Ich glaube, man muß sich das Hauptständerproblem mal genauer anschauen, den es besteht bei diversen Hondas. Mir ist es zB bewußt bei den XBRs schon vor mehr als 30 Jahren aufgefallen.
Es besteht da eine Achse, die durch ein Rohr im Ständer geschoben wird und der Ständer darf sich dann immer.nur auf der Achse drehen.
Für die Achse besteht immer gegenüber von der Splintbefestigung eine Verdrehsicherung, die den meisten entweder nicht bekannt ist, bzw weil sie nicht wissen wofür, für überflüssig gehalten wird.
Auf dieser Zeichnung ist die Welle Teil 3 und die Bezeichnung Teil 2 für den Ständer zeigt direkt auf das Rohr in dem sich der Ständer drehen muß. Je nach Typ klemmt sich dann das Blechteil der Achse irgendwo an dem Rahmen fest und verhindert damit, das sich die Welle in den Ösen im Rahmen drehen kann.
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Je nachdem wie das Fahrzeug genutzt wird und ob diese Welle ab und an auch mal gefettet wird, muß sich das Ständerrohr immer um die feststehende Welle drehen. Bei einem täglich genutzten Ständer bleibt sogar ohne Fett das Rohr gängig..
Wenn jetzt aber ohne Fett und/oder bei längerem Stillstand die Welle im Rohr festrostet und man dann den Ständer mit Gewalt hochzieht, dann zerstört man die nicht gerade üppig ausgelegte Verdrehsicherung. Jetzt dreht sich die Welle in den beiden Rahmenösen.
Meist ist der Stahl des Rahmens stabiler als die sich jetzt drehende Welle und das geht erstmal oft sogar noch längere Zeit gut.
Nur die Welle wird in der Öse eingearbeitet und um das Mass der entstehenden Nut kommt der Ständer tiefer und wird zunehmend wackliger. Im Extremfall kommt das Hinterrad nicht mehr hoch und das Ding steht dann auf einem Bein wie auf einem "Seitenständer".
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
verschiedene Reparaturmöglichkeiten:
-solange die Ständerwelle sich zwar schwergängig noch im Rohr dreht und die Verdrehsicherung noch heile ist, dann reicht es die Welle rauszunehmen und gefettet wieder einzubauen
-wenn der Ständer gar nicht mehr anhebt, die Ständerwelle im Ständerrohr festgerostet ist, ist in der Regel auch die Verdrehsicherung kaputt und die Welle hat.eine eingearbeitete Nut, die das Rausschlagen zusätzlich verhindert.
Hier muß eh die Welle neu und es macht keinen Sinn noch mit gröberen Werkzeug und gegenhalten zu versuchen die Welle rauszuschlagen.
Am einfachsten ist es mit einer Tiger /Säbelsäge die Welle mit zwei Schnitten neben den Rahmenaugen durchzusägen.
Jetzt muß man sich anschauen wie die Verdrehsicherung kaputt geschert ist. Das muß mit der neuen Welle als erstes wiederhergestellt werden.Bei den meisten Fahrzeugen ist am Rahmen ein Blech und an der Welle ein korrespondierender Anschlag.
Entweder schweißt man da wieder ein Blech passend an, aber da gibt es auch andere Lösungen. Ich schweiße zB am liebsten schon seit Jahrzehnten ein zurechtgefeiltes Gabelschlüsselmaul (aus der Werkzeugkiste des Grauens) an. Das haben mir schon mehrere nachgemacht, Done hatte da wegen Schweißens etwas Bedenken und hat das Gabelschlüsselmaul lieber angeschraubt.
Die Ösen im Rahmen sind meist noch in Ordnung, weil die Welle aus weniger stabilen Material ist und in der Regel nur die Welle eingelaufen ist.
Hardcore ist es wenn (GsD sehr selten) die Rahmenöse auch eingelaufen ist. Mit etwas Aufwand läßt sich auch diese Öse reparieren. Wenn man die Farbe wegkratzt, sieht man, daß dort eine Buchse mit wenigen Schweißpunkten eingeschweißt ist. Nach Lösen der Schweißpunkte kann man die rausnehmen, muß sich dann aber eine neue Buchse drehen und wieder einschweißen.
Als letzter Schritt muß noch der rausgeschnittene festgerostete Wellenstumpf aus dem Ständer raus. Ich sag es mal so, wenn richtig fest, dann geht weder glühend machen, noch 15 t Presse. Ich gehe da lieber mit einem passenden Bohrer in der Ständerbohrmaschine durch, weil die Welle eh weich, bzw sich gut bohren läßt und danach feg ich nochmal mit der Reibahle durch..
Ab hier geht dann wieder der Zusammenbau.los und wenn man sich ein bisschen Mühe gegeben hat, dann hat man wieder lange Freude daran