Liebe Honda-Schrauber,
ich bin am verzweifeln und bin kurz davor, meine Maschine zu verkaufen. Vielleicht könnt Ihr mir helfen:
Ich fahre seit 3 Jahren eine CBX750F RC17 Bj.84. 20T km lief sie motor- und vergaserseitig ohne Probleme. Sie stand immer max. 2 Monate im Jahr. Letzten Sommer begann sie dann langsam bei ca. 3500U/min unter Last sich zu verschlucken, d.h. sie nahm kein Gas mehr an. Dies wurde immer schlimmer – ich bin seitdem nur noch 2000km gefahren – zuletzt ging sie an der Geislingen Steige fast aus. Das Problem tritt nur unter Last auf, am schlimmsten ist es im 5. Gang und erstreckt sich bis ca. 7000U/min, danach lief sie anfangs noch normal – nun spinnt sie auch in diesem Bereich.
Ohne Last verhält es sich ganz normal, d.h. im Leerlauf kann man sie voll hochdrehen und sie hängt normal am Gas. Der Motor ist absolut dicht, hat 100T km runter und frisst kaum Öl, Endgeschwindigkeiten von 220km/h laut Tacho waren letztes Jahr noch drin.
Ich besitze das Orginal-Werkstatthandbuch, aber keine Spezialwerkzeuge wie sync.-Uhren, Kompressionsmessgerät oder Gemischregulierschraubendreher und derzeit auch keine Werkstatt, da ich in einer Studenten-WG wohne.
Natürlich habe ich in den Foren recherchiert und auch bereits mit Fachleuten gesprochen, so untersuchte ich zunächst alle Komponenten der Zündung (natürlich hatte ich vorher neue Zündkerzen und Luftfilter eingebaut). Alle Werte liegen im Sollbereich. Zuletzt lötete ich die Kontakte der CDI nach, leider zu lange, so dass ich sie dann austauschen musste. – keine Änderung.
Als nächstes kam der Vergaser dran. Da zeigten sich Längsriefen an 3 Rundschiebern, die ich zunächst nass wegschliff. Nach dem Reinigen und Zusammenbauen stellte sich vermeintlich eine kleine Besserung ein – wie gesagt vermeintlich. Ich fuhr noch einmal 1000km, danach kam das Problem mit der Geislinger Steige. Ich reinigte den Vergaser nochmals – keine Änderung. Zuletzt war ich in 2 Werkstätten, eine tippte auf verstopfte Primärdüse, konnte mir aber nicht garantieren, mein armes Mopped für 300€ wieder flott zu kriegen. Daraufhin habe ich einen gebrauchten Vergaser bei ebay ersteigert, komplett gereinigt und eingebaut: Das Problem besteht immer noch. Danach noch einmal ausgebaut, jede Düse akribisch gesäubert, auch Ansaugstutzen und Alle Wege zum Luftfilterkasten mit Flüssigdichtung absolut dicht gemacht (keine porösen Gummis festzustellen, auch Membran v. Vergaser in Ordnung) – gleiches Problem. In der Werkstatt erzählte mir der Meister, er wolle zuerst die Kompression messen, dann die Ventile neu einstellen (aber ich habe doch Hydro-Stößel, oder nicht?), dann den Vergaser syncronisieren ( läuft allerdings sehr ruhig im Leerlauf). Grundsätzlich halte ich das für sehr plausibel… Allerdings bin ich noch Student und kann einfach nicht mehr als 300€ für die Reparatur ausgeben, bzw. muss ich mir sicher sein, dass die Maschine dann läuft.
Wer hat Ideen zur Lösung ?
Zu meinem Fachwissen: Ich bin passionierter Bastler und ab diesem Herbst Ingenieur für Energietechnik, habe also auch fundiertes theoretisches Wissen. Natürlich kann ich noch nicht mit langjährigen Schraubern mithalten, auch, weil mir die Diagnose-Geräte und eine Werkstatt fehlen.
Wer maßgeblich zur Lösung meines Problems (vielleicht auch durch praktische Mithilfe) beitragen kann, bei dem würde ich mich mit einem großen Fass Bier erkenntlich zeigen.
Gerne helfe ich Euch beim Thema Lichtmaschine, Lenkerflattern, Gabel überholen oder Kupplung - mit den Themen musste ich mich bei meiner CBX schon ausgiebig auseinandersetzen.
Viele Grüße aus Biberach a.d. Riß
Sebastian