Pflege der Kette vor und nach Sandpiste

  • Du empfiehlst gerade unserem Autobahnfahrer Nummer 1, mit einer ungefetteten Kette zu fahren, nur weil er mal staubige/sandige Pisten fürchtet.

    Ich "empfehle" garnix, jeder kann das machen wie er es für richtig hält.


    Eine nicht geschmierte Kette ist kein Beinbruch, egal ob mit Sand, Autobahn, oder was auch immer, Horrorszenarien liegen aber anscheinend im Trend.


    Als es noch keine gedichteten Ketten gab, die Zeit kenne ich noch, ist wegen einer ungepflegten Kette auch niemand zu Schaden gekommen. Heute mit viel besseren Ketten wird aus jedem Fliegenschiss ein Drama.

    Gruß Gerhard


    ...früher Birkenstock, jetzt Adiletten

  • mann braucht keine schmierung am kettenrad oder ritzel.

    haifischzähne bekommt mann wenn die kette ausgeleiert ist oder kettenspannung nicht in ordnung ist.

    und natürlich wenn mann ein billig kettenrad benutzt.


    ich fahre meine ketten schon ewig trocken an der aussenseite. schmierung nur innen.

    ich hab keine haifischzähne am Zahnrad oder Ritzel.

    nicht bei die Strassenmotorräder, nicht bei die MX Motorräder, nicht an die Speedway Motorräder, nicht an die Renn Motorräder.


    Wenn's ohne Schmierung an der Aussenseite Probleme geben würde dann hätte ich das schon vor 40 Jahren erlebt.


    Wenn die Schmierung innen in der Kette weg ist, die Spannung zu viel oder zu wenig ist, billig zeug benutzt wird, oder das Ritzel und Kettenblatt nicht auf der selbe Ebene stehen,....dann gibts Probleme.

    :eek: "Ihr seid ja immer noch da - abschalten!" :wavey:

  • Halbliter

    Die Geschichte mit der Schmierung oder gar Kühlung zwischen Kette und Kettenblatt bzw. Motorritzel kannst du getrost vergessen.

    Die Antriebsketten am Krad sind als Rollenketten ausgeführt - da "reibt" nix aufeinander. Die einzelnen Rollen in den Kettengliedern "rollen" beim ein- und auslaufen zwischen den Zähnen der Kettenräder ab. Geschmiert werden muss hauptsächlich die Rolle auf den Kettengliedern (damit die Rollen auf ihren Stegen nicht "fressen").

    Ein leichter Ölfilm aussen sorgt zusätzlich dafür, das die Laschen aussen an den einzelnen Gliedern nicht "steif" werden (und Antriebskraft verloren geht).

    ....... natürlich kannst du das so machen ....... aber dann ist es eben Kacke :D

  • Warum diskutiert man in 45 Post über die Schmierung einer Kette... und das sicher nicht zum ersten mal.


    Wo geschmiert werden muss schaut man sich mal in einem Bild/Film an z.B.

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    Eine in sandiger Umgebung laufende Kette sollte äußerlich nicht mit einem klebrigen Überzug (Fett, Öl usw.) versehen sein.


    Abhilfe sind "Dry Lube" Schmiermittel oder man verwendet z.B. eine Regina HPE Kette

  • O-Ring oder X-Ring Ketten ?

    Dauerfettfüllung der Hülsen und Abdichtung gegen die Laschen der Glieder durch besagte O- oder X-Ringe ? Wofür sind sonst die Dichtringe da ........

    Aber egal ......... jeder hat da seine Philosophien - und das ist ja auch gut so :D

    .......... wurde ja schon mal hier gesagt: Glaubt keinem gewerblichen Kradmechaniker oder gelerntem KFZler - die "können" ja alle nix, haben keine Ahnung und sind alles Stümper :roll1: .

    ....... natürlich kannst du das so machen ....... aber dann ist es eben Kacke :D

  • mann braucht keine schmierung am kettenrad oder ritzel.

    haifischzähne bekommt mann wenn die kette ausgeleiert ist oder kettenspannung nicht in ordnung ist.

    und natürlich wenn mann ein billig kettenrad benutzt.

    Ohne Schmierung ist es einfach Murks. Sorry.


    Ich bitte auch zu berücksichtigen, dass Strafi auch mal 1000 km am Stück Autobahn fährt.

    Was also einem selbst taugt, muss nicht anderen taugen.


    Eine ungeschmierte Kraftübertragung vom Ritzel zur Kette bedeutet eine deutlich höhere Temperatur im gesamten Kettensatz, gerade bei Dauertempo. Das wird auch die Dauerfettfüllung in den O-Ringen nicht unbedingt überleben.


    Weitere Informationen, warum Öl oder Fett an Zahnrädern und Kettenantrieben sinnvoll ist, kann man überall nachlesen.

    Einfach aufbereitet bspw. Bei der mps:

    https://www.motorradonline.de/…torrad-spannen-schmieren/

  • 1000km am stück mit ne CB, ja da explodiert bestimmt die Kette.


    Wieso ist bei mir am 888 SP5 bei 280 km/h nie die Kette explodiert?

    Oder beim zig tausen kilometer Afrika oder süd und ost Europa tour mit Elephant nix passiert?

    :eek: "Ihr seid ja immer noch da - abschalten!" :wavey:

  • Es hält wie so länge wie es hält und wie lange das ist dafür gibts keine Garantie.

    Naja es macht nen Unterschied ob man nach 10.000 - 20.000 km den Satz tauscht oder nach 50.000 - 60.000km (unter normalen Mitteleuropäischen Bedingungen)

    Bei Fahrten in der Wüste muss man halt mit einer möglicherweise reduzierten Lebensdauer rechnen... und dann hast du Recht.. Es kostet was es kostet... Hauptsache angekommen

  • Moin,

    es kommt ja auch darauf an, wie man fährt.

    Bsp.

    Wenn ich bei meinem Supermoto-Umbau (Aprilia Pegaso 650 GA mit Rotax 655 5-Ventiler Einzylinder) ständig versuche, auf "Drehmoment" zu fahren - also bei einem Kurzhuber ständig aus niedriger Drehzahl voll zu beschleunigen - rupft der Motor erstmal wie "bescheuert" an der Kette bevor er auf (für ihn) "erträgliche" Drehzahl kommt und seine Leistung abgeben kann.

    Das verursacht naturgemäß starkes "schlagen" der Antriebskette und lässt diese extrem stark verschleißen - egal, ob geschmiert oder "trocken".

    Man kann also sagen, das man eine Antriebskette auch durch "unbedachte" Fahrweise "hinrichten" kann. Ergo sollte man - wie in fast allen Fällen - wissen, was ein "Werkzeug" kann ....... und was nicht.

    ....... natürlich kannst du das so machen ....... aber dann ist es eben Kacke :D

  • Das erinnert mich direkt an Schweden wo wir vor vielen Jahren waren und ein kleiner Trupp (4Leute) ne Ausfahrt macht.


    Ich hatte einen ~3km Abstecher über leicht geschotterte Waldwege (das sind dort die Kreisstraßen oder so) gemacht und auf dem Rückweg diese komischen Spuren beobachtet: .....#.....#.....#.....#.....#.....#.....#.....# ... irgendwie so auf dem Boden und ich brauchte etwas Grübeln bis mir klar wurde das ich die verursachte mit meiner AT.

    Die Berechnung aus Drehzahl, Gang, Radumfang etc ergab: Jedes # war ein Arbeitstakt vom V2 :wow::iwas:


    Das wird beim Einzylinder doppelt krass sein :0018:

    Immer gut drauf bleiben!
    Gruß - Kolle
    Ohne Navi wär ich schon da :D______________ uBlock+ :topX:

  • Einfach aufbereitet bspw. Bei der mps:


    Man sollte auf den Autor achten.... Wunderschöne Allgemeinplätze.....

    Das passt hier aber doch besser hin als Stoffregen.

    1000km am stück mit ne CB, ja da explodiert bestimmt die Kette.

    Eine Kette explodiert am Panzer, wenn da ne Drohne einschlägt. Am Motorrad verschleißt sie ohne Schmierung an relevanten Teilen schneller, erhitzt mehr, kann eher zur Längung und Bruch an Kette oder Kettenrädern führen.


    Aber es geht ja gerade nicht um die Fahrt von Gibraltar das Istanbul in wenigen Tagen, sondern um mitunter staubige Pisten (aber Verbindungsetappen asphaltiert) an der Westküste Nordafrikas.

    Viele Wege führen zum Ziel. Wenn jemand dann nicht schmieren mag aus Sorge vor Dreck, ok. Aus Sorge vor mehr Verschleiß, eher diskutabel. ;)

  • Vielen Dank Euch allen für die vielen sehr hilfreichen Hinweise und die interessante Diskussion!

    Das Problem hat sich vorerst für mich relativiert und aufgeschoben. Relativiert für den aktuellen Besuch in der Sahara an der marokkanischen Grenze zu Algerien. Von dort viele Grüße! Ich bin heute Vormittag einmal an den Sand herangefahren. Schon mehr als ein Daumen breit Sand auf der Piste war zu viel für meine Reifen. Das Hinterrad grub sich sofort ein und die Maschine bewegte sich nicht mehr. Kein Grip. Und das Motorrad von dort die 5 Meter zurück auf die Schotterpiste zu schieben, war ein echter Kraftakt, denn nun hatten auch meine Füße keinen Halt mehr. Ich muss zugeben, dass mir der Unterschied zwischen Strandsand und Wüstensand nicht geläufig war. Hätte er natürlich, denn ab und zu kommt Saharasand nach Deutschland geflogen, nie aber Nordseestrandsand oder Mittelmeersand. Jetzt habe ich ihn in meinen Händen gehalten: Es ist kein Sand, sondern Staub, extrem fein gemahlen. Als das eine oder andere Quad an mir vorbeigedüst kam, während ich mich zu Fuß auf eine Düne mühte, hörte ich, wie extrem hochtourig sie fuhren und wie heftig ihre Antriebsräder durchdrehten. Es war, als versuchten sie statt einer Schiffssschraube mit einem Reifen Schub im Wasser zu erzeugen. Mein Fazit für heute: Meine CB650r bleibt auf der Straße oder auf dem Schotter. Und eine Geländemaschine leihe ich mir hier erst aus, wenn ich in normalem Gelände gut genug bin. Ich habe heute den Eindruck gewonnen, dass Wüstensand eine andere Liga ist als normales Offroad.

    Das obige Problem hat sich daher etwas verschoben, nämlich auf die Zeit, wenn ich die Tour nach Dakar mache und jedenfalls in Mauretanien vermutlich nicht um Sandpisten herumkomme. Jetzt stelle ich mir das so vor wie gestern meine Atlas-Überquerung. Anders als die letzten Male, wo ich von Marrakech ins Gebirge gefahren bin, stets auf hervorragenden Straßen, habe ich jetzt die Auffahrt ab Beni-Mellal, also rund 200 km weiter nördlich genommen. Diese Straße ist ursprünglicher. Sie ist streckenweise gut, dann kommen Schlaglöcher, manchmal wird sie wieder gut - und dann endet die Asphaltdecke urplötzlich, einfach so und offroad beginnt. Manchmal mitten in einer Ortschaft, mal hinter einer Kurve oder so. Und dann holpert es massiv für einige huntert Meter. Danach "endlich" wieder Schlaglöcher... und so weiter... Für diese 300 km über die Berge habe ich gute 7-8 Stunden gebraucht. So stelle ich mir Mauretanien vor. Hat jemand von Euch andere Erfahrungen gemacht?