CJ 250 t läuft schlecht

    Hallo,

    ich bin der Jakob und ganz neu im Forum.

    Vor circa einem Jahr habe ich günstig eine CJ250t von 1977 ergattert. Sie wurde 2000 stillgelegt und lief seitdem nicht mehr.

    Ich möchte sie wieder zum laufen bekommen.

    Dieses Vorhaben läuft jedoch schon seit einem Jahr und ich bin so langsam sehr ratlos.


    Das Problem: sie läuft unterhalb von 3500 U./min etwas widerwillig. Sie dreht ab da gut hoch, hat aber keine Kraft zum Fahren und säuft schnell ab. Ebenso wenn der Motor warm ist.


    Gemacht habe ich:

    Öl gewechselt

    Ventilspiel eingestellt

    Kettenspannung eingestellt

    Neue Kontakte

    Neue Zündkerzen(NKG)

    Neue Zündspule

    Neuer Kondensator

    Neue Batterie

    Luftfilter original und sauber

    Neue Ansaugstutzen

    Zündung eingestellt nach Forum + Handbuch und mit Zündpistole überprüft

    Vergaser Ultraschall gereinigt und Rep.-Satz verbaut. (Alle Kanäle und Düsen mit Bremsenreiniger und Druckluft frei)

    Membrane ist heil und flexibel

    Tank sieht rostfrei aus

    Kompression rechts 10 Bar, links 9 Bar


    Ich denke sie läuft zu fett, da mir aufgefallen ist, dass die Stutzen zwischen Vergaser und Luftfilter sehr nass werden.

    Sie reagiert zudem auch nicht auf die Standgas-Gemisch-Schraube.


    Ich weiß, es gibt hier schon sehr viele Beiträge zu ähnlichen Themen und ich habe schon wirklich viel hier gelesen, aber ich bin so langsam sehr ratlos und wollte daher jetzt selbst nachfragen.


    Vielen Dank an alle die hier so viele Infos teilen !


    Jakob

    Hallo, die CJ250t fahr ich auch, dann mal an die Werkbank:


    Sind die beiden Deckelchen links und rechts am Vergaser welche die Drosselklappenwellen abdichten vorhanden ?

    Stimmt der Schwimmerstand ? Mir der Schlauchmethode überprüft ?


    Elektrik : Bei meiner CJ war die Steckverbindung des Hauptpluskabels ( schwarz/rot) in der Lampe marode. Ebenso die Steckverbindungen der Masse ( grün ), nicht leicht zu erkennen da die Aussenhülsen gebrochen waren.

    Das ganze Regler-Gleichrichter original setup habe ich ersetzt durch eine Kombi aus ebay für 12 Euros frei Haus aus China, klappt seit 2 Jahren !


    Also wenn die CJ ( ungedrosselt ) dann richtig läuft - Hut ab !

    Ciao

    Jürgen


    P.S. Die originalen Kerzenstecker mit Widerstand austauschen gegen Null Ohm Stecker - die Funkentstörung ist durch die Z-Kerzen Typ BR gegeben.

    Hallo Jürgen, vielen Dank für deine schnelle Antwort.

    Bei dem rechten Vergaser fehlt das eine Deckelchen. Den Schwimmerstand habe ich auf 18,5mm per Messschieber eingestellt, als ich die Vergaser wieder zusammengebaut habe. Könnte aber natürlich etwas schiefgelaufen sein.. Deine Schlauchmethode kenne ich leider nicht. Sie laufen auf jedenfall nicht über. Auch bei länger geöffneten Benzinhahn.

    Die Elektrik funktioniert bisher einwandfrei, könnte die Steckverbindung in der Lampe auf mein Problem hinweisen ?

    Der Regler wurde bereits vom Vorbesitzer durch ein ähnliches Produkt ersetzt.

    Ich werde mir in den nächsten Tagen mal die passenden Kerzenstecker besorgen !


    Vielen Dank schonmal !

    Zitat von Ja_Ro

    Die Elektrik funktioniert bisher einwandfrei, könnte die Steckverbindung in der Lampe auf mein Problem hinweisen ?

    D

    Die Plus Steckverbindung befindet sich im hinteren Gebüsch der Lampe und wird bei jedem Lenker Volleinschlag bewegt, war für mich kein Aufwand hier eine neue Verbindung zu crimpen.

    Beim Z-Steckertausch die Zkabel 2cm abschneiden

    :wink1:


    Hast Du Düsen, Nadeln etc. aus dem Reparatursatz verbaut? Hast Du die Originalteile noch?

    Bau die Originalteile wieder ein und schau mal, ob es dann besser ist.

    Es sind leider Reparatursätze am Markt, von denen nur die Dichtungen brauchbar sind (und manchmal noch nichtmal die) :o






    :wavey:

    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

    Ja die habe ich verbaut. Ich hatte die Reparatursätze verbaut, weil das Problem mit den alten Düsen (weiß nicht ob es die originalen sind) beim ersten Start nach der Ultraschall-Reinigung auftrat. Es ist mit den neuen Düsen somit weder besser noch schlechter geworden :roll:

    Zitat von 58Special

    Sind die beiden Deckelchen links und rechts am Vergaser welche die Drosselklappenwellen abdichten vorhanden ?

    Stimmt der Schwimmerstand ? Mir der Schlauchmethode überprüft ?


    -Dieses Deckelchen war mir schon öfter bei meinen Suchen aufgefallen. Kann man das irgendwo kaufen oder gibt es Alternativen ?

    - Was meinst du mit der schlauchmethode ?

    Auch bei der CJ 250 müssten die selben unsäglichen wie auch tollen Keihins 7xx verbaut sein, wie an der CB 250 G. Die bekommst du im Ultraschall nicht im geringsten sauber, eigene Erfahrung. Das Mischrohr (hinter der Hauptdüse )der 1. Stufe muss raus, wirst dich wundern was da für ein dreck sein kann ( selbst erlebt und meine hat nur viel Sprit versoffen). Anschließend dann wirklich alle Kanäle mit Vergaserreiniger und weichem Draht durchstochern (alter Fahrradbowdenzug aufgedröselt, Angelvorfach... Irgandwas was biegsam ist.)

    Die Membran muss raus ( am besten die Gaser in alle Einzelteile zerlegen, bis auf Drosselklappenmechaniken) darunter sitzen die Luftdüsen für die 1. und 2. Stufe. (Ja der Gaser hat "sowas", Standgas läuft von den Bohrungen hinter der Drosselklappe, bei öffnen dieser übernimmt die kleine Messingdüse zwischen Unterdruckschieber und Drosselklappe und bei genug Vakuum (gasgeben) zieht es den Unterdruckschieber hoch.) Wenn zwischen Luftdüse und Mischrohr keine Verbindung herrscht dann passieren lustige Spritverbräuche, gerne auch mal über 6 l und mehr, keine Kraft spricht aber für eher zu wenig sprit.

    Bau, falls du sie noch hast, die alten Düsen und Stellschrauben ein.

    Hast du nach deinem Vergaserspaß die beiden Vergaser synchronisiert? Wenn nicht, Machen!

    Geht recht einfach, wenn man geschickt ist gehts auch ohne Unterdruckuhren. Tank ab, Vergaser mit Flasche o.ä füttern 1 Zylinder Zündkerze raus und Zündung für den auf Masse legen, Bock an und das Standgas ( Schraube links unterhalb des linken Vergasers) so hoch drehen, dass er an bleibt. Drehzahl merken, Zylinder wechseln und dann ohne an der Leerlaufanhebung zu arbeiten schauen wo sie steht. ( Hand an den Killschalter, falls sie wesentlich mehr Gas bekommt). Dann korrigieren, dass sie ungefähr gleich schnell drehen. Das ist nicht 100% gut, funktioniert aber nach Vergaserspaß wenn man sie ganz auseinander hatte und auch voneinander getrennt hat aus Erfahrung ganz gut um an vernünftige mit Messuhr einstellbare Werte zu kommen. Daran denken die Stellschraube danach wieder zurück zu drehen!


    Der Twin hat auch gerne keine Kraft, wenn er als 1 Zylinder herumwandert. Fällt spätestens bei dem Test auf.

    Anschließend den Zzp. Versteller prüfen und nochmal die Zündung checken.




    10 und 9 bar sind nicht wirklich viel Kompression, Gesund sollte sie 12 bar haben. Der 250 er ist sowieso etwas lahm, aber wenn sie richtig läuft macht der Motor beim fahren eigentlich gar keine mätzchen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Grischa

    Anmerkung zum groben Synchronisieren mit der von mir beschriebenen Variante, sinnigerweise mit dem Totlegen der rechten Seite beginnen, da der rechte Gaser zum linken Synchonisiert wird und an diesem die Gasmimik hängt.

    Mit freundlichen Grüßen
    Grischa

    Hallo und erstmal vielen Dank an die ganzen Ratschläge und bereitgestellt Hilfe !


    Hatte heute endlich mal wieder Zeit zum Schrauben.

    Habe gerade den Zylinderkopfdeckel demontiert, bzw. alle Schrauben rausgeschraubt und den Deckel etwas angehoben. Beim hineinleuchten mit der Taschenlampe hat sich herausgestellt, dass die Steuerzeiten falsch sind (Die Markierungen auf dem Steuerkettenritzel fluchten nicht mit dem Zylinderkopf bei LT).

    Schätze mal das erklärt eventuell die schlechte Kompression.

    Werde mich nun daran machen den Motor ganz auszubauen und das Problem zu beheben.


    LG aus Hamburg

    Jakob

    Dazu musst den Motor nicht ausbauen, das geht tipptopp.

    Und wenn es nur darum geht, die Nockenwelle in Position zu bringen, ist das in unter einer Stunde erledigt.