Beiträge von D-Dave1.09

    Hallo zusammen,


    um gegen die Winterdepression anzukämpfen, habe ich angefangen aus "Restteilen" die so in Werkstatt und Lager rumfliegen irgendetwas fahrbares zu bauen.


    Dabei ist mir ein schicker Tank ins Auge gesprungen, von dem ich absolut keine Ahnung mehr habe woher der ist, müsste aber Honda sein.


    Hier sind zwei Bilder vom Tank auf dem neuen potentiellen Zuhause: Einem XBR Rahmen (sieht irgendwie netter aus als der original XBR Knubbel).


    [img=https://abload.de/img/img_2983fxkuw.jpeg]


    [img=https://abload.de/img/img_2981ylk0h.jpeg]

    Die Akra Komplettanlage kann man (mit Abstimmung) schon drunter machen, sieht halt ******* aus.


    Mit Abstand am besten an der 03/04 sieht der Bodis Q1 aus. Hatte ich damals auch bei mir dran.


    Nach etwas Einfahrzeit ist der Sound der absolute Hammer für eine 600ccm Luftpumpe.


    Die Frage ist ob man das heutzutage, mit der ganzen Motorrad-Lärm-Ist-Böse Thematik, überhaupt noch will.

    hondaschlumpf: Einigen wir uns darauf, uns uneinig zu sein :D


    Man könnte ja auch nurnoch Unisexkleidung in Einheitsgrößen kaufen, erfüllt doch auch seinen Zweck, wozu etwas genau passendes?


    Ich werde mich auf jeden Fall nicht damit zufrieden geben irgendetwas X-beliebiges blind nach Herstellervorgabe einzufüllen, sondern bin immer auf der Suche nach genau dem Maßgeschneiderten Produkt für mein Nutzungsverhalten :o

    CBforever: Ich kenne den Artikel der MOTORRAD, aber der kratzt ja nichtmal an der Oberfläche. Trotz Olanalyse (die zumindest die wichtigsten Kennzahlen angibt), erfolgt keinerlei Erklärung, z.b. das ZDDP (Zink-Phosphor) und Bor verschleißmindernd und Kalzium reinigend wirken. Oder Molybdän die Reibung mindert, zu viel dann aber in Ölbadkupplungen für rutschen sorgt.


    hondaschlumpf: Gerade in solch problematischen Motoren ist doch ein gutes Öl wichtig. Das letztendlich alles nur ein verzögern ist, sollte ja jedem klar sein, eine verschleißfreie schmierung aka "Wunderöl" gibt es nicht.

    Deswegen wollen wir ja am besten von anfang an ein gutes Öl reinkippen :D


    Und dafür sind Laborwerte nunmal nicht schlecht, denn laut den Herstellern ist ja sowieso das eigene Öl das beste danke 4fach-Ultra-Ester-Highend-Turbosynthese :D

    Ja, einfach wäre schön :D Das Labor sagt dir natürlich nicht wo was abgetragen wurde, da muss man dann wiederrum den eigenen Hirnschmalz reinstecken und ist ja auch, wie du schon sagst, abhängig von der Motorkonstruktion. In dem von dir geschilderten Fall kann der Abtrag dann natürlich auch von mangelndem Öldruck/Ölfördermenge zu den Nockenwellen Gleitlagern kommen (hydrodynamischer Schmierkeil), was wiederum von einer völlig falschen Viskosität oder verstopften Ölsteigkanälen kommen kann.


    Aber wenn es jetzt in erster Linie darum geht Öle miteinander am eigenen Fahrzeug zu vergleichen, reicht auch schonmal der Fakt das Öl A weniger Abrieb erzeugt als Öl B. Oder das Öl C nach dem Wechselintervall weniger kinematische Viskosität eingebüßt hat als Öl D.

    Ganz so negativ würde ich das jetzt nicht sehen, es gibt immer noch auch Leute die sich ernsthaft für den technisch-chemischen Hintergrund interessieren und bemüht sind das zu verstehen.


    Übrigens ist auch die Aussage "man muss den Motor zerlegen um die unterschiede zu sehen" auch nur eine halbwarheit. Man kann sein Öl im Labor analysieren lassen (kostet um die 50€) und hat dann vergleichswerte für sein Motorrad und folgende Öle. Steigt zum Beispiel der Gehalt an Al und Fe kann man auf einen erhöhten Verschleiß von Kolbenhemd und Zylinderwand schließen. Der Anteil an eingelagertem Kraftstoff gibt aufschluss über den Blow-by unverbrannten Kraftstoffs. Ist der Siliziumanteil zu hoch, filtert der Luftfilter nicht richtig (Staub!), außer man kann die Einlagerungen durch Silizium/Silikonhaltige Montagemittel, Luftfilteröl, o.ä. ausschließen.

    Sorry Streusel, ich meine natürlich X,XXmm²/s@100°C usw. und damit die Viskosität. SAE 40 hat z.b. einen erlaubten Viskositätsbereich von 12,5 mm²/s bis 16,3 mm²/s bei 100°C.


    10W(Winter) gibt die Tieftemperatur-Viskosität an, das 40 dann die Heißtemperatur Viskosität. (Sprich bei Kälte verhält es sich wie ein SAE 10, bei Betriebstemp wie ein SAE 40).


    Das mit den z.b. 3410 Meilen ist die dauer in der das Öl im Motorrad gefahren wurde, da Blackstone Lab. ein US Unternehmen ist sind die angaben nunmal in Meilen.


    Die Daten zum Neuzustand kann man den Technischen Datenblättern entnehmen die man bei den Öl-Herstellern bekommt, beim Motul 5100 10W40 wäre das z.b. 13,82mm²/s bei 100°C und 89,8mm²/s bei 40°C. Und wenn du das jetzt mit den Daten von oben vergleichst, sieht man dass das Öl (hauptsächlich durch Scherkräfte in Getriebe und Kupplung, das "zermahlt" nämlich die Molekülketten) ziemlich stark abgebaut hat und eher einem 0W20 oder 5W20 entsprechen würde.


    Weitere Quallitätsmerkmale wären zum Beispiel noch NOACK (der Verdampfungsverlust, geben aber leider nicht alle Hersteller an), hier ist unter 10% gut um verkokungen zu vermeiden. Und TBN (Total Base Number), also die Alkalische Basenzahl, hier gilt viel hilft viel, denn sobald die TBN im Betrieb auf <1 sinkt kann das Öl keine Säuren mehr binden und diese würden dann die Metalle, Dichtungen usw angreifen.


    EDIT: Wenn Interesse besteht kann ich dazu an einem Freien Abend oder Wochenende mal etwas ausführlicher zu schreiben.

    Um Öle an sich untereinander zu vergleichen kann man sich auch Ölanalsysen von Frischöl und Gebrauchtem Öl anschauen. Dazu muss man sich natürlich vorher damit etwas auseinander Setzen oder man lässt sich von Fachkundigen beraten.


    Grundsätzlich ist die Belastung in Motorrädern sowieso deutlich höher, ich würde kein Öl in keinem Motorrad Motor länger als 6000km lassen.


    Schaut man sich Gebrauchölanalysen an sieht man das in Motorrädern das (hochwertige!) Öl spätestens nach 5000km (je nach Motorkonstruktion) mindestens eine SAE Klasse verloren hat, sprich z.b. aus einem 10W40 wird ein 10W30. Bei großen, sportlichen Einzylindern wie z.b. der 690 Duke schon deutlich eher (1600km haben aus einem 10W60 ein SAE 30 gemacht!)


    Ein paar Beispiele (Analysen sind von Blackstone Laboratories):
    - Fuchs Silkolene 10W40 auf 62,4@40°C und 10.88@100°C nach 2088 Meilen (entspricht 5W30) - CBR600F
    - Castrol Power RS 5W40 auf 58,1@40°C und 9,69@100°C nach 1332 Meilen (entspricht 5W30) - BMW S1000XR
    - Motul 5100 10W40 auf 55,9@40°C und 9,03@100°C nach 3410 Meilen (entspricht 0W20!) - Suzuki 650ccm V2 Motor
    - Motul 7100 10W40 auf 62,3@40°C und 10,87@100°C nach 3660 Meilen (entspricht 5W30) - Suzuki 650ccm V2 Motor