ruppige Gasannahme beim Beschleunigen aus langsamer Fahrt

  • Moinsen,


    meine Maschine hat eine ruppige Gasannahme beim Beschleunigen aus engen Kehren heraus. Das Ganze ist fast digital; eben bin ich noch im Schiebebetrieb, nur wenige Milimeter weiter am Gashahn gedreht und auf einmal ist das Gas da. Sanftes und gleichmäßiges Kurvenfahren ist so fast unmöglich. Bislang ist mir das nicht so negativ aufgefallen, nur war ich jetzt in den Alpen und da war es doch ziemlich störend! Enge Kehren schön im 2. Gang angebremst waren beim Rausbeschleunigen nicht der Hochgenuss. Auf derlei Lastwechselreaktionen in Schräglage bei langsamer Geschwindigkeit kann ich verzichten.


    Kettenspannung ist eingestellt, was kann noch Abhilfe verschaffen?


    Grüße


    Florian

  • also mit der Fußbremse durch die Kurve und dafür sorgen, dass ich gar nicht erst ins Schieben komme... Dennoch bleibt es eine Gratwanderung, schließlich will ich ja auch nicht allzuviel Gas geben wenn ich auf der Bremse stehe.


    Andere Frage: ist das beschriebene Verhalten also normal? Dass das Gas so ruppig aufmacht? In der Fahrschule seinerzeit ist mir das nicht aufgefallen. Zwar war das auch keine Honda, aber dennoch.

  • Ach nee das is nich wirklich normal.


    Welche Drehzahl fährst du in langsamen Kehren? Häufig schaltet man nicht so stark runter wie für Spitzkehren nötig. Unter 3000 sollte man nicht fallen.


    Wenn du da drüber bist: Antriebsstrang unter Last halten ist zwar häufig ne gute Lösung aber das Problem liegt scheinbar woanders.


    Motoren ruckeln bei niedriger Drehzahl fies wenn sie leicht mager laufen - Vergaser einstellen und synchronisieren wäre vielleicht ne gute Idee. Vielleicht steht das mit der Inspektion ja sowieso demnächst an.


    Gruß, Sascha

  • Hallo FloSch!


    Meinst Du, das könnte was mit Deinem Sturz von Gestern zu tun haben ???


    Gruß Jürgen

  • Jo, ich würde auch sagen entweder etwas mit Vergasereinstellung&Co. wie Rastaman schon sagte oder hast auch mal deine Zündkerzen überprüft? Ich hatte zeitweise auch ähnliche Probleme und bei mir lags an den Zündkerzen. Mit meinen neuen geht wieder alles bestens. Aber 100%ige Lösung kann ich dir nicht geben.


    Grüße und allseits gute Fahrt!

    Wer das Feeling nicht ehrt ist das Maschinchen nicht wert! :wink:


    Grüße aus dem Havelland :)-
    Nico

  • Vielen Dank Euch allen für Eure Beiträge. Also, mit dem Sturz hat das nichts zu tun, das war auch schon bei den Pässen zuvor. Zündkerzen habe ich vor ca. 4000 km gewechselt und gleich danach den Vergaser synchronisiert. Muss/kann/soll man den auch einstellen?


    Wenn ich in den Spitzkehren nicht unter 3000 1/min kommen darf/soll, dann muss ich in den ersten Gang schalten :confusedx: ...

  • Oder schneller fahren, ich kann mit der PC43 immer im zweiten bleiben obwohl es da so ein paar extreme Knicke in der Straße gibt.


    Zeig mal deine Reifen her, die sind bestimmt eckig ^^


    Vergaser kann man einstellen, je nach Verstopfungsgrad des Luftfilters sollte man das auch tun. Da gibts Schrauben für.


    Durch den Sturz kann sich natürlich auch was verstellt haben, ggf. ist vielleicht sogar was kaputtgegangen (Falschluft). Sollte man auch überprüfen.


    Gruß, Sascha

  • Nene, meine Reifen sind definitiv nicht eckig :wink:.


    Im zweiten Gang kann ich auch bleiben, nur halt nicht über 3000 1/min. Bei den Kürvchen in Deutschland geht das bei mir auch, nur das zeigst Du mir mal, wie Du die Via Tremola oder den Splügen oder den Umbrail oder die Straße zwischen Vira über Indemini nach Campagnano mit n >= 3000 1/min und Gang >= 2 fährst :!:


    Vergaser einstellen schaue ich mir definitiv mal an, wie gesagt: synchronisiert ist er. Und mit dem Sturz hat es echt nichts zu tun. Zum einen ist da ja zum Glück echt nicht viel passiert und zum anderen hat sich das Fahrverhalten nullkommanull verändert.

  • hey!
    ich hab auch eine PC38 und mir geht es genau so. Ich glaube, dass es da erst bei der PC43 eine deutliche Verbesserung gab mit der Einspritzung.
    Wirklich lösen konnte ich das Problem auch nicht, aber folgendes ist mir aufgefallen:
    1. Wenn man die Kette etwas (ETWAS!) zu straff spannt, ist das Problem in Nu weg, ist aber offensichtlich nicht empfehlenswert. Kann man vielleicht mal vor einer Passfahrt verändern, ansonsten leidet Kette und auch Getriebeausgangslager zu sehr.
    2. Spiel am Gasgriff minimieren. Bei mir ist es etwas weniger als 2mm. Gibt mir zumindest ein feineres Gefühl fürs Gas, wenn ich aus dem Schiebebetrieb komm.


    Allerdings ist es auch dann nicht optimal. Die Fußbremse muss man schon sehr stark treten, damit der Ruck ausbleibt, dabei verlier ich sehr viel Gefühl fürs Moped, das kommt für mich nicht in Frage. Starkes Hinterschneiden von Kehren hilft allerdings. Je enger der gefahrener Radius ist, desto stärker stört dieser Lastwechselruck. Wenn du also zuerst einen kleinen Radius fährst, kannst du danach im weiten Radius wieder ans Gas.
    hoffe das hilft. Beste Grüße!

  • Hey Gregoar,


    das hilft mir schon sehr, insbesondere weil ich nun weiß, dass dieses Problem nicht nur mein Problem ist. Kettenspannung sehr straff hilft wirklich viel. Als ich meine Kette erst zu straff gespannt hatte war die Gasannahme super, nur verschleißt das die Lager!


    Das Spiel am Gasgriff ist das erste, was ich probieren werde. Das hatte ich auch im Verdacht. Aber Vergaser einstellen werde ich mir auch ansehen. Kurven hinterschneiden löst das Problem nicht wirklich, oder? Dann ist man im Knick ja noch langsamer, das ist ja der Clou vom Hinterschneiden...


    Nochmal Kettenspannung: wieviel Druck/Zug soll zum Ermitteln des Spiels eigentlich auf die Kette ausgeübt werden? Drückt/zieht man die Kette nur leicht nach oben und unten oder soll man zur Ermittlung des Spiels drücken/ziehen, bis es nicht mehr geht?


    Grüße


    Florian

  • Das kommt ziemlich aus das gleiche raus. So eine Kette ist ja nicht allzu elastisch. Eher mit ein bisschen mehr Druck, ähnlich der Belastung während der Fahrt würde ich sagen. Vor allem musst du sie am straffsten Punkt messen. Also nicht das Spiel nur an einer Stelle kontrollieren, sondern das Hinterrad immer schön drehen, bis eine straffere Stelle spürbar ist. Wenn es keine gibt, dann umso besser für die Kette :)
    zum Hinterschneiden: Ja du bist im Knick langsamer, aber zum einen hast du eben nach diesem kleinen Radius mehr Puffer nach außen (, wo mich der Gasruck immer hin zieht), zum anderen ist dein Kurvenradius nach dem engen "Knick" hin zum Scheitelpunkt viel weiter. Bei weiteren Radien hab ich weniger Probleme mit der Gasannahme. Probiers einfach mal aus. Kost ja nich viel.

  • Also bei mir hat das locker ein bis zwei Zentimeter ausgemacht! Wenn ich die Kette mit starkem Druck/Zug auf 3 cm eingestellt hatte, war die Kette beim Draufsitzen dann deutlich unter Spannung und gänzlich ohne Spiel. Stelle ich das Spiel indes mit wenig Druck-/Zug-Belastung beim Messen auf 3 cm ein, hat die Kette unter Belastung noch etwas Spiel. Und so soll es doch sein, oder? Und mit "wenig Druck-/Zug-Belastung" meine ich: die Kette mit einem Schraubenzieher, den man hinten am Griff hält, hochdrücken, dass man den Schraubenzieher noch ohne Verkrampfung halten kann.


    Hinterschneiden mache ich nur bei langsamen Rechtskurven. Da man aber auch beim Hinterschneiden erst wieder in Schräglage Gas gibt, also nach dem Einlenken, stören die Lastwechselreaktionen dort genauso. Mich persönlich umso mehr, da die Geschwindigkeit im Knick geringer ist.

  • Hinterschneiden sollte man bei allen engen, uneinsichtigen Kurven, vor allem wenn man nicht weiss ob Gegenverkehr kommt. Außerdem beugt das eckigen Reifen vor weil man sich die Kurve enger macht als Sie eigentlich ist.


    Kettenspiel prüfe ich immer bei aufgebocktem Motorrad, draufsetzen macht praktisch keinen Unterschied. Man bewegt die nach oben und unten und misst dann die Differenz. Mit 2 Fingern das ganze - also nicht mit aller Kraft. Ich stelle auf grob 2,5cm ein...auf Millimeter kommts dabei eh nicht an. Auch bei 3-4cm Spiel ist man noch nicht im Gefahrenbereich, man bemerkt aber das Rucken beim Lastwechsel auf einmal sehr extrem.
    Ich wage zu behaupten dass praktisch jeder, der die CBF600 nicht zum ersten Mal fährt, ein Kettenspiel von über 3,5cm allein durch das Verhalten beim Fahren erkennen kann.


    Flosch: Laut WHB stellt man das Kettenspiel bei belastetem Mopped ein, so als würdest du fahren. Die PC38 scheint da anders gebaut zu sein, bei der PC43 ändert sich beim draufsetzen kaum was. Da Getriebeausgang - Schwingenlagerung - Kettenblatt aber eine Linie bilden sollten (mit kleinen Maximalwinkeln) wundert mich das aber etwas...

  • hast recht, es ist wirklich kein so kleiner Unterschied :D Ich hab sie auch so, dass der Durchhang bei nur leichtem Druck stimmt.
    Kannst du hier wieder schreiben, was das Vergasereinstellen gebracht hat, wenn es soweit ist? Bzw. wie das überhaupt geht, ich hab gerade einen Blick ins Handbuch geworfen, da steht nichts dergleichen drin. Allerdings soll das Problem doch wenn dann durch ein zu mageres Gemisch entstehen. Dann werd ich mal ein bisschen am Choke ziehen und schauen ob es besser ist. Und außerdem muss ich sagen, dass meine CBF absolut rund läuft in niedrigen Drehzahlen, was doch auch gegen einen falsch eingestellten vergaser sprechen müsste oder?


    ps: Hinterschneiden ist eine absolut spaßige, sichere und nicht allzu anstrengende Linie, die ich in jeder Kurve fahre. Ich dachte, dass es vielleicht mit dem Gasruck beim Hinterschneiden angenehmer ist, weil man eher seine Linie zum Kurvenausgang verändern kann. Würdest du Ideallinie durch eine 180er Kehre fahren, winkelst du einmal ab und hälst dann durch die komplette Kurve den gleichen Radius. Wenn der aber durch den Gasruck kurz weiter wird, geht dir am Ende die Straße aus und du musst reagieren. Auch wenn du sicherlich keine Linie fährst, die den letzten cm Straße einkalkuliert, hast du doch beim Hinterschneiden am Kurvenausgang am meisten Luft von allen Fahrlinien. Das finde ich zumindest die angenehmste Lösung bei diesem Gasruck-Problem :)