Umgang mit dem ABS

  • Ich bin mir nicht sicher, wie ich im Notfall mit dem ABS optimal (!) bremse.


    Hemmungslos reinknallen - bei jeder Geschwindigkeit ?
    Vorne und hinten gleichzeitig ?


    Und wann habe ich eigentlich die theoretisch (!) höchstmögliche Verzögerung ?


    Wenn das ABS regelt, oder ganz kurz bevor das eingreift ?

  • Hallo,
    ein mit ABS ausgerüstetes Motorrad kannst Du ruhigem Gewissens in einer Notsituation mit "vollem" Reinlangen abbremsen, vorausgesetzt, Du befindest dich nicht in hoher Schräglage und Du hast noch ausreichend Platz, um vor dem Hindernis zum Stehen zu kommen. Trotz ABS gelten hier auch die Physikalischen Gesetze, man kann sie mit ABS nicht umgehen. Im Zweifelsfall lieber ausweichen, als eine wilde Bremserei zu provozieren. Und natürlich üben, um die "Blockade" im Hirn zu vermeiden, wirklich die Bremse voll zu bedienen, entgegen eines Motorrades mit "normaler" Bremse.
    Gruss Wolly

    Die höchsten Kilometerkosten von allen Wagentypen hat noch immer ein
    Einkaufswagen im Supermarkt.


    Lothar Schmidt, 1922, deutscher Politikwissenschaftler.

  • Hallo Barfüsser,


    beim optimalen Anwenden des ABS ist es immer notwendig, die Bremsung schnell an die physikalische Bremsrutschung heranzuführen, da sonst die elektronische Regelung des ABS gar nicht anspringt. Man verschenkt sonst kostbare Meter. Hinterbremse nicht vergessen!! Sonst macht Du einen Purzelbaum (ohne kombiniertes ABS z.B. pc38 ). Wundere Dich nicht, wenn Deine Maschine anfängt zu rütteln: Die Reifen werden Dank ABS bis an die Blockierung heruntergebremst und dann schnellst wieder "laufen gelassen". Unter 7 km/h springt keine ABS-Regelung an. Kurz vor vollkommenem Stillstand kannst Du also noch einen cm rutschen wie beim normalen Bremsen. Das ist alles normal!


    Ich habe das ABS-Bremsen beim HONDA Fun & Safety beim ADAC kennen und lieben gelernt. Es hat sich wirklich gelohnt. Hat mir in so mancher Situation ein souveräneres Handeln beschert.



    lG

    2 Mal editiert, zuletzt von hummel ()

  • Hallo Barfüsser,


    beim optimalen Anwenden des ABS ist es immer notwendig, die Bremsung schnell an die physikalische Bremsrutschung heranzuführen, da sonst die elektronische Regelung des ABS gar nicht anspringt. Man verschenkt sonst kostbare Meter. Hinterbremse nicht vergessen!! Sonst macht Du einen Purzelbaum


    Also den kann ich nur wiedersprechen !
    Ich fahre zwar keine Maschiene mit ABS aber habe mich aus Interesse in das Thema eingelesen.
    Fakt ist das wenn du einen möglichst kurzeb Bremsweg erreichen willst du so dosiert wie möglich Bremsen solltest damit der ABS Regler eben NICHT anspringt !!
    Denn es ist noch immer so das ein NORMAL guter Fahrer bei einer ABS-Maschine ohne ABS-Regelung einen kürzeren Bremsweg erreicht als wenn das ABS Regelt !
    Aktuelles beispiel ist die neue V Max :
    von 100 auf 0 mit ABS 49,5 m
    ohne das es Regelt 43,5m
    (ein gutes ABS schafft aber auch was um die 40m und das kann man mit der Hand auch )


    Ist ja auch logisch denn das ABS sorgt ja in allerkleinsten Bruchteilen dafür das sich das Rad mehrmals pro Sekunde ''frei'' weiterdreht....und also weniger verzögert ABER auch nicht blockiert.


    Wenn du allerdings in einen Gefahrensituation kommst kann ich meinem Vorredner nur recht geben....VOLL REINLANGEN.... denn in dieser Situation (wenn man sich erschreckt) wird man sicherlich nicht besser als die Technik bremsen !!!


    Zum Purtelbaum : haben die meisten ABS Sensoren nicht auch einen ''Kippwinkel'' festgelegt damit man sich nciht überschlägt ?!

    Train insane! :evil:
    Or stay the same !:D

    Einmal editiert, zuletzt von XL_Twin ()

  • Denn es ist noch immer so das ein NORMAL guter Fahrer bei einer ABS-Maschine ohne ABS-Regelung einen kürzeren Bremsweg erreicht als wenn das ABS Regelt !?!



    UUUUUPS, Einspruch.


    die daten, auf die du dich beziehst, wurden von der zeitschrift MOTORRAD ermittelt. die haben da von allen testfahrern (und die fahren und bremsen schon überdurchschnittlich gut) den einen bremstester, der besser bremst als alle anderen testfahrer der zeitschrift.


    dies ist weit entfernt von einem NORMAL guten fahrer und kein maßstab. ABS ist einem NORMAL guten fahrer immer und überall überlegen. der durchschnittsfahrer bremst etwa auf den niveau einer alleinigen hinterradbremsung eines CBS-ABS-Motorrades (siehe test der fireblade).


    wichtig ist, dass man ein sicherheitstrainig zur ABS-Bremsung macht, weil eben die bremsabläufe anders aussehen als früher. ungeübt fällst du auch mit ner ABS-Vollbremsung hin, denn die maximale bremsleistung ist bis dahin nie erlebt und ungeheuer in der wirkung.


    gruss,


    janneck

  • UUUUUPS, Einspruch.


    die daten, auf die du dich beziehst, wurden von der zeitschrift MOTORRAD ermittelt. die haben da von allen testfahrern (und die fahren und bremsen schon überdurchschnittlich gut) den einen bremstester, der besser bremst als alle anderen testfahrer der zeitschrift.


    [/B]


    Die Daten habe ich nur verwendet weil ich keine eignen Messdaten habe !
    ABS Maschienen besitze ich zwar nicht durfte aber mal ein wenig damit fahren !
    Und ich habe deutlich gespürt/gesehen wann ich früher zum stillstand komme (ohne regeln des abs).


    Und ich würde mich als ganz normal sterblicher fahrer bezeichnen ,ich fahre zwar täglich und ganzjährig allerings auch erst seit 3 Jahren.


    Was ich halt nicht sagen kann ist wie strak die ABS-Systeme unterscheiden !
    k.A was das einens neuen 14000 euro Supersportler leistet !
    Wahrscheinlich merh als ein ''normales'' ABS und einen normale Hand.


    Und wie ist das nun mit dem Überschlag ? Nicht möglich oder ?!

    Train insane! :evil:
    Or stay the same !:D

  • Hallo,
    es ist ganz klar bewiesen, das jedes ABS und sei es noch so träge, einer normalen Bremse überlegen ist. Fakt ist aber: Ein ABS kann nicht etweilige Fahrfehler oder sonstige Gegebenheiten ausmerzen, soll heißen: fahre ich zu schnell in die Kurve und belaste meine Reifen mit 90% der Haftgrenze, kann meine Bremsanlage nur noch zu 10% greifen, ob nun mit oder ohne ABS, sollte der Bremsweg nicht reichen (bei 100 KM/H hat man einen Anhalteweg von ca. 58,12 Metern unter optimalen Bedingungen), kann das ABS auch keinen Weg dazu zaubern, da hilft meist nur Ausweichen und ein wenig Glück. Was ganz wichtig ist: den technischen Vorteil an Sicherheit durch die Helferlein sollte man nicht durch riskantere Fahrmanöver wieder zunichte machen, da machen sie nämlich keinen Sinn.
    Gruss Wolly

    Die höchsten Kilometerkosten von allen Wagentypen hat noch immer ein
    Einkaufswagen im Supermarkt.


    Lothar Schmidt, 1922, deutscher Politikwissenschaftler.

  • Hallo,
    es ist ganz klar bewiesen, das jedes ABS und sei es noch so träge, einer normalen Bremse überlegen ist. Fakt ist aber:
    Gruss Wolly


    JEDES Stimmt ja schon mal NICHT :!::!:


    Wie das träge ABS der VMAX gemessen wurde haben hier ja schon mindestens 2 Leute gelesen !
    Und da kamen immerhin schon 6 m Differenz ZUGUNSTEN der HAND raus !!!!


    Und das ist sicherlich kein Einzelfall vor allem bei den ersten ABS Generationen !


    Wenn ich dann noch solche Probleme wie ausfallende ABS Sensoren bei schwacher Batterie lesen bin ich für mich der Meinung es ist noch zu früh für ABS...vor allem für eine ABS Pflicht !

    Train insane! :evil:
    Or stay the same !:D

  • Hallo,
    auf die beschriebenden Testberichte gebe ich nicht viel, weil sie meiner Meinung an der Realität vorbeigehen, für "Ottonormalfahrer", die ja die meisten Fahrer hier sind, ist und bleibt ein ABS ein Sicherheitsgewinn ohne jegliche Zweifel. Mag sein das ältere Systeme nicht immer die optimalen Ergebnisse erzielt haben, nehmen wir aber das Bike des Themenstarters, darf ich doch wohl behaupten, das es sich um ein brauchbares ABS handelt, Bemerkungen wie: ein ABS kann ja ausfallen, dazu fällt mir nichts ein, sowas als Argument gegen ABS zu bringen??:gruebelx:
    Gruss Wolly

    Die höchsten Kilometerkosten von allen Wagentypen hat noch immer ein
    Einkaufswagen im Supermarkt.


    Lothar Schmidt, 1922, deutscher Politikwissenschaftler.

  • Hallo,
    auf die beschriebenden Testberichte gebe ich nicht viel, weil sie meiner Meinung an der Realität vorbeigehen, für "Ottonormalfahrer", die ja die meisten Fahrer hier sind, ist und bleibt ein ABS ein Sicherheitsgewinn ohne jegliche Zweifel.


    Ich gebe dir ja recht !
    Es ist ein Sicherheitsgewinn !
    Allerdings NICHT ohne jeden Zweifel !
    Es ist schon anzuzweifeln wenn mein ABS ausfällt weil ich grade nicht täglich mein Motorrad bewege und dann die Batterie zu schwach ist !
    Da verlass ich mich auf die Technik und schwupps liegst du da....


    Und wenn du auf Testberichte nicht viel gibst wundert mich das sehr...denn die sagen alle das ABS bringt was.....
    aber noch lange nicht JEDES ABS ...und auch nicht JEDES NEUE !
    Sind also schon sehr real denn so ist ja momentan NOCH die Situation !

    Train insane! :evil:
    Or stay the same !:D

  • Hallo nochmal,
    ich denke wir reden aneinander vorbei, Du bis eher skeptisch einer Bremse mit ABS gegenüber, ich für meinen Teil finde ein ABS als Bereicherung, weil mehr- fach schon "erfahren", ob die Technik anfälliger sein sollte, bezweifle ich, zumal ein modernes ABS über Warnfunktionen verfügt und so einen Ausfall des Systems selbstständig anzeigt. Und mal nebenbei: ich kann doch nicht von einem Motorrad erwarten, welches technische Mängel aufweisst (Batterie schwach, defekt, Reifen abgefahren usw.), das genau dieses Motorrad dann noch einwandfrei funktioniert. Wenn ich mich einen Dreck um Wartung und Kontrolle schere, brauche ich mich später ja über Ausfälle nicht mehr wundern.
    Aber: letztendlich sollte Jeder selber entscheiden dürfen, ob er ein Moped mit oder ohne ABS fahren möchte. Und wenn Du ABS für zu "anfällig" hältst, nimmt ein Modell "ohne".
    Also nix für ungut.
    Gruss Wolly

    Die höchsten Kilometerkosten von allen Wagentypen hat noch immer ein
    Einkaufswagen im Supermarkt.


    Lothar Schmidt, 1922, deutscher Politikwissenschaftler.

  • Hallo nochmal,
    ich denke wir reden aneinander vorbei


    Ja tun wir ! :D
    Ich meins ja auch net böse....
    wie gesagt ich finds gut...
    aber die technische anfälligkeit ist NOCH gegeben !
    Mehr Technik kann immer mehr Fehlerqullen bedeuten,damit kommen wir aber langsam stark vom Thema ab.


    Im fall BMW hatte das ncihts mit Wartung zu tun sondern ist ein Fehler in der ABS-Konstruktion.
    Und darauf will ich hinaus !!!
    NOCH nicht ausgereift in JEDEM Fall...sondern in den meisten !

    Train insane! :evil:
    Or stay the same !:D

  • hi wolly,


    ich hab gerdae nochmal nachgeschaut, was die bremswege angeht.


    der oberbremser von MOTORRAD heißt Karsten Schwers und bringt motorräder unter optimalen bedingungen tatsächlich auf dem niveau von hauptberuflichen rennfahrern zum stehen. dieser mann verdient allerdings sein geld damit, dass er täglich motoräder volle pulle zum stehen bringt. immer wieder und immer besser.


    Werte unter 40 metern von 100km/h auf 0 sind so machbar, je nach radstand des motorrades (je länger, je weniger überschlagsneigung und je besser der bremsweg).


    du hast recht, die testberichte sind wenig praxisrelevant, da so gut wie niemand so gut bremsen kann. erst recht nicht bei einer angstbremsung.


    die testberichte sind trotzdem wichtig, weil so beim ABS noch die konstruktiven "mängel" beschrieben werden können, das testkriterium heißt ja auch "ABS-Funktion".


    das ducati-ABS ließ die karre schon recht schnell überschlagen, bremsdruck muß rausgenomen werden, das bringts ja dann auch nicht.
    manchmal schaffen profi-bremser bessere werte unter idealbedingungen, das stört am stammtisch.


    hondas neues CBS-ABS schafft eine bremsleistung auf dem niveau professioneller rennfahrer, ohne dass regelvorgänge spürbar sind, da bremskolben und bremshebel entkoppelt sind und die bremsung durch einen rechner koordiniert wird. wohlgemerkt in jeder situation und durch jeden fahrer.


    einfach ausgedrückt, wird durch den zwischengeschalteten rechner die schubkraft durch die vorderbremsung mit der überschlagsmindernden zugkraft der hinterradbremsung koordiniert und so überschläge verhindert und verzögerungen optimiert.


    so werden auch für normalos überschlagsfrei vollbremsungen auf maximalniveau möglich, ohne dass motorräder mit kurzen radständen a la CBR sich überschlagen könen.


    Heutige ABS-Systeme mit jahrealten Systemen zu vergleichen ist so sinnig, wie ein heutiges note-book mit einem jahrealten vergleichen zu wollen.


    und generell am sinn von elektronik zu zweifeln, ist eher rührend als relevant.


    gruss,


    janneck

  • very :goodp: :!::!:

    Train insane! :evil:
    Or stay the same !:D


  • Hallo,
    bei meiner BMW R1150 GS lag der Ausfall an der zu kleinen Batterie, das Problem wurde aber von BMW beseitigt, der Ausfall des Systems wurde anhand der leuchtenden ABS Kontrolleuchte angezeigt, wenn man weiss , das das Teil ausgefallen ist, der Hersteller es kostenlos wieder instand setzt, wo ist dann das Problem?
    @Jannick: die Umsetzung neuer Technik ist halt für manche Hersteller ein Problem, nicht alle vertuschen ihren "Schmu" wie die weiss-blauen, da gebe ich Dir recht. Ansonsten::goodp:
    Gruss Wolly

    Die höchsten Kilometerkosten von allen Wagentypen hat noch immer ein
    Einkaufswagen im Supermarkt.


    Lothar Schmidt, 1922, deutscher Politikwissenschaftler.