CBF600N für große Fahrer geeignet (1,97)

Servus,

ich bin 1,95m groß und komme fühle mich auf der PC43 sauwohl, auch wegen der Einstellungsmöglichkeit des Sitzes. Um eine Probefahrt wirst Du wohl trotzdem nicht drumrum kommen... unsere Körperproportionen sind ja nunmal nicht genormt.

Vielleicht kannst Du ja bei jemand aus dem Board in Deiner Nähe mal probesitzen; ansonsten mal beim freundlichen HH vorbeischauen, der kann in jedem Fall eine Probefahrt ermöglichen, wenn er denn eine PC43 da hat.

Gruß,
André

Ich bin zwar nur 1,91m, aber habe sehr lange Beine, ich schätze mind. wie ein normaler 1,97er.
Kannst ja mal spaßeshalber deine Innenbeinlänge abmessen, das hilft bspw. beim Fahrradkauf.

Die CBF600 ist für uns nicht das ideale Motorrad. Das wäre die XT660Z Ténéré, großzügiger und zugleich bequem (schmal, hoch, aufrecht) geht nicht. Aber auch viele andere Reiseenduros sind gerade mit etwas aufgepolsterten Sitzen hervorragend geeignet.
Wenn es aber ein klassisches Straßenmotorrad sein soll, ist die CBF schon eine der besten, wenn nicht on top:
Erstmal hat sie diesen nicht nur höhenverstellbaren, sondern dabei auch nach hinten versetzten Fahrersitz. Absolut klasse, in hoher Position ist da serienmäßig der Kniewinkel offener als bei (fast?) allen Konkurrenten. Dazu sitzt der Lenker einige Zentimeter höher als bei damaligen Konkurrenten wie XJ6, ER-6 & Co.. Meine Freundin, mit abgepolstertem Sitz in tiefster Position, auch sehr lange Beine bei gut 1,60m (kommt dann mit normalen Schuhen flächig runter ohne Tieferlegung) hat diesen Lenker auf Brusthöhe und leidet da n bissel. Bei uns Großen, normaler oder gar aufgepolsteter Sitz (ich habe nur nen normalen, fahre aber meist gar den abgepolsterten und stelle ihn hoch, schaff das inzwischen in drei Minuten) ist der Lenker aber eben nicht zu tief. Wobei ich obenrum ja bei weitem nicht so groß bin.
Also serienmäßig gibt es kaum ein Motorrad, das mehr Fahrerfiguren abdeckt. Heute findet man das in der Klasse nicht mehr, leider geht vielen PS vor Ergonomie. Mit mehr Leistung machste beim 1000Punkte-Test locker 50 Punkte, mit Ergonomie vielleicht zwei. Tja.

Die Rasten sitzen recht tief und das Motorrad liegt tief, wenig Bodenfreiheit, um eben auch Kleineren einen guten Stand zu gewähren. Schräglage ist aber ausreichend, das konnte ich mal im Kreisel mit anderen testen auf ner ADAC-Strecke, trotz 2-Personenbelastung waren nur Supersportler schneller, eine 1800er GoldWing war erheblich langsamer beim Aufsetzen schon der Verkleidung und es setzt bei der CBF die Raste vor anderen Teilen auf. Gibt Sicherheit. Im Straßenverkehr setze ich aber egtl. nie auf, man ist immer noch schräg genug bei Bedarf mit Sicherheitsreserven.

Ansonsten gibt es noch Fahrwerke verschiedener Hersteller samt ABE, von Öhlins, Wilbers, Hyperpro und neuerdings auch YSS, glaube aber nur die MZ456, nicht 506. Teils mit Höherlegung, dann setzt man später auf.

Auf einer CB500X sitze ich aber egtl. noch besser, der Lenker ist noch höher, angenehm breit und auch der Kniewinkel ist wirklich offen, dazu ist das Motorrad viel leichter. Aber die CBF ist schon richtig gut. Bei Bedarf gibt es eben auch aufgepolsterten Sitz oder Lenkererhöhung und anderen Lenker, wie bei den meisten anderen Motorrädern auch.

Testen sollte man schon, aber unbedingt mit hohem Sitz, das Gefühl ist ganz anders als unten.
Es sind sechs Schrauben zu lösen, die gern in ein Schraubengrab fallen, also gerade beim 1.Mal Vorsicht bei den Teilen am Akku. Und man sollte sich nicht an der Lücke stören, die ein hoher Sitz dann bspw. zum Tank aufweist. Das kann man zwar alles polstern lassen, dann geht der Sitz aber nicht mehr runter.

Also, soll es unbedingt sowas wie die CBF sein, kann man sie fast blind nehmen. Wenn aber doch Reiseenduros in Betracht gezogen werden, würde ich gerade bei größerem Oberkörper unbedingt nochmal vergleichen, da sitzt man einfach viel entspannter. Vom Kniewinkel her ist aber bspw. ein Crosstourer eher schlechter als die CBF in hoher Position.

Ich bin nur 1,85 groß und hab eine PC38, die Geometrie hat sich aber zur PC43 glaube ich nicht geändert.

Für mich persönlich ist in der höchsten Sitzposition bei den Beinen alles ok. Interessanter ist eher alles oberhalb vom Sitz. Da habe ich offensichtlich andere Körperproportionen als Halbliter, denn ich hätte den Lenker gern einen Hauch weiter hinten und höher (in dem Rahmen, wo man es mit einer Lenkererhöhung wohl nachrüsten könnte).

Zum groben Abschätzen ist diese Seite hier vielleicht ganz nützlich: http://cycle-ergo.com/

Du kannst doch bei der 38er die Lenkerböcke serienmäßig um 180Grad verdrehen und so den Lenker anders positionieren. Vielleicht ist der ja zu nah eingestellt.
Das hat Honda ja leider bei der 43er eingespart.

Ich fahre sonst CB 500, da ist alles etwas enger, daher auch das Gefühl der Weite am Lenker.

Nein nein, er soll ja noch näher kommen. In meiner gewünschten Sitzposition sind meine Arme zu kurz, da fehlen ganz wenige Zentimeter zur guten Ergonomie. Ich hab schon Verlegungsklötzchen ins Auge gefasst dafür.

Das Problem dürfte daran liegen, dass ich auch sehr weit hinten sitze, hinter der "Kuhle" und quasi angelehnt ans Soziuspolster. Die Lenkerentfernung durfte für jemand kleineren also vielleicht sogar besser werden, oder wenn der Threadersteller sich aufgrund seiner Größe komplett auf den Soziussitz setzt, vielleicht sogar schlimmer. Daher hab ichs erwähnt.

Ja, ggü einer CB500X bspw. sitzt man etwas gestreckter. Meine Freundin kann bspw. gar nicht den Lenker voll einschlagen, weil sie dann nicht an das entfernte Ende kommt - obwohl sie sehr nah am Tank sitzt. Beim Füßeln-Wenden geht es irgendwie, aber beim Wenden auf dem Bike fahrend wird das nix.
Die Züge und Kabel sind bei der 43er - zumindest meiner - schon serienmäßig ohne viel Spiel, linksrum gibt es Gummiquetschgeräusche und entlastet federt der Lenker zurück nach Bewegen zum Anschlag. Er ist aber auch max. stark nach hinten gedreht (Fastberührung Armaturen/Tank), damit eben es das nicht eingeschlagene Lenkerende halbwegs erreichbar ist. Inwieweit da noch Luft wäre, weiß ich nicht, bei mir eher null, es müssten Züge anders verlegt werden.

Die mir bekannten SBK-Lenker mit ABE erfordern auch weniger Lenkeinschlag. Also bei der 43er kann man von einigen Änderungen ausgehen und meines Wissens gibt es immer noch kein Stahlflexsatz für das Motorrad, man muss jede Bremsleitung einzeln abmessen und Fittingswinkel angeben, falls man diese neu bräuchte.

Aber abgesehen vom Umbau ist die CBF eben wirklich eher groß. Und bei 1,97m sitzt man auch hinten nicht zu weit vom Lenker weg. Im tiefergelegten Sitz sitze ich vorn am Tank, der steigt hinten an, im normalen etwas weiter hinten, aber die Entfernung ist nicht das Problem. Empfinde ich als angenehm.
Angenehmer ist aber das Seniorensitzen, sorry , das aufrechtere Sitzen bei CB500X, V-Strom & Co.

Ich vergleiche das so: Die PC43 ist wie ein Auto, bei dem man den Sitz fünf cm in der Länge verstellen kann. Die meisten anderen Motorräder haben praktisch den Sitz festgeschweißt.
Kaum jemand würde solch ein Auto kaufen, aber auf das Motorrad wird dann in kompromisshaften Sitzhaltungen gehockt. Das geht so lange halbwegs gut, solange man nicht ein Motorrad für zwei sehr unterschiedliche Fahrerstaturen vorhalten will.
Dann erst merkt man, was für ein Anbietermarkt die Motorradindustrie noch ist, wie wenig egtl. ergonomische Anpassung eine Rolle spielt.
Motorrad ist eben eher Designersofa als Aktion Gesunder Rücken.

Die erste CBF war da ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, leider ging Honda wieder zurück, man wird in der Branche ja für solche Skills wie Ergonomie verspottet. Langweilermotorrad etc..
Kawasaki hat momentan bei immer mehr Modellen das "Ergo-Fit"-System, womit man zumindest an eine Person ein wenig anpassen kann.

Meine Vorstellung wäre ein breitbandiges Motorrad mit verstellbarer Lenkeraufnahme (Weite/Höhe), Sitz (dito), Fußrasten, Brems-und Kupplungspedal sowie -Hebel und simpel höhenverstellbares Fahrwerk. Mehr geht immer.
Und auch stärker Individualisierbare, also nicht breitbandig Passende, aber der einen Statur angepasste Motorräder mit unterschiedlichen Rahmengrößen.
Kostet natürlich alles, aber ist bei der Automatisierung nicht so arg.

Immer das Gleiche ist wie nen Rad von Aldi. Eine Größe für alles. Auf dem Stand ist leider noch die ganze Motorradindustrie.

Pegasus: Seitdem ich mich mit Fahrrädern mehr beschäftige, merke ich einfach, wie ernst dort eine passende Ergonomie genommen wird. Ist schließlich Sportgerät. Das geht bis zur Rahmenmaßanfertigung, aber auch von der Stange gibt es meist 5-6 Rahmengrößen, und je nach Rahmengröße bspw. bei MTBs verschiedene Laufradgrößen, Federwege, Hubweg der hydraulischen Sattelstützen oder -längen, Sattelbreiten, Lenkerbreiten, Griffgrößen, Kurbellängen, Vorbaulängen usw..
Alles Serie und im Prinzip genauso teuer wie bei null Auswahl, da man einfach die Massenteile aus dem "Regal" nimmt.

Kennt man nur den Motorradmarkt, fällt einem wenig auf. Vergleicht man, sieht man die Lücken im Programm. Zielmarkt ist Asien, die Europäer bekommen eben mal hier nen PS und da bissel retro oder mehr Elektronik. Produkt ganz neu denken: Fehlanzeige.
Kleine Ausnahmen: Der C1 von BMW oder drei- und vierrädrige Roller. Seltene Innovationen.

Ich kenne bereits Leute, die haben zugunsten des Fahrrads ganz mit dem Motorrad aufgehört, weil das Fahrrad teilweise emotional noch mehr Reize setzt, dabei den Körper aktiviert und man unbegrenzte Möglichkeiten hat, es anzupassen.
Nun sind nicht alle so ergonomieinteressiert wie Leute mit 1,97 oder gar ich, der das gleiche Motorrad von zwei sehr unterschiedlich großen Personen gut und auch auf langen Tagesfahrten nutzen möchte.
Aber grundsätzlich finde ich den Markt heute sehr unspannend. Die CBF war ja mal was Neues: Erstmals Ende 2003 ein damaliges Mittelklassemotorrad mit variablem Sitz und Lenker, Platz für zwei und ABS für wenig Geld. Die 43er hatte eben diesen Lenker nicht mehr, aber dafür mehr Zuladung und einen gerade im Alter wohl wartungsfreundlicheren Einspritzer.

Die CB1100 finde ich egtl. nicht klein, v.a. obenrum. Für die Knie wird es enger, aber so arg viel offener ist auch die CBF in hoher Position nicht. Andererseits, wenn die SF passt, so weit weg davon dürfte die Sitzposition nicht sein.

Zitat von ADNOH

Zuerstmal vielen Dank für die Antworten, die zumindest etwas Hoffnung geben.
Ein Blindkauf scheidet somit schonmal aus, da das Risiko zu groß ist um später festzustellen das es nicht passt.

Mag sein das die CBF600 für lange Kerle nicht das ideale Motorrad ist, aber um ein klassisches Bike fahren zu können wäre ich auch bereit auch bereit kleine Kompromisse wie einen unschönen Spalt zwischen Sitzbank und Tank hinzunehmen oder eine kleine Anpassung in Form einer Lenkererhöhung vorzunehmen wenn dies nicht zu aufendig ist (Züge ect.) Wenn es Stock passen soll, bleibt einem wohl wirklich nicht anderes übrig als AT, GS und Co.(friss oder stirb)

Für mich persönlich ist die CB1100EX eines der schönsten Motorräder, aber da ist leider schon bei max. 1,85 m Schluss und eine aufgepolsterte Sitzwurst würde die gesamte Linie des Moppeds zerstören.
Das ich darauf im Gegensatz zu meiner alten SF nicht sitzen kann, ist nur schwer verständlich. Sowas in zwei unterschiedlichen Rahmengrößen wird wohl immer ein Traum bleiben -denn eine Diversifizierung schein der Feind der Industire zu sein, obwohl sich eben durch Diversifikation neue Absatzchancen ergeben würden.
PS: Für meine Tochter habe ich kürzlich ein Fahrrad von Pegasus gekauft und das gab es tatsächlich in zwei Rahmengrößen

Eine alternative für Dich könnte ggf. noch eine Versys sein. Habe heute auf einer 1000er eine kleine Runde drehen dürfen. Schönes Motorrad. Aber halt auch deutlich teurer... und keine Ahnung, ob DU darauf besser sitzt als auf der CBF.

Die 1000er Versys hat gut Platz, die 650er ist wg. viel zu hoher Rasten eng für die Beine.