Honda VT 125 Vergaser zu fett. Was tun?

  • Hallo zusammen,


    ich habe hier das Moped von einem guten Freund stehen.
    Es handelt sich um folgendes Modell:


    Honda Shadow VT 125 (Im Schein steht: ) VTMMJC31A01..... Baujahr bzw. Erstzulassung 2001


    Soweit so gut. Das Teil macht aber etwas Probleme!
    Wenn man Sie an macht und dann den choke heraus zieht (also "aktiviert") geht sie aus. Außerdem sind die CO2 Werte laut TÜV viel zu hoch.
    Die Maschine scheint tierrisch zu fett zu laufen (rust auch wie sau aus dem Auspuff).
    Leider liegt mir kein Werkstatthandbuch vor und ich kann die Schraube(n) zum einstellen des Gemisches nicht finden.
    Einzig das Rädchen bzw. die Stellschraube zum erhöhen vom Standgas ist zu sehen.


    Folgende Fragen:


    1. Die Maschine hat "zwei" Vergaser. Muss an jedem Vergaser separat das Gemisch eingestellt werden?
    2. Wo sind die Schrauben um das Gemisch einzustellen?
    3. Hat jemand die "Werkseisntellung" für die Gemischschraube(n) z.B. sowas wie 1,5 Umdrehungen "raus"?
    4. Wo befinden sich die Unterdruckanschlüsse zum synchronisieren?
    5. An welcher Schraube muss ich zum synchronisieren drehen?


    Luftfilter scheint übringens i.O. zu sein, auch risse im Ansaugbereich o.ä. sind nicht zu finden.
    P.S.: Bevor ich den Vergaser ausbaue und reinige möchte ich erst mal das einstellen versuchen, vllt reicht das ja schonmal.


    Für Bilder/Tips/Hinweise wäre ich dankbar :D


    Gruß


    Der Q-Treiber

  • Ich bin sehr sicher, dass Du nicht an den (selbstverständlich an jedem Vergaser einzeln vorhandenen) Gemischschrauben drehen solltest. Auch synchronisieren bringt Dich hier nicht weiter. Das ist eigentlich der "klassische Fehler": "irgend etwas" geht nicht, also fangen wir damit an, Einstellschrauben irgendwie zu verdrehen. Falsch! Nicht irgendein böser Geist hat da über Nacht die Schraube sieben Umdrehungen herausgedreht, wenn es plötzlich nicht mehr funktioniert. Das verkneift man sich sogar, wenn man genau weiß, was man macht, denn damit kann man am Ende der Inspektion noch die Feinheiten regeln -nicht die Reparatur vermeiden. Wenn man aber so elementare Fragen zur Funktion von Vergasern hat, macht man es sicher (!) damit schlimmer. Dein Motorrad ist dann kaputt UND verstellt.


    Der Grund für die gut sichtbare Anschlagschraube (Leerlaufdrehzahl) ist eben, dass dies die einzige auch für Laien zu verdrehende Schraube ist. Maximal läuft der Motor später im Leerlauf zu hochtourig, aber das kann man ebenso schnell wieder ändern. Anders beim Gemisch, das nach Werksangaben voreingestellt und dann feinreguliert werden muss. Das erfordert Fachwissen und CO-Tester.


    Meine Vermutung: (mindestens) eines der Schwimmernadelventile, die die Spritzufuhr zum Vergaser regulieren, schließt nicht richtig. Dadurch läuft der Vergaser über und das Gemisch überfettet maßlos. Ursache kann Dreck im Ventil sein, ein klemmendes, weil verkantetes Ventil oder ein defekter Schwimmer.

  • Hi Michael,


    vielen Dank für die rasche Antwort.:)-:spitze:
    Im Prinzip gebe ich Dir recht. Viele schrauben erstmal an allen Einstellungen herum und "verschlimmbessern" damit die Sache.
    Wenn das Moped vorher (also schon vor ein~zwei Jahren) richtig gelaufen wäre würde ich Dir voll zustimmen und die Finger von den Stellschrauben lassen.
    Aber, wie gesagt, das Teil lief noch nie wirklich sauber. Deshalb denke ich das der Vorbesitzer da schon einiges dran verstellt hat.
    Deshalb die Frage nach den Schrauben. Ich denke ich weis welche es sind; die die senkrecht nach unten zeigen und jeweils zwischen Vergaser Aus-und Motor eingang sind. Nur wollte ich mir hier eben sicher sein.Und da ich die Standarteinstellungen nicht kenne...


    Aber Du hast völlig recht, erstmal nicht "dran-rumfuddeln":D


    Werde wohl an einem Vergaserausbau nicht vorbei kommen.
    Aber auch hier gilt: Wenn ich den komplett zerlege müssen alle Schrauben/Ventile raus. Spätestens dann ist ja eine neu einstellung fällig oder sehe ich das falsch?
    Oder meinst Du ich soll nur die Schwimmerkammern samt innereien (sowiet demontierbar) zerlegen/reinigen und die Stellschrauben erstmal drin lassen?
    Hast Du dazu noch irgendwelche Tips oder Hinweise was dabei zu beachten ist?


    Im Voraus schonmal vielen Dank für die Antwort!


    Gruß Florian:0018:

  • Hi Florian,


    obwohl hier neuerdings eine VT125 parkt, nämlich die meiner Tochter, kann ich Dir spezielle Fragen zu genau diesen Vergasern noch nicht beantworten. Ich schraube viel an Vergasern, kenne aber diese hier bisher nur eingebaut (das darf aber auch gern so bleiben) ;)


    Komplett zerlegen musst Du sie ja erst mal nicht. Die Schwimmerkammer ist erst mal ausreichennd. Einfach mal gucken, ob die Schwimmer frei beweglich sind und die Ventile ihnen folgen. Falls die Schwimmerkammern dreckig aussehen, ruhig auch mal die Nadelventile ausbauen. Außerdem am ausgebauten Vergaser mal prüden, ob beide Schieber leichtgängig sind.


    Ich habe mal so einen Fall gehabt, da hat der Vorbesitzer eine Werkstatt beauftragt, weil das Motorrad (auch ein Zweizylinder) nicht ansprang. Die Werkstatt hat nur eine Leerlaufdüse freibekommen und die zweite dann mit dem Bohrer von 0,38 mm auf 1,5 mm aufgebohrt.
    Zum Vergleich: bei Vollgas öffnet der Schieber die Hauptdüse mit einem Durchmesser von 1,22 Millimeter -und die bohren die Leerlaufdüse auf 1,5 auf! Manchmal kommen wirklich tolle Dinge zum Vorschein.

  • Hi Michael,


    da drück ich Dir die Daumen das Du den Vergaser nicht näher kennen lernen musst :D


    Ich hoffe mal das mir solche Anblicke (aufgebohrte Düsen und ähnliches) erspart bleiben.
    Den Vergaser baue ich die Tage aus und prüfe mal nach. Eventuell kann ich auch mal ein Fotos posten. Vllt hilft das ja zukünftgi weiter.
    Sobald ich was neues weis melde ich mich nochmal :wink: mit hoffentlich guten Nachrichten:D


    Danke nochmal und gute Nacht


    Gruß Florian

  • Wenns so ähnlich wiebei der 600er ist sieh mal unter dem Luffi nach ,da ist eine Luftmengenschraube oder so, ganz reindrehen und dann ca.3.5 Umdr.wieder raus .