CB250N Bj82 Lenkkopflager wechseln

  • :gruebelx:


    es wurden die Lager SSH750 von QMP geliefert. Ich denke es waren die Richtigen.
    Ich habe da ein echtes Verständnisproblem mit dem Kegelrollenlager in der CB250N. Das Problem sehe ich am unteren Lager und an der Steuerkopfschraube unter der oberen Gabelbrücke.
    Das untere Kegelrollenlager benötigt einen Sitz von 14mm. Zur Verfügung stehen aber nur 11mm am Lenkschaftrohr. Die mitgelieferte Unterlegscheibe hat eine Stärke von 4mm. Wenn ich diese unterlege, dann stehen nur ( 11-4=)7mm für den Sitz des Kegelrollenlager zur Verfügung. Das bedeutet, dass die Hälfte des Lagers frei liegt. Die Stahllegierung des Lagers mit einem hohen Kohlenstoffanteil ist sehr hart und spröde und kann bei punktueller Belastung brechen.
    Nach meinen Verständnis entsteht folgende Problematik: Die Kraftbelastung erfolgt beim Lenkkopflager eher punktuell. Durch eine starke Bremsung entsteht eine starke Gegenkraft die gegen die Vortriebskraft des Motorrads wirkt. Bremskraft und Vortriebskraft treffen sich am Lenkkopf und verursachen ein Kippmoment, Drehpunkt ist der Lenkkopf samt Lager. Die ganzen Kräfte bündeln sich an den Punkten wo die Walzen des Kegelrollenlagers auf die Lagerschale anliegen. Sollte dieser Kraft noch ein Schlagimpuls hinzukommen, beispielsweise verursacht durch ein Schlagloch, dann könnte das Lager an diesen einem Punkt brechen und ein Splitter genügt um das Lager zu blockieren. So meine Denke.
    Das obere Kegelrollenlager ist gegenüber dem Original zu hoch, das untere samt Scheibe auch. Das wiederum nimmt der Steuerkopfschraube wertvolle Gewindegänge. Ich hatte ermittelt, dass der ganze Vorderbau dann nur noch an 4 Gewindegängen hängt. Auch nicht gut. So war es bei mir. :???:


    Mittlerweile habe ich die Lagerschalen herausbekommen und Honda-Orginallager auch bekommen. Und die kommen auch rein. :cool:


    :bb:

  • Interessante Denke.


    Wieviele Fälle von im Fahrbetrieb gebrochenen Kegelrollenlagern hast du im Netz gefunden?

  • :gruebelx:



    Hab jetzt kein Originallager zum Vergleichen da - nur irgendwo in der Kiste 'ne untere Gabelbrücke mit aufgesetzten Rollen. Werde bei Gelegenheit mal nachschauen, ob da das untere Lager teileweise hohl liegt. Aufgefallen ist mir derartiges beim Zusammenbau nicht, und auch mit meinen etwas längeren Gabeln und den Bol d'Or-Bremsen (die ja zusammen beim Bremsen zu deutlich höheren Belastungen am "Knackpunkt" führen müssten), hat es bis jetzt keine Probleme gegeben.
    Zumal sich die Kräfte bei korrekt eingebautem und eingestelltem Lager auch immer auf mehrere Rollen über die ganze Länge der Rolle verteilen - also keine Punktbelastung, sondern verteilt auf mehrere Linien.


    Bei mir hat sich auch der Abstand der Gabelbrücken (und damit das für den oberen Stellring verfügbare Gewinde) nicht wesentlich geändert. Welche Gabelbrücke hast Du oben? Preßblech (Gabelholme mit den Gabelstopfen von oben gegen die Brücke verschraubt) oder dicke Aluplatte (mit seitlichen Klemmschrauben für die Gabelholme)?






    :wavey:

    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Mahlzeit!
    Ebenfalls ein sehr interessantes Spezialwerkzeug im Bild 2 von #16...

  • Im Prinzip kann ich die theoretischen Bedenken nachvollziehen :wink:
    Kegelrollenlager in ähnlicher Größe haben eine statische Tragzahl von 32 bis 35 kN.
    Wenn jetzt durch die die suboptimale Einbausituation ein paar Prozent verloren gehen, ist das immer noch mehr als genug um die Betriebskräfte aufzunehmen.
    Auch der Impuls durch das Schlagloch kommt nicht ungefiltert an den Lagern an. Da sind der luftgefüllte Reifen, die Gabelfedern, die Elastizität der Felge und in Fahrtrichtung die der Gabel dazwischen.
    Und durch meinen Brötchengeber weiß ich, das Lagerringe und Wälzkörper sehr ordentliche Belastungen aushalten bevor sie brechen (wir stellen nicht her sondern verbauen nur).
    Du kannst mit der Maschine vor eine Wand fahren und die Lager werden so ziemlich das einzige sein, was da noch heil ist (von ein paar Rastpunkten mal abgesehen) :D


    Gruß
    Günter

    Einmal editiert, zuletzt von riedrider ()

  • Ich würde auch lieber die Honda-Lager nehmen. Als "Das Motorrad" für mich noch die Bibel war, wies man dort auf eventuelle Probleme mit der Einstellbarkeit bei japanischen Motorrädern hin, da Kugellager geringere Anforderungen an die Genauigkeit der Lagersitze hätten.
    Nachgemessen habe ich's natürlich noch nicht.
    Und wenn meine "reif" sind, hole ich mir einen Satz neuer Kugeln und versuche, durch Drehen der Lagerschalen den Austausch hinauszuzögern.

  • :o


    Im Prinzip kann ich die theoretischen Bedenken nachvollziehen :wink:


    Im Prinzip theoretisch kann ich das auch ...
    Alles weitere ist schon gesagt :wink1:






    :wavey:

    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • :wink1:


    Ich würde auch lieber die Honda-Lager nehmen.


    Nach meiner - natürlich vollkommen unmaßgeblichen - Erfahrung sind diese Maschinen mit Kegelrollenlagern deutlich besser zu fahren. Wenn die Kugellager 'nen Hauch Luft haben, fängt der Rahmen im Kopf an zu wackeln, und es ist schwierig, die Lager optimal einzustellen. Die Kegelrollenlager sind deutlich unproblematischer - selbst mit deutlich Luft laufen die Moppeds ruhig.






    :wavey:

    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Was halt nicht so schön ist, ist das hier:

    Zitat

    Ich hatte ermittelt, dass der ganze Vorderbau dann nur noch an 4 Gewindegängen hängt.


    Was aber auch nicht ganz richtig ist, weil da ja noch eine Mutter ist.


    Gruß
    Günter

    Einmal editiert, zuletzt von riedrider ()

  • Siehste Olaf, da nehme ich gerne Lehre an.
    Ich hab´s immer anders geglaubt und einmal vermeintlich schon an einer Güllepumpe erfahren. Da hätte ich dann wohl besser mit knackendem Lenkkopf herumfahren sollen.
    Vielleicht haben die ja beim "Motorrad" auch manchmal Gras wachsen gehört.

  • :o


    Wenn der Lenkkopf knackt, ist irgendwas faul - hab ich bis jetzt mit Kegelrollen nur einmal gehabt :o
    Da war soviel Spiel drin, dass beim stärkeren Bremsen der obere Rollenkäfig sich verschieben konnte :crazy:


    Bei den Moppeds mit offenen Kugellagern (wie CB 400N, CM 400T und wohl auch Güllepumpe) kann man natürlich schnell das Lager zu stramm stellen, wenn man nicht aufpasst. Wird es mit dem Stellring unter der oberen Brücke optimal eingestellt und dann die Kontermutter auf der Brücke festgezogen, wird durch die Konterung der Stellring noch 'nen Hauch nach unten gedrückt und das Lager ist zu stramm. Ob das bei Kegelrollen schneller zum Knacken führt :nixweiss: aber kegelrollen werden dadurch - nach meiner unmaß... - sofort deutlich schwergängig, die Kugellager nicht.
    Die Lager bei diesen Moppeds so einzustellen, dass sie ohne Spiel und ohne Druck laufen, braucht viel Geduld und Gefühl - nix für Leute die gegen die Uhr arbeiten und vielleicht auch besser schreiben als schrauben können ...






    :wavey:

    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Das meine ich ja. Sobald kein Spiel (Knacken beim Bremsen) mehr da war, war alles viel zu stramm. Die Maschine schlingerte bei niedriger Geschwindigkeit.

  • :o


    Millimeterarbeit am Einstellring ...


    Handfest zudrehen, obere Brücke aufsetzen, Hutmutter festziehen => Lager ist schwerängig.
    Hutmutter lösen, Lagerring 1mm losdrehen, Hutmutter festziehen => Lager immer noch schwergängig => Hutmutter lösen, Lagerring 1mm losdrehen, Hutmutter festziehen => Lager immer noch schwergängig => Hutmutter lösen, Lagerring 1mm losdrehen, Hutmutter festziehen => Lager immer noch schwergängig => Hutmutter lösen, Lagerring 1mm losdrehen, Hutmutter festziehen => Lager immer noch schwergängig => Hutmutter lösen, Lagerring 1mm losdrehen, Hutmutter festziehen => Lager immer noch schwergängig => Hutmutter lösen, Lagerring 1mm losdrehen, Hutmutter festziehen => Lager immer noch schwergängig => Hutmutter lösen, Lagerring 1mm losdrehen, Hutmutter festziehen => Lager immer noch schwergängig => Hutmutter lösen, Lagerring 1mm losdrehen, Hutmutter festziehen => Lager immer noch schwergängig => Hutmutter lösen, Lagerring 1mm losdrehen, Hutmutter festziehen => Lager immer noch schwergängig => Hutmutter lösen, Lagerring 1mm losdrehen, Hutmutter festziehen => Lager immer noch schwergängig => Hutmutter lösen, Lagerring 1mm losdrehen, Hutmutter festziehen ...


    Ich hab's nun an fast allen Maschinen mehrmals durch (weil ich alle paar Jahre den Kegelrollen neues Fett spendiere). Manchmal macht man diese Prozedur fünfmal, manchmal zwanzigmal :crazy: und wenn man dann glaubt es wäre hinreichend leichtgängig, kann man Pech haben und es knackt ganz leicht beim Bremsen :o
    => Hutmutter lösen, Lagerring 1mm festdrehen, Hutmutter festziehen => nächste Probefahrt.


    Beim Einstellen des Lagers müssen auch die Klemmschrauben an der oberen oder der unteren Gabelbrücke gelöst sein, weil jede Veränderung des Stellrings auch die obere Gabelbrücke leicht nach unten oder oben verschiebt. Wenn man mit festen Klemmungen einstellt, verzieht man die obere Brücke und kriegt das Lager nie perfekt hin :o
    Vor der Probefahrt nicht vergessen, die Klemmungen festzuziehen :wink1:



    Ich hab schon halbe Tage allein mit der Einstellung der Lenkkopflager verbracht, aber zum Glück bleibt bei Kegelrollen die Einstellung sehr lange erhalten. Als ich noch Kugeln drin hatte, musste ich öfter mal nachstellen, weil der Lenkkopf bei 90 auf der Geraden das Zittern kriegte :o






    :wavey:

    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Ich würde auch lieber die Honda-Lager nehmen. Als "Das Motorrad" für mich noch die Bibel war, wies man dort auf eventuelle Probleme mit der Einstellbarkeit bei japanischen Motorrädern hin, da Kugellager geringere Anforderungen an die Genauigkeit der Lagersitze hätten.
    Nachgemessen habe ich's natürlich noch nicht.
    Und wenn meine "reif" sind, hole ich mir einen Satz neuer Kugeln und versuche, durch Drehen der Lagerschalen den Austausch hinauszuzögern.


    Als Alternative hatte ich mir überlegt, mit Ventilschleifpaste und einen Satz neuen Kugeln die Rastpunkte heraus zuschleifen.


  • Ja dann mach mal :D


    Die Angaben vom Hersteller gelten nur wenn die vorgesehenen Einsatzbedingungen erfüllt werden und das Lager ordentlich sitzt.
    Alles andere sind Mutmaßungen.
    Frag doch deinen Brötchengeber, ob er für so ein eingebautes Lager Garantien geben kann.


    Dreimal großer Hundehaufen, es kann doch nicht sein, das für jeden kleinen Schi.... wie Blinkerglas und Tankpad nach einer ABE oder/und einer CE geschrien wird, und hier schaltet man mal das Hirn aus.


    :confusedx: