem ich schreibe, ist eine sogenannte „Partymeile“. Eng begrenzt, aber bezüglich meiner „Feldforschungen“ sehr ergiebig, weil gewissermaßen die Spitze des Eisbergs.

    500 Meter weiter ist die Gefahr deutlich geringer, dass Jemand ein Motorrad anpisst - solange kann keiner einhalten im Suff.

    Zumal Taxistände, Stadtbus- oder U-Stationen näher liegen.


    Es fällt - zumindest mir- jedoch auf, dass ich bei meinen Spaziergängen tatsächlich keine privaten Motorräder dort abgestellt sehe, in anderen Innenstadt-Ortsteilen aber durchaus.

    Ich will „Stimmung“ als Ursache nicht ausschließen, immerhin gibt es eine (parteipolitische) Initiative, den Stadtteil Ottensen als bundesweites Vorführmodel autofrei zu machen.


    Ich freue mich heute schon darauf, von der ersten Schlägerei wegen Streits um einen Parkplatz für ein Lastenfahrrad zu lesen!

    :devil:


    Die einzige Möglichkeit wäre politischer Gegenwind.

    Aber bei 51 Prozent Wählerstimmen im Ortsteil für die Grünen müsste ein sehr kräftiger Wind wehen.

    Da mag man in kleineren Städten mit cleverem Protest mehr erreichen können!

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • Parkende Moped’s abkassieren ist ja richtig toll.


    Wie lang man keinen Rettungsweg oder andere schlimme Dinge zustellt, sollte das Parken kein Problem sein.


    In meiner Stadt gibt es ein paar Moped Parkplätze und darauf parken sehr gerne SUV‘s.

  • Genau so, wie Manfred es beschreibt, hat es der MC "Kuhle Wampe" in Köln organisiert. Das war noch in der 80igern. Seitdem toleriert die Stadt Köln auf Gehwegen abgestellte Motorräder, wenn sie nicht die Fußgänger zu sehr behindern.

    Guido us Kölle

  • Auch wenn es schwer ärgerlich ist, aber ein Thema Mietroller vs. Mopedparkplatz gibt es meiner Meinung nach nicht, es sind einfach zwei völlig verschiedene Problemkreise - und vermutlich auch sehr verschiedene Betroffene.


    In Leipzig gibt es - auch in Folge privaten Engagements z.B. einer Fahrschule - zumindest um die City ein paar "richtige" Motorradparkplätze, in der Fläche sind mir keine bekannt. Auch die Ordnungsmacht zeigt sich gegenüber abgestellten Mopeten recht tolerant, wenn sie nicht gerade irgendwas blockieren oder der Kontrollo mit dem falschen Bein aufgestanden ist.


    In Königsstein (mit der gleichnamigen Festung) gibt es sogar im zentralen Parkhaus eine Motorrad-Zone, kostenfrei zugänglich (Halbschranke) und sogar mit abschließbaren Helmfächern. Chapeau! Auch das ist Ergebnis einer privaten Initiative, angeführt von einem sächsischen Motorradreiseanbieter. Tenor: Wenn wir hier mit 15 Maschinen kommen und jeder muss erst seine Groschen einwerfen, geht an dem Vormittag nichts mehr. Das Ergebnis sind verschmerzbare 4 Autoplätze weniger und eine sehr moptenenfreundliche Lösung.


    Das Problem mit den Leih-Rollern hat die Stadtverwaltung in Leipzig abgewürgt: man darf sie nur an bestimmten Punkten leihen und wieder abgeben, was das Ganze Konzept eigentlich ziemlich sinnlos macht. Wohl auch deswegen stehen derzeit nur Leihfahrräder wild in der Gegend herum, aber deutlich weniger als Roller z.B. in Dresden oder Köln herumliegen.


    Es wird letztlich immer auf das Augenmaß der Beteiligten ankommen. Der Platz in der Stadt ist einfach nicht unendlich, die Wünsche verschiedenster Nutzer sind es durchaus. Naturgemäß wachsen gerade solche Konflikte mit der Größe der Städte.

  • Der Zeitgeist ist aber in den vergangenen Jahren ein Anderer geworden.


    Was mir bei meinem ersten Besuch in Hamburg aufgefallen ist, waren die Kilotonnen an verwaisten Fahrräder, die überall an Gittern angelehnt waren, die eigentlich verhindern sollen, dass Auto auf Gehwegen geparkt werden können und Fußgänger auf Fahrbahnen geraten.

    An manchen Stellen waren das mehrere Schichten an Fahrrädern, sodass die zuerst Abgestellten gar nicht mehr bewegt werden konnten.

    Da wurde dann das Eigentum aufgegeben und die Schichten rosteten mit der Umgebung zusammen.


    Im Abstand mehrere Jahre wurde dieser Schrott dann jeweils durch die Kommune entsorgt.


    Dann belebten zusätzlich städtisch subventionierte Lasten- und/oder E-Bikes Elektro-Tret- und Sitzroller dieses Chaos.


    Keine dieser Fahrzeuggattungen wird wegen Parkverstößen oder Behinderungen sanktioniert.

    Nur pöse, pöse Verbrennerfahrzeuge.


    In Hamburg beobachte ich bei jedem meiner Besuche aggressive Fahrradfahrer, die sich an keinerlei Verkehrsregeln halten, übergriffig werden bis hin zur (leicht möglichen) Unfallflucht.

    Merkwürdigerweise gibt es diese Kategorie in der öffentlichen Darstellung nicht!

    Radfahrer sind IMMER bedauernswerte OPFER!

    Ununterbrochen unterdrückt und von unverantwortlichen Verkehrsteilnehmern verletzt oder gar getötet!


    Auch wenn in diesem Thread „Whatsaboutism“ nicht gewünscht ist, kann man diesen Zeitgeist nicht ignorieren.


    Meine unmaßgeblichen Meinung nach haben die paar Zehntausend bundesweiten Saison- und Hobby-Motorradfahrer keine Chance auf gleichartige Behandlung wie Fahrradrowdies.


    Anpassung ist angesagt!

    Steigt um auf Pedelecs und parkt diese nach Gutdünken.

    Es wird nicht sanktioniert.


    Fahrt ihr einen unaufmerksamen Fußgänger um, fahrt weiter.

    Erstens sind Fußgänger ohnehin nur verkappte Autofahrer,

    die nur zufällig gerade nicht im Auto sitzen (Originalton Nachbarschaftsforum Ottensen)

    und Zweites ist ein Lottogewinn wahrscheinlicher als ein Erfolg bei der Fahndung nach einem Radfahrer.


    Nach meiner Einschätzung braucht es noch ein Jahrzehnt, bevor schwerwiegende Unfälle/Schäden unter den „neuen“ Verkehrsteilnehmern neue Einsichten entstehen lassen könnten.

    Angesichts der gesellschaftlichen Polarisierungen und allgemeinen Rücksichtslosigkeit hab ich da aber wenig Hoffnung.

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • In München habe ich bisher gute Erfahrungen gemacht. Solange der Gehsteig soweit frei bleibt, dass man mit dem Kinderwagen durch kommt bekommt man in der Regel keinen Ärger. Eigentlich sollte man froh sein, wenn mehr Menschen auf Roller, oder kleine Motorräder (auch E- Mopeds) umsteigen. Braucht weniger Parkraum, weniger Stau und weniger Energie Verbrauch.


    Mit Fahrrad Fahrern habe ich auch schlechte Erfahrungen gemacht. Ich radle im Sommer öfters mit dem Rennrad in die Arbeit (einfach 40km). Bei mir auf dem Land und am Stadtrand macht das noch Spass. In München kot.. es mich nur noch an. Die Radler fahren größtenteils rücksichtslos und ohne Hirn. Du musst immer aufpassen, dass dich so ein Rambo nicht abräumt oder ein Hirnloser dich nicht WhatsApp schreibend vom Rad holt. Ich bin immer froh wenn ich die Strecke um das Deutsche Museum, den Isar Radweg und die Gegend um die Wittelsbacher Brücke überstanden habe und zum Schlachthof abbiegen kann. wo weniger los ist. Mittlerweile radle ich mehr bei mir in der Gegend, weil es da deutlich entspannter ist und fahre in die Arbeit wieder mehr mit dem Roller.

  • In Dortmund ist man Samstags mit den Krädern in die Innenstadt gefahren, jedes auf einem Parkplatz abgestellt, wie es sich gehört. Hunderte Autofahrer kreisten durch die Stadt auf Parkplatzsuche :perfekt:


    Willy.