Kette (DID ZVMX) viel zu locker, nach 16.000KM

  • Hallo zusammen,


    bei meiner 2012er CBR 600 RR PC40 habe ich im April 2013 die original-Kette gegen eine neue DID Kette getauscht.
    Es ist eine ""DID X-RINGKG&G525ZVMX/112 KETTE OFFEN bzw. Endlos M NIETSCHLOSS"
    Zudem habe ich das original Kettenrad getauscht gegen ein "Stealth Kettenrad 1307-42".


    Vor 2 Wochen war ich mit ein paar Bikern aus dem Board hier (Nick und Patrick) im Sauerland unterwegs, als mein Hinterfahrer plötzlich bemerkte, dass meine Kette ca 4 - 6cm nach unten hing (Bild 1) und schon Funken schlug an meiner Schwinge (an Bild 2 zu sehen).
    IMG_20170923_112032.jpg
    IMG_20170923_112032 - Kopie.jpg
    Nach Besuch in einer Werkstatt wurde die Kette erneut gespannt (Kettenspanner und alle Schrauben saßen weiterhin fest). Leider zeigte sich gleiches Bild nach weiteren 500 gefahrenen km.
    Mein Motorrad ist ansonsten in einem 1A Zustand und Checkheft-gepflegt ( es war gerade bei einer Werkstatt und hat im April TÜV erhalten, ohne Mängel). Auch die Kette wurde korrekt gespannt im Juli 2017. Ich saß hierzu auf der Maschine.
    In das Sauerland bin ich ca 300km angefahren mit Gepäck auf dem Heck und dem Tank.


    Auf der Homepage, wo ich die Kette erworben habe, steht: "ZVM-Ketten ca. 20-30.000 km Laufleistung"


    Meine Kette hatte zu diesem Zeitpunkt eine Laufleistung von ca. 16.000 km.
    Meine Kette schmiere ich durchweg nur mit Drylube, alle 500km oder nach jeder Regenfahrt.
    Mit dem Händler habe ich nun besprochen, dass er die Kette zu DID einsendet und um Ersatz / Stellungnahme bittet.


    Dass eine Kette so schnell solch einen Verschleiß aufzeigt, ist laut dem Händler unüblich und kam bei ihm noch nie vor.
    Ich finde darüber hinaus, dass dies auch sehr gefährlich ist. Die Kette war kurz vor dem Abspringen vom Kettenrad. Passiert dies während der Fahrt, will ich an die Folgen garnicht erst denken.



    ich habe bereits eine neue Kette und ein neues Ritzel bestellt. Beides werde ich tauschen lassen. Vermutlich kommt auch ein neuer Kettenschleifer rauf.
    Leider bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich ein 15er Ritzel habe oder noch das original 16er. (es ist einfach zu lange her, dass ich an der Maschine was machen lassen hab). Besser wäre es nun wahrscheinlich, auch das Ritzel zu erneuert, damit der gesamte Antriebsstrang erneuert wird.


    Was sind eure Gedanken dazu?
    Wie konnte es hierzu kommen? War das Gepäck eventuell Auslöser? :confusedx:
    Und was kann ich machen, dass solch ein Zustand nicht erneut eintritt?


    Ähnliches Problem wurde hier füpr eine PC37 erwähnt: http://www.honda-board.de/hb/t…itzel?highlight=cbr+kette




    Vielen Dank für eure Unterstützung


    MfG


    Gerrit

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  • Kann man jetzt natürlich im Nachhinein schwer was zu sagen, aber ich verwette mal ganz vorsichtig all das Unkraut in meiner Auffahrt auf:
    Überspannt im Juli 2017. Wenn man fies genug spannt gehts echt schnell mit den Dingern.... :???:
    Sicher dass du nicht überputzt hast?


    Schön dass es so und nicht anders gelaufen ist... :wink:


    Man tauscht immer alle drei Komponenten. Nie eines. Und auch nie 2. Schon allein weil das nie wirtschaftlich werden kann.

  • Da hört man ewig nix von ihm und dann gleich sowas...:???:



    Wie schwer war denn dein Gepäck?
    Wenn du die Kette im Juli (hast du die Kette seitdem angeschaut?) auf dein Solo-Gewicht eingestellt hast und da schon einen ticken in richtung straff gespant hast,
    war das jetzt in Verbindung mit dem zusätzlichen Gewicht einfach zuviel für die Kette.


    KTM Adventure 1190 R 658153_5.png

  • Es ist nicht möglich, die Lebensdauer einer Kette anzugeben, da diese zu einem erheblichen Teil von Wartung und Fahrweise abhängt. Du kannst eine Kette auch auf 1000 km klein bekommen. Da Du schreibst, dass Du Dry Lube einsetzt, obwohl Du auch im Regen fährst (da wäre normales Kettenspray besser) und dass Du erst dann nach der Kette guckst, wenn Deine Mitfahrer Dich auf Funkenflug und extremen Durchhang aufmerksam machen, gebe ich einer Reklamation keine Chance. Zusätzlich hat ein kleineres Ritzel einen kleineren Umschlingwinkel, was ebenfalls den Verschleiß beschleunigt. Und dieses Ritzel wurde Deinen Worten nach nicht zeitgleich mit dem restlichen Kettensatz getauscht.
    Alles in allem: neuen KOMPLETTEN Kettensatz verbauen und künftig lieber ein paar Fettspritzer auf dem Hinterrad. Durchhang wie angegeben wenigstens optisch regelmäßig kontrollieren.

    Cafe Racer, der: ein bisher einwandfrei funktionsfähiges Motorrad, das der Besitzer zerlegt hat und in zehn Forenbeiträgen beschreibt, was er alles damit machen würde, wenn er Zeit, Geld, Werkzeug und Ahnung hätte.

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  • Da wollte ich erst nix zu sagen...
    Sowas erst zu bemerken wenn die hinter einem Bescheid pfeifen ist wirklich krass, ganz ohne Vorwurf jetzt. Sowas hört und spürt man doch schon weit (!) vorher!? Vor allem hören..... Bei jeder Bodenwelle schlägt die Kette 2mal auf die Schwinge, noch weit bevor sie im Dauerfunkfeuermodus ist...


    Das mit dem "neue Kette innerhalb wenigster Kilometers vernichten" kenne ich auch im Bekanntenkreis, da gabs die Profis die das alte Ritzel und / oder Kettenblatt gerne mal mit ner neuen Kette belegt haben. Dann gibts da immernoch die Dampfstrahlerfraktion. Völlig unbelehrbar, weil die Kette hät ja 2 Jahre. Sind da zwar nur 3.000 Kilometer, aber hey: Alle 2 Jahre Kette tauschen wird doch wohl noch drin sein dürfen.


    Weils hier woanders grade zum Thema passt: Selbst auf Einzylindern hab ich 30.000-Kilometer-Ketten problemlos hingekriegt....

  • Was dazu kommt: nach 4,5 Jahren sind selbst 70 Cent für einen Brief an DID herausgeworfenes Geld. Da ist jede Frist abgelaufen, die man sich vorstellen kann.

    Cafe Racer, der: ein bisher einwandfrei funktionsfähiges Motorrad, das der Besitzer zerlegt hat und in zehn Forenbeiträgen beschreibt, was er alles damit machen würde, wenn er Zeit, Geld, Werkzeug und Ahnung hätte.

  • Das lese ich ja jetzt erst:
    Ehrlich? Dein Händler schickt eine 4,5 jährige Kette, die mit kleinerem Ritzel und 16.000 Kilometer weit betrieben wurde, und einen Gegenwert von 150 Euro hat (?), und die wahrscheinlich keinen Pflegenachweis besitzt, zum Hersteller? Weil sie sich stark gelängt hat? Und jetzt verschlissen ist?


    Krass. Ich bin tatsächlich gespannt was rauskommt. Und nein, auf diese kreative Idee wäre ich so nicht gekommen. Respekt.

  • Profi Dry Lube und Regenfahrten??


    Vergiß es.


    Das kann nicht halten.


    Eine Kette schmiert man nicht nach km-Intervallen, sondern wenn es nötig ist.
    Auf richtige Schmierung zu verzichten erhöht den Verschleiß natürlich erheblich.

  • Hallo,


    als ich schrieb: "Meine Kette schmiere ich durchweg nur mit Drylube, alle 500km oder nach jeder Regenfahrt", wollte ich lediglich zum Ausdruck bringen, dass ich die Kette alle 500km schmiere oder wenn ich in den Regen gekommen bin.
    Ich fahre NICHT mit Absicht im Regen, was hier nun mehrfach anscheinend interpretiert wurde. Dass ich in den Regen gerate, passiert äußerst selten. Vielleicht 1 - 2 x in der Saison.
    Dass die Kette im Juli überspannt wurde, halte ich für unrealistisch, da es von einem Fachmann meines Vertrauens gemacht wurde und ich dabei war, ich sogar wie erwähnt auf dem Motorrad saß und somit das korrekte Gewicht berücksichtigt wurde.


    Die Kette hatte ich seitdem nicht extra angeschaut, da ich seit her nur ca. 1000km gefahren bin.
    Dass ich erst auf die Kette durch meinen Hintermann aufmerksam gemacht wurde, ist exakt das Problem. Vorher war mit der Kette alles in Ordnung. Habe bei Ankunft im Sauerland noch die Kette begutachtet und geschmiert ( da ich erneut 500km ohne Schmierung gefahren war). Das Problem mit der Kette ist erst bei der Tour im Sauerland geschehen.
    Mein Ritzel wurde nicht zu einem anderen Zeitpunkt als die Kette und das Kettenrad getauscht. Das habe ich auch nie behauptet. Ich sagte nur, dass ich mich an diesen Tausch nicht erinnern kann. Aber sollte ich es getauscht haben, ist alles zeitgleich geschehen.
    Das Gewicht meines Gepäcks dürften vielleichten hinten 1,5 - 2 kg und auf dem Tank ca. 2 - 2,5 kg gewesen sein.
    Alle drei Komponenten werden ich tauschen, das leuchtet mir auch ein.


    Ob irgendeine "Frist" nach dem Kettenkauf abgelaufen ist, ist mir egal. Dass es hier um eine Kulanzleistung geht, ist klar. Allerdings erwarte ich eine Stellungnahme, da nicht annähernd die 24.000km erreicht wurden und damit geworben wurde.


    Vielmehr stört mich aber, dass dieser Verschleiss so plötzlich auftauchte, quasi während der Fahrt.


    Wer sagt, dass es keinen Pflegenachweis gibt? Ich habe geschrieben, die Maschine ist in einem 1a Zustand, Checkheft gepflegt und die Kette wurde immer geschmiert, wenn es nötig war (alle 500km oder spätestens nachdem ich in den Regen kam = Dry Lub Empfehlung)

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    Einmal editiert, zuletzt von Defender2k () aus folgendem Grund: ...

  • Offensichtlich lief dabei aber doch was schief, oder? :wink:


    Egal, ich wünsch dir von Herzen dass der Hersteller einen Materialfehler erkennt und dich liebevoll entschädigt. Da du alles richtig machst und die Kette keinesfalls überspannt wurde, kann ich dir zu keiner Verhaltensänderung raten. Falls bei der nächsten Kette wieder was schief geht wars sicher wieder ein Materialfehler.


    Gute Fahrt! :wavey:

  • Das lese ich ja jetzt erst:
    Ehrlich? Dein Händler schickt eine 4,5 jährige Kette, die mit kleinerem Ritzel und 16.000 Kilometer weit betrieben wurde, und einen Gegenwert von 150 Euro hat (?), und die wahrscheinlich keinen Pflegenachweis besitzt, zum Hersteller? Weil sie sich stark gelängt hat? Und jetzt verschlissen ist?


    genau. Weil sowas bei ihm noch nie vorgekommen ist und auch nicht vorkommen darf.

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  • Tja, dann ist die Kette eben aufgrund vom Alter und Benutzung fertig gewesen, hat sich zum Ende hin schnell gelängt und ist nun tot.


    500km beim Pflegeinterval ist zu hoch, die Hälfte verdoppelt die Lebensdauer.


    Auf den Bildern würde ich sagen sieht arg trocken aus.
    Aber ich habe Drylube auch noch nie verwendet :nixweiss:

    Immer gut drauf bleiben!
    Gruß - Kolle
    Ohne Navi wär ich schon da :D______________ Adblock+ :topX:

    2 Mal editiert, zuletzt von Kolle ()

  • Dry Lube ist keine Schmierung sondern Teflon.


    Verschleiß ist damit vorprogrammiert.


    Rollen und O-Ringe wollen Öl, bzw. Fett, und keine Bratpfannenbeschichtung.



    Für ein Posermotorrad mit rosa Kette ist das o.k. - wenn die Lebensdauer keine Rolle spielt.



    Wenn die Kette halten soll, sollte man richtiges Kettenspray verwenden.

  • Es ist bei dem Händler noch nie vorgekommen, dass eine Kette, egal, welcher hervorragenden Qualität, nach 4,5 Jahren und 16.000 km am Ende war?
    Donnerwetter, das beeindruckt mich mindestens ebenso wie der Wunsch nach Kulanz.


    Ich kann Dir Ketten zeigen, die der Kunde in weit kürzerer Zeit und einem Bruchteil der Kilometer ruiniert hat. Zu viel oder wenig Spannung, falsche Kettenflucht, Kombination mit Altteilen, zu geringe Ritzeldurchmesser, defekte Kettenspanner (Enduros), veränderte Schwingengeometrie, fehlende oder falsche Reinigung, fehlende oder falsche Schmierung, Einsatz unter Extrembedingungen (Winter, Salz, Sand), Rennbetrieb, Stuntfahrten, Laternenparken...ach, tausend Gründe. Auch wenn ein Mensch durchschnittlich 80 Jahre alt wird, gibt es Leute, die werden aus den verschiedensten Gründen keine 20. So ist es auch bei Ketten. Und ebenso wie bei der Autopsie kann der Kettenhersteller schon eingrenzen, warum es zum Exitus kam.


    Die erreichte Lebensdauer liegt völlig im Rahmen, wenn man von nicht ganz optimalen Einsatzbedingungen (wovon Du gleich mehrere hattest) ausgeht. Also schalte einen Gang runter; Du wolltest wissen, warum die Kette kaputt ging und das haben wir zu erklären versucht.

    Cafe Racer, der: ein bisher einwandfrei funktionsfähiges Motorrad, das der Besitzer zerlegt hat und in zehn Forenbeiträgen beschreibt, was er alles damit machen würde, wenn er Zeit, Geld, Werkzeug und Ahnung hätte.

  • Wenn man die Bilder oben ansieht, sieht man deutlich, dass die Kette an manchen Stellen im Zickzack läuft, das untere Trum z.B. hängt nicht in einem gleichmäßigen Bogen durch.


    Das sind die Stellen, an denen ein Bolzen in der Bohrung des benachbarten Gliedes frisst.


    Die Kette ist also nicht aussen trocken, sondern vor allem innen.
    O- oder X-Ringe, die nicht mit Mineralölprodukten geschmeidig gehalten werden, können an diesen ab Werk dauergeschmierten, also fettgefüllten Stellen das Wasser nicht dauerhaft draussen und das Fett nicht dauerhaft drinnen halten.


    Bin gespannt was der Hersteller sagt.
    Und ob er weiß, dass mit Teflon geschmiert wurde.


    Der Grund für den Kettentod ist mangelnde Schmierung bzw. der falsche Schmierstoff.