kompletter neuaufbau einer Honda TL 125 S

  • Guiseppe,
    die Zündung erfolgt definitiv immer erst wenn der Kontakt "öffnet".


    Emil1957,
    das stimmt i.d.R. bei den meisten Zündungen. Bei dieser Schwungmagnetzündung sieht es im Detail aber wie folgt aus.
    Solange der Kontakt geschlossen ist, schließt er die Spule unter dem Schwungrad kurz. Im Gegensatz zur Batteriespulenzündung fließt jetzt noch kein Strom durch die Primärwicklung der Zündspule. D.h. hier wird die Zündenergie in besagter LiMa-Spule aufgebaut. Sobald der Kontakt öffnet, wird der Strom in der LliMa-Spule unterbrochen und der dadurch induzierte Spannungpuls (ca. 80 - 130V) geht jetzt erst zur Zündspule. Deshalb gibt es bei diesen Zündspulen auch keinen Anschluss für +, wie bei der Batteriespulenzündung. Ähnlich arbeitet noch die HKZ (Hochspannungs Kondensator Zündung) wo ein Kondensator aufgeladen wird (für die Zündenergie), der dann mit einen Thyristor über die Zündspule entladen wird.


    Ja Guiseppe, es ist die Spule mit dem Bk/W Kabel. Hier soll ein möglichst hoher Strom fließen, bevor der Kontakt öffnet und damit der Zündfunke induziert wird.


    So, jetzt schalte ich den Klugscheissermodus lieber wieder aus :D

    If it ain't broken, don't fix it.

    Einmal editiert, zuletzt von Puffing Bill ()

  • Also lange Rede kurzer Sinn, nach langem hin und her (ich kann es drehen und wenden wie ich will) die Maschine läuft erst wenn ich die Zündplatte so drehe wie auf meinem Foto.
    Werde nachher noch mal ein Video hochladen dann könnt Ihr mal reinhören und auch die Zündunterbrecherplatte sehen gerade auch wegen dem FUnken der da entsteht ob der noch im Rahmen ist.

  • Soweit springt sie ohne Probleme an, läuft allerdings nocht etwas unrund und hin und wieder muss mit dem Gas gespielt werden damit sie nicht aus geht.
    Wohl eine Vergaser Einstellung.


    https://youtu.be/aqZ1UVbUIu0


    und dann geht sie einfach aus :-)


    P.S. kann man hier ein Video nicht direkt einbinden? Oder geht das nur über Link?

    2 Mal editiert, zuletzt von Giuseppe ()

  • Also meine Zündzeitpunktpistole hab ich jetzt eben an meiner Vespa geprüft, da funktioniert sie tadellos.
    Aber an der Honda bekomme ich häufig Blitzaussetzer. Ist dies ein Indiz für Zündaussetzer?
    Die Nocke auf dem Fliehkraftversteller, ist sie wenn an der breitesten Stelle gespiegelt betrachtet symmetrisch? Bei mir ist sie auf einer Seite flacher. Verschließen?



    nocke.jpg

    2 Mal editiert, zuletzt von Giuseppe ()

  • das ganze Motorengeräusch klingt seltsam aber man kann halt eben nie ne genaue Diagnose bei nem Video machen da je nach Kamera auch der Klang unterschiedlich wieder gegeben wird - ich zweifel halt so aus dem Bauch raus den ganzen Zusammenbau (sorry - Steuerzeiten etc.) an. Irgendwas ist da definitiv faul aber bestimmt nicht der (nur)Vergaser . Um da was genaueres zu zu sagen müßte man den Bock schon vor der Nase haben - wo kommst Du her?

    Im Durchschnitt fahre ich 3-Takter........

  • Danke für Deine Einschätzung. Ich kann mir aber nicht vorstellen das hier so vieles im Argen liegt.
    Immerhin dreht der Motor und ist mir nicht gleich beim ersten Anmachen um die Ohren geflogen.
    Ich kann gern Feedback geben, wenn es konkrete Fragen zur Analyse gibt.


    P.s. unterfranken

  • schade, das ist leider zu weit weg sonst hätt ichs mir gerne mal vor Ort angeschaut.
    Was mich " stört" auf dem Video ist der Klang eben, klingt so rassellig, metallisch (kann aber wie gesagt durch die Kamera verzerrt sein der Klang) und am Zündkontakt müßte der Funken in einer regelmäßigen Sequenz kommen und nicht so unregelmäßig.
    Ich kann Dir nur empfehlen das ganze nochmal systhematisch nach zu kontrollieren - beginnend mit Steuerzeiten, Steuerkettenspannung usw. Sei mir nicht böse wenn ich da so drauf rumreite, ich weiß erstens nicht wie weit Deine Schrauberkenntnisse reichen und dann weiß ich auch nicht nach welchem Prinzip Du den Motor zusammen gebaut hast - nach Handbuch ( wobei dann die Kontaktplatte nie so eingebaut worden wäre ) oder nach dem Prinzip "das war vorher so (falsch) dann bau ich das auch wieder so zusammen oder wie auch immer.


    Wenn Dir irgendwas unklar ist wie " gehört die Markierung so oder anders" oder Du bei irgendwas unsicher bist kannst Du gerne Fotos machen und ich erklär Dir wie es gehört und zeig Dir Bilder (falls möglich) von meiner, wie es da ist.

    Im Durchschnitt fahre ich 3-Takter........

  • Ja, ok ich geb Dir Recht. Wobei ich sagen muss das ich derzeit noch keinen Luftfilter drin habe und die Dichtung zwischen Krümmer und Endtopf fehlt. Ich muss auch gestehen das sich der Klang zwischenzeitlich geändert hat anfangs klang er nicht so metallisch das ist mir auch aufgefallen. Den Motor habe ich nach Anleitung zusammengebaut. Leider hatte ich speziel zur Unterbrecherplatte keine Hinweise gefunden.
    Das Ganze nochmal systematisch vorgehen ist sicher eine gute Idee. Ich denke wir fangen mal bei der Steuerkette incl. Nockenwelle und Fliehkraftvorrichtung.


    Wenn Schwungscheibe auf OT steht sollte die O Markierung der Zahnrades auf die Markierung 1 zeigen? Ist bei Dir die Nase für die Kontaktplatte auch in etwa an der Stelle Richtung O? Oder anders gefragt, das Zahnrad kann man ja zur Nockenwelle um 180 Grad verdrehen. Dadurch verändert sich ja auch die Position für die Nocke an der Unterbrecherplatte.
    Die Nocke selbst kann auch um 180Grad gedreht werden. Gibt es einen Hinweis wierum die Nocke auf die Fliehkraftplatte drauf kommt?


    20160711_124046.jpg

    3 Mal editiert, zuletzt von Giuseppe ()

  • früh morgens und vor der Chemo - bissel viel Erklärarbeit für mich ;)


    Ok, also wenn Du am Motor aus der Position auf dem Bild die Kurbelwelle um 1 Umdrehung weiter (und damit wieder auf OT) drehst dann wird an der Nockenwelle die Zündmarkierung ( bei Dir mit 2 markiert) "auf einmal" oben stehen. Wenn die Kurbelwelle 1 Umdrehung macht macht die Nockenwelle ne halbe - 4 Takt Motor. Wenn Du nun aber wissen willst ob das alles korrekt zusammen gebaut ist mußt Du schauen, ob die Ventile in diesem Moment ( Motor OT und Nockenwellenrad auf Markierung) auch wirklich beide geschlossen sind ( 3. Takt Zündung/Arbeiten). Sprich Du mußt die Stellung der Nocken von der Nockenwelle zu den Ventilen im Einklang mit der Zündmarkierung von Nockenwellenrad und Zylinderkopfgehäuse bringen und dann erst im Einklang zur Kurbelwelle...

    Im Durchschnitt fahre ich 3-Takter........

  • Hallo Guiseppe,


    ja die Nockenwelle kann auch um 180° gedreht werden. Da sie sich mit halber Motordrehzahl dreht, steht die Kurbelwelle trotzdem wieder an derselben Stelle.
    Das wäre so als wenn du die Nockenwelle feststellen würdest und stattdessen die Kurbelwelle um 360° drehst. Es hat sich nichst geändert.
    Wenn ich die Bilder von dir und Hubra-Tuning vergleiche ist die Platte um ca. 60° verdreht. Wenn alles original ist, kann das eigentlich nicht sein.
    Kannst du bestätigen, daß der Kontakt zum Zündzeitpunkt (Pos. "F" auf der KW) wirklich "öffnet" !
    Falls ja, dann ist irgendetwas nicht original (imho).
    Ansonsten geb ich dir recht, die Stroboskoplampe sollte (zumindest bei niedriger Drehzahl) zuverlässig arbeiten.
    Die greifen den Zündimpuls i.d.R. mit einem Hall-Sensor ab. Der reagiert auf das Fließen von Strom in der Leitung.
    Falls der Zündfunken nicht regelmäßig kommt oder der Strom sehr gering ist, würde ich mal den Zündkerzenstecker weglassen (der hat schon 5kOhm) und es mit einer nicht-entstörten Kerze versuchen.
    Beides zusammen hat schon 10kOhm und kann einem schwachen Funken das Leben schwer machen :wink:
    Außerdem würde ich mal die Kontakte reinigen. Auf dem Video sieht man schon recht ordentliche Funkenbildung - sieht mir etwas sehr viel aus.


    Viel Glück
    Mark

    If it ain't broken, don't fix it.

  • Hallo,
    kann es sein, dass etwas Unklarheit bezüglich "Öffnen" bzw "Schließen" des Kontaktes besteht? Aus Öffnen wird schließen, wenn man die KW in der umgekehrten Richtung dreht. Der Motor läuft im Gegenuhrzeigersinn. Für die Einstellung muss man die KW im Gegenuhrzeigersinn drehen, und dann muss bei "F" die Öffnung stattfinden. Öffnen die Kontakte bei "F" und Drehung im Uhrzeigersinn, ist die Einstellung falsch.
    Die Nockenwelle darf man um 180 Grad "verdreht" einbauen, das spielt keine Rolle, das ist genauso korrekt, wie Mark schon gesagt hat. Aber den Fliehkraftregler darf man , wenn er zerlegt wurde, nur in der einen der beiden möglichen Konstellationen zusammenbauen.
    Gruß

  • Zitat

    Aber den Fliehkraftregler darf man , wenn er zerlegt wurde, nur in der einen der beiden möglichen Konstellationen zusammenbauen


    absolut korrekt - hier lauert wirklich eine Fehlermöglichkeit !
    Allerdings wird der Zündzeitpunkt dann um 180° NoWe (bzw. 360° KW) verlagert.
    Damit dürfte sie dann gar nicht laufen, weil der Zündfunken kurz vor Erreichen des OT vom Auslasstakt käme.


    Aber wenn ich mir die Bilder anschaue sind es ca. 60° Versatz bei der Zündkontaktplatte. Das ergibt eigentlich gar keinen Sinn.
    Die Frage, ob der Kontakt bei Stellung "F" wirklich "öffnet" habe ich aus folgendem Grund gestellt.
    Bei einer Schwungmagnetzündung gibt es auch einen kleinen Puls wenn der Kontakt schließt. Das kommt daher, daß bei geöffnetem Kontakt die Generatorspule einen Strom durch Primärspule der Zündspule schickt. Sobald der Zündkontakt dann schließt wird dieser Strom "kurzgeschlossen", was bedeutet, daß der Strom in der Primärspule der Zündspule recht abrupt zum erliegen kommt. Das reicht normalerweise nicht für einen Zündfunken - außer vielleicht wenn der Elektrodenabstand an der Zündkerze sehr klein eingestellt wurde. Das ist jetzt schon sehr spekulativ, aber ich würde trotzdem mal nachprüfen, ob der Kontakt wirklich "öffnet" im Zündzeitpunkt.


    Hallo bluemeanie - nix für ungut, aber ich mußte etwas schmunzeln beim Thema Drehrichtung. Ich denke bei den Teilnehmern in dieser Runde bedarf das keiner Klärung mehr. Die Kommentare hören sich durchweg so an, daß sich die Leute hier schon recht gut auskennen. :D


    Gruß Mark

    If it ain't broken, don't fix it.

  • ....
    Die Nockenwelle darf man um 180 Grad "verdreht" einbauen, das spielt keine Rolle, das ist genauso korrekt, wie Mark schon gesagt hat....


    Die NOCKENWELLE ja ( weil eben beim 4 Takt Motor der Kolben 2 mal im OT war während die Nockenwelle sich 360° - also ne volle Umdrehung - gedreht hat) aber eben nicht das dazugehörige Nockenwellenrad!

    Im Durchschnitt fahre ich 3-Takter........

  • Puffing Bill: die Unterschiede zwischen Magnet- und Batteriezündung sind hier nicht allen klar. Da war ich mir nicht so sicher, ob nicht jemand hier einen Denkfehler gemacht hat. (Zumal es ja genug Motoren gibt, die sozusagen rückwärts laufen.) Die Sache mit der 60 Grad Verdrehung ist ja schon sehr mysteriös. Es muss noch etwas anderes sich in einem anderen als dem vorgesehenen Zustand befinden. Wär denkbar, dass ein Vorbesitzer zwecks Leistungssteigerung eine andere Nockenwelle eingebaut hat, aber ich vermute doch, dass passende NW, z.B. von XL, CB125S...den Positionierstift für den Fliehkraftregler an der gleichen Stelle haben.
    An fehlende Passfeder und dadurch vrehten Rotor auf der KW hatte ich noch gedacht, aber das ist eigentlich auch nicht möglich, dann wären die nach Markierungen richtig eingestellen Steuerzeiten effektiv wohl zu sehr daneben als dass der Motor laufen könnte.
    Gruß

  • nochmal @PuffingBill:Was, wenn einerseits der Fliehkraftregler um 180Grad verdreht montiert ist, zur Kompensation andererseits die Kontaktplatte um nach meiner Schätzung deutlich über 60 Grad verdreht ist und der Impuls beim Schließen der Kontakte ausreichend ist, kommt der Funke in der Nähe des OT, kann der Motor laufen?