Bremse undicht CM 400 T 1980

  • Hallo zusammen!


    Folgendes Problemchen:


    Bremse war fest, also ausbauen, den ganzen alten Schmodder raus, mit Bremsenreiniger drüber, den Kolben blank geschmirgelt, die Beläge ordentlich abgezogen und alles wieder rein plus neue Bremsflüssigkeit. So, jetzt kam die Stahlflex und oh Wunder, die Bremswirkung ist nicht wirklich besser, man muss wirklich mit Schmackes zupacken und dann brauchts immer noch ewig bis zum Stillstand, dazu sabberts unten jetzt auch noch raus.... Ich hoffe, es ist nur die Dichtung????


    Wer hat Erfahrung mit so alten Bremsen - gibts da was Besseres, das passt? (Denke da an Brembo und Co.) Wo krieg ich günstig ne Dichtung her bzw. was kann da noch alles undicht sein? Sind 30 Jahre alte Dinger einfach so übel? Die hintere ist ja auch nicht so der Hit...


    Vielleicht kann mir ja jemand weiterhelfen, weil unter den Bedingungen will ich nicht unbedingt fahren.


    Viele Grüße und noch schöne Ostern,


    Tatjana

  • Hi,
    erstmal muss ich Dir die Hoffnungen nehmen - die Originalbremse der CM erfordert immer einen etwas kräftigeren Griff. Hängt ein bisschen von der Marke der Bremsklötze ab (meine Erfahrung: nimm die von AP-Racing), aber das wird keine gute Bremse. Umrüstung auf wirklich moderne Bremse wird am TÜV scheitern (bei den dünnen Gabelröhrchen), ich hab die Doppelscheibenbremse von der ersten Bol d'Or-Serie, ist fast baugleich mit der Doppelscheibe von der CB 400N (nur grössere Bremsscheiben), deswegen hat der TÜV das ohne Gemecker eingetragen. Brauchst Du das rechte Tauchrohr anders (nicht den kompletten Gabelholm, sind noch kleine Unterschiede zwischen CM und CB).


    Dann hoffe ich, Du hast den Kolben (die Gleitfläche aussenrum) nicht wirklich geschmirgelt - der verträgt Chromputz oder NevrDull oder ähnliches, aber schmirgeln ist nicht gut.


    Wenn Du das Ding schon auseinander hattest, wäre es sinnvoll gewesen, 'nen Reparatursatz (zumindest neue Dichtung und neue Staubkappe) zu verbauen. Jetzt musst Du's nochmal auseinandernehmen ...



    Viele Grüsse, Olaf
    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Danke für die Tips, ich denk ich werd am Dienstag mal nen Honda-Händler auf die Teilenummern ansetzen und mal sehn, ob's der billig herbekommen kann. Ansonsten werd ich mal den beasagten Onlineshop konsultieren ;)
    @ Olaf, jep, ich hab geschmirgelt... da war aber auch ein Rost dran!!! Naja, zu dumm! Aber im Reparatur-Kit ist ja ein neuer dabei...


    Grüße, Tatjana

  • So, ich schon wieder....
    Nachdem ich ja den Kolben noch mehr verhunzt und mich auf die 30 Jahre alten Dichtungen verlassen hatte, war die Bremse reif für nen Reparatursatz. Der ist jetzt drinne. Und damit hab ich auch schon das nächste Problem:


    die Bremswirkung ist gleich null, trotz entlüften... ist jetzt sogar schlimmer als mit der undichten Variante. Wo kann der Fehler denn jetzt liegen? :gruebelx: Was muss beim Einbau besonderes beachtet werden? Ist vielleicht die Dichtung am HBZ jetzt durch? Weils unten plötzlich dicht ist? Der Hebel fühlt sich eigentlich normal an, liegt also nicht am Griff an. Also wird doch Druck aufgebaut, oder? Die Beläge bewegen sich und liegen auch an der Scheibe an, aber wohl mit zu wenig Druck. Ich krieg langsam noch die Krise mit dem Teil... Und woran sieht man, ob die Beläge verglast sind? HELP!!!!

  • Hi,
    altbekannt und mühselig, die Bremse wirklich vollständig zu entlüften. Tehen lassen, mal gegenklopfen, 'nen Tag warten und wieder ein bisschen Luft rausschaffen, nächsten Tag wieder, irgendwann wird' s gut. Und nicht nur so'n bisschen durchpumpen - jedesmal 'nen Viertelliter. Kannst ja oben wieder reinschütten ...
    Hast Du beim Einbau die Beläge vertauscht oder neue eingebaut? Dia alte Bremsscheibe ist ja nicht mehr ganz glatt, und wenn Du die Beläge nicht in exakt wie vorher einbaust, müssen die sich an die Unebenheiten erstmal anpassen.


    Der Hebel sollte sich bis zum Druckpunkt ein Drittel der Weges ziehen lassen, mehr nicht. "Hebel liegt nicht am Griff an" reicht nicht.



    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
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  • Die Beläge sind wieder so drinne wie vorher. Aber dann werd ich's einfach nochmal probieren und ansonsten lass ich's halt machen, in ner Werkstatt haben die ja so n praktisches Gerät mit dem's ganz fix gehen soll. Aber wenn's nur die Luft ist, bin ich ja schon mal beruhigt, hat mich nur sehr gewundert, dass es jetzt mit neuen Ersatzteilen schlimmer war wie vorher... Danke dir!

  • Wobei, wenn es Luft ist, sollte sich die Bremse aufpumpen lassen, sprich nach zwei- dreimaligem ziehen, sollte sie besser bremsen und auch der Druckpunkt sollte wandern - vom Griff weg.

    Vergiss das Pferd - echte Ritter kommen auf dem Motorrad.


    Das Internet is nur ein Hype - Bill Gates 1993

  • Also Leute,
    wenn jemand wirklich nicht weiss und sieht wo die Bremsflüssigkeit rausläuft, und wenn ich hier so mansche Kommentare zum Entlüften lese, bin ich der Meinung Finger weg von der Bremse.
    Eure Gesundheit und die der anderen Verkehrsteilnehmer ist wichtiger als das Sparen an der falschen Stelle.

    Gruß aus Berlin
    Volker / Rentner

  • Der Witz ist ja, dass alles dicht ist. Druck wird auch aufgebaut aber wahrscheinlich nicht genügend. Der Hebelweg stimmt, also 1/3. Hat jemand Erfahrung, was so was in der Werkstatt kostet?

  • Hi,
    wenn's dicht ist und nach 1/3 Hebelweg wirklich fest und trotzdem nicht bremst, solltest Du mal Zange, Beläge und Scheibe kontrollieren. Bremszange abbauen, Beläge raus und Kolben ganz zurückdrücken - dabei eventuell etwas Bremsflüssigkeit aus dem Vorratsbehälter entfernen, dass der nicht überläuft. Der Kolben sollte sich wieder rausdrücken lassen ohne dass Du viel Druck an der Pumpe brauchst.
    Die Schwimmführungen auf Beweglichkeit kontrollieren - die Zange muss gegenüber dem Halter seitlich verschiebbar sein.
    Beläge und Scheibe auf Öl oder sonstige Verschmutzungen prüfen. Scheibe kann mit Waschbenzin oder Bremsenreiniger gereingt werden, Klötze :nixweiss: - ggfs. austauschen.


    Alles wieder ordentlich zusammenbauen, dabei auf die richtige Einbaulage des Blechs (Nr. 17 auf http://www.cernics.com/fiche_s…HONDA&year=1980&fveh=3175, Fahrtrichtung ist links auf dem Bild) achten. Bevor Du die Bremse wieder festpumpst, nochmal prüfen ob die Zange sich bewegen lässt.


    Wenn's dann immer noch nicht funzt :nixweiss:



    :wavey:

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  • mit unter ist es schon recht mühsam, sämtliche Luft aus dem System zu bekommen. ich leih :D mir imer so ein Unterdruckdingens, damit gehts dann ganz gut.

    Mitglied 221 im Bol d'or Club e.V.
    Turtle-Hilfe
    "Monty Burns" made by Terpi :)

  • Danke für die vielen Tips! Ich muss jetzt leider mal wieder was studieren zur Abwechslung und komm erst nächstes WE wieder zum Schrauben, aber ich werde fleissig berichten, wie's voran geht.


    Viele Grüße aus Bayreuth!

  • So! die Bremse ist wieder dicht und die Lucas-Beläge sind drauf. Wenn das dann die endgültige Bremsleistung ist, wärs schade aber ne Vollbremsung von vor 30 Jahren ist nunmal mit heute nicht zu vergleichen. :D Vielleicht gibts hier ja jemanden, der im Umkreis von Bayreuth heimisch ist und mir mal sagen kann, ob das so passt oder sie ein bisschen bissiger sein sollte?