Hallo Forumskollegen,
da meine Freundin gebürtig aus Barcelona ist, war ich über die Jahre schon mit diversen Moppeds da unten im Urlaub.
Trotz einer Reiseenduro in der Garage hatte sich der Gedanke, mit dem SH150i die Reise anzutreten, unweigerlich im Hinterkopf festgesetzt. Und was da mal ist.......
Die komplette Reiseroute im Detail aufzuführen, würde jeden Rahmen sprengen, deshalb ein paar Eindrücke meinerseits, sollte es jemand interessieren.
Die reine Fahrzeit betrug 6 Tage, je 3 Tage hin und zurück.
Die Gesamtkilometerleistung betrug 3350 km, also rund 550 km/Tag.
Da Autobahnen und große Schnellstrassen größtenteils gemieden wurden, kommt man auf einen Schnitt von 45 - 50 km/h, was im Endeffekt 10 - 11 Fahrstunden pro Tag bedeutet (!)
Pausen nicht eingerechnet.
Nach einem total verregneten ersten Reisenachmittag durchs französische Jura (Pontarlier), wurde das Wetter zusehends besser.
Immer weiter Richtung Süden, grob Richtung Provence. Durch fantastische "Gorges" und blühende Lavendelfelder führte die Reise knapp am Mt. Ventoux vorbei (eine Überquerung war zeitlich nicht mehr drin, kannte ich aber schon aus vergangenen Reisen)in Richtung spanische Grenze.
Von dort aus an der Küste entlang bis nach Badalona ("Vorort" etwas nördlich von Barcelona)
Eine Woche Entspannen, im -sauberen! -Meer Baden, auf den Ramblas Leute gucken und gut Essen. Meine Freundin flog übrigens Stuttgart-Barcelona mit Germanwings, keine 2 Stunden ;-)
Dann die Heimreise über das fantastische Hinterland von Barcelona / Girona. Kurven ohne Ende, machen mit dem 16-Zöller viel Spaß, es geht flott voran.
Die Pyrenäen gestreift, dort die Grenze nach Frankreich passiert.
Über das eher unbekannte Hinterland über Le Puy, um Lyon herum Richtung Bourg en Bresse.
Die letzte Tagesetappe nochmals gut 600 Kilometer, die N83, oder was von ihr übrig ist, bringen mich heim.
Spanien:
Badalona ist sehr sehenswert, im Gegensatz zu Barcelona kaum Touristen. Alles typisch katalanisch, vom Essen bis zum sonntäglichen Sardana-Tanz der Alten.
Auch, Ruhesuchende bitte beachten, das allnächtliche Treiben bis ca. 3.00 Uhr Nachts, egal an welchem Tag (!!)
Die Strassen bis herunter zum Provinzsträsschen sind zu 90 % in hervorragendem Zustand, keine Flickschusterei wie bei uns.
Man fährtden ganzen Tag im Landschafts- und Kurvenrausch, bei entsprechender Streckenwahl quasi ohne jeden Verkehr!
Frankreich:
Von den Straßen her prinzipiell wie Spanien. Speziell im Süden bis auf wenige Ausnahmen alles neuer, glatter dunkler Asphalt, kaum älter als 2 - 3 Jahre.
Die müssen Millionen Tonnen von Asphalt da neu aufgelegt haben, da lohnen sich unsere EU - Gelder wenigsten mal
Eine "Ausnahme" hatte ich erwischt, 30 Kilometer Flickwerk vom Übelsten, mit Schotter und Rollsplitt. Bin ich alles im Stehen gefahren!:o
Die Landschaft ist einfach gigantisch, wie riesig und wenig besiedelt dieses Land ist, merkt man genau auf einer Tour wie dieser!
Die Leute sind meist freundlich, ein paar Brocken Französisch für die Grundbedürfnisse schaden nicht.
SH150i, 2012er Modell:
Ich hatte im Forum ja schon des Öfteren meine Begeisterung für diesen Roller kundgetan.
Diese hat sich nach der Reise nochmals gesteigert.
Ich fahre übrigens seit über 30 Jahren Motorräder aller Marken und Gattungen, auch aktiv noch 3 Stück. Der SH jedoch ist in Summe aller Eigenschaften einfach unschlagbar
Gepäck: Helmfach + Rucksack auf dem Sozius + Topcase.
Macht den SH leicht hecklastig, Handling aber noch ok, geht gut. Es handelt sich ja um einen Stadtroller!
Verbrauch: Nicht statistisch erfasst, aber jedesmal beim Volltanke durchgerechnet: 2,5 - 2,8 Liter. Reichweite jederzeit +250 Kilometer, ab 200 km Ausschau nach Tankstellen.
Ölverbrauch: Nicht messbar.
Ansonsten tut er seine Dienst ohne jegliche Mucken.
Fahrweise: Landstrasse ca. 90 Sachen, Autobahn hinter dem jeweils schnellsten LKW.
Von Nimes bis Perpignan, immer fahre ich hier Autobahn, bin ich einem spanischem LKW eine ganze Tankfüllung im Windschatten hinterhergefahren. Tacho genau 98 km/h.
Als er abfuhr habe ich freundlich gewunken und Daumen nach oben, er hat zurückgewunken und sich sichtlich gefreut
Fazit:
Trotz nicht sinngemäßer Verwendung mach der SH 150 beim Reisen einen riesen Spaß.
Nach all den Jahren für mich mit die eindrücklichste und im Endeffekt schönste Reise auf 2 Rädern, die ich je unternommen habe.
Anbei noch ein paar Bilder der Reise, ich wünsche viel Spaß beim Betrachten.
Ciao
Alex
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