Vergaser CB450s unterschied zwischen 27/44PS der FEDERN her ??

Mmmh, also was die Federn betrifft, kann es schon sein,
dass Honda Andere für eine Umrüstung vorgeschlagen hat,
Werkstätten aber nicht das getan haben,
was sie dem Kunden in Rechnung gestellt haben.

Frei nach dem Motto: "Sieht man nicht und merkt man nicht."

Tatsächlich hatte ich nach dem Zusammenbasteln eines Vergasers aus Zweien nach Mebranenrissen
(bei einer Transalp) auch die Federn gewechselt und subjektiv das Gefühl einer spontaneren Gasannahme.
Was davon auf die Federn zurückzuführen war und welcher Anteil reine Einbildung,
kann ich natürlich nicht objektiv sagen.

Richtige Bedüsung ist natürlich viiiiiel wichtiger.

Moin,

ich hab schon mit Leuten gesprochen, die noch von Honda die Original-Federn und Nadeln für 32kW besorgt und eingebaut haben - festgestellte Unterschiede im Fahrbetrieb: Null.

Mir sind auch noch keine Infos untergekommen, woran man Federn und Nadeln unterscheiden könnte ...

Sag einfach "stimmt so" und gut ist es

Hi,

nach eigener negativer Erfahrung möchte ich hier einmal alle retten, die das hier beim googeln finden.

Ich habe mir selber die 44-ps Nockenwelle in die cb450s eingebaut. Die 27ps vergaser habe ich so gelassen, und mir gedacht ... 'es passt schon iwie'.

Nach dreitausend km hatte ich dann einen Kolbenfresser.

So wies in dem Motor aussieht ist die einfach dauerhaft obenrum viel zu mager und heiß gelaufen.

Folgendes ist der Grund: Die 44 ps Nockenwelle ballert mehr Luft durch den Motor und das Drehzahlband wird um fast 3000 Umdrehungen erweitert.

Daher ist die 44ps-Schieberfeder etwas stärker, damit der Schieber nicht einfach immer gewaltätig am Anschlag hängt. Die 44ps-Nadel ist aber etwas Schmaler um zu dem 'Mehr' an Luft auch ein 'Mehr'an Sprit hinzuzufügen.

Ist der Schieber mit der 27ps Nadel und Feder also am Anschlag, stellt der Vergaser dem Mopped den Sprit zur Verfügung den es bei 7000 Umdrehungen unter Volllast (27ps) braucht, also viel zu mager für 44 ps bei 9000 Umdrehungen.

daraus Folgt: Nadel auf jedenfall tauschen! -> die Nadeln in den keystersätzen sind alle für die 44 ps Variante also go for it.

Alternativ könnte man die Nadel auch mit einigen unterlegshims höhersetzen... aber wozu; zweimal keyster satz kostet 40 euro und dann hat man die Sicherheit.

Wer die 44ps-Nadeln mit den 27ps Federn auf der 44ps Nocke Fährt wird Schätzungsweise (rein theoretisch) ab 5000 Umdrehungen etwas überfetten, diese These werde ich wenn der Motor wieder heile ist einmal überprüfen und das Ergebnis hier posten. Vielleicht können sich dazu ja noch Leute melden die das Mopped schon länger so fahren.

Lieber ein bisschen zu fett als ein bisschen zu mager

Grüße,

Bruno

Zitat von Bruno

Ist der Schieber mit der 27ps Nadel und Feder also am Anschlag, stellt der Vergaser dem Mopped den Sprit zur Verfügung den es bei 7000 Umdrehungen unter Volllast (27ps) braucht, also viel zu mager für 44 ps bei 9000 Umdrehungen.

daraus Folgt: Nadel auf jedenfall tauschen! -> die Nadeln in den keystersätzen sind alle für die 44 ps Variante also go for it.

Sorry kann ich so nicht stehen lassen.

Der Vergaser hebt den Kolben abhängig vom Druck zwischen Drosselklappe und Kolben. Über die Nadeldüse wird dann eine dem Volumenstrom angemessene Menge an Benzin beigemischt; Nur das bei Volllast nicht die Kombination Düsennadel/Nadeldüse der begrenzende Faktor ist sondern die Hauptdüse.

Dementsprechend wenn der Motor im oberen Drehzahlbereich (also komplett ausgefahrenem Kolben) zu mager (bzw zu heiß) läuft sollte als erstes die Hauptdüse vergrössert werden.

mfg GS_man

Die Hauptdüse begrenzt aber nicht absolut wie eine Dosierpumpe, sondern relativ - abhängig von der Druckdifferenz vor und hinter der Düse. So kann man schon mit mehr Unterdruck im Saugsystem einen höheren Durchfluss erzeugen.

Stärkere Feder mit weniger Durchlass unter dem Kolben führt zu höherem Unterdruck und damit potenziell zu mehr Spritbemischung zur durchströmenden Luft. Ebenso kann ein anderes Nadelprofil oder eine größere Nadeldüse zu fetterem Gemisch führen.

Stärkere Feder und infolgedessen höherer Unterdruck führt aber zu schlechterer Füllung des Brennraums - was wiederum schlechtere Leistung zur Folge hat.

Die Gemischbildung in diesen Vergasern ist ein hochkomplexes Zusammenspiel zahlreicher Faktoren und lässt sich nur mit viel Aufwand auf dem Prüfstand optimieren (was Honda wohl auch gemacht hat für die angestrebte Motorcharakteristik). Möglicherweise führt eine schlankere Nadel uzusemmen mit einer stärkeren Feder tatsächlich zu einer Optimierung im Volllastbereich bei 9000/min - aber das ist nicht "Alltagsbetrieb" und hat wiederum möglicherweise andere Verschlechterungen (Drehmomentverlauf, Abgaswerte, Verbrauch) zur Folge. Für den alltäglichen Betrieb gilt wahrscheinlich für die meisten dieser Moppeds, was ich schon in #3 von den Erfahrungen anderer geschrieben hab.

Ich habe bei meinen Motoren viel mit Nadeln, Federn und Düsen rumexperimentiert - Zielrichtung aber nicht Maximalleistung bei hoher Drehzahl, sondern geringer Verbrauch, ruhiger Lauf und guter Durchzug im Bereich 2000-5000/min. Bin da mit eher dickerer Nadel und engerer Hauptdüse (im Rahmen der minimalen Unterschiede, die ich überhaupt feststellen konnte) zum gewünschten Ergebnis gekommen. Das eher schlechtere Standgasverhalten (Motoren neigen dazu, bei abruptem Gaswegnehmen oder etwas längerem Lauf im Standgas auszugehen) nehme ich in Kauf, was im oberen Drehzahlbereich an Leistung kommt ist mir auch vollkommen egal.

So muss sich jede/r überlegen was er oder sie haben will - Maximalleistung bei 9000/min dürfte für die meisten "Normalfahrer" eher selten relevant sein. Schon im Bereich 4000-7000/min bringt die große Nocke deutlich mehr (für die, die das brauchen) ohne sonstige Optimierungsmaßnahmen.

olaf-frankfurt

Danke für deine Antwort ich fühle mich dadurch in meiner Grundannahme bestätigt und werde sie weiter experimentell verfolgen wenn ich es schaffe werde ich die Ergebnisse dann nochmal posten.

Zitat von olaf-frankfurt

So muss sich jede/r überlegen was er oder sie haben will - Maximalleistung bei 9000/min dürfte für die meisten "Normalfahrer" eher selten relevant sein. Schon im Bereich 4000-7000/min bringt die große Nocke deutlich mehr (für die, die das brauchen) ohne sonstige Optimierungsmaßnahmen.

ja du hast recht und im Alltag macht das wenig aus. Aber gerade wenn man dann mal viel Autobahn fährt sind 44 ps doch recht wenig und ich lande mit meinem Fahrstil dann doch öfter im Vollastbereich, nur da würde ich mich auch ganz gerne sicher fühlen. Und ja auch da läuft sie so mager immernoch sehr gut und spricht gut an (es scheint ja nicht viel sprit zu fehlen), nur wird sie eben auch verdammt heiß, wenn man das länger macht. Und das stört eben alle an der Verbrennung beteiligten. :D.

Grüße,

Bruno

Ich habe ja nur eine 250er, aber die Folgen des Nockenwellentausches dürften ja ähnlich sein.

Zw.4000 und 7000 ist es bescheiden geworden, darüber kommt sie dann. Sollte eigentlich nach dem hier irgendwo kursierenden Leistungsdiagramm nicht sein.

Aber: Mit der 17 PS Nocke lief sie beim Gaswegnehmen immer etwas nach, das war nervig und deutet soviel ich weiß auf zu mageres Gemisch hin.

Mit der (nennen wir sie mal) scharfen Nocke ist das verschwunden.

Aber, wie Olaf schon schreibt, bedürfte es eines Prüfstandes, um die Ursache herauszufinden.

Den habe ich nicht und am Ende kommt nachher gar nichts raus.

Besser wäre es, eine serienmäßig ungedrosselte zu fahren und schauen, ob es Unterschiede gibt.

Einstweilen poliere ich lieber meinen neuen Lacksatz.