Beiträge von Puffing Bill

    Tja, wer auch immer recht haben soll,

    ich nehme die Kombination von nicht-zusammengehörendem Kopf und Deckel trotzdem (solange sich die NW frei drehen läßt).
    Denn diese beiden Teile bestehen bestehen bei den alten XLs aus einer speziellen Legierung aus Unobtainium und Unaffordium.
    Also bleibt mir nicht viel anderes übrig als zusammenbauen und hoffen.

    Ach ja, irgendwas ist immer.

    Weiß gar nicht warum (Kolben und Zylinder müssen ja noch weg) aber ich hatte einfach mal so den Kipphebeldeckel auf den Zylinderkopf gesetzt.
    Beides hatte ich aus verschiedenen Quellen günstig erworben mit unbekannter Vorgeschichte.
    Und siehe da, die Teile liegen nicht bündig auf, sondern kippen leicht (so ca. 2/10mm Spalt).
    Erste Gedanken, wie "die vielen Schrauben werden das schon gerade ziehen" oder "dann kommt etwas mehr Dichtungspaste ran" habe ich aber schnell verworfen.
    Das Risiko anschließend mit einer Ölsardine dazustehen ist mir zu groß.
    Außerdem muß man ja nicht schon zu Beginn murxen (... das kommt noch früh genug).


    Der Deckel ist plan. Wäre ja auch zu einfach.
    Also wieder Ventile raus und den Kopf überprüft. Klar der ist es.

    20240209_150432.jpg


    Auf einer geschliffenen Steinfliese naß abgezogen. (Hat sich bei meinen Guzzi Ventildeckeln schon bewährt.)
    Jetzt ist auch diese Dichtfläche wieder plan.

    20240209_150607.jpg


    Hatte zuvor die ganze Dichtfläche mit einem Filzstift eingefärbt um zu sehen wo Material abgetragen wird.
    Das war im wesentlichen rund um die Verschraubung, bei der ich schon ein Helicoil einsetzen mußte (gelber Pfeil).
    Also vermute ich mal, da hatte einer die Schrauben nicht nur "ein bischen" zu fest angezogen.


    Kleine Anmerkung. Was ebene Flächen angeht, kann man nicht pauschal davon ausgehen, daß irgendwelche Glas- oder Steinplatten plan sind.
    Aber man kann es ganz einfach prüfen. Einfach so ausrichten, daß man das Spiegelbild einer Leuchtstoffröhre darin sieht.
    Dann nacheinander um beide Achsen langsam kippen und darauf achten, wie die Leuchtstoffröhre gespiegelt wird.
    Das muß unbedingt stets eine gerade Linie bleiben.

    Doch, gefällt mir.

    Die CL250S ist schon irgendwie ein recht eigenständiges Motorrad.

    Der Motor ist ja in vielen Teilen identisch mit der XL250S, mal abgesehen vom 6-Gang Getriebe.

    Mich würde es jedenfalls reizen, ob man da einem Kickstarter anbauen kann (also zusätzlich zum E-Starter).

    Interessanter Aspekt. Das ist mir bislang noch gar nicht aufgefallen.

    Aber der Ölstab von der K0 ist tatsächlich viel länger als der von der K3.


    20240207_125858.jpg


    Aber die Erklärung ist so simpel wie logisch.

    Die "runden" Motordeckel der K0 (und K1, K2) Modelle haben den Öleinfüllstutzen deutlich höher platziert

    als die Motordeckel mit den Kühlrippen der K3 (und K4) Modelle.


    20240207_130256.jpg


    Aber in beiden Fällen sitzt der Ölpeilstab relativ weit vorne.

    D.h. wenn der Motor etwas stärker nach vorne geneigt ist, wird mehr angezeigt als tätsächlich drin ist.

    Jetzt ist sogar im WHB beschrieben wie das Heck höher gelegt werden kann durch die alternativen Anlenkpunkte für die Stoßdämpfer.

    Desgleichen gilt für die Absenkung der Front (bei K3, K4), wofür die Markierungen an den Standrohren dienen.

    Und falls man dann noch Stoßdämpfer aus dem Zubehör montiert hat, kann das Heck nochmal höher kommen.

    (Original wären bei K0-K2: 345mm und K3,K4: 365mm)

    Vor dem Hintergrund hätte ich jetzt kein Problem den Ölstand etwas höher zu wählen oder sogar einfach die 1,8l einzufüllen.

    Ich habe noch nie so genau nachgemessen, sondern mich immer nur am Ölstab orientiert.

    Aber ich glaube auch das es weniger als die 1,8l sind.

    Wenn man sich an den Strichen vom Ölkanister orientiert , dürten es eher um die 1,5l sein.

    Wie bereits beschrieben, hatte ich an alle Lager beim Zusammenbau etwas Öl gegeben.

    Auch der Zylinder war schön eingeölt. Das war allemal genug um den Motor so lange drehen zu lassen.

    Zumal die NW ja komplett unbelastet war.

    Im betriebsfertigen Zustand steht ja immer Öl in den Mulden unter den Nocken.

    Damit ist eine der kritischsten Schmierstellen immer versorgt.

    Also alles kein Grund sich Sorgen zu machen.

    Ich fands nur interessant zu sehen wie lange sowas im Extremfall dauern kann.

    Was ich allenfalls dadurch mitnehme ist - wenn ich einen Motor im Winter bei extrem niedrigen Temperaturen starte, dann warte ich lieber mal eine halbe Minute bevor ich ihn belaste.

    Achso - Angstmachen ist destruktiv !

    Ich verstehe zwar die Anmerkung und bin i.d.R. auch dafür, daß Leute durch eigene Erfahrung am besten lernen und das man sie dazu ermutigen sollte.

    Allerdings habe ich bei meinen Restaurationsobjekten schon dermaßen viel Stümperei gesehen,

    wo ich der Meinung bin, daß da ein Schrauber seine Fähigkeiten total überschätzt hatte.


    Und das ist vermutlich auch der Punkt. Die richtige Selbsteinschätzung.

    Das wird bestens in den Arbeiten von Dunning und Kruger analysiert.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Dunning-Kruger-Effekt

    In ganz kurzen Worten zusammengefaßt.

    Menschen mit überdurchschnittlichen Können und Wissen schätzen ihre eigenen Fähigkeiten meißt richtig ein. Denen braucht man nichts sagen.

    Menschen mit durchschnittlichen (ausbauberen) Fähigkeiten schätzen diese meißt zu gering ein. Die sollte man auf jeden Fall ermutigen.

    Menschen mit unterdurchschnittlichen Fähigkeiten überschätzen sich in der Regel (oft gnadenlos). Sie sind oft nicht einmal in der Lage ihre Defizite zu erkennen. Leider lassen die sich auch oft nichts sagen. Da kommt dann nichts Gutes bei raus.


    Wenn ich also denjenigen nicht kenne und einschätzen kann, kann ich in dieser Richtung eigentlich keinen vernünftigen Ratschlag geben.

    bluemeanie - ja das hat in der Tat recht lange gedauert.


    Aber es finden sich schon Erklärungen dafür.

    1. Die Drehzahl war recht niedrig. D.h. es wurde nur langsam Öl gefördert.

    Da die Abgänge fürs Getriebe und KW niedriger liegen dürfte da recht viel abgeflossen sein.

    Dann mußte ja auch der Schleuderölfilter (liegt im KW-Strang) erstmal gefüllt werden.

    2. Zum Konservieren habe ich altes 20W-50 eingefüllt (ist so ein Kanister, der schon ewig rumsteht ...zum fahren zu schlecht und zum wegwerfen zu schade :D ). Das Zeug fließt recht zäh.


    Die Ölpumpe selbst hatte ich aber vermessen. Lag noch innerhalb der Toleranzen vom WHB. (Mit neuer Dichtung eingebaut etc.)

    Ich finde sie allerdings ziemlich klein im Vergleich zu anderen Motoren.


    Aber egal. Im normalen Betrieb kommt sowas ja nicht vor. Da ist immer etwas Öl im System.


    Alle Achtung, daß du da 150 NW-Umdrehungen gezählt hast. :res:

    Etwas Jugend forscht.

    Auch wenn der richtige Kolben noch fehlt, habe ich den Reserve-Motor (den schwarzen) mal zusammengesetzt.
    Ich will ihn auch aus dem Weg haben, bevor ich den anderen Motor aufbaue.
    Wenigstens wollte ich vorher noch wissen, ob alles soweit in Ordnung ist.
    D.h. ob er grundsätzlich dicht ist und die Ölversorgung funktioniert.
    Also etwas Öl eingefüllt und mit der Bohrmaschine drehen lassen.
    Der Motor war komplett trocken, nur die Lager und Simmerringe haben beim Zusammenbau einen Tropfen Öl bekommen.
    Den längsten Weg hat das Öl hoch zur NW.
    (D.h. eigentlich zum linken KW-Lager. Das kriegt nur etwas vom zurücklaufenden Öl im Steuerkettenschacht ab.)
    Ist schon erstaunlich wie lange es dauert bis ein komplett trockener Motor vollständige Schmierung hat.


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    analogfahrer - ach das war halb so schlimm.

    In dem Fall war die Beschreibung in dem Reparaturhandbuch vom Zug-Verlag sogar besser als die im originalen WHB.

    Außerdem habe ich überhaupt keinen Zeitdruck und wurstel ganz entspannt vor mich hin.

    Habe sozusagen meinen "inneren Seelenfrieden". :heheha:

    Fällt mir ein, an den Ausdruck habe ich mich jetzt wieder erinnert, weil ich ihn vor zig Jahren mal in einem Buch übers Motorradfahren gelesen hatte.

    Das wäre vielleicht sogar ein Thema für einen eigenen Thread.

    Zurück zum Buch. Das war "Zen - und die Kunst ein Motorrad zu warten" von Robert Piersig.

    Ich glaube der Spiegel wars, hatte mal geschrieben "...eines der am wenigsten zu Ende gelesenen Kultbücher der 60er Jahre".

    Also ich fands super!

    Hi Ralf,

    sind die Bruchstücke aus Kunststoff oder Metall?

    Ist anhand der Fotos leider nicht zu erkennen.

    Wäre insofern wichtig, als es um die Identifizierung geht.

    Natürlich muß man den Motor öffnen und das Problem beheben.

    Aber es macht einen gewaltigen Unterschied, ob man das Gehäuse öffnen (Motor ausbauen etc.) muß

    oder nur die Seitendeckel abnehmen braucht.