Es gibt viele einzelne Threads, die viele einzelne Themen behandeln. Da ich viel selber schraube und mir die nötigen Infos aus allen Ecken zusammensuche, versuche ich hier mal die Tätiigkeiten zusammenzufassen, in der Hoffnung alles etwas in einem Thread zu konzentrieren. Vom Reifenwechsel bis hin zu Schweißarbeiten am Auspuff... To be continued.
Schrauberthread Dylan SES 125 JF10
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Heute Thema Abtriebsfläche
Schadensbild: https://youtu.be/SEFmhGvc_JY
Das Zerlegen als solches ist relativ simpel. Das habe ich auch nicht wirklich fotodokumentiert. Deckel vom Antrieb entfernen und die 19er Mutter auf dem Kupplungskorb lösen. Kupplungskorb abnehmen und dann wird die Fliehkraftkupplung selbst sichtbar. Mit den Händen den beweglichen Teil der Abtriebsfläche (oder auch Wandlers) von der Gegenlauffläche wegziehen, so dass der Keilriemen auf ein kleineren Radius runterrutschen kann. So kann man dann relativ einfach den Abtrieb komplett von der Achse ziehen. Die flache Spezialmutter mit einem 38er Schlüssel lösen (habe ich mit einem Schlagschrauber gemacht) aber noch nicht abschrauben. Das Ding steht unter Spannung und wenn ihr die Mutter komplett entfernt fliegt euch alles um die Ohren. Haltet die Riemenscheiben mit Schraubzwingen zusammen, dann passiert nichts und ihr könnt die Mutter ohne Gefahr abnehmen und anschließend die Schraubzwingen langsam lösen. Merkt euch gut die Reihenfolge der Komponenten über und unterhalb der Feder. Man kann alles auseinanderziehen bis man nur noch die zwei Kegelscheiben vor sich hat. Die Führungsrollen aus den Kulissen herausziehen und dann könnt ihr auch die Kegelscheiben voneinander trennen. Bei mir war das kleine Kugellager aufgearbeitet und musste ausgetauscht werden. Dazu muss erstmal das Nadellager raus. Dessen Entfernung ist nicht zerstörungsfrei möglich. Ich habe es mit Lagerabziehenr und mit ausklopfen versucht. In keinem Fall war es möglich das Lager ohne Deformation aus seinem Passungssitz herauszubekommen. Also bestellt grundsätzlich gleich alle beide Lager neu. Man braucht keinen speziellen Abzieher dafür, sondern kann es von der Seite, wo das kleine Kugellager sitzt, mit einem Dorn oder schlimmstenfalls mit einem Schraubenzieher heraustreiben. Dabei darauf achten, daß man die Schläge gleichmäßig rundherum verteilt, damit das Lager nicht verkantet. Anschließend den Seeger-Ring, der das kleine Lager sichert, entfernen. Dieser ist eventuell in dem ganzen Fett nicht zu sehen, sitzt aber genau auf dem Lager tief unten. Sobald dieser weg ist, kann das Kugellager relativ einfach ausgetrieben werden, da es sich um eine Spielpassung handelt. Lager austauschen und in umgekehrter Reihenfolge alles wieder zusammensetzen. Dabei habe ich das alte Wandlerfett so gut es ging drin gelassen und noch mit zusätzlichen Lagerfett nachgeschmiert. Unbedingt die Lager ordentlich fetten, da der ganze Raum um die Lager herum auch als Fettreservoir für diese dient. Anschließend das Nadellager eintreiben. Dazu dieses vorsichtig aufsetzen, Beschriftung zeigt nach außen, also zu einem hin, und anfänglich mit einem Holzklotz leicht eintreiben, bis es sich selbst führt. Unbedingt darauf achten, dass es nicht verkantet. Anschließend mit einer 21er Nuss, in meinem Fall zumindest, weiter eintreiben, bis es am Anschlag des Lagersitzes angekommen ist und sich nicht weiter eintreiben lässt. Der Lagerring ist von der Oberkante des Wandlers etwa 2 mm tief eingerückt. Alles noch mal ordentlich fetten und dann sukzessive wieder zusammensetzen. Vorher empfiehlt es sich auch Kupplungsstaub aus den ganzen Komponenten herauszuklopfen und alles, was vorher nicht gefettet war, auch gründlich zu reinigen und auf Beschädigungen zu überprüfen. Beim Zusammenbau darauf achten, das es keine Möglichkeit für das Fett gibt, richtung Keilriemen abgeschleudert zu werden. Also überschüssiges Fett wegwischen und sorgsam arbeiten. Die Fliehkraftkupplung gegen den Federdruck wieder auf den Wandler aufdrücken, geht mit Körperkraft ganz gut, und mit einer Hand festhalten (wenn man es etwas verkeilt, kann man es ganz gut mit einer Hand arretieren) und mit der freien Hand die Spezialmutter wieder aufschrauben. Mit einem Schlingenschlüssel haltet ihr die kupplung fest und zieht die Spezialmutter mit 54 Newtonmetern an. Dann in umgekehrter Reihenfolge wieder in den Antrieb am Roller einbauen. Heißt den Wandler zu öffnen, so dass der Keilriemen auf einen kleinen Radius runterrutschen kann und dann auf die Achse schieben. Kupplungskorb aufschieben und mit 49 Nm anziehen. Deckel drauf, losfahren, Spaß haben.
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Um die Kunststoff Luftführung auf dem Variator zu montieren, muss man nur die Unterverkleidung links etwas lösen, damit man mit dem Schraubenzieher durch den Spalt die Schrauben befestigen kann.
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Sodele,
schöne Dokumentation Zed.
Habe bei meinem SH ja quasi die gleiche Wandlereinheit drin.
Fahre viel, meine war bei ca 55.000 am Ende.
Da mehrere Komponenten (Hülse, Stifte, Lager etc. schon hinüber waren, und die Einzelkomponenten bei Honda echt teuer sind, war ich mit einer komplett neuen Einheit
aus dem Aftermarket (Marke Octane 101) auch nicht teurer dran und habe mir viel Arbeit gespart
Sie funktioniert gut, ich sehe da keinen Qualitätsunterschied zum Original.
Gerne weiter dokumentieren, man lernt nie aus....
Ciao
Alex
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Gerne weiter dokumentieren, .
So is der Plan ;-)
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Was ganz obligatorisches: Ölwechsel
Auch wenn es trivial klingt, werde ich ein paar Zeilen dazu verfassen. Eventuell hilft das ja jemandem.
Motor sollte auf jeden Fall warm sein, mindestens fünf Minuten im Stand gelaufen oder direkt nach einer Fahrt abgestellt.
Da der Hauptständer den Zugang zur Ölablassschraube blockiert stütze ich den Roller immer auf etwas geeignetem ab. Es sollte auf jeden Fall robust genug sein und nicht wegrutschen können. Seit kurzem ist sogar erprobt, dass das Abstützen auf der Sozius Fußraste ganz gut funktioniert. Dennoch aufpassen, dass einem der Roller nicht wegrollt und umfällt.
Irgendeinen Ölauffangbehälter mit mindestens eineinhalb Liter Fassungsvermögen oder irgendein anderes Gefäß zum Auffangen des Altöls unter den Roller stellen, Ölablassschraube aufdrehen und Feder und Sieb entnehmen. Verbrennt euch nicht die Pfoten am Auspuffkrümmer oder dem heißen Öl. Ich trage immer diese blauen Nitrilhandschuhe bei solchen Arbeiten. Kriegt man bei Amazon im 100er Pack für 15 € von Uvex.
Damit auch wirklich alles alte Öl aus dem Motor rauskommt jetzt Roller auf die Seite kippen, wo die Ölablassschraube ist. Also einmal herumbalancieren und die Abstützung auf die andere Seite stellen. So könnt ihr ihn erstmal gute 10 Minuten stehen lassen, bis auch der letzte Tropfen Altöl aus dem Gehäuse raus ist.
Mit einem Lappen die Flanschfläche für den O-Ring sowie das Gewinde innen etwas von altem Öl reinigen, ausstreichen und vor allem das Weggestrichene auf Metallspäne untersuchen, sowie auch den Sieb auf Partikel und Metallspäne inspizieren. Wenn ihr welche findet, hat es vermutlich eh keine Auswirkungen auf die weitere Verwendung des Rollers, aber ihr kriegt zumindest einen Eindruck, wie es um das Herz eures Zweirads bestellt ist und wie lange der Roller vermutlich noch leben wird. 😉
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mit einem Lappen die flanschfläche der Ölablassschraube im Motorgehäuse reinigen und auch das Gewinde innen etwas ausputzen. Dabei prüfen, ob und wie viele Metallspäne auf dem Lappen dabei zurückbleiben. Ebenfalls auch Sieb und Ablassschraube auf Späne oder andere Partikel untersuchen. Wahrscheinlich hat es keine Auswirkungen auf die weitere Verwendung eures Rollers, aber so kriegt ihr wenigstens einen Eindruck davon, wie lange das Herz eures Zweirad ist noch leben wird 😉
Ablassschraube, Sieb und Feder putzen und aufpassen, dass der O-Ring der Ablassschraube einen dünnen Ölfilm auf sich hat. Sieb rein, wie auf dem Bild zu sehen, Feder rein und Ablassschraube mit 20 Nm festziehen. Alles noch mal gründlich abputzen, damit später eventueller Ölaustritt gut und schnell erkennbar wird.
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Jetzt könnt ihr den Roller endlich auf den Hauptständer aufbocken und das frische Öl einfüllen. So ein Ölmessbehälter mit einem Rüssel eignet sich dazu sehr gut... aber der Trichter aus Muttis Küchenschublade tut es genauso. Füllt erstmal 900 ml nach, Messstab reinschrauben, Motor starten, 5 Minuten laufen lassen, eine Minute stehen lassen, Ölstand prüfen. Dazu Ölmessstab rausdrehen, sauber machen, nur reinstecken, nicht rein drehen, wieder herausziehen, die schraffierte Fläche am Ende des Stabes sollte in etwa zur Hälfte mit Öl überzogen sein.... Die untere Hälfte! .. ich kann nicht glauben dass ich das hier extra erwähnen muss.😉
Im Bedarfsfall Öl nachkippen oder alles zu machen und Ölwechsel als erfolgreich abgeschlossen betrachten.
Schließlich noch die Ölablassschraube genau betrachten ob während des Warmlaufens mit dem frischen Öl nicht eventuell etwas ausgetreten ist.
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Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich den Kühlmittelstand geprüft, was bei dem Modell nicht immer so leicht zu sehen ist. Daher die Verkleidung oberhalb der Lampe abgeschraubt und mit einer Taschenlampe in den Ausgleichsbehälter hinein geleuchtet. Den Flüssigkeitsstand kann man dann in dem Kontrollfenster ganz gut erkennen. Bei der Gelegenheit auch gleich die Metallführung für den Seilzug zum Sitzbankschloss weiter umgebogen, da die Biegung von Werk aus mir nicht ausreichend erscheint und das Kunststoffteil, dass dann den Bowdenzug führt, gerne leidet.