Hmm, Schutzkleidung hat ja auf jeden Fall seine Berechtigung und ist ja auch jedem teilweise selbst überlassen. Aaaaber, die meisten "richtigen" Zweiradunfälle passieren an sonnigen Wochenenden wenn ne Horde Spacken meint, dass man in jeder unübersichtlichen Kurve außen auf jeden Fall noch überholen kann. Die Alltagsfahrer sind da prozentual mMn nicht mehr gefährdet als im Auto.
Natürlich verbessert Schutzkleidung die Sicherheit, aber ich fahr ja auch nicht mit Integralhelm, Protektoren und Überrollbügel im Auto, weil es im Falle eines schlimmen Falles mich "noch" besser schützt, sondern ich finde einen Kompromiss (Airbag, Anschnallgurt, etc) zwischen Komfort und Nutzen. Jegliches Risiko auszuschließen geht sowieso nicht, da muss ich den ganzen Tag im Bett bleiben und hoffen dass mir der Himmel nicht auf den Kopf fällt.
Genau den selben Kompromiss muss ich also für mich beim Motorradfahren finden. Jacke, Nierengurt, Handschuhe, festes Schuhwerk und Helm gehören immer dazu wie der Anschnallgurt im Auto. Aber alles weitere gehört für mich je nach Fahrstil und Dauer optional dazu. Für ne längere Autobahnfahrt oder wenn ich ein Sportmopped ausreizen will - ja natürlich mit allem was an Ausrüstung so möglich ist. Aber auf Kurzstrecken im regelkonformen Tempo im Kombi und Protektorenbatterie?
Bei 100 gegen ne Mauer, Baum oder nen LKW - da is egal ob man 2 oder 4 Räder und Schutzkleidung hat.
Ich denke man darf die Debatte nicht zu sehr emotionalisieren (mit Videos oder Fotos von Unfallopfern, weil jeder seine eigene Geschichte hat). Das Leben beinhaltet immer Risiken, gegen die man sich nicht absichern kann. Das heisst nicht, dass man gedankenlos sein soll, aber das die Fokussierung nicht auf einen goldenen Käfig zielt.