Beiträge von Emil1957

    Sie trügen nie… und alles hab ich ihm schon vor nem halben Jahr erklärt, es hat aber nix genützt.
    Ein Mehrzylinder der anderen als 360° Zündversatz hat tut es eben nur mit 2 Gebern oder 2 Unterbrechern oder Verteiler.
    Wenn die Basis nicht verstanden wird, kann man dies nicht mit bisschen C und bisschen Lötkolben substituieren…


    'n guter Ölfred wäre ehrlicher. ;-)


    Einspruch, Euer Ehren :nono:


    zum Nachweis meiner Unschuld möchte ich die folgenden Beweise präsentieren:


    Steuerscheibe_Hallsensor.jpg


    Das Bild zeigt meinen innovativen Motorenprüfstand. Die wichtigsten Akteure darauf sind:


    -Der Hallsensor (das schwarze Teil auf dem Sockel)
    Das ist mitnichten eines dieser einfachen Teile, die es im Dutzend billiger bei Ebay gibt, sondern ein spezieller Sensor für "automotive applications" (war im übrigen das teuerste Einzelteil des ganzen Systems), baugleiche Exemplare wurden laut Angaben des Herstellers früher bei BMW-Motorrädern verwendet.


    -Die Steuerscheibe (aus Karrosserieblech)
    Die viertelmond-förmige Geometrie ist der asymmetrischen Zündcharakteristik des Gegenläufer-Twins geschuldet (s.u.).


    Der kritische Beobachter wird sich nun fragen: Wo ist der Magnet (Hall-Sensor ohne Magnet macht keinen Sinn)? Die Lösung ist, dass der Magnet in den Sensor integriert ist. Die Steuerscheibe dient dazu, zu bestimmten Zeitpunkten den Magnetfluss zwischen Magnet und Sensor freizugeben bzw. zu sperren, was dann vom Arduino (dem dritten Akteur, im Bild nicht direkt zu sehen) gemessen wird.


    Der Arduino (genauer gesagt sein Pygmäen-Bruder Sparkfun Pro Micro) beherrscht nicht nur das kleine Computer-Einmaleins (Zustand 0 und 1, bzw. 0 Volt und 5 Volt) sondern kann auch "Ereignisse" erkennen (Wechsel von 0 zu 5 Volt oder umgekehrt, und das mit einer zeitlichen Genauigkeit, die weit höher ist, als im vorliegenden Fall benötigt wird. Und hier liegt der Hase im Pfeffer: Während die reine Messung des Zustandes tatsächlich keine brauchbare Information für die Zündsteuerung liefert, ist das bei den Zustandsänderungen anders. Hier haben wir zwei getrennt messbare Signale (Wechsel von 0 auf 5 V und von 5 auf 0V). Bei passender Geometrie der Steuerscheibe und deren korrekter Position auf der Nockenwelle (was ja ein Grund für meine ursprüngliche Frage war) entsprechen diese dem Zeitpunkt, wenn sich der betreffende Kolben im unteren Totpunkt (d.h. Beginn des Verdichtungstaktes) befindet. Da die Steuerscheibe auf der Nockenwelle sitzt, entsprechen die 90 Grad des Viertelmondes einer halben Umdrehung der Kurbelwelle, was ja (wie oben von Olaf beschrieben) dem Abstand der Zündzeitpunkte beim Gegenläufer-Twin entspricht (die restlichen 270 Grad auf der Steuerscheibe entsprechen dann den 540 Grad auf der Kurbelwelle, wo nichts "zündrelevantes" passiert). Die beiden Signale übernehmen somit den Job der beiden Unterbrecherkontakte.


    Der Rest sind dann interne Berechnungen zur Ermittlung der aktuellen Umdrehungszeit und der sich daraus ergebenden Wartezeit, bis die Zündspulen geladen und anschließend gezündet werden. Das ist nicht ganz trivial und geht deutlich über "ein bisschen C" heraus.


    Ende des Plädoyers, auf Basis der vorgelegten Beweise plädiere ich für Freispruch wegen erwiesener Unschuld.:D


    Hab die Kontakte und die Fliehkraftverstellung leider schon ausgebaut (zwecks Anpassung der Steuerscheibe und des Hallsensors) :mecry:. Werde mich wohl an der Ventilstellung orientieren müssen.

    Hallo,


    weiß jemand, wie die "Taktzuordnung" bei einem Gegenläufer-Twin (im konkreten Fall eine Honda CB250K) ist? Ich meine damit folgendes: Welcher Takt (des 4-Takt-Motors) findet z.B. im rechten Zylinder statt, wenn im linken der Takt x (x=1..4) abläuft? Eigentlich kommen ja nur zwei Fälle in Frage:


    Fall 1


    [TABLE='width: 500']

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    linker Zylinder

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    [td]

    rechter Zylinder

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    [tr]


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    1 (Ansaugen)

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    2 (Verdichten)

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    [tr]


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    2 (Verdichten

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    [td]

    3 (Arbeiten)

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    3 (Arbeiten)

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    4 (Ausstoßen)

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    [tr]


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    4 (Ausstoßen)

    [/td]


    [td]

    1 (Ansaugen)

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    [/TABLE]


    Fall 2


    [TABLE='width: 500']

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    linker Zylinder

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    rechter Zylinder

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    1 (Ansaugen)

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    4 (Ausstoßen)

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    [/tr]


    [tr]


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    2 (Verdichten

    [/td]


    [td]

    1 (Ansaugen)

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    [/tr]


    [tr]


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    3 (Arbeiten)

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    [td]

    2 (Verdichten)

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    [/tr]


    [tr]


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    4 (Ausstoßen)

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    [td]

    3 (Arbeiten)

    [/td]


    [/tr]


    [/TABLE]



    Im Fall 1 läuft der rechte Zyl. also dem linken Zyl. um einen Takt voraus, im Fall 2 hinkt er um einen Takt hinterher.


    Warum ich das wissen will:
    In einem anderen Beitrag ((http://www.honda-board.de/hb/t…-Z%C3%BCndung-mit-Arduino) ) habe ich beschrieben, dass ich z. Zt. eine elektronische Zündung auf Arduiono-Basis entwickele. Der rein theoretische Teil ("proof of concept") ist abgschlossen und ich will mich nun an die praktische Umsetzung begeben. Für die Logik in meiner Programmierung ist es aber wichtig, ob das Signal "linker Kolben im unteren Totpunkt = Beginn des Verdichtungstaktes für linken Zyl." vor oder nach dem entsprechenden Signal für den rechten Zylinder kommt.


    Danke schon mal für alle Infos.

    Findet die Zündung nicht statt wenn der Kontakt sich schließt?.


    Nein, guckst Du bei Wikipedia:
    Dazu fließt ein Strom durch die Primärwicklung der Zündspule, der durch einen mechanischen Unterbrecherkontakt unterbrochen wird. Durch die sehr schnelle Stromänderung ändert sich das Magnetfeld der Spule und es wird ein Spannungsimpuls induziert, der durch die Sekundärwicklung zu einer Hochspannung transformiert wird.

    Hallo,


    ich muss das Thema mal wieder aufwärmen. Bei der Restaurierung des Rahmens meiner CB250K4 habe ich festgestellt, dass die Ständerachse die Löcher in der Klemmunghalterung ei-förmig ausgeweitet hat, was dazu führt, dass der Hauptständer wackelt. Es muss also eine neue Halterung wie von 33-146 beschrieben her. Erschwerend kommt aber hinzu, dass sich die Ständerachse nicht aus dem Hauptständer entfernen ließ. Um den Ständer überhaupt entfernen zu können, habe ich das flansch-förmige Ende der Achse abgesägt. Der Rest der Achse sitzt aber bombenfest im Ständer, ich habe schon verschiedene Methoden versucht (u.a. Erhitzen im Backofen und kräftiges Schlagen mir einem Fäustel auf einen passenden Austreiber), hat aber alles nichts genutzt, das Ding bewegt sich keinen Millimeter. Kennt jemand noch einen Trick um die Achse zu entfernen?


    Wenn alles nichts hilft, könnte ich eine entsprechend lange Schraube (oder eine Gewindestange) durch die Achse stecken, die dann den Ständer hält. Hat aber den Nachteil, dass sich dann das Gewinde in die neue Halterung fressen könnte und ich irgendwann wieder vor dem gleichen Problem stehe. Vielleicht könnte man aber auch eine kurze Metallhülse auf das Gewinde stecken, dass dann quasi als "Opfer" für die Reibwirkung des Gewindes dient und bei Bedarf relativ leicht ausgetauscht werden kann?

    Hallo,


    ich bin heute beim Restaurieren meiner CB250K4 auf einen merkwürdigen Inhalt des Rahmen-Oberrohres gestoßen:


    Inhalt_Oberrohr.jpg


    den ich mühsam mit Hilfe eines Drahtes rausgeholt habe. Es handelt sich um ein watteartiges Material mit einigen Resten von Platikfolie. Dass es sich kaum um ein (mir unbekanntes) Dämmungsmatrial handelte (um den Tank vor der Motorwärme zu schützen :D) war eigentlich schnell klar, die eigentliche Ursache dürfte folgende sein:


    Der vorherige Besitzer hatte die Honda mehrere Jahre in einer mit diversem Gerümpel vollgestopften Garage gelagert. Dort hat sich wohl auch die eine oder andere Mausefamilie wohl gefühlt und den Rahmen als sicheres Eigenheim entdeckt, das dann (über den Eingang durch das Steuerrohr) mit kleingenagten Teppichbodenresten gefüllt wurde. Ob die auch eine Nutzung als Mobil-Home geplant haben, weiß ich natürlich nicht :)-.


    Nun aber zu einem ersteren Problem:
    Einer der Vorbesitzer hat den Rahmen pulvern lassen, war dabei aber wohl zu faul, den Rahmen vorher zu reinigen (geschweige denn, ihn strahlen zu lassen). Das Resultat ist, dass ich in diversen Ecken auf (gepulverte) Schichten aus Straßenschmutz gemischt mit Fett- oder Ölresten gestoßen bin. Diese habe ich nun mühsam entfernt (geht mit einem kleinen hölzernen Grillspieß ganz hervorragend). Da die Qualität der restlichen Pulverung auch nicht berauschend ist, möchte ich den Rahmen neu lackieren (das originale glänzende Schwarz gefällt mir einfach besser als das Mattschwarz der Pulverung). Kann man das so machen oder kann es zu unschönen Reaktionen zwischen der Pulverung und der neuen Lackierung kommen?

    Hallo Emil,
    kann leider die Anhänge aus Deinem Beitrag von 18:05 nicht öffnen.
    LG, sepp2gl


    Hab den kompletten Beitrag nochmal wiederholt, sollte jetzt klappen.


    Hallo Emil,
    Was für eine Zündspule willst Du verwenden?
    Die originale oder eine moderne niederohmige?
    LG, sepp2gl


    Ich muss gestehen, da hab ich mir noch keine Gedanken drum gemacht. Ich habe mir für die "Zündelektronik" jetzt sowas bestellt:
    http://www.velleman.eu/product…ountry=es&lang=de&id=8946
    Kann man sich sicher auch selbst bauen (z.B. http://www.fiatforum.com/panda…plifier-details-mods.html), hab aber genug andere Sachn zu tun, deshalb der fertige Bausatz (den man nur noch zusammenlöten muss).


    Die Elektronik des Bausatzes wird nach der Beschreibung durch die Zündkontakte gesteuert, ich will die aber durch einen Schalttransistor ersetzen, der vom 5-V-Signal des Arduinos gesteuert wird.

    ">>> wer schon mal in den Ansaugtakt gezündet hat, weiß wie schön das knallen kann (nicht immer, aber oft genug). Das einige Membranen in den Vergasern und die LuFis das nicht mögen, sollte klar sein."


    Das hat sich erledigt, bei Verwendung einer "Viertelmond-Steuerscheibe" und Anpassung des Codes ist die "Leerzündung" nicht mehr notwendig (siehe Beispiel für 180°-Twin im vorherigen Kommentar).



    ">>> wenn es sich um 1° handeln würde, hätte ich es nicht geschrieben. Dieses Grad Versatz hast Du schon allein durch die Drehungleichförmigkeiten des Wechselhubers.
    Ich meine, wir fahren Mopped, weil die so schön beschleunigen. Das heißt: große Drehzahländerung besonders in kleinen Gängen. Das wiederum heißt späte Zündung und damit Leistungsverlust.
    Für den ersten Zylinder mag das noch angehen, aber der zweite Zylinder ist dann definitiv zu spät."


    Es gibt ja auch mehrere kommerzielle Anbieter von nachträglich einbaubaren elektronischen Zündungen. Nachdem was ich im Internet darüber gesehen habe, werden da auch die Kontakte und der Fliehkraftregler durch eine Steuerscheibe und irgendwelche Sensoren ersetzt. Das heißt, die machen das ähnlich wie von mir geplant. Scheint ja aber zu funktionieren (gehe ich mal von aus).

    Noch mal mit Grafiken (gibt es keine nachträgliche Bearbeitungsmöglichkeit eines Beitrages?)


    Hallo,


    ich will mal einige Fragen beantworten. Dazu habe ich mal ein paar Screenshots von meine Oszillografen-Programm gemacht, an denen ich das Prinzip erklären möchte.
    360_Grad_Twin_6000_rpm.png
    Das erste Bild zeigt einen (simulierten) 360°-Twin bei 6000 Upm. In diesem Fall wäre auf der Nockenwelle ein halbmondförmige Steuerscheibe montiert, die einen Magnetfluss zwischen Halbgeber und Magnet (beide in einer Einheit, siehe z.B. http://www.hallsensors.de/Hall-Vane.htm) entweder ermöglicht oder sperrt. Die Steuerscheibe wird so montiert, dass der Halbmond gerade anfängt sich über den Sensor zu schieben, wenn sich der erste Zylinder im unteren Totpunkt befindet. Die grüne Kurve ist das vom Hallgeber empfangene Signal, d.h. das abfallende Signal kurz hinter 0 Sek. liefert dem Arduino die Information "1. Zylinder im UT". In meinem theotischen Test wird das Signal (noch) nicht von einem Hallgeber, sondern einem separaten Funktionsgenerator-Programm erzeugt, mit dem unterschiedliche Signalformen auf den Lautsprecherkanal des PC (der dann in den Arduino eingespeist wird) erzeugt werden können.


    Wenn die abfallende Flanke erkannt wird, aktiviert das Programm einen Timer, dessen "Laufzeit" so berechnet ist, dass er zu einem bestimmten Zeipunkt den mit der betreffenden Zündspule verbundenen Arduino-Pin auf HIGH schaltet (was dem Schließen der Zündkontakte entspricht), das ist der Anstieg der roten Kurve=Ausgabekanal bei ca. 2,6 ms. Dieser "bestimmte Zeitpunkt" hängt von dem aus der Zündkurve interpolierten Zündwinkel zu der momentanen Umdrehungszahl ab. Genauer gesagt wird intern die Zeit gemessen, die für eine halbe Umdrehung der Nockenwelle benötigt wird (anhand der Zeitabstände zwischen den Flanken der grünen Kurve). Nach einer (wieder von einem Timer gesteuerten) Ladezeit (dwell time) wird der Ausgabe-Pin wieder auf LOW gesetzt (was dem Öffnen der Zündkontakte entspricht), was wiederum über die Zündelektronik dafür sorgt, dass an der Zündkerze zum richtigen Zeitpunkt ein Funken entsteht (also bei ca. 4 ms).


    Wenn dann der zweite Zylinder im UT steht, kann wieder ein Magnetfeld am Hallsensor gemessen werden (ansteigende Flanke bei ca. 10 ms) und das ganze läuft dann für den zweiten Zylinder genauso ab.


    Der Grafik überlagert ist ein Fenster eines separaten PC-Programmes, das ich mir geschrieben habe, um kontrollieren zu können, ob der Arduino das auch richtig macht.


    Die zweite Grafik zeigt das gleiche bei 9000 Upm:
    360_Grad_Twin_9000_rpm.png
    Man sieht, dass die steigende Flanke der roten Kurve ("Spulensignal") jetzt näher an die Flanke der grünen Kurve gewandert ist. Das kommt daher, dass (wegen der höheren Umdrehungszahl bei gleichem Zündwinkel) die "delay time" kürzer werden muss, damit zum richtigen Zeitpunkt gezündet wird. Bei noch höheren Drehzahlen muss daher die Ladezeit der Spulen verkürzt werden, da andernfalls die "rote Flanke" eigentlich vor der grünen liegen müsste (was aber nicht geht). Bei meiner Honda wäre das aber erst dann der Fall, wenn der Drehzahlmesser schon im roten Bereich ist.


    Hier noch ein Beispiel für einen 180°-Twin bei 9000 Upm:
    180_Grad_Twin_9000_rpm.png
    Hier muss eine andere, "viertelmondförmige" Steuerscheibe auf der Nockenwelle zum Einsatz kommen, um der asymetrischen Zündcharakteristik Rechnung zu tragen. Entsprechend musste für den Test auch ein Rechtecksignal im Verhältnis 3:1 eingespeist werden.

    Hier auch noch einige Anmerkungen zu dem verwendeten Soundkarten-Oszillograf (https://www.zeitnitz.eu/scope_de):
    So minimalistisch finde ich das gar nicht. Die Soundkarte kann ja Frequenzen bis in den mittleren 5stelligen Hz-Bereich verarbeiten, dagegen sind die von einem (simulierten) Motorrad-Motor erzeugten Frequenzen ein Klacks. Ich stimme allerdings zu, dass man etwas aufpassen muss, damit die Soundkarte nicht abraucht, insbesondere was die Eingangssignale betrifft. Ich habe mir daher für die Tests einen kleinen Spannungsteiler gebaut, der die vom Arduino erzeugte Spannung von 5 V auf max. 2 V runterregelt (was wohl das max. Eingangssignal für eine Soundkarte ist). Umgekehrt liefert mir die Soundkarte (über den Funktionsgenerator) auch nur max. 2 V, was für den Arduino aber wieder zu wenig ist, um das Signal als HIGH zu erkennen. Das erzeugte Signal wird daher über eine kleine Transistorschaltung entsprechend verstärkt.


    In der Zwischenzeit habe ich das Programm auch so umgeschrieben, dass die modell-abhängigen Einstellung (1-Zylinder, 360°- oder 180°-Twin, Zündcharakteristik usw.) in einer separaten Datei gespechert werden, so dass eine Anpassung an ein anderes Modell ziemlich schnell geht. Auch habe ich das Programm testweise auf einen Sparkfun (nomen est omen) Pro Micro Controller installiert, der ist erheblich kleiner als der UNO (ca. 1/3 Streichholzschachtel gegenüber ca. Zigarettenschachtel beim UNO). Hat einwandfrei funktioniert (allerdings derzeit noch ohne LCD-Ausgabe, kommt aber auch noch).


    Als nächstes wird dann der Funktionsgenerator durch einen echten Hallgeber (mit Steuerscheibe auf Bohrmaschine) ersetzt und danach die Zündelektronik mit Zündspule und Zündkerze angeschlossen.

    Hallo,


    ich will mal einige Fragen beantworten. Dazu habe ich mal ein paar Screenshots von meine Oszillografen-Programm gemacht, an denen ich das Prinzip erklären möchte.
    honda-board.de/index.php?attachment/126031/
    Das erste Bild zeigt einen (simulierten) 360°-Twin bei 6000 Upm. In diesem Fall wäre auf der Nockenwelle ein halbmondförmige Steuerscheibe montiert, die einen Magnetfluss zwischen Halbgeber und Magnet (beide in einer Einheit, siehe z.B. http://www.hallsensors.de/Hall-Vane.htm) entweder ermöglicht oder sperrt. Die Steuerscheibe wird so montiert, dass der Halbmond gerade anfängt sich über den Sensor zu schieben, wenn sich der erste Zylinder im unteren Totpunkt befindet. Die grüne Kurve ist das vom Hallgeber empfangene Signal, d.h. das abfallende Signal kurz hinter 0 Sek. liefert dem Arduino die Information "1. Zylinder im UT". In meinem theotischen Test wird das Signal (noch) nicht von einem Hallgeber, sondern einem separaten Funktionsgenerator-Programm erzeugt, mit dem unterschiedliche Signalformen auf den Lautsprecherkanal des PC (der dann in den Arduino eingespeist wird) erzeugt werden können.


    Wenn die abfallende Flanke erkannt wird, aktiviert das Programm einen Timer, dessen "Laufzeit" so berechnet ist, dass er zu einem bestimmten Zeipunkt den mit der betreffenden Zündspule verbundenen Arduino-Pin auf HIGH schaltet (was dem Schließen der Zündkontakte entspricht), das ist der Anstieg der roten Kurve=Ausgabekanal bei ca. 2,6 ms. Dieser "bestimmte Zeitpunkt" hängt von dem aus der Zündkurve interpolierten Zündwinkel zu der momentanen Umdrehungszahl ab. Genauer gesagt wird intern die Zeit gemessen, die für eine halbe Umdrehung der Nockenwelle benötigt wird (anhand der Zeitabstände zwischen den Flanken der grünen Kurve). Nach einer (wieder von einem Timer gesteuerten) Ladezeit (dwell time) wird der Ausgabe-Pin wieder auf LOW gesetzt (was dem Öffnen der Zündkontakte entspricht), was wiederum über die Zündelektronik dafür sorgt, dass an der Zündkerze zum richtigen Zeitpunkt ein Funken entsteht (also bei ca. 4 ms).


    Wenn dann der zweite Zylinder im UT steht, kann wieder ein Magnetfeld am Hallsensor gemessen werden (ansteigende Flanke bei ca. 10 ms) und das ganze läuft dann für den zweiten Zylinder genauso ab.


    Der Grafik überlagert ist ein Fenster eines separaten PC-Programmes, das ich mir geschrieben habe, um kontrollieren zu können, ob der Arduino das auch richtig macht.


    Die zweite Grafik zeigt das gleiche bei 9000 Upm:
    honda-board.de/index.php?attachment/126032/
    Man sieht, dass die steigende Flanke der roten Kurve ("Spulensignal") jetzt näher an die Flanke der grünen Kurve gewandert ist. Das kommt daher, dass (wegen der höheren Umdrehungszahl bei gleichem Zündwinkel) die "delay time" kürzer werden muss, damit zum richtigen Zeitpunkt gezündet wird. Bei noch höheren Drehzahlen muss daher die Ladezeit der Spulen verkürzt werden, da andernfalls die "rote Flanke" eigentlich vor der grünen liegen müsste (was aber nicht geht). Bei meiner Honda wäre das aber erst dann der Fall, wenn der Drehzahlmesser schon im roten Bereich ist.


    Hier noch ein Beispiel für einen 180°-Twin bei 9000 Upm:
    honda-board.de/index.php?attachment/126033/
    Hier muss eine andere, "viertelmondförmige" Steuerscheibe auf der Nockenwelle zum Einsatz kommen, um der asymetrischen Zündcharakteristik Rechnung zu tragen. Entsprechend musste für den Test auch ein Rechtecksignal im Verhältnis 3:1 eingespeist werden.