Vielen Dank schon mal für die liebevollen Antworten! :-)
Ich nehme auch gleich Abstand von den Motorrädern, wenn mich etwas nervt. Meist habe ich ein Stück Holz irgendwo herumstehen, dass ich dann kleinholzen kann. Mein Fluchen ist dann meist recht laut, teils interessant formuliert, oft aber nur zotig. Grins.
Am meisten ärgert mich etwas, wenn ich es als Auto-Kfz-Mechaniker können müsste und nicht kann, oder wenn etwas von der Konstruktion her... bescheiden ist. Letzteres ist definitiv bei den Doppelvergasern der XL350R der Fall.
Die beiden Vergaser stehen nicht parallel zueinander, sondern zum Motor hin enger zusammen. Der zweistromige sehr kurze und sehr stabile Insulator/Isolator/Ansaugstutzen läuft in Richtung Vergaser dementsprechend auseinander. Stecken beide fürs gemeinsame Liebesspiel auf Feld, Wald und Wiese innig ineinander, ist alles gut - da gibt's kein rausrütteln! Sind beide einmal getrennt, finden die Liebenden aber nicht mehr so einfach zueinander, ehrlich gesagt, ich weiß nicht wie.
Der Schwierigkeiten durchaus bewusst, kaufte ich mir einen neuen Vergaser, habe alles Störende beiseite geräumt, den Luftfilterkasten so weit wie möglich nach hinten versetzt (für den Ausbau muss wohl mindestens das Hinterrad raus, oder?), alles aus Gummi in Siliconspray ersäuft und mich frohen Mutes an die Paarung gemacht.
Einen langen Nachmittag und eine zusammengetretene Holzleiter später musste ich erst wieder Energien tanken.
Am Sonntag wollte ich die Idee umsetzen, eine Seite wenige Milimeter in den einen Stutzen zu stecken, den Vergaser zur Seite zu drücken und die andere Seite dann in den zweiten Stutzen flutschen zu lassen, doch... es gibt Gummis die sind flexibel und gefühlsecht, aber nicht das Gummi der XL! Recht früh habe ich das aufgegeben und keine logische Methode sehen können. Ob der vielen herumliegenden Hölzer nahm ich zwei ca. 40cm lange Hebel, setzte einen zwischen Rahmen und Vergaser an, dann den zweiten auf der anderen Seite, dann mit der dritten Hand den Vergaser auf möglichst ideale Höhe positioniert und schließlich mit beiden Hebeln den Versager ins Gummi gedrückt. Die Hölzer (2x4cm) waren kurz vorm Zerbrechen, aber immerhin...
Die verzogenen Gummis vom Luftfiltergehäuse aufzusetzen war dagegen ETWAS leichter zu bewerkstelligen.
ca. 900 Kicks habe ich mit viel Geduld gemacht, bis ich das sehr geringe Ventilspiel nochmals kontrolliert habe. Diesmal bekam ich die 0.05er nicht mehr durch und entschied mich auch am Einlass für 0.08. Danach funktionierte das mehrfache Kicken mit vollem Choke und ohne Gas, danach ohne Choke und ohne Gas ein Kick und sie tuckerte eine Weile. Nach drei, vier, fünf mal dem Prozedere nahm sie auch Gas an und ich konnte eine kleine Hofrunde fahren.
Doch Mühe dem, der den Erfolg nicht verdient... der exquisite Duft des "Essence Super" wirkte deutlich überdosiert. Der feuchte Fleck unter der XL ließ nur zwei Vermutungen zu: die eine oder ... Spritverlust.
Die Schwimmerkammer des Sekundus (rechter Vergaser) läuft über. Der Ablauf ist dicht, also steigt das Niveau wohl über das Röhrchen. Die erste Sichtprüfung zeigte, dass der Schwimmer kein Taucher ist und das Schwimmernadelventil schließt. Was nun?
Wenn der Sprit bis über das Röhrchen steigt, der Schwimmer schwimmt und das Ventil schließt, .... warum??? Bei angehobenem Schwimmer ist das Niveau des Röhrchens noch ein Stück höher. Nur bei die Vergaser muss ich noch bei.
Baue ich jetzt den Auspuff ab, um den Vergaser besser neu bestücken zu können oder ... raus und rein? Immer nur das "Rein- und Raus-Spiel" ist auch kein Lebensziel, oder doch? Gibt es eine Selbsthilfegruppe "Doppelversager"?
Sonnige Grüße, Ihr Lieben!