VT1100, C3: Hiiilfe - Mein Kühlwasser kocht trotz Werkstatt!

  • Hilfe, wir wissen nicht mehr weiter! Wasser kocht ständig ab 30 Km!


    Honda Shadow, USA, VT 1100 C3, SC39-37KW, Bj.2000


    Hallo liebe Biker,


    meine Bekannten und ich sind zwischenzeitlich völlig ratlos. Nach 10 problemlosen Jahren, bekam ich vor ein paar Monaten ein riesen Problem, indem bei meine Shadow nach 70 Km flotter Fahrt (ca. 120 km/h) plötzlich die rote LED fürs Wasser anging. Sofort an die nächste Tanke und wollte Wasser nachfüllen, was sofort durch den Überlauf abfloss.
    Verdutzt musste ich feststellen, dass der Ausgleichsbehälter übervoll und … kein Überdruck vorhanden war.
    Ab diesem Tag wiederholte sich der Mist immer wieder nach ca. 30 bis 40 Km.


    Maßnahmen:


    1. Zum Schrauber, der dass System durchspült hat und meinte, damit wär's erledigt. Falsch – gleiche Schose.


    2. Wieder Werkstatt – Thermostat gewechselt, obwohl der alte funktionierte plus andere Zündkerzen mir einem geringeren Brennwert. – Wieder nichts


    3. erneut Werkstatt – Anderes Kühlmittel und Thermostat ganz raus, um zu schauen was sich tut und Impeller von der Wasserpumpe gescheckt (soll funktionieren). – Wieder das Selbe, aber schon nach jeweils 25 Km.


    4. Kumpels und ich – Thermostat wieder eingebaut, alles oben und unten plus an Entlüftungsschraube am Thermostatgehäuse entlüftet plus beide Thermogeber am Th. Gehäuse und am Kühler durch neue ersetzt.
    Temperatur nach kurzer Fahrt gemessen. Normal - Lüftergebläse ging und geht bisher immer an/aus.
    Wasserschlauch Kühler unten leicht gelöst. Motor gestartet und im Leerlauf – nichts - … mehr Gas gegeben und die Suppe spritzte raus. Muss heißen, die Wasserpumpe ist ok. ??!!
    Testfahrt – nach 40 KM rote Leuchte an und das Wasser kochte und floss aus dem Ausgleichsbehälter. DANN – währenddessen Behälterverschluss abgedreht – wie gewohnt, KEIN Überdruck feststellbar.

    Ölstand bleibt konstant, schwärzliche Färbung, keine Kondens- Wasser- Schaumablagerungen. Zylinderdichtung ggf. defekt? Sieht nicht danach aus.
    Ein anderes mal, mehr Öl vorhanden – ohne nachzufüllen.
    Öl roch / riecht NICHT nach Sprit.

    (Zu erwähnen: Vor zwei Jahren stellte ich fest, dass an einem Zylinder im Kopfbereich ein wenig Öl austrat. Nach einigen Fahrten war nichts mehr feststellbar und … das Moped lief die anderthalb Jahre einwandfrei, ohne großen Öl- und Wasserverlust schon gar nicht.)


    Nach dem letzten Eingriff ein paar mal gefahren, jedoch immer nach ca. 25 Km Pause gemacht – Heute Hinfahrt 40 Km, angehalten, es leuchtete KEINE rot Led und … dass Wasser kochte wieder und floss teils aus dem Überlauf.
    Rückruhte ca. 20 Km und der gleiche Mist aufs Neue.

    Kühlertemperatur – oberhalb handwarm – unten fast normal warm (fast schon kühl)!!!


    So – Ich bin mit meinem Latein am Ende – Der Schrauber meint doch tatsächlich, es wäre ein Geist am Werk (ich schrei mich mit meinen 53 Jahren weg) und man müsste mal wenn nicht so viel zutun wäre, eine genauere Prüfung vornehmen.


    HILFE !!! Wer kann noch einen konstruktiven Tipp geben. Gibt es noch eine weitere Entlüftungsschraube? Soll profilaktisch die Wasserpumpe oder der Kühler (einige Rippen leicht eingedöllt) gewechselt werden? Ggf. Beide Kopfdichtungen wechseln??? Keeene Ahnung!


    Lieben Gruß
    Jürgen

  • Wasserpumpe dreht sich nicht Flügelrad steht,


    Welle dreht sich, hatte ich einmal bei einem Fahrzeug
    War allerdings ein Saurer D330:roll:

  • Moin und erstmal ein herzliches :welcome: im Board :bb:


    der einzige Tip, den ich Dir geben kann, lautet Zylinderkopfdichtung - ist eigentlich typische Symptomatik für Durchgang zwischen Brennraum und Wasserkreislauf. Im schlimmeren Fall Riss in 'ner Laufbuchse :o



    Das System kocht garnicht über (deshalb auch kühler nicht kochend heiss) - aus dem Brennraum bläst einfach soviel raus, dass der Überdruck im System das Wasser einfach rausdrückt.


    Wo nun genau suchen :nixweiss:
    Abdrücken des Kühlsystems (sprich: Druckluft in den Kühler und dann sehen wo das Wasser hingedrückt wird) drückt Dir wahrscheinlich Wasser in den Brennraum (nix gut :nono:), muss aber nicht sein, weil Arbeitsdruck von innen ganz anders drückt als Druckluft von aussen.


    Andersrum (wenn passender Adapter vorhanden, Druckluft durch's Kerzenloch) - so kannst Du vielleicht feststellen, welcher Zylinder der Übeltäter ist.


    Oder Motor mal als Einzylinder warmlaufen lassen (andere Kerze raus, in den Stecker und gegen Masse legen). Hört sich unangenehm an, sollte aber auch nach 'ner Weile rausdrücken, wenn der gesunde Zylinder stillgelegt ist.


    Oder eben gleich beide Zylinder aufmachen und prüfen ...




    Viele Grüsse, Olaf
    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Moin Jürgen


    Hört sich nach Zylinderkopfdichtung an. So wie Olaf das beschrieben hat,
    wenn möglich Druckluft auf die Zylinder geben.
    Hast Du mal die Kompression gemessen? Das hätte ich auf jeden Fall gleich beim
    ersten Auftreten des Problems gemacht.


    Zweite, aber eher unwarscheinliche, Ursache, der Deckel vom Kühler.
    Der ist für den Druckausgleich zwischen Kühler und Ausgleichsbehälter
    verantwortlich.

    Liebe Grüße


    Harald
    ______________________________________________
    Nie schneller fahren, als der Schutzengel fliegen kann :!:

  • Und ein undichter Kühlerdeckel kommt bei Honda auch gefühlte 100.000 mal öfter vor als die anderen Dinge.
    Du kannst erst mal den Deckel abnehmen, die Dichtungen sauber machen (2x) und die beiden "Nasen", die am Stutzen verriegeln, ganz leicht mit der Wasserpumpenzange andrücken, um den Anpressdruck zu erhöhen. Das hilft manchmal vorübergehend, manchmal auch dauerhaft.

    Cafe Racer, der: ein bisher einwandfrei funktionsfähiges Motorrad, das der Besitzer zerlegt hat und in zehn Forenbeiträgen beschreibt, was er alles damit machen würde, wenn er Zeit, Geld, Werkzeug und Ahnung hätte.

  • Na ja, in der Zeit vom 30.10.2013 bis Gestern wird sich das Problem erledigt haben. Oder?

  • Darum geht es aber nicht ausschließlich, sondern auch darum, dass Andere mit demselben Problem hier im Forum Lösungsansätze finden - egal wann das zeitlich der Fall sein mag!

    Einmal editiert, zuletzt von Andreas1 ()

  • Nee nee. Wenn das Problem erledigt wäre, hätte der Threadersteller sich bedankt und geschrieben, woran es tatsächlich lag.
    Also schreiben wir jetzt weiter und nehmen mal an, dass der Tobi-Jürgen entweder bis zur Problembehebung nicht mehr fährt oder aber rechnerisch inzwischen 20 Kubikmeter Kühlmittel verbraucht hat.

    Cafe Racer, der: ein bisher einwandfrei funktionsfähiges Motorrad, das der Besitzer zerlegt hat und in zehn Forenbeiträgen beschreibt, was er alles damit machen würde, wenn er Zeit, Geld, Werkzeug und Ahnung hätte.

  • Ich stelle fest: Die Forensuche klappt! :D

    oder aber rechnerisch inzwischen 20 Kubikmeter Kühlmittel verbraucht hat.


    Kein Wunder, dass es so kalt ist. Brrrr.


    Bei mir war es btw auch der Kühlerdeckel. Exakt wie von CBforever beschrieben, erst hielt das Nachbiegen, nach Jahren kam es wieder. Blöde Sache, Tour und Autobahnzähfluss. Ätzend. Dann musste Ersatz her.

  • Hab jetzt das gleiche Problem bei einer VT 750 von 1986
    Hoffe das es auch der verschluss ist.
    Nachbiegen hört sich gut an.
    Ich check das mal und geb n feetback


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  • möchte das nochmal kurz auf aufgreifen:



    Mein Kumpel hatte das Gleiche Problem mit seiner VT1100. Auch mit Thermostatwechsel und der ganzen anderen Hampelei zum Suchen der Ursache.


    Auch gekocht nach spätestens 15km.

    Lösungsansatz der Werkstatt: Kühlerdeckel mit höherem Öffnungsdruck (2,0 bar statt 0,9 bzw. 1,1 bar).

    Ergebnis: Kochte erst nach 20km


    Kühler auch nicht wirklich heiß, Lüfter kam zwar früh, aber die Abluft war allenfalls "lauwarm".

    Da der Kühler getauscht wurde gegen ein Gebrauchtteil, bestand der Verdacht, dass dieser zugesetzt sein könnte.


    Der Rätsels Lösung: Die VT's sind etwas heikel bezüglich des Entlüftens. Da hält sich aufgrund der Bauform gern mal eine größere Blase!

    Den Systemdruck (Öffnungsdruck) zu erhöhen, ist dann die grundlegend falsche Maßnahme! Die Blase (im Zylinderkopf) kann sich dann durch den Druck nicht ausdehnen und schafft es nicht "unten um die Kurve" zum Kühlerdeckel nach Oben. Im Ergebnis schiebt die unter Druck stehende Blase plus Wasserdampf (bei Erreichen der Siedetemperatur: bei Deckel 0.9; 1.1; 2.0 -> plus jeweils 1 bar Atmosphärendruck -> entspricht gerundet bei 1.9bar 118°C; 2.1bar 122°C; 3.0bar 133°C)

    dann bei erreichen des Öffnungsdrucks einfach das Wasser durch die engen Kühlkanäle/-schläuche den Kühlerdeckel nach draußen, wird dann natürlich größer was den Motor noch heißer werden lässt, schafft es aber dennoch nicht selbst nach draußen!


    Den Motor zum Entlüften im Stand bei OFFENEN Kühlerdeckel warmlaufen lassen, bis das Thermostat aufmacht.

    Dann nach links legen und 2-3mal mal richtig Gas geben. Vorsicht, es kommt natürlich ein Schwall Wasser raus ABER eben AUCH die LUFTBLASE!

    (Man könnte sich eventuell auch etwas bauen, was anstelle der Kühlerdeckels aufgesetzt wird und dem Wasser / der Luft den Platz lässt um sich zu trennen. Also vielleicht sowas wie eine umgedrehte 1,5 Liter Plastikflasche mit offenen Boden. Dann läuft es nach jedem Gasstoß gleich wieder zurück und die Blase kann raus.)

    Gleich wieder Wasser/Kühlmittel nachfüllen, ruhig noch etwas tuckern lassen und ggf. nochmals nachfüllen.

    Dann Deckel drauf und fertig.