Das Öl wird ja da im Betrieb herumgeschleudert, also muss der Ölstand auch nicht im Stand über den Rädern stehen, damit das Getriebe stets komplett von (Motor-) Öl geschmiert wird.
Grundsätzlich, das ist von Menschen konstruiert, nach technischen Maßstäben, also da ist keine Magie im Spiel.
Habe mir das Honda-Teil nochmal angeguckt. Es besteht ja aus zwei Ringen, die ineinandergesteckt sind.
Richtig ist, dass zwischen dem unteren Dichtring (auf dem letzten Foto oben), 56 mm groß, und dem oberen 62mm Dichtring Schlitze sind, durch die Öl von der Welle nach außen gelangen kann, wo es dann durch den Kanal unten ablaufen kann.
Die Nut wird definitiv durch den Gummiring außen geschlossen, da kann schonmal nichts zu- oder abfließen.
Bei meiner CL 250 S gibt es wiederum keinen Zufluss, wo das Öl herkommen könnte, um dann eine Welle unten zu schmieren, an die sonst keines käme.
Also kann es hier nur um die kleinen Mengen gehen, die sich - bei zunehmendem Verschleiss des Innenrings - aus dem Getriebe über die Welle an der Dichtlippe vorbei zwängen.
Zweck könnte sein, dieses Öl im Gehäuse zu halten, damit es nicht über die zweite Dichtlippe nach außen gelangt und z.B. an den Reifen kommt.
IMHO gut gemeint, aber etwas verstiegen, und vorher (z.B. bei meiner CB 500 K5) und nachher (CBR, VFR) hat Honda an dieser Stelle normale, komplett geschlossene Simmerringe eingesetzt.
Also kann man hier auch wieder solche normalen Dichtungen einsetzen.
Die Alternative, den Motor auszubauen und zu zerlegen, um die Gehäusehälften zu teilen und den Honda-RIng im-Sinne-des-Erfinders einzulegen, bedeutet praktisch einen wirtschaftlchen Totalschaden, wenn der Betreiber das nicht als Hobbyschrauber aus Spaß macht.