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Plötzlich absackender Ölstand bei Maschinen, wo das Öl sonst beliebig lange stehen bleibt ist normalerweise das "Checkvalve" an der Ölpumpe. Die Ölpumpe selbst hält den Pegel nicht, auch nicht in nagelneu. Darum ja überhaupt dieses Ventil.
ja, das war die einzige Erklärung, die man bisher hatte. Wenn tatsächlich das Rückschlagventil dafür verantwortlich wäre, müßte man beim Ausbau ein klemmendes Ventil oder eine gebrochene/erlahmte Feder finden. Es haben sich Leute schon die Mühe gemacht und das überprüft, Ergebnis: das Rückschlagventil war immer ok. Wir hatten im Domiforum noch keinen einzigen eindeutig dokumentierten Fall eines defekten Rückschlagventils.
Und nicht zu vergessen: das Rückschlagventil arbeitet natürlich nur bei stehenden Motor! Wenn bei laufenden Motor der Ölstand absackt, kann keinesfalls das Rückschlagventil verantwortlich sein. Der knackpunkt: bisher konnte keiner sagen, ob das Öl während der Fahrt oder im Stand, nach dem Abstellen des Motor, absackt. nehme mal an, noch niemand hat versucht, den Ölpeilstab während der Fahrt rauszuziehen Seit ein paar Jahren haben nun ein paar Domis den Ölstandsschlauch, mit dem man auch während der Fahrt den Ölstand kontrollieren kann. Langer rede kurzer Sinn: während der Fahrt schwankt der Ölstand, nach dem Abstellen des Motors sackt da nix mehr ab.
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Viele Probleme sind durch Unachtsamkeit an diesen Stellen verschuldet.
Sicher, wie bei anderen Motorrädern auch. Ein Klassiker ist "Kupplungsfedern gewechselt und nach 100km Motorschaden gehabt" wenn sich unbemerkt an der Ölpumpe die kleine Aluhülse samt oring verdünnisiert hat.
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Wenn man diese Dinge im Auge behält, ist die Frage Ölpumpe mit oder ohne Ringe, Wechselintervalle alle 3000km usw. eher nebensächlich.
Das glaube ich nun nicht mehr. Für ein "weiter so wie gehabt" treten die Kopfschäden viel zu häufig auf, viel häufiger als zb. an den XT600. Sollten Domi-Fahrer tatsächlich dümmer sein als andere ?
Ein Inschenör im Domiforum hat sich mal die Mühe gemacht und die Förderleistung der Domipumpe (ausgebaut!) getestet und dabei diese Undichtigkeiten am Gehäuse erst entdeckt, die übrigens temperaturabhängig sind. D.h. je höher die Öltemperatur, desto größer die undichtigkeiten und umso geringer die Förderleistung. Was auch erklären würde, warum Ölkühler an der Domi tatsächlich lebenserhaltend wirken. Das dumme an der Ölpumpengeschichte ist, das sich diese Undichtigkeiten an der ausgebauten Pumpe nicht erkennen lassen (das Pumpengehäuse verzieht sich bei erwärmung bogenförmig).
Eine gute Tuningfirma wird dir bei der überholung deines Motor immer eine neue Ölpumpe ans Herz legen, auch wenn die alte noch innerhalb der Toleranzen liegt.
Und das wäre auch meine Empfehlung: wenn jemand probleme mit plötzlich absackenden Ölstand hat, würde ich das keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen, besonders wenn der Motor schon 50.000km und mehr auf der Kurbelwelle hat. Eine neue Ölpumpe kostet ca 105 Euro, ein Zylinderkopfschaden ein vielfaches. Aber das muss jeder selbst wissen .
Gruß, Michael