Die Zündspule, die Gel-Batterie, dieses Forum und der ganze Rest.

  • Hallo,


    ich habe hier zu den Themen bereits gesucht und gelesen. (In einem der Threads habe ich auch schon gepostet, aber es ist am Thema vorbei und wird daher wohl von den Fachleuten nicht gelesen. Darum hier das ganze nochmal in HD und Farbe) Insbesondere diese beiden Threads waren hilfreich:


    http://www.honda-board.de/hb/t…57754-CB200-startet-nicht


    http://www.honda-board.de/hb/threads/60171-Honda-CB-200-Kein-Zündfunke


    Allerdings nur zum Teil. In anderen Treads gab es Hinweise darauf dass eine Gel Batterie nicht ohne weiteres als Ersatz für einen Blei Akku genommen werden kann. Allerdings nicht erschöpfend sondern nur als Randnotiz.


    StatusQuo: HONDA CB 125 K5/B6 Bj 1975 seit 1992 abgemeldet und vergammelt. Seit 2009 im Wiederaufbau. Seit letztem Freitag TÜV und Zugelassen.


    Weil der Umbau zum CafeRacer Platzprobleme verursachte, ich aber nicht auf die Batterie verzichten wollte hab ich einen CON... (elekronikspezalist für den ich hier vermutlich nicht werben darf) 6V 12Ah Gel/Vliesakku eingebaut.


    Problem: Die Probefahrten ohne und mit roter Nummer verliefen ruckelnd und unbefriedigend. Der TÜV Termin drängte. Nächtelange Einstellarbeiten. Neuer U-Kontakt, Zündzeitpkt eingestellt, Ventile eingestellt. Es wurde besser. Bei der letzten Probefahrt wurde der rechte Krümmer nicht warm und es kamen nur 5000 Umin zustande. Dann während der Fahrt den Kerzenstecker rechts gezogen, am Kabel gewackelt, wieder aufgesteckt und nach zwei drei "Fehlzündungen" lief sie wie ein schurrendes Kätzchen.


    Der TÜV fand es gut und hat auch inzw. alles abgenickt (ist aber ein anderes Thema). Dann auf der Heimfahrt wurde der rechte Zylinder/Krümmer wieder kühl.


    Im Stand sprang sie an, Funken waren da (Test mit dritter Kerze am Kopf weil ich die Kerzen nicht ständig ein und aus bauen wollte).


    Dann war plötzlich Funkstille. Die Messung an den Kabeln der Zündspule zwischen blau und s/w war positiv. Wert bei 2k: 030 bei 20k:0,15 (ich bin elektrisch nicht ganz fit und lasse das mal unkommentiert, lese daraus aber einen Stromfluss) zwischen den beiden Zündkabeln ist nichts zu messen.


    Frage:kann eine Zündspule "langsam" kaputt gehen?
    kann man mit Fummeleien (Stecker ab – Stecker dran – bei Betrieb) eine Zündspule kaputt schießen?
    kann eine Batterie die nominell 6V 12Ah hat und ohne Last ca. 9V liefert die Zündspule zerstören?
    kann man eine vergossene Spule reparieren?
    kann man die Gel-Batterie überhaupt ohne den Regler anzupassen verwenden?
    kann ich (die Holländer von cms wollen fast 200€) jede beliebige Zündspule (Bosch, Simson) verwenden?




    (an den Admin: im http://www.honda-board.de/hb/t…57754-CB200-startet-nicht
    wollte ich meinen Post per Edit löschen. Geht aber nicht:gruebelx:. Vielleich kann das jemand mit Befugnis für mich erledigen? Danke)



    Ich bin sowohl für sachdienliche Hinweise als auch für Verweise auf Fundstellen in diesem Forum dankbar.



    Griesbert (übermüdet und verzweifelt)

  • Jetzt verzeifel nicht. Du kommst schon rechtzeitig zum Ace.


    Es ist der Zündung egal, wo der Strom herkommt für die Zündfunken. Es muß nur die richtige Spannung sein und es muß genügend davon da sein. Ob es eine Säure, Säure wartungsfrei, Gel oder sogar Nickel-Cadmium oder sonstwas ist, ist dem Strom egal. Die Anforderung heißt Spannung, Kapazität und die Möglichkeit, den benötigten Strom auch wieder in der geforderten Zeit abgeben zu können. Es würde mich sehr wundern, wenn das Deine Batterie nicht könnte, solange kein Anlasser im Spiel ist.


    Ich würde die Fehlersuche so angehen: Ein Freilandverdrahtung nur mit der Batterie und der Zündspule und damit alles andere wie Kabelbaum, NotAus, Steckverbindungen usw überbrücken.
    Wenn Dir das hilft, nimm eine andere Batterie (sagt sich leicht bei 6 Volt). Dann antreten und die Kerzen beobachten.


    Vorher vielleicht noch der Aussage auf den Grund gehen:


    Dann während der Fahrt den Kerzenstecker rechts gezogen, am Kabel gewackelt, wieder aufgesteckt und nach zwei drei "Fehlzündungen" lief sie wie ein schurrendes Kätzchen.


    Du mußt zugeben, das hört sich sackrisch nach Wackelkontakt oder "Marderbiß" an. Damit meine ich einen Funken zwischen Kabel und Masse z.B. Rahmen. Alte Kabel sind gern mal rissig und brüchig, das ist dann das gleiche wie ein Marderbiß. Loch im Schlauch halt !
    Was ist mit dem Kondensator und den Anschlußkabeln ?


    Deine Frage nach der Zündspule ist wie mit der Batterie. Fabrikat egal, solange das gleiche drin ist. Wobei ich nicht glaube, daß die Spule defekt ist. Eher ein Wackler an den Anschlüssen.

  • Diese Freilandverdrahtung werde ich probieren, obwohl eben in der sekundärwicklung der widerstand unendlich ist.


    Kondensator weiss ich nicht wie man den prüft. geht es auch ohne? mit radau im radio der nachbarn? Zurnot hätte ich auch noch einen uralten aus der großen kiste.


    Zündspule: die kabel der primärwicklung waren "Lieferseitig" nur an 2 haaren. Ich hab sie abgemacht, die kontakte blank gefeilt, kabel 5mm gekürzt, angelötet und mit siegellack isoliert.
    das mit dem leck im kabel meinte der herr vom ex-bosch-dienst auch. ich hatte keinen stromfluß zw. den kabel enden. daraufhin habe ich die kabel an der spule abgeschnitten (im vertrauen dass ich sie dort auch wieder anlöten kann) um sie zu tauschen. die kabel selbst haben durchgang. die spule ist immernoch tot.


    gibt es eine andere meßmethode als die ohm-messung?



    das drama ist, dass es ja zeitweise funktioniert hatte.

  • Hallo griesbert, ich versuche mal deine Fragen zu beantworten.
    Kondensatoren kann man prüfen, würde ich aber auf jeden Fall erneuern. (Soll den Funken am Kontakt löschen)
    Zündspulen sollten primär 3-5 Ohm haben - Kabel gegen Kabel zum Kontakt. Sekundär 15 k-ohm - 20 k-ohm (- Kabel gegen Zündkabel)
    Die Spule kann Leistung verlieren wenn sie warm wird also schleichend. (Lack defekt)
    Die Spule kannst du mit 9 Volt zerstören. Es gab Schaltungen die beim Startvorgang Zündspulen mit voller Spannung betrieben haben, dann im Betrieb mit Wiederstand die Spannung gesenkt wurde.
    Spulen kann man nicht reparieren.
    Gel Batterien sind schlechte Starterbatterien, sind aber bei den niedrigen Ladeströmen und Spannungen bedingt zu verwenden. Fliesbatterien sind die bessere Wahl.
    Du kannst auch eine beliebige andere Zündspule verwenden, leider kenne ich die Schaltung von dem Type nicht, wenn sie Baugleich ist (Zwei Zündkabel parallel?) gehts ohne Probleme.
    Gruß Peter

    Es gibt immer den Einen der es besser weiß, auch wenn er keine Ahnung hat.

  • erstmal danke für die hilfestellungen. ich werde mich in den nächsten tagen und nächten da mal durchquälen.


    kleine korrektur noch: auf dem karton vom akku steht: wartungsfreier bleiakku - lageunabhängig einsetzbar durch vliestechnik. ein lichtblick im chaos also.


    meine zündspule hat zwei zündkabel. der motor ist ein paralell twin mit einem unterbrecherkontakt. die Nockewelle macht 1 umdrehung pro zwei kurbelwellen umdrehungen, der zündnocken hat zwei "höcker". das wartungshandbuch spricht von einem zünd- und einem überströmtakt. so wie ich es verstanden habe zündet es immer in beiden zylindern, aber sie arbeiten(verdichten) abwechselnd.


    danke pfsc6 für den link.... ist es der DYNA egal ob sie mit 6V oder 12V erregt wird?


    FRAGE: Wenn ich eine 6V z-spule mit 9V zerstören kann, warum wird dann in einem andern thead erklärt dass bei einer umrüstung auf 12V anlage die Zündspule beibehalten werden kann???

  • Soweit ich das verstehe ist die Zündspule alt, d.h. die Zündkabel (Hochspannung) vemutlich nicht mehr i.O. Wurde das schon mal geprüft bzw. mach doch mal andere dran, geht mit Geschick (zu mindest bei den 250ern) ganz gut.

  • Wenn ich das richtig überlege, kannst Du die mit 1,5 Ohm nehmen.
    Aber am besten mal bei denen anrufen, die wissen das.


    Hab übrigens schon mehrfach gehört, daß bei alten Simsons 12 Volt Spulen in 6 Volt Bordnetz eingebaut waren. Ist aber nicht meine Baustelle, deshalb nur als Gerücht.

  • Noch mal zur Spannung, ganz einfach I=U/R das heißt bei der doppelten Spannung fliest auch deutlich mehr Strom, gleich mehr Wärme. Welche Spezialisten etwas Anderes behaupten, na von mir aus. Mit einem passenden Vorwiderstand könntest du jedoch auch eine 6 Volt Spule betreiben, z.B. 6 Ohm.

    Es gibt immer den Einen der es besser weiß, auch wenn er keine Ahnung hat.

  • Er hat doch ein 6 Volt Bordnetz.
    Deshalb denke ich auch an eine 1,5er Spule

  • also hier ein kleines update für die leser und ein großes danke an die poster.


    ich hab mit dyna telefoniert. man hat dort bedenken wegen der 6V denn sie haben nur 12V im programm.


    ich hab inzwischen alle messungen und freilandverdrahtungen durchprobiert. ohne erfolg. dann hab ich mal den gleichrichter ausgemessen. scheint tot zu sein. dann hab ich die zündspule von meinem junior (seiner CB 125 K5) ausgemessen. auch tot. aber die maschine läuft! der geneigte leser empfiehlt bestimmt jetzt die anschaffung eines neuen messgerätes. :gruebelx:


    ich hab dann einen cross check gemacht: seine zündspule in meiner maschine: keine funktion. meine zündspzule in seiner maschine: alles funktioniert. also liegt der fehler offensichtlich nicht an der Zündspule. ich suche weiter.

    sind ja noch 3 wochen zeit

  • Wenn ich das richtig überlege, kannst Du die mit 1,5 Ohm nehmen.
    Aber am besten mal bei denen anrufen, die wissen das.


    Hab übrigens schon mehrfach gehört, daß bei alten Simsons 12 Volt Spulen in 6 Volt Bordnetz eingebaut waren. Ist aber nicht meine Baustelle, deshalb nur als Gerücht.



    ist tatsächlich so, hat aber nichts mit dem boardnetz zu tun, sondern mit der zündungsart.
    alle unterbrecherzündungen bei simson hatten 12V zündspulen, die elektronikzündungen 6V zündspulen verbaut. angeblich laufen die motörchen auch mit den falschen zündspulen, hab ich aber nie versucht.
    beleuchtung läuft vollkommen unabhängig vom zündkreislauf. 6V/12V boardnetz unterscheiden sich nur durch unterschiedliche lichtspulen. batterie ist ausschließlich für blinker und hupe zuständig, hat nix mit der zündung am hut.



    @ topic: ich tippe auf zündkabel und/oder kerzenstecker. hast du die mitgetauscht, beim einbau der spulen von der anderen maschine? ja? dann könntest du ja auch die grundplatten tauschen. kenn jetzt nur die simson-verbrecherzündungen... da ist der zündkondensator auf der grundplatte verbaut (ständige vibrationen und großen temperaturschwankungen ausgesetzt -> absoluter schwachpunkt), wenn der hinüber ist, bekommst du die maschine auch nicht zum laufen.


    wenn ich das richtig verstanden habe, hat die 125k eine batterie-zündung... also keine primärspule auf der grundplatte, die strom für die zündung induziert und auch defekt sein könnte?

  • Ich lese hier viele Fragen und nochmehr Antworten. Es ist oft wie der Blick in die Kristallkugel. Aber ich lese ganz selten eine Art Abschlußstatement des Fragestellers, was denn nun Ursache und Lösung des Problems war. (Ich geh aber davon aus, dass die Probleme gelöst wurden, denn sonst wären die Straßen nicht so voll :D von uns Verrückten). Also:


    Trara! Ich habe den Fehler gefunden!


    Ich habe alles ausgemessen. Immer brav gegen Masse - also Rahmen oder Motorblock. Alles gut aber kein Zündfunken. Bis ich die Masse der Zündspule geprüft habe. Ich hatte den Rahmen ja Pulverbeschichtet und die Löcher damals auch schön blank gemacht. Aber das reichte wohl nur zum TüV und zurück. Inzwischen hab ich die Kontaktflächen großzügig freigelegt und sie kam beim ersten Kick.


    Fazit: Beim Prüfen der Zündspule oder generell von el. Bauteilen immer direkt an den Gerätekontakten prüfen und auch die Masse-Leitungswege vom Gerät zur Batterie ausmessen.


    Hier nochmal DANKE an Alle, denn ich hab ne Menge gelernt! :eek:


    Griesbert