Hi, wollte mich mal nach langer Abstinenz zurückmelden. Meine MB5 stand einige Jahre eingemottet herum. Ich wollte sie damals (wie hier dokumentiert) als Kleinmotorrad über 80km/h umtypen, nachdem ich den Motor mit einem stärkeren Zylinder versehen hatte. Ich hatte auch Ö-Papiere als "Beweis" dafür, X Unterlagen zu Dokumentation daß das Fahrwerk absolut identisch ist mit unserer 80km/h MB8, usw.
Leider musste ich die Erfahrung machen daß der TÜV-Mitarbeiter ständig auf dem Mokick-Thema herumgeritten ist, und dass die nicht so viel schneller werden darf. Mir wurde das irgendwann zu blöd, die Diskussion führte nur zu immer neuem Quatsch und Ablehnung, dass ich irgendwann mittendrin gesagt habe es ist jetzt gut und bin gegangen.
Nachdem ich monatelang am Antrieb herumgebaut und getestet hatte bis die Fuhre endlich so lief, hatte ich einfach überhaupt keine Lust mehr auf das Thema.
Mit den Mopeds habe ich jahrelang nichts mehr gemacht, mein Leben hat sich verändert. Seit ca. 3 Monaten ist die MB wieder aktiv und angemeldet, ich fahre mit ihr zur Arbeit.
Nachdem ich sie wieder zurückgebaut habe auf originale Laufgarnitur und dem zeitlichen Abstand stelle ich fest daß der Originalzylinder (Mokick, BRD) nicht wirklich ein Mokick-Laufverhalten hat.
Er verhält sich vielmehr wie ich es von einem Kleinkraftrad (späte 70er Jahre, 50ccm, ca, 6-8PS) kenne. Das bedeutet unterhalb einer gewissen Drehzahl (bei mir 6000) passiert kaum Drehmoment, und erst dann wenn sie in Resonanz mit dem Puff kommt geht die Fuhre vorwärts, weil die Leistung sprunghaft ansteigt. Das Drehzahlfenster ist kleiner und liegt höher.
Damit komme ich zur Vermutung dass die Steuerzeiten des Zylinders nicht geeignet sind um bei niedrigeren Drehzahlen Leistung zu entfalten. Für damalige Zeiten war es normal daß ein Mokickmotor bei ca. 4500-5000 U/min seine Maximalleistung von 2,9PS abgegeben hat und darüber kommt nicht viel mehr.
Hinzu kommt die schwache Kompression (wofür der Originale Kopf vermutlich verantwortlich ist). Niedriges Drehmoment ist typisch für schwache Kompression, und die ist im Vergleich zu meinen anderen Mopeds (z.B. mit Sachs Mokickmotor) sehr schwach. Gefühlt, nicht gemessen.
In der Praxis bedeutet das, dass das Möp schon bei leichten Steigungen oder Gegenwind heftig in die Knie geht. Und unterhalb der 6000 U/min, geht es fast nicht vorwärts. Die muss ich oft orgeln lassen - sehr untypisch für ein Mokick und auch unentspannt.
Der Zylinder selbst sieht okay aus, ich kann jetzt keinen größeren Verschleiß erkennen. Kolbenring habe ich damals neu eingesetzt.
Die schwache Kompression ist mir auch schon früher aufgefallen, es sieht so aus als ob diese neben dem Auspuff eine weitere Drosselmaßnahme ist. Als meine MB5 noch komplett original war ist sie in der Ebene gerade so 40 gelaufen, meist weniger. Bei leichter Steigung oder Gegenwind erfolgte ein starkes Abfallen. Das ist sehr untypisch für ein Mokick und sollte so nicht passieren.
Aus früheren Gelegenheitskäufen besitze ich noch mindestens einen Kopf der einen sichtbar kleineren Brennraum hat, also höher verdichten wird. So wie er aussieht ist er original Honda. Ich nehme an der stammt vom österreichischen Modell oder einem anderen EU-Nachbarland. Ich werde den demnächst testen.