Nockenwellentausch ohne Motorausbau

  • Servus!
    Da ich hier im Forum nicht wirklich was belastbares gefunden habe, ob bei der CB400N der Motor zum Nockenwellenwechsel raus muss, hab ich das einfach mal probiert - mit Erfolg!


    => bei der CB400N lässt sich die Nockenwelle auch ohne Motorausbau tauschen.


    So ging's:
    Sitzbank, Seitendeckel, Tank runter. Linken Motordeckel abnehmen, damit man a) an den Markierungen am Polrad schauen kann, wo die Kolben grade sein sollten und b) dran drehen kann. Zündkerzenstecker runter, Kerzen raus, Entlüftungsschlauch abstecken. Ventildeckel lösen (die zwei Schrauben mit den 10er Köpfen) und nach vorne runterkippen.


    Dann die acht Schrauben mit dem 14er Kopf entsprechend der Reihenfolge im Handbuch in mehreren Schritten lösen. Die jeweils beiden ganz links und ganz rechts mit dem Blechteil darunter kann man dann rausziehen und zur Seite legen. Darauf achten, welches Pärchen auf welcher Seite war.


    Die beiden Schrauben am Nockenwellenzahnrad losschrauben und HÖLLISCH AUFPASSEN, dass keine in den Kurbelraum fällt (sonst muss der Motor doch noch raus)


    Nun die beiden Lagerböcke mit Draht nach oben binden:
    04_lagerboecke_nr_2.jpg


    Das Zahnrad mit der Steuerkette unbedingt sichern, damit es nicht in den Schacht plumst.
    05_zahnrad_unbedingt_sichern.jpg


    Die bisherige Nockenwelle lässt sich nun nach rechts herausfädeln. Tipp: am Polrad so lange drehen, bis die Aussparung am Nockenzahnrad nach oben bzw. unten zeigt. Dann fädelt sich's deutlich leichter …


    Auch eine gute Idee ist es, die Mutter vom Steuerkettenspanner zu lösen, die Nocke nach oben zu ziehen und dann die Mutter wieder anzuziehen. Dann hat man ein wenig mehr Luft später beim fröhlichen Nockenwellen-Fädeln


    Hier nochmal zwecks Doku der Unterschied zwischen der 27-PS- und der 43-PS-Nocke:
    07_nockenvergleich.jpg
    08_nockenvergleich_2.jpg
    Man sieht sehr schön, dass das spitze Ende der Nocken ein gutes Stück höher ist. Bei meiner "großen" Nocke sind die Nocken auch ein gutes Stück breiter.


    Der Einbau geht dann in umgekehrter Reihenfolge, wobei es sich anbietet, bei der Gelegenheit das Ventilspiel gleich noch neu einzustellen.
    Beim Einbauen ist außerdem darauf zu achten, dass die beiden Kerben auf dem Nockenwellenzahnrad bei OT waagerecht zum Kopf ausgerichtet sind, sonst riskiert man unter Umständen eins oder mehrere Ventile.
    06_markierungen_waagerecht_zum_kopf.jpg
    09_polrad_auf_t.jpg


    Die langen Schrauben werden in umgekehrter Reihenfolge mit 30-33Nm festgezogen, die beiden Schrauben am Nockenzahnrad mit 18-20Nm.


    Et voilà, der Hobel rennt wie der Teufel, nach grade mal zweieinhalb Stunden Arbeit …
    :wink:

  • Hi,
    gab's das echt noch nicht im Board?
    Hab jetzt hier nicht nachgelesen, da sollte doch schon alles relevante drin sein ...


    :wavey:

    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Ein ganz klares Jein!
    Ja, es gab schon unzählige Threads dazu.
    Und Nein, in dem verlinkten Thread steht nicht drin, ob der Motor bei der CB400N drin bleiben kann. Es steht dort nur was von "Montageöffnungen im Rahmen" - die hat mein Mopped zumindest nicht.
    Und bunte Bilder fehlen dort sowieso … :wink:

  • :goodp:


    bebildert iss halt immer was anderes, gut gemacht :topX:

    Wünsche euch immer genug Straße unterm Möppi :007: :perfekt:


    Gruß von der Bergstrasse
    Dieter :fw:

  • Hallo Mechatroniker!
    Mit den "Montageöffnungen im Rahmen" sind die 4 Löcher oben auf dem Rahmen gemeint (hast du garantiert auch :)-). Dort kannst du nämlich mit einer Verlängerung durch und die inneren Kopfschrauben lösen und auch entfernen. Dann brauchst du die Kipphebelböcke nicht mit Draht anbinden.

  • Servus Mambo,
    ich hab probiert, die Schrauben seitlich am Rahmen vorbei nach oben rauszukriegen, das ging definitiv nicht, weil ja dreiviertel der Schraube noch im Zylinder/Kopf hingen. Dann dachte ich mir, dass die Böcke ja eigentlich gar nicht ganz raus müssen, um die Nocke rauszuwürgen, also hab ich mir den Schweißdraht geholt -- und die Böcke vermutlich genau an den Montagebohrungen aufgehängt … :wink:


    Allerdings ist meine 400er auch eine von der ersten Serie (noch ohne außenliegende Ölsteigleitung), und es gab danach wohl tatsächlich irgendwann mal eine Rahmenänderung.


    Ich schau's mir nochmal an, wenn ich die große Nocke wieder rausbaue (NATÜRLICH MACH ICH DAS NICHT! :D),


    Grüße,
    der Mechatroniker.