Immer in kompletter Schutzkleidung

  • Ich hab meine Schmerzgrenzen und lasse ggf den Hobel in der Garage.... ich muss nicht mit der Lederkombi an den See zum Schwimmen fahren. Dann fahr ich eben Rad! Bei 35Grad im Schatten gibt's echt besseres als Mopedfahren mit Lederkombi ;)

    CBR Team Konica Minolta :D
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  • Hmm, Schutzkleidung hat ja auf jeden Fall seine Berechtigung und ist ja auch jedem teilweise selbst überlassen. Aaaaber, die meisten "richtigen" Zweiradunfälle passieren an sonnigen Wochenenden wenn ne Horde Spacken meint, dass man in jeder unübersichtlichen Kurve außen auf jeden Fall noch überholen kann. Die Alltagsfahrer sind da prozentual mMn nicht mehr gefährdet als im Auto.


    Natürlich verbessert Schutzkleidung die Sicherheit, aber ich fahr ja auch nicht mit Integralhelm, Protektoren und Überrollbügel im Auto, weil es im Falle eines schlimmen Falles mich "noch" besser schützt, sondern ich finde einen Kompromiss (Airbag, Anschnallgurt, etc) zwischen Komfort und Nutzen. Jegliches Risiko auszuschließen geht sowieso nicht, da muss ich den ganzen Tag im Bett bleiben und hoffen dass mir der Himmel nicht auf den Kopf fällt.


    Genau den selben Kompromiss muss ich also für mich beim Motorradfahren finden. Jacke, Nierengurt, Handschuhe, festes Schuhwerk und Helm gehören immer dazu wie der Anschnallgurt im Auto. Aber alles weitere gehört für mich je nach Fahrstil und Dauer optional dazu. Für ne längere Autobahnfahrt oder wenn ich ein Sportmopped ausreizen will - ja natürlich mit allem was an Ausrüstung so möglich ist. Aber auf Kurzstrecken im regelkonformen Tempo im Kombi und Protektorenbatterie?


    Bei 100 gegen ne Mauer, Baum oder nen LKW - da is egal ob man 2 oder 4 Räder und Schutzkleidung hat.


    Ich denke man darf die Debatte nicht zu sehr emotionalisieren (mit Videos oder Fotos von Unfallopfern, weil jeder seine eigene Geschichte hat). Das Leben beinhaltet immer Risiken, gegen die man sich nicht absichern kann. Das heisst nicht, dass man gedankenlos sein soll, aber das die Fokussierung nicht auf einen goldenen Käfig zielt.

  • Ich habe was zu dem Thema "vermindertes Schmerzensgeld im Falle eines Unfalles" gefunden:


    Motorradunfälle - Gibt es volles Schmerzensgeld nur mit Motorradkleidung?


    01 August, 2013


    Gerade an heißen Sommertagen verzichten viele Motorradfahrer auf geeignete Schutzkleidung. Sie tragen dann neben leichter Freizeitkleidung lediglich den gesetzlich vorgeschriebenen Helm. Bei einem Unfall haben Biker
    in diesem Fall dann aber doppelt Pech: Neben erheblich größeren Verletzungen trägt der Motorradfahrer bei einem Unfall laut dem ARAG-Experten eine Mitschuld an den eigenen Verletzungen. Ein Motorradfahrer bekam in einem vom Oberlandesgericht Düsseldorf entschiedenen Fall nur ein gemindertes Schmerzensgeld zugesprochen (Az.: I-1 U 137/05). Das Wissen um das erheblich höhere Verletzungsrisiko bei Verzicht auf Schutzkleidung gilt nach Ansicht der Richter als Allgemeingut, da alle Verkehrsverbände das Tragen von Schutzkleidung empfehlen.
    Bei einer Fußverletzung ohne spezielles Schuhwerk haben Motorradfahrer jedoch den vollen Anspruch auf Schmerzensgeld, urteilte das Oberlandesgericht Nürnberg (Az.: 3 U 1897/12). Der Motorradfahrer war unverschuldet in einen Unfall geraten. Er machte Schmerzensgeld geltend, das die Versicherung kürzen wollte, weil der Biker nur leichte Sportschuhe getragen hatte. Der Versicherer argumentierte, dass die Unfallfolgen mit Motorradstiefeln geringer ausgefallen wären. Das Gericht sah das anders, denn es existiere keine Vorschrift zum Tragen von Motorradschuhen. Außerdem fehlt es laut an allgemeingültigen Erkenntnissen, welche Art von Motorradschuhen zur Vermeidung von Verletzungen sinnvoll ist. mid/map


    Weitere interessante Berichte rund ums Motorradfahren:
    Alles Wissenswerte über Motorräder
    Motorradhändler auf einen Blick
    Alles Wissenswerte zum Motorradführerschein 2013
    Coole Motorradclubs, Messen und Treffen



    Das nur noch schnell als Zusatz zu meinem Eingangspost. :)

    Eins der größten Vergnügen im Leben besteht darin, das zu tun, von dem die Leute sagen, du könntest es nicht.
    WaB.


    Mut erobert alle Dinge.

  • Nur mit Rüstung... Oder ich lass es.


    Die einzigen Unfälle bisher hatte ich im Stadtverkehr keine 100m von daheim. Auf dem Weg ne Kleinigkeit zu besorgen. Also klassische Kurzstrecke. Aber in Leder.... Dämmerung, Autofahrer nicht vorfahrtberechtigt, ohne Licht, Seitenstrasse, unübersichtliche Kreuzung, Tempo 35- Peng! Schmerzensgeld, Nutzungsausfall, Schadenersatz.


    Die Lektion sitzt


  • Von Fliegern habe ich eigentlich nicht viel Ahnung, aber vom Fallschirmspringen ;)
    und hinsichtlich der Schutzbekleidung habe ich nur ganz normal und sachlich geschrieben wie ich es damit halte.
    Also lass doch die Polemik raus.

    Fahre nicht aus der Haut, wenn Du kein Rückgrat hast!

  • :angel1:Letztendlich reicht auch ein Sturzhelm und eine Badehose. Jeder der sich im Verkehr bewegt, muss für sich entscheiden, was ihm taugt, aber er muss sich eben auch über die evtl. Konsequenzen im Klaren sein.


    Wann und wo es sinnvoll ist Schutzkleidung zu tragen, ist für mich z. B. nicht kalkulierbar. Deshalb fahre ich immer mit....


    Aus meinem Alltag:
    Fahre zur Arbeit, fahre Kurzstrecke (12,5 km einfach), kenne jeden Kanaldeckel, jede Ampelschaltung.... Fahre auf ein Stoppschild zu, bremse, das Auto hinter mir gibt Gas und brettert mir drauf. Routiniertes, vorausschauendes Fahren hat mir in diesem Fall nicht geholfen. Ausweichen unmöglich. Das war vor 3 Jahren. Hatte aber Glück im Unglück. Mein Möppi war zur Inspektion in der Werkstatt, ich hatte an diesem Tag das Motorrad meines Mannes..... :D :D


    Fahre durch alle möglichen Großstädte in ganz Europa und bisher ist alles gut gegangen.


    Interessanteste "Aussicht" in Belgrad an der Tanke: Eine Sozia im Bikini, tätowiert von Hals bis Knöchel.
    Hat irgendwie cool ausgeschaut und ich hätte fast den Tank überschwappen lassen vor lauter hinschauen. Wenn die den Abflug macht, ist es vorbei mir ihren schönen "Bildergeschichten". :angel1:

    Ich bin nicht klein, ich bekomm nur später die Regentropfen ab als du.

  • Ich fahre oft auch mal in Jeans....
    ... aber immer mit seperatem Vanucci-Rückenprotektor, der vom Hals bis zum Po alles abdeckt!


    Ein Mitarbeiter von mir sitzt nach Motorradunfall im Rolli, er lag eine Nacht querschnittgelähmt im Wald - PKW-Fahrer Unfallflucht und entkommen.


    In der MOTORRAD war mal ein interessantes Interview mit einem Notarzt: Haut lässt sich immer flicken... die Wirbelsäule nie!

  • Haut lässt sich flicken... das ist wahr. Die Frage ist nur wie es dann aussieht.....

    CBR Team Konica Minolta :D
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  • Haut lässt sich flicken... das ist wahr. Die Frage ist nur wie es dann aussieht.....


    Moin!
    Kann nur sagen: gaaaanz schrecklich.
    Gerade Jeansstoff brennt sich tief ins Fleisch ein.


    ...musste mir das als junger Mensch mal ansehen, hat mich geheilt. Nur noch volle Montur....

    "Frei haben" ist "frei sein" näher als "arbeiten müssen".
    :kaff:

  • Ich fahre immer in voller Montur.
    Ausnahme ist Kurzstrecke in die Arbeit oder mal in die Stadt, da ist der einzige Kompromiss die Jeans, sonst Motorradbekleidung.
    Ohne RüPro fahre ich nicht, auch nicht bei 35°. Lieber schwitze ich und es passiert nichts als ich schwitze nicht und es passiert etwas. Da bin ich mir zu feige und schütze mich lieber.


    Wie hat mein Kollege, ein HD Treiber der nur mit Jeans und T-Shirt fährt weil cool, gesagt "ich fahr mit meiner HD eh nur 70-80kmh, wenn es mich da aufhaut ist das wie mit dem Fahrrad und da ist mir auch noch nichts passiert." Seine neue Motoradbekleidung ist ein T-Shirt, meine eine neue Lederjacke ... Tatsache, seine einzige Motorradjacke ist eine von HD aber da hat er keine Protektoren drinnen weil die drücken umd man drunter schwitzt.

    2 Mal editiert, zuletzt von FredK88 ()

  • :gruebelx:



    ... ich fahr ... eh nur 70-80kmh, wenn es mich da aufhaut ist das wie mit dem Fahrrad und da ist mir auch noch nichts passiert ...


    Wenn's denn nur an meiner Fahrweise hängen würde, wär ich im Sommer auch gelegentlich in kurzer Hose und T-Shirt unterwegs. Aber ich brings nicht durch, allen anderen das Fahren zu verbieten ...


    Hab viel zu viel Bedenken wegen der ganzen anderen Dödels auf den Strassen ...





    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Jetzt muss ich aber doch mal lästern:


    Motorradfahrer haben ein vierfach höheres Verletzungsrisiko gegenüber Autofahrern, Punkt!


    Schon mal über den Umkehrschluss nachgedacht?


    Autofahrer haben ebenfalls ein Verletzungsrisiko.
    Trotzdem habe ich im öffentlichen Straßenverkehr noch keinen Autofahrer mit Helm oder Protektoren gesehen
    (sinnigerweise gibt es im Rennsport sehr strenge Bekleidungsvorschriften).


    Wer hat denn da den Knall noch nicht gehört?
    Die mit zwei (oder drei), oder die mit den vier Rädern?


    Wer von Euch zieht im Auto eine Halskrause gegen ein mögliches Schleudertraum an?
    Wer hat einen Überrollbügel und Vierpunktgurte?
    Wer hat eine Feuerschutzanlage im Auto?


    Wer mag, darf sich in neongelbe Watte packen, is (noch) Privatsache.
    Aber lasst doch die affige Selbstbeweihräucherung,
    an der PKW-Tür verläßt euch eure "Vernunft". :groel:

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • :gruebelx:


    Die Kunststoff-Innenverkleidungen moderner Pkws sind so konstruiert, dass sie punktförmige Kollisionen der Insassen mit Fahrzegteilen verhindern sollen und Belastungen auf grössere Flächen verteilen.
    Die Rundum-Airbags moderner Autos schützen wirksamer gegen 'n Schleudertraume als jede Halskrause.
    Die modernen Karosserien halten mehr aus als die selbstgebauten Überrollkäfige in unseren alten VWs damals.
    Die Innenverkleidung ist aus schwer entflammbaren Materialien.



    Wozu noch individuelle Schutzmaßnahmen des Fahrers? Die Fahrzeuge schützen - vereinfacht gesagt - den Autofahrer viermal so gut wie die Schutzkleidung den Motorradfahrer.




    Dass Rennsport-Fahrzeuge anders gestaltet sind und Rennsport-Fahrern andere (Selbst-)Schutzmaßnahmen abverlangt werden, ist 'ne ganz andere Geschichte ...







    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Wozu noch individuelle Schutzmaßnahmen des Fahrers? Die Fahrzeuge schützen - vereinfacht gesagt - den Autofahrer viermal so gut wie die Schutzkleidung den Motorradfahrer.


    Das ist der Punkt: sehr vereinfacht gesagt!


    Beim Auto werden Risiken völlig verdrängt, beim Zweirad gelegentlich aufgebauscht bis zur Lächerlichkeit.

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • :gruebelx:


    Völlig verdrängt? :nixweiss:


    Aus meiner - selbstverständlich wie immer vollkommen unmaßgeblichen - Sicht sind Pkw heute mit aktiven und passiven Sicherheitssystemen derartig zugerüstet, dass ich nur noch das Gefühl habe, gefahren zu werden - nicht mehr selber zu fahren ...




    Ich werde mich jetzt gleich zu Fuß Richtung Innenstadt auf den Weg machen und auf diesem Weg die mit geringem Abstand an mir vorbeirasenden Kraft- und Kraftlos-Fahrzeuge zumindest zu ignorieren versuchen - verdrängen kann ich sie nicht, wenn ich das wollte würde ich wohl doch den Kürzeren ziehen :roll1: - und hoffen, dass die Fahrzeuglenker es mit dem "vorbei-" wenigstens im Griff haben :crazy:





    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.