Kettenspannung messen

  • Wenn du jetzt bei "straffer Kette" 10mm Abstand zum Schwingenschleifer hast, der Kettendurchhang 25 - 35mm betragen soll, dann solltest du die Kette auf einen maximalen Abstand von 25mm am gleichen Messpunkt einstellen. Du würdest dann einen absoluten Durchhang von 30mm realisieren und hättest noch ein bisschen Luft nach oben und unten.


  • Hi,


    ich bin irgendwie immer noch zu blöd dafür und finde die Konstruktion bei der CB650R echt zum kotzen.


    1. Kann man die Kettenspannung nicht wie im WHB oder dem Lehrbuch prüfen und auf die 25 - 35 mm einstellen.

    2. Finde ich keine plane Fläche am Kettenrad hinten um mit zB einem Laser die Kettenflucht zu messen.

    3. ist zur Kontrolle der Kettenflucht oben auch noch der Kettenschutz komplett zugebaut.


    Die hätten besser an einem bestimmten Messpunkt an der Schiwnge ein Maß angegeben, mit dem man den Abstand zur Kette bestimmt.


    VT_Michel Bist du bei deiner Gattin denn mal nebenher gefahren und das passt alles so ? Ich vermute dein Maß ist ab dem weißen Punkt, den du gesetzt und ausgemessen hast ?


    Dein letzter Post ist lange her, aber du schreibst mal 10 mm und mal 17 mm ??

  • Kettenspiel einstellen ist keine Magie:


    Mitte der Kette (ein stück bevor der reibschutz weiter vorne anfängt) Kette nach oben ganz gegen die schwinge drücken.


    Maßband/Zollstock/.. dran halten und am unteren teil (richtung boden) messen wo das glied endet.


    Kette runter drücken (nicht übertreiben aber trotzdem etwas weiter als "Ruheposition").


    Nochmal am unteren teil des Glied messen.


    Untere messung - obere messung = Kettenspiel.


    Brauchst auch keinen Laser wenn du einfach immer gleich verstellst. Bis nächste Mitte mutter auf der einen Seite, dann bis nächste Mitte Mutter auf der anderen seite... Bis es dann von der Spannung passt)

  • Ja grundsätzlich ist das so, aber nach Lehrbuch ist das halt an der CB650R nicht das Kettenspiel, da man die Kette nach oben ja weiter drücken könnte, wenn da nicht eine Schwinge im Weg wäre.


    Ich werde es heute nochmal so versuchen, wie du beschrieben hast.

  • Hier in dem Video sieht man es …


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    Aber auch hier bin ich der Meinung, was der Herr dort misst, ist nicht wirklich das Kettenspiel.

    Er drückt die Kette auch einfach nach oben gegen die Schwinge.

  • Es gibt im Grunde nur eine "richtige" Verfahrensweise, die ist allerdings aufwändig, aber eben auch von dauerhaftem Erfolg gekrönt.


    Zuallererst muß man mal verstehen, warum die Kette überhaupt einen Durchhang braucht. Das liegt daran, dass bei maximaler Kettenstreckung => Radachse, Schwingenachse und Ritzelachse in einer Linie die Kette eben grade nicht unter Spannung steht. Denn beim Messen im Stand ist das nun mal nicht der Fall.


    Also, Motorrad auf den Hauptständer, Federbeine lösen, Ritzeldeckel runter, mittels Spanngurt die Schwinge so anheben, dass Ritzel-, Schwingenlager- und Hinterradachse in iner Linie liegen und dann die neue Kette so spannen, dass sie grade eben nicht unter Zug steht. Damit ist sichergestellt, dass die Kette nie zu stramm ist. Dann Federbeine wieder dran. Und jetzt kommts, man hat jetzt die einmalige Gelegenheit, sich selber einen Referenzwert zu ermitteln. Jetzt kann man den Durchhang nach unten messen, sich ggf. ein Holzklötzchen zurechtsägen, das man zwischen Kette und Schwinge schieben und so messen kann. Was man dann feststellen wird, stellt man die Kette genau so ein und ist mit dem Schmieren immer gut dabei, dann längt sich die Kette bei allem, was mehr als zwei Zylinder hat eben über die nächsten 40.000 km nicht wirklich. Ich habe eine so eingestellte Kett bei meiner Sevenfifty über 50.000 km nicht einmal nachspannen müssen. Als es dann mit Spannen anfing, war die Kette auch nach weiteren 5000 km so durch, dass sie erneuert werden musste.


    Man kann allerdings davon ausgehen, dass die Hersteller mit Ihrer Angabe zum Kettenspiel im Stand genau das, was ich oben beschrieben habe, bereits durchexerziert haben.


    Auch auf die Gefahr mich zu wiederholen, eine zu stramm gespannte Kette ist ein Killer erster Güte. Ist die Kette bei maximaler Kettenstreckung gespannt, dann ruinierts in kurzer Zeit alles, Getriebeausgangslager, Getriebewelle, Schwingenlager, Kettenradträgerlager, alles wird extrem beansprucht. Da kommt eben das System Kniehebelpresse zur Anwendung. Da kommen grosse Kräfte in spiel, die alles kurz und klein bekommen.


    Also einmal richtig Müh geben und dann für die nächsten zigtausend Kilometer Ruhe haben ist schon eine prima sache.

    Kaum macht man es richtig, schon funktionierts :roll:

  • Auf Hinterbauständer aufbocken.

    Kette unten Stramm ziehen, messen und dann auf 15mm Durchhang nach unten einstellen.

    So hats dann gesamt 30mm. Gell ?

    Erst die Maschine, dann der Mensch.

  • Elwood 1911 hat den Sinn des Kettendurchhangs ganz gut beschrieben.

    Genauso erwähnt er:

    Man kann allerdings davon ausgehen, dass die Hersteller mit Ihrer Angabe zum Kettenspiel im Stand genau das, was ich oben beschrieben habe, bereits durchexerziert haben.

    Mit Fahrer- oder Werkstatthandbuch ist man da als Durchschnittsverbraucher gut beraten.

    Genauso wichtig wie die angegebenen Millimeter Durchhang ist der Zustand

    in dem der laut Werk eingestellt werden soll.

    Schwinge frei / unbelastet Seitenständer / belastet

    Servus und Gut Pfad
    Mickey

  • Also, Motorrad auf den Hauptständer, Federbeine lösen, Ritzeldeckel runter, mittels Spanngurt die Schwinge so anheben, dass Ritzel-, Schwingenlager- und Hinterradachse in iner Linie liegen und dann die neue Kette so spannen, dass sie grade eben nicht unter Zug steh

    :goodp: Macht absolut Sinn und ist ne super Anleitung, man lernt nie aus!

    Alteisenfahrer