Das ist nicht einfach, den Fehler zu finden weil man den Motor ja nicht im Betrieb aufmachen und gucken kann..
... das sicherlich nicht, aber man kann ihn (evtl ?) von Hand oder gar mit dem Anlasser drehen und dann sollte bei offenem Zylinderkopfdeckel erkennbar sein, ob genug Öl gefördert wird. Vorsicht, spritzt recht heftig, wenn ok *). Zumindest ist das bei meiner ST1300 so, da habe ich das von Hand schon gemacht, um alle Leitungen nach total-Entleerung zu füllen und die Ölpumpe zu testen. Nach 2 Umdrehungen ist das Öl oben an den NW satt rausgekommen.
Damit weiß man zwar immer noch nicht, wo genau der Fehler sitzt, aber man kommt der Erkenntnis wenigstens ein Stück näher.
*) im Baumarkt gibt es Klarsicht-PVC als Meterware, damit kann man bestens eine Haube zurecht schneiden und drüber stülpen.
Von Hand bringt's nicht (es sei denn, man kann seeeehr schnell kurbeln), Anlasser sollte im Normalfall reichen - nur ist ja offensichtlich schon zuwenig Öl für die Kolbenschmierung und die Nockenwellenschmierung angekommen. Es geht also darum, festzustellen wo eventuell Öl rausdrückt, wo es nicht rauskommen soll.
Um z. B. die in #8 gezeigte Stelle zu inspizieren, müsste der Motor ohne den rechten Motordeckel drehen - aber ob dann noch genug Öl drin ist, dass die Pumpe einwandfrei fördern kann, ist fraglich.
Wie sieht denn das Sieb unten an der Pumpe aktuell aus?
Von Hand bringt's nicht (es sei denn, man kann seeeehr schnell kurbeln),
... nun, bei meiner ST hat es gereicht....
Ich habe die Vorstellung, dass man den Motor soweit "trocken" machen kann, Öl einfüllt und dann kurz dreht. Dann wieder öffnet und evtl erkennen kann, wo kein Öl sein sollte. Ist halt nur so ne Idee. Wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als alles von Grundauf frisch zu machen.
Hallo,
der Ölkreislauf ist bei diesem Motor so gestaltet, dass das komplette Öl in den rechten Motorseitendeckel gepumpt wird, dort gabelt es sich in 2 Ströme: ein Teil geht in die Zentrifuge, der andere Teil geht unterhalb des Zylinderblocks zurück ins Motorgehäuse (und wird dann verteilt auf Zylinderkopf, Kurbelwellenlager, Getriebewellen).
Die Dichtung des rechten Seitendeckels muss daher die Ölkanäle unbedingt sauber abdichten (bei selbstgeschnittenen Dichtungen oft genug nicht der Fall), und die Mimik am Übergang zur Zentrifuge muss auch okay sein, sonst "verblutet" der Motor innerlich.
Zur Kontrolle des Ölflusses in den Kopf: 1980 habe ich mal einen CB350K-Motor komplett zerlegt, gereinigt und trocken wieder zusammengebaut. Öl eingefüllt, dann von Hand durchgedreht und dabei die geöffnete Kontrollbohrung im Kopf beobachtet. Nach 100 Kurbelwellenumdrehungen war Öl im Kopf. Beim 360er Motor mit seiner Eaton-Pumpe sollte es eher schneller gehen.
Gruß
Danke für die Antworten.
horst.w Danke, ich werde dann auf jeden Fall zum Test den Motor mit einem Akkuschrauber durchdrehen und oben das Öl prüfen.
Der neue Zylinderkopf kommt erst im Januar an und bis der neue Zylinder, Kolben etc. vorbereitet ist, ist Februar 
Bis dahin versuche ich so zu erkennen, wo der Druck abhauen tut.
CBfix Hier ist ein Bild von dem Sieb, als ich den Motor gestern auseinander genommen habe. Meiner Meinung nach alles im grünen Bereich:
bluemeanie Danke für deine Erklärung zum Ölfluss. Ich behaupte mal, die Dichtung muss gepasst haben, sonst hätte ich nicht 2000km ohne Probleme fahren können.
Was meintest du mit Mimik zur Zentrifuge?
Also zusammenfassend werde ich folgendes tun:
Alle Dichtringe im Ölkreislauf erneuern (Pumpe, Sieb, Zentrifuge) und die Papierdichtung der Ölpumpe.
Den Stopfen prüfen, obwohl der bei einem anderen Motor bei mir (250ccm) genau gleich aussieht..
Auch hab ich von diesem Ventil im Seitendeckel gelesen, dass sich das schonmal verkantet hat und leichtgängig sein soll, hat da jemand mehr Infos darüber?
Eine andere Theorie von mir wäre:
Als ich Kopf und Zylinder auseinandergebaut habe, kann es natürlich sein, dass dann die Blockade des Ölflusses gelöst wurde, weil vielleicht irgendwo Schmutz in den Kanälen war und durch den Auseinanderbau dieser Schmutz "rausgefallen" ist, ohne meine Kenntnis und jetzt alles OK ist.
Außerdem noch etwas: Wenn oben im Kopf beim Test wenn alles zusammengebaut ist, Öl ankommt, kann man dann auch davon ausgehen, dass das Öl bei Kolben & Zylinder ankommt?
Hallo,
mit Mimik im Seitendeckel rechts meinte ich das, was du Ventil nennst. Das ist eine federbelastete Ölführung. Die muss leicht beweglich sein, sonst fließt ggf Öl in nennenswertem Maße direkt zurück in die Ölwanne.
Mit Dichtungen habe ich schon allerlei erlebt. Wenn die nicht 100% passt, kann es halt eine kleine Leckage geben...
Die Zylinderwände, und damit auch die Kolben, werden nur durch von der Kurbelwelle abgeschleudertes Öl (und Ölnebel) geschmiert.
Gruß
Das Öl geht komplett durch die Zentrifuge, es kommt von der Ölpumpe, geht durch den Ritzelhalter zum Antrieb der Ölpumpe, dort wird etwas zur Schmierung dessen auf der Achse verwendet, von dort aus weiter Richtung Ölrotor, wird mittig hineingepumpt und nach dem Schleudern radial mittig entnommen, von dort aus weiter in den oberen Motorenblock gedrückt. Dort teilt es sich dann in 4 Arme auf, zwei Richtung Getriebe, 2 weiter in den Zylinderkopf.
Am Zylinderkopf sollte nach 3-5 mal Kickstarter betätigen Öl aus beiden Schmierbohrungen treten.
Lustigerweise gibt es ein Anguss, um auch die mittlere NW. Lagerstelle mit Drucköl zu versorgen an der linken Nockenmulde. Die Bohrungen sind dort allerdings nicht gemacht.
Du bist ja sowas wie der Umbauspezialist hier, hast du zufällig schon mal ein Kopf auf 3 fach geschmierte NW umgebaut und Erfahrungen dazu?
Mir fällt noch ein, dass es auf der linken Motorseite eine Revisionsöffnung gibt, wenn man die Lichtmaschine abbaut wird die Ölpassage für den linken Zylinderkopfteil frei. Diese wird normalerweise durch eine Dichtung zur Lichtmaschine hin abgedichtet. Wenn die Dichtung altersbedingt aufgibt fehlt oben das Öl und da die Lichtmaschine nass läuft bekommt man es ggf. nicht mit.
Wenn die Lima ab ist oben rechts in der Ecke
Um für die Zukunft alle Fehlerquellen auszuschalten, würde ich auch das von Honda vorgeschriebene Öl 10W40 verwenden. Das 20W50 ist speziell im kalten Zustand zu dickflüssig.
Das 10W40 verursacht zumindest bei mir deutlich mehr Lautstärke aus dem Motor als das 20W50.
Ja, man sollte das 20W50 vielleicht nicht bei -20 Grad fahren, aber bei alles über 0 überhaupt kein Problem, eine funktionierende Ölpumpe vorrausgesetzt.
Der Sprühnebel für die Kolben wird beim Kicken wohl eher nicht sichtbar, ist meines Wissens nach Sprühöl was von der Kw abgeschleudert wird
