Tour:
ich habe am Donnerstag Nachmittag dann wieder einmal eine Tour gemacht, etwa 250km durch das Bergische vor Köln.
Der NF05 hat nun Ca. 750km auf der Uhr. Ich fahre ihn bis zur 1000er = 1. Ölwechsel noch nach den Einfahrvorgaben, also nicht Höchstgeschwindigkeit.
Bei der Tour war zunächst mal die bereits bekannte Leichtigkeit mit von der Partie, mit der sie beschleunigt, selbst noch in Steigungen, und viel Sicherheit vermittelt. Auf der Autobahnetappe fand ich wieder wunderbar den ruhigen Geradeauslauf. ich habe vor 2 Jahren eine Saison die BMW F800GS gefahren einschließlich einer Westalpentour. Da habe ich beim Wetter immer erst auf die Windansage geguckt, weil die auf der AB unglaublich unruhig wurde. ich fühlte mich wie ein Blatt im Wind und das bei mindestens 40 kg mehr.
Um die Stabilität der späteren 1200GS zu zeigen, dazu ist sie natürlich zu leicht und das Fahrwerk einfach viel schlichter, aber sie fühlt sich auch auf der AB mit Schleppwirbeln und was auch immer leicht zu handeln an. D hab ich kein Problem auch mal eine gute Etappe Autobahn zwischenzulegen.
Eng damit verbunden ist der Windschutz. iCh habe keine Windschutzscheibe verbaut und werde es wohl auch nicht tun. ich hab bei den Motorrädern, vor allem der 800, ziemlich viel experimentiert. Die 1200GS hatte ein Adventurewindschild, hinter dem Wind- und Wetterschutz sehr gut waren. Aber ansonsten stellt sich meist das Problem, dass ich die Wahl habe zwischen Windschutz, d.h. Schutz vor dem Winddruck, oder aber Ruhe am Helm, da die Windabweiser, wenn man keine Schaufenster vor sich bauen will, meistens die Abrisskante auf den Helm projizieren, am Schlimmsten gar an die Helmunterkante und dann die Verwirbelungen Lärmschutzprobleme mit sich bringen. Die Front des SH300 ist ja schon ziemlich hoch und bringt den Winddruck ziemlich hoch auf den Oberkörper, stellt also selbst schon einen gewissen Windschutz dar. Die Abrisskante ist definitiv unter dem Helm, was für laminare Strömung, und damit für relative Ruhe sorgt. Das ist mir lieb und wichtig. Lärmschutz muss man dennoch immer - in jedem Fall beim Touren - betreiben: längere Einwirkung, höhere Geschwindigkeiten als in der Stadt. Da tut es dann aber eben schon eine recht leichte komfortable Lösung, die akustisch nicht ganz so schwer abschirmt. D.h. bezogen auf den Windschutz finde ich die SH im Originalzustand optimal.
Glatter Asphalt ist dem SH (und seinem Treiber) definitiv am liebsten, die Federung ist schlicht. Aber wenn man bereit ist etwas aktiver zu fahren und auf den landschaftlich eben meist reizvolleren kleinen, aber deshalb oft auch bescheidener gewarteten Nebenstrecken unterwegs sein möchte, dann finde ich geht auch das. Ich kann mir in diesem Moment gut vorstellen mit der SH300 auch mal auf Tour zu gehen.
Der Motor ist unaufdringlich, klingt aber eben auch schön wie ein Einzylindermotor so klingt.
Die Kurvenperformance finde ich auch vertrauenerweckend, auch wenn die "Vorsichtsnippel" am Hinterrad noch vorwitzig die Hälse recken, aber die kommen sicher noch runter. Die großen Räder bieten Stabilität, aber sind doch klein genug, dass sie besonders leicht einlenken und mit ruhiger Hand (und Blick) geführt werden müssen. Aber super!
Der Sitzkomfort: nach gut 4 Stunden nonstopFahrt habe ich meinen Pöter schon gespürt, da kommt definitiv der Wunsch nach etwas mehr auf. Verglichen damit war der Sitz der F800 dennoch ein Folterinstrument. Die Breite des Sitzes ist ja sehr gut. ich glaube, ich werde da nochmal einen Sattler dranlassen, der den Bereich hinten am Übergang zum Sozius etwas besser ausstattet. Davon profitiert sicherlich der Gesamtkomfort enorm.
Erstaunt war ich über den Verbrauch: 2,8l /100km Schnitt. Ich bin AB gefahren, Landstraße, kleine Nebenstrecken, Ortsdurchquerungen, hab durchaus auch zügig beschleunigt. Bei dem Verbrauch sind 300km+ Mit einer Füllung kein Problem. ich hab also auch nicht getankt und die Tankuhr ist noch deutlich vor der Reserve. Also wirklich klasse. Ich glaube, dass ich mit dem SH Tageskilometerleistungen auf Touren sehr ähnlich denen mit Motorrad erzielen würde bei gleicher Belastung.
Ich habe mein Navi (ziemlich schweres Tripy2) über ein Rammount am rechten Spiegel bombenfest montiert - super Lösung. Am linken Spiegel hat der Freundliche den Schalter für die Griffheizung fixiert.
Fazit: die Tour hat dank der SH300 richtig Spaß gemacht. Es sind natürlich erst 750km gesamt, aber die fühlen sich sehr vertrauenerweckend an. Es bleibt das Gefühl mit der SH für die augenblickliche Situation alles richtig gemacht zu haben .