Ich bin eigentlich immer sportliche Motorräder gefahren. RD350YPVS, 900er Fireblade, FJ1100, FZR1000Exup.
Dann bin ich wegen Kindern, Haus und co. lange nicht mehr gefahren. Die FZR hatte ich behalten und alle 2 Jahre zum TÜV gefahren. Nachdem ich durch die Standzeiten immer mit den Vergasern Ärger hatte, habe ich sie noch einmal in Schuss gebracht und verkauft.
Nachdem meine Freunde alle mit dem Alter wieder angefangen haben, hatte ich mir eine BMW R1150R geholt, dachte ich bin jetzt in dem Alter, mit der ich nicht wirklich klar gekommen bin, war mir zu träge und zu unhandlich. Außerdem furchtbar zu schrauben - Spezialwerkzeug Grab.
Für den Arbeitsweg hatte ich mir einen Aprilia Sport City für 500€ geholt, um nicht immer im Stau zu stehen. Der war etwas runter aber einfach und billig zu schrauben. Der hat mir immer mehr Spaß gemacht, leider hatte er kein ABS, was für jemand, der täglich 100km spult wichtig ist und die Leistung war mir auf der AB und Landstraße einfach zu wenig. Mittlerweile hat der über 70tkm runter und tut bei meinem Sohn noch brav seinen Dienst.
Dann habe ich mich im Internet schlau gemacht, was es da so an Rollern gibt und die 300er Klasse war in meinen Augen der beste Kompromiss. Ein Händler in der Nähe hatte einen Sh300i Vorführer mit 800km rumstehen, den ich Probe gefahren habe. Auf der Landstraße genug Leistung um überholen zu können, ordentliches Fahrwerk, gute Bremsen. Den Roller habe ich gleich mit genommen und er tut seit über 60tkm bei mir Dienst.
Am Roller gefällt mir das Handliche, kurz, kein Eisenschwein, Schwerpunkt weit unten, auf langen Stecken sitze ich gemütlich, keine Handgelenke oder Nackenschmerzen. Mein Graffel, wie Regenkombi, Werkzeug, Spritkanister und Co habe ich immer im Helmfach. Laptop und Klamotten für die Arbeit im Topcase, kein Rucksack der nervt. Wenn ich längere Touren mache, letztes Jahr für 3 Tage mir den Kumpels nach Bibione und öfters mal von München übers Wochenende nach Erfurt, passt alles ins Topcase. Das nehme ich dann wie einen Koffer mit ins Hotel. Ich liebe mittlerweile die beiden Handbremsen. Bremsen auf der letzten Rille wie beim Mountainbike, viel besser als eine Fußbremse. Nicht übers Schalten nachdenken, sondern einfach am Hahn ziehen und sich auf die Strecke konzentrieren. Meine Freunde ziehen mir schon öfter mal weg, grad beim Überholen, sind aber trotzdem überrascht wie gut ich mit komme. Ich habe Spaß und das ist das Wichtigste.
Als daily diver liebe ich das Beinschild, wenns man kalt ist, meine kleine Givi Scheibe und die Handschützer. Ich fahre meist noch in den Dezember rein, oft bei Temperaturen unter 0 Grad, solange es nicht schneit oder eisig ist, wäre mir mit dem Motorrad nie eingefallen. Ich hoffe er hält noch mindestens weitere 60tkm. Als Ersatz könnte ich mir den X-ADV vorstellen. Leider gefällt mir hier der Kettenantrieb nicht.