Dienstag, 2. Tag
Aufgrund der Erfahrungen vom Vortag haben wir uns entschieden den Tag etwas lockerer an zu gehen. Als Vorspeise so zu sagen aus den MDMOT-Buch den Soargestich gefahren. Knappe 10 Km mit hohem Schotteranteil. Sehr schön zu fahren. Aber auch hier kam die kleine Honda an ihr Temperaturlimit. Wenigstens bergauf. Ansonsten keine Probleme. Oder doch, eins war da. Aber Geduld. Die Tour ist zwei geteilt. An einer Gabelung kann man rechts und links fahren. Der rechte Weg ist der kürzere, bietet aber am Ende einen herrlichen Blick auf Sant Dalmas Dell Tende. Der linke geht wesentlich weiter in den Berg hinauf. Hier kam die kleine Honda dann an ihre Temperaturgrenze.
Also Pause eingelegt. Mitten im Wald, man hört nichts außer ein paar Kuhglocken und dem Rauschen des Waldes.
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Doch plötzlich wurde die Ruhe unterbrochen von bellenden Hunden. Als wir dann wieder losfuhren und um die nächste Ecke kamen sahen wir die Hunde. Das Problem. Drei große Hirtenhunde. Aber von denen nahm nur einer seine Aufgabe ernst und lief neben uns bellend her. Die anderen haben gleich erkannt das wir der Kuhherde die sie beschützten nichts anhaben wollten. Jedenfalls ging es noch ordentlich den Berg hoch an einer Hütte vorbei an der auch viele Bienenstöcke waren. Der Honig aus dem Tal schmeckt übrigens hervorragend.
Auf dem Rückweg hatten wir dann wieder das das Problem. Wieder lief der eine Hirtenhund neben der kleinen Honda her, diesmal wollte er ihr in den Kühlerschlauch beißen. Hatte aber keine Chance. Die Honda war schneller. Jetzt hatte ich den dämlichen Hund an den Hacken. Im wahrsten Sinne des Wortes. Er gab erst Ruhe als ich ihn mit Steinen beworfen habe. Für die Tierfreunde. Ich habe einfach mal den Vergaser der KTM mal kurzzeitig auf Durchzug gestellt.
Auf dem Rückweg, schon wieder auf dem Asphaltteil der Strecke gab es einen weitern Abzweig zu einem Teil des Tals welcher mit Obstbäumen bewirtschaftet wird. An den Stellen wo die Apfelbäume direkt an der Straße stehen fallen auch schon mal welche auf die Straße und dort riecht es dann herrlich nach Apfel. Aber die Strecken sind alle Sackgassen. Mann muss also zwangsläufig wieder zurück.
Den Rest des Tages verbrachten wir auf Asphalt. Hier zeigte sich das wir mit dem gewählten Reifen ins Schwarze getroffen haben. Beide Enduros ließen sich um die Ecken zirkeln als wären sie dafür gemacht. Wir haben schon morgens beim Frühstück entschieden zum Col de Turini zu fahren. Also von La Brigue nach Sant Dalmas del Tende und dort links Richtung Ventimiglia. Kurz vor Breil-Sur-Roya geht es rechts ab nach Sospel viele Kurven. Nach rund 20 Km ereichten wir Sospel.
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Auf der Straße hat die kleine Honda weniger Probleme. Doch auch der folgende Anstieg über Moulinet zum Col de Turini hoch brachte sie zwar nicht mehr an die Grenze doch nahe heran. Auf der Passhöhe wo bei der Rally Monte Carlo die Boliden aus Richtung Lantosque kommend quer über den Platz driften um dann wieder den Weg nach Moulinet herunter zu fliegen haben wir dann eine Pause eingelegt und beratschlagt wie wir dann weiter fahren.
Col de Turini1.jpgCol de Turini2.jpg
Bei vorzüglichen Spaghetti Bolognese aus der Dose die mit Knoblauch verfeinert wurden haben wir das Kartenmaterial studiert. Viele würden sicher den Rallypfaden folgen und Richtung Lantosque über die D70 fahren. Sicher ein gute Wahl. Doch wir entschieden uns dazu über die D2566 knappe 10 Km Richtung Luceram zu fahren um dann links auf die D21 ab zu biegen. Beide Straßen führen nach Luceram. Die D21 ist sehr beeindruckend. Die 5 Km bestehen fast nur aus Spitzkehren einer Serpentine. Man kann förmlich das Gefühl bekommen dies sei die Mutter aller Serpentinen. Doch die D21 weißt nach ca. 5 km einen Abzweig auf die D54 Richtung Col de Braus auf. Eine sehr kleine Straße. Trift man hier auf ein Auto kommt das einem 6er im Lotto gleich. Am Col de Braus biegt man links wieder Richtung Sospel ab.
Der Rest ist einfach erklärt. Von der Folterbank der KTM spürte ich meinen Hintern schon nicht mehr und wollte nur noch zurück. Also Sospel, Breil-Sur-Roya und dann La Brigue.
Fazit Tag 2:
Auch Abseits der Schotterpisten kann hier Motorradfahren Spaß machen und wenn man es richtig plant und zudem auch noch Glück hat sind auch hier nur sehr wenige Berührungspunkte mit zweispurigen Fahrzeugen.