Steuerkettenrad auf die Nockenwelle aufsetzen

  • Halle, ich versuche derzeit, nach Dichtungstausch und Reinigung, den Motor meiner CM400 (81er) wieder zusammenzubauen.
    Klappte auch alles wunderbar. Jetzt habe ich aber Probleme, das Steuerkettenrad auf der Nockenwelle zu montieren. Die Kette ist zu stramm, viel strammer, als bei der Demontage.
    Dabei spielt es auch keine Rolle, ob ich zuerst die Kette auf das Rad lege oder das Rad montiere und dann versuche, die Kette aufzulegen.
    Der Kettenspanner sollte total entspannt sein.
    Kennt jemand einen Trick und damit die Lösung meines Problemes?

  • Hi,
    die Kette muss auf alle Fälle erst auf's Steuerkettenrad.


    Der Kettenspanner sollte total entspannt sein.


    :gruebelx: Wie meinen???


    Wenn Du die Einstellschraube für den Kettenspanner löst, geht er in die Position für eine maximal ausgeleierte Kette. Du musst im Steuerkettenschacht die Spannschiene bei gelöster Schraube nach hinten drücken dass sie möglichst grade wird (dabei wird die Feder des Steuerkettenspanners langgezogen, also gespannt) und dann die Halteschraube festdrehen. Ist 'ne ziemliche Fummelei bei montiertem Zylinderkopf.
    Wenn Du die Kette richtig montiert hast, die Schraube lösen (dann zieht die Feder den Kettenspanner gegen die Kette und bringt die Kette auf Spannung) und wieder festziehen um die Einstellung zu fixieren.




    :wavey:

    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Danke schon mal, dann kann ich mir zumindes die anderen Versuche sparen (bei denen ich das Rad zuerst montierte).
    ----...sollte total entspannt sein....- bedeutet: ich habe den Kettenspanner ganz nach oben gezogen, so dass sich die Gleitschiene gerade noch mit dem Bolzen im Auge befestigen ließ, mehr läßt die Gleitschiene nicht zu. Trotzdem will das Kettenrad nicht drauf.
    Was hälst Du von hebeln bzw. einem Aufrollen, wie bei z.B. einer abgesprungenen Fahrradkette?
    Dabei habe ich allerdings angst, dass sich die Kette "längt" oder sogar reißt.

  • Hi nochmal,


    ... ich habe den Kettenspanner ganz nach oben gezogen, so dass sich die Gleitschiene gerade noch mit dem Bolzen im Auge befestigen ließ, mehr läßt die Gleitschiene nicht zu ...


    Die Schiene ist ja etwas gebogen - wenn Du dabei die Schiene schon geradegedrückt hast, sollte das ok sein.
    Eventuell hat sich die Kette irgendwo "gefaltet" - Kette und Kettenrad schön unter Spannung halten und am Polrad den Motor drehen. Wenn's klemmt, andersrum drehen ...
    Vielleicht kommt dann ja plötzlich das Kettenrad ein Stück höher :nixweiss:

    Was hälst Du von hebeln bzw. einem Aufrollen, wie bei z.B. einer abgesprungenen Fahrradkette?
    Dabei habe ich allerdings angst, dass sich die Kette "längt" oder sogar reißt.


    Nix gut :nono:


    Dafür muss die Kette sich seitlich verwinden können - ist die Steuerkette nicht drauf ausgelegt, wird dabei verbogen. Und das "drüberrollen" funktioniert auch nur, wenn die Kette zu lang ist. Wenn sie jetzt zu kurz erscheint und Du gehst mit Gewalt da ran, ist sie nachher mit Sicherheit zu lang ... :roll1:





    :wavey:

    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • So, jetzt habe ich die Lösung gefunden.
    Beim Hineinsehen in den Schacht der Kettenführung, am Kettenspanner vorbei, war erkennbar, dass die Kette im oberen Bereich deutlichen Kontakt zur Gleitschiene des Kettenspanners hatte.
    -Das lag daran, dass ich den Kettenspanner bis "zum Letzten" hochgezogen hatte, dass eigentlich keine Spannwirkung erzielt werden konnte. Allerdings war dadurch der obere geschwungene Bereich, durch den der Sicherungsbolzen den Spanner mit der Gleitschiene berbindet, derart weit oben, dass er gegen die Kette drückte. Da die Feder schon absolut entspannt war, gab sie auch in keiner weise nach.
    Problemlösung: Einstellschraube des Kettenspanners (die untere an der Rückseite des Zylinderkopfes; die obere ist noch nicht verbaut) lösen, bis der Spanner/die Gleitschiene etwas nach unten rutscht, so dass die Kette kaum noch von der Gleitschiene berührt wird. Dann leicht Hebeln (am Steuerkettenrad), gerade so, dass das Kettenrad nicht von der Nockenwelle abrutscht und etwas am Polrad hin und her gedreht. Dann springt das Steuerkettenrad superleicht drauf. Anschließend Nockenwelle wieder auf das Kettenrad ausrichten !!! die richtige Stellung mußte vor dem Aufsetzen des Steuerkettenrades aber bereits eingestellt sein, bevor man die Kette am Polrad etwas weiter drehte, so dass die Sicherungsschraubenlöcher links und rechts der Nockenwelle liegen. dann ist es deutlich einfacher, das Rad aufzusetzen. Anschließend müssen die Schraubenlöcher wieder nach oben/unten gedreht werden, Nockenwellenkerbe auf 12 Uhr, dann noch vergewissern, dass die Kerben am Steuerkettenrad parallel zur Zylinderkopfoberseite angeordnet sind und dann den Rest zusammenschrauben.