Moin Schichti,
das Lenkkopflager, so versteckt es auch ist, das hat massive Auswirkungen aufs Fahrverhalten. Originla sind Kugellager drin, die sind je nach Fahrweise (Bremsen!) bei 30.000 bis 40.000 fällig, muss aber nicht sein. Zum Prüfen Moped aufbocken, Vorderrad entlasten und Lener von anschlag zu anschlag drehen, wenn Du was spürst, dann sind die Lager hin. Aber auch ungenaues Fahren, wackeln in Kurven sind Hinweisr auf ein verschlissenes Lager (bei meiner XT660X wars schon nach 15.000 km hin, verrostet, da haben die Franzosen beim Zusammenbau reingepullert...) . Im Zweifel einfach tauschen, Kosten halten sich in Grenzen, Effekt ist gigantisch. Das Fahrverhalten wird ja mit der Zeit schlechter, nicht schlagartig, also merkst es meist nicht.
Der Wechsel dauert maximal zwei bis drei Stunden, dann hast die aber auch richtig Zeit genommen...., kannst auch im Freien machen, aber dann solltest auch sicher sein, dass du fertig wirst.. Also erst mal Teile beschaffen, auch die Dichtung unter dem Lager. Dann Fett, viel Fett, am Besten eine Kartusche für die Fettpresse, ist i.d.R. so am preiswertesten. Das aufwändigste ist das Abziehen des alten Lagers vom Gabeljoch und das Montieren des neuen Lagers. Beim Demontieren hast entweder Glück und es rutscht runter, wenn Du mit einem Meissel zwischen Joch und Lager kloppst, aber immer aufpassen, dass Du nix zerhämmerst, ich schleife das Lager, wenns nicht sofort runter will, immer mit dem Drehmel durch, Flex geht auch, aber immer ganz vorsichtig, Schäden am Gabeljoch immer vermeiden, lieber länger fummeln als Schaden produzieren. Zum Montieren am Besten ein Werkzeug bauen, ein über das Joch passendes, entsprechend abgelängtes Rohr ist ideal, durchmesser innen und aussen vom neuen unteren Lager abnehmen, Rohr darf nur auf das Innenlager, nicht aber auf dem Käfig drücken. Damit ist das Lager mit 5 bis 10 Schlägen auf das Rohr montiert, solange kloppen bis sich der Klang in ein helles Klicken ändert, dann sitzt das Lager (gilt auch für die Schalen im Rahmen).
Dann Moped auf Hauptständer, alle Schrauben an Gabel und Rädern lösen, dann zerlegen, wieviel Du wegbaust musst Du selber entscheiden, je mehr Du abbaust, desto einfacher wirds, aber auch eben mehr Zitaufwand. In jedem Fall den Tank runternehmen, dann bekommt der keine Beulen oder Kratzer, Lampeneinsatz auch ausbauen, dann ist der auch aus der Schußlinie. Wenn Du alles abgebaut hast was im Wege ist, dann Vorderrad entlasten, Rad raus, obere Gabelbrücke abnehmen, die Mutter drunter entfernen, dann fällt die Gabel raus. Lagerschalen im Rahmen rauskloppen, die neuen positionieren und eintreiben. Die alten Schalen umdrehen, auf die neue legen und dann mit dem Hammer eintreiben, nie mit dem Hammer auf die neuen Schalen kloppen. Dann das Lager auf dem Gabeljoch tauschen, Dichtung nicht vergessen, alles mit viel Fett einsetzen und zusammenbauen. Beim Einstellen des Spiels immer dran denken, dass mit Festziehen der Schraube über der Gabelbrücke die Mutter unter der Gabelbrücke ein kleines bisschen nach unten gedrückt wird und das Lagerspiel kleiner wird, was gerade bei Kegelrollenlagern deutliche Auswirkungen hat, also Spiel und Leichtgängigkeit immer dann prüfen, wenn die Schraube angezogen ist. Wenns Spiel ok ist, dann alles zusammenbauen (Wenn Du Fotos gemacht hast, das hilft immer => Züge und Leitungen!). Ich mach beim ersten Versuch das Spiel lieber zu gross, das merkst ja bei der Probefahrt, dann knackts beim Bremsen, nachstellen geht immer, wenns zu stramm ist, dann ists vom Gefühl her meist immer noch besser als mit verschlissenem Lager, aber dann verschenkst ja Fahrspass und Haltbarkeit. Und nachgespannt hast ja schnell.
Gruß
Elwood