MONTESA COTA 301RR – 2020

MONTESA COTA 301RR – 2020

MONTESA COTA 301RR – 2020

MONTESA COTA 301RR – 2020

Einführungs- und Entwicklungskonzept

Seit seinem ersten Erscheinen hat das Modell Montesa Cota 4RT eine Revolution in der Welt des Trialsports eingeleitet, in einer Disziplin, die zuvor vollständig von Zweitaktmotoren dominiert wurde. Das Problem mit der relativen Einfachheit dieser kompakten Motoren ist jedoch, dass sie sehr umweltschädlich sind. In diesem Zusammenhang entwickelte Montesa in enger Zusammenarbeit mit der Honda Motor Co. und in Erwartung der 2006 umzusetzenden Abgasnormen die Montesa Cota 4RT. Dieses fortschrittliche Trialmotorrad besaß einen kompakten, revolutionären Viertakt-Vierventil-Motor mit elektronischer Kraftstoffeinspritzung PGM-FI. Dieser Motor punktete durch seine hohe Effizienz, eine geringe Emissionsbelastung und signifikante Leistungs- und Drehmomentwerte. Die Innovationen der 4RT waren auch in ihrem Fahrwerk sichtbar – mit der Einführung eines Aluminiumrahmens und einer Ausstattung mit hochwertigen SHOWA-Fahrwerkselementen, inklusive einer besonders effizienten Hinterradaufhängung. Für viele Fachleute überraschend: Die Leistung des 250er-Motors war von Anfang an auf ähnlichem Niveau wie die der theoretisch überlegenen Zweitaktmotoren ähnlichen Hubraums.

Seitdem ist die Montesa Cota 4RT für ihre exklusive Technologie sowie höchste Qualität und Zuverlässigkeit bekannt. Alles Eigenschaften der Marke Montesa, für die sie von den Kunden nach wie vor geschätzt wird.

Gemäß dieser Philosophie – der Verbindung von fortschrittlichster Technologie und hohen Umweltschutz-Standards – brachte Montesa 2013 die neue Cota 4RT260 auf den Markt. Bei diesem neuen Motorrad wurden Hauptmerkmale der Cota 4RT beibehalten und die Leistung erhöht. Im Jahr 2015 präsentierte die Marke dann das noch stärker wettbewerbsorientierte Modell Cota 300RR, eine neue Version der Cota 4RT260, die ebenfalls ihre Viertakt-Technologie nutzt.

Für die Saison 2016 stellte Montesa die 4RIDE vor. Mit diesem Motorrad belebte die Marke ein Motorradkonzept wieder, das Montesa selbst mit Modellen wie den „Trail“-Versionen der Cota 247 oder der Cota 348 begonnen, und mit der Evasion fortgeführt hatte. Die 4Ride vereint Qualitäten als Trial-Bike mit dem Komfort und der Reichweite eines Offroadmotorrads und ist daher perfekt für den Einsatzbereich des Motorradwanderns im Trial-Stil ausgelegt.

Für die Saison 2020 präsentiert Montesa die neue Cota 301RR. Sie ersetzt die 300RR und orientiert sich noch näher am Wettbewerbsmotorrad aus der Trial-Weltmeisterschaft. Die 301RR ist die leistungsstärkste in Serie produzierte Cota. Es ist ein Motorrad, das für den Wettkampf entwickelt wurde, daher die Modellbezeichnung RR (Race Ready). Das Motorrad basiert auf der Erfahrung der Montesa-Fahrer in der Trial-Weltmeisterschaft und ihren Maschinen, von denen viele Komponenten und technische Lösungen übernommen wurden. Im Grunde genommen ist die Cota 301RR das gleiche Motorrad, auf dem Gabriel Marcelli dieses Jahr zum Titel in der Trial2-Weltmeisterschaft fuhr. Ein Motorrad, das auf eine lange Siegesserie zurückblicken kann: Mit ihm holte Matteo Grattarola den Vize-Titel 2019 und wurde Weltmeister in der Saison 2018. Francesc Moret belegte dieses Jahr mit der Cota 301RR Platz fünf. Alles in allem ist die neue Montesa ein echtes Wettbewerbsmotorrad, welches nun auch für alle Trial-Fans verfügbar ist.

50 Jahre Cota

Im Jahr 2018 feierte Montesa das 50-jährige Produktionsjubiläum des beliebtesten Modells der Marke – der Cota. Es ist das einzige Motorrad, das seit 1968 ununterbrochen auf dem spanischen Markt erhältlich ist. Die Erfolgsformel der Cota ist ihre Mischung aus konstanter Weiterentwicklung und hoher technologischer Qualität sowie eine ständige Anpassung an die Bedürfnisse des Marktes. So wurde die Montesa Cota zum meistproduzierten spanischen Motorrad und zum einzigen Motorrad, das seit Jahrzehnten ununterbrochen in Europa hergestellt wird. Seit der Markteinführung wurden insgesamt 160.000 Einheiten verkauft.

In diesen 50 Produktionsjahren, von der ersten Cota 247 bis zur brandneuen Cota 301RR, wurden nicht weniger als 44 Varianten der Cota-Modelle hergestellt. Eine Zahl, die die hohe Entwicklungs- und Produktionskapazität des Montesa-Werks nördlich von Barcelona beweist. Dies belegen eindrucksvoll die mehr als 1.276.000 Einheiten – davon 441.000 Montesa und 835.000 Honda – die dort zwischen 1945 und 2017 produziert wurden.

Herstellungsprozess

Wie die Cota 4RT260, die Race Replica und die 4RIDE wird auch die 301RR ausschließlich für alle Märkte weltweit in den modernen Einrichtungen von Montesa Honda in Santa Perpètua de Mogoda hergestellt. Erwähnenswert ist die hohe Fertigungstiefe: Um die herausragende Qualität der Marke sicherzustellen, werden alle wichtigen Produktionsprozesse im Werk durchgeführt – einschließlich der Motorenmontage, der Herstellung der Kunststoffteile und der Aluminiumrahmens sowie des Kraftstofftanks und der Schwinge.

Motor

Die neue Cota 301RR übernimmt den Motor jenes Motorrads, dessen Fahrer – aktuell der Spanier Gabriel Marcelli – regelmäßig die Titel in der Trial2-Weltmeisterschaft abräumen. Das Hauptziel der Ingenieure bei diesem neuen Modell war es, so nah wie möglich an die Eigenschaften des Wettbewerbsmodells zu kommen. So wurde der Hubraum von 288 ccm in der 300RR auf 298 ccm in der neuen 301RR erhöht, dem maximalen Hubraum, der in der Trial2-Weltmeisterschaft erlaubt ist, mit einer damit einhergehenden Vergrößerung von Hub und Bohrung.

Neben dieser Hubraumerhöhung profitiert die Cota 301RR von einer Reihe wichtiger Änderungen in der elektronischen Steuereinheit (ECU) sowie einer Neugestaltung des Kurbelgehäuse-Dekompressionssystems, was zu einer deutlichen Reduzierung der Motorbremse führt. So fühlt sich das Motorrad beim Gaswegnehmen viel leichter und besser kontrollierbar an. Um dies zu erreichen, wurde auch der Kurbelgehäuseentlüftungsdurchmesser von 1,9 mm auf 2,25 mm erhöht und ist nun identisch mit dem Wert der Motorräder von Toni Bou und Takahisa Fujinami in der TrialGP-Weltmeisterschaft.

Andererseits weist die Kurbelwelle nun mehr Trägheit auf, um eine größere Progressivität in der Gasannahme zu erreichen. Dies führte zu einer spürbaren Verbesserung der Reaktion im unteren Drehzahlbereich und einem Verhalten, das dem der WM-Motorräder entspricht. Insgesamt ergibt sich so eine perfekte Verbindung zwischen Drosselklappensteuerung und Endübersetzung, ein wichtiger Aspekt im Trialsport auf internationalem Niveau, bei dem eine perfekte Funktion des elektronischen Kraftstoffeinspritzsystems PGM-FI von entscheidender Bedeutung ist.

Fahrwerk

Die Cota 301RRR basiert auf einem bewährten, leichten Aluminiumrahmen und Schwinge. Für bessere Bremsleistung verfügt das neue Modell nun über Wave-Bremsscheiben, die auch an den Werksmaschinen für die WM verwendet werden (inklusive einer von der FIM zugelassenen Scheibe am Heck).

Auch der Aluminiumschalldämpfer wurde gemäß dem Vorbild der Werksmaschinen aus der WM neu gestaltet. Durch die Vergrößerung des Schalldämpfervolumens und des Durchmessers des Innenrohres konnte der Widerstand des Schalldämpfers erhöht werden. Kombiniert mit den anderen Verbesserungen am Motor führt dies zu einer deutlichen Erhöhung des Drehmoments im gesamten Drehzahlbereich. Beim neuen Modell stehen bis zu 16 Prozent mehr Leistung und Drehmoment im niedrigen und mittleren Drehzahlbereich zur Verfügung. Darüber hinaus verfügt der Motor über eine neue Auspuffblende. Last, but not least wurde für einen besseren Schutz des Kurbelgehäuses eine neue Gummilage zwischen das Kurbelgehäuse und die Skid-Plate darunter angebracht – diese basiert ebenfalls auf den Erfahrungen der TrialGP- und Trial2-Weltmeister.

Die Cota 301 besitzt die bewährte, leichte TECH-Vorderradgabel mit Aluminiumstandrohren und verwendet auch leichte Radnaben aus Aluminium – allesamt Lösungen, die zu erheblichen Gewichtseinsparungen führen. Im Heck wird weiterhin ein SHOWA-Stoßdämpfer verwendet, der zur Verbesserung der Traktion beiträgt.

Design und Stil

Insgesamt hat die neue Cota 301RR aggressivere, schärfere Linien, die dem Motorrad ein sportlicheres und moderneres Auftreten verleihen. Für einen Teil dieses neuen Looks ist der höhere hintere Kotflügel und das neue Design des Kraftstofftanks verantwortlich, der mit seinen abgerundeten Formen noch näher am Trialsport-Vorbild ist. Ebenfalls bemerkenswert: der neue LED-Rennscheinwerfer.

Aufmerksamkeit erregen werden sicher auch die Farben des neuen Modells, die bei Montesa und bei Trial-Motorrädern insgesamt bisher unbekannt waren. Basisfarbe ist ein Dunkelgrau, das elegant mit dem unverwechselbaren Montesa-Rot und einigen Details in Weiß kombiniert ist – eine aus der Masse herausstechende und schwer zu übersehende Kombination. Diese innovative Farbgebung wird durch das elegante Gold der Gabelbrücken und -tauchrohre sowie einiger anderer Komponenten verstärkt. Für Nostalgiker wird es die Cota 301RR auch in den Farben Rot und Schwarz geben, in Anlehnung an das Vorgängermodell Cota 300RR.

Montesa-Motorräder zeichnen sich seit jeher durch ihre hochwertige Verarbeitung und das exzellente Niveau der Komponenten sowie ihre Langlebigkeit aus. Wie zu erwarten, wird dieser Anspruch auch im neuen Modell durch den Einsatz von Kunststoffteilen und Komponenten mit höchster Qualität beibehalten.

Racing Kit Teile

Für den Wettkampfeinsatz steht ein exklusives Racing Kit aus Kohlefaser bereit, der aus Kupplungsdeckelschutz und Auspuffrohrschutz besteht. Ebenfalls im Lieferumfang enthalten ist eine leichte LED-Scheinwerferabdeckung für den Wettkampfeinsatz.

Fakten zum Rennsport

Montesa ist eine der erfolgreichsten Marken der Welt im Motorradsport. Die Erfolgsbilanz umfasst 70 WM-Titel, davon 22 Marken-Titel und 48 für Fahrer, die mit Montesa Weltmeister wurden. Einer von diesen ist besonders erwähnenswert, Toni Bou. Der Dominator des Trialsports besitzt nun 26 Weltmeistertitel – 13 im TrialGP und 13 im X-Trial, alle wurden von ihm in Folge errungen. Der letzte Fahrer, der sich Montesas langer Erfolgsliste anschließt, war Gabriel Marcelli, der gerade Trial2-Weltmeister wurde.

Die weiteren Titel verteilen sich auf die folgenden Fahrer: Ulf Karlson (1 Outdoor); Marc Colomer (2 Indoor und 1 Outdoor), Dougie Lampkin (2 Indoor und 4 Outdoor); Takahisa Fujinami (1 Outdoor); Laia Sanz (8 Damen); Alfredo Gómez (1 Junior); Matteo Grattarola (1 Trial2); Gabriel Marcelli (1 Trial2).

Übersicht der Montesa-WM-Titel

Montesa Titel
Montesa Titel
Montesa Titel

Montesa und der Trialsport

Montesa wurde 1945 gegründet und entwickelte sich schnell zu einer angesehenen Marke, die hochwertige Motorräder herstellte. Doch erst 1962, als das beliebte Modell Impala auf den Markt kam, sicherte sich Montesa seine Position als eine der führenden nationalen Marken.

Der kommerzielle Erfolg führte Montesa dazu, neue Produktfelder zu erforschen. Dies begann mit der Entwicklung von Geländemotorrädern, zuerst in Trialsegment, dann im Motocross und schließlich im Langstreckensport. Konkret begann das Engagement im Trialsport 1967, als die Marke das wegweisende Modell 250 Trial auf den Markt brachte. Dieses Motorrad war im Gegensatz zu den damals verfügbaren Bikes mit einem Zweitaktmotor ausgestattet und setzte sich dank seiner Einfachheit und seines geringen Gewichts schnell durch. Seitdem hat Montesa neue Trialmodelle wie die Cota 247, die Cota 348 oder die Cota 349 entwickelt – ein Motorrad, mit dem Ulf Karlson 1980 Weltmeister wurde.

Gleichzeitig arbeitete Honda auch an der Entwicklung von Trial-Motorrädern, wie der anspruchsvollen RTL260, einem vollständig von HRC entwickelten Modell, das für seinen revolutionären Viertaktmotor bekannt ist. Mit diesem Motorrad gewann Eddi Lejeune von 1982 bis 1984 drei Weltmeisterschaften.

1983 unterzeichneten Honda und Montesa einen Kooperationsvertrag für die Produktion von Honda-Motorrädern in den Fertigungsstätten von Montesa. Im Jahr 1986 wurde die Gesellschaft Montesa Honda S.A. gegründet.

1994 arbeitete HRC zusammen mit Montesa Honda an der Entwicklung der Cota 314R, einem Modell, das einen Meilenstein bei der Entwicklung von Trial-Motorrädern darstellte. Die Cota 314R gewann mehrere Weltmeisterschaften und diente als Grundlage für den ersten Prototyp der Cota 315R, mit dem Marc Colomer 1996 die Weltmeisterschaft gewann.

Montesa festigte seine Führung in der Trial-Weltmeisterschaft mit dem Publikumsliebling Dougie Lampkin, der auf der Montesa Cota 315R die Weltmeistertitel von 2000 bis 2003 gewann. Im Jahr 2004 „erbte“ mit Takahisa Fujinami ein weiterer Montesa-Fahrer seinen Titel.

Nach fünf aufeinander folgenden WM-Erfolgen mit Zweitaktmotoren entwickelten Honda und Montesa im Vorgriff auf die 2006 beginnenden Abgasvorgaben ein neues Modell mit einem Viertaktmotor: die Cota 4RT. Sie debütierte 2004 im Wettbewerb und kam 2005 auf den Markt. Von 2006 bis 2019 hat Montesa mit dem 4RT-Modell 14 WM-Titel gewonnen, die letzten 13 Meisterschaften heimste Toni Bou ein (zu denen weitere 13 im X-Trial hinzugekommen sind).

Montesa Cota 301RR 2020 – Technische Daten (Rennversion)

MOTOR

Typ

Einzylinder, 4 Takt, 4 Ventile, SOHC, flüssigkeitsgekühlt

Hubraum

298 cm3

Bohrung und Hub

81,5 × 57,2 mm

Verdichtungsverhältnis

10,4: 1

Leerlaufdrehzahl

1.800 U/min

Ölvolumen

Motor: 0,6 Liter; Getriebe: 0,57 Liter

KRAFTSTOFFSYSTEM

Gemischaufbereitung

elektronische Kraftstoffeinspritzung PGM-FI

Drosselklappendurchmesser

28 mm

Luftfilter

Viskose, Urethanschaumfilter

ELEKTRISCHES SYSTEM

Zündung

elektronische digitale Transistorschaltung

Zündzeitpunkt

25° BTDC (Leerlauf) ~ 53° ATDC (1.1000 min-1)

Zündkerze

Typ CR6EH-9 (NGK)

Starter

Kickstart zum primären Getriebe

ACG-Leistung

160 W

ANTRIEB

Kupplung

nass, Mehrscheibenkupplung

Kupplungsbetätigung

Hydraulisch

Getriebeart

5-Gang

Primärübersetzung

3.166 (57/18)

Getriebeübersetzungen

1. 2.800 (42/15), 2. 2.384 (31/13), 3. 2.000 (30/15), 4. 1.272 (28/22), 5. 0,814 (22/27)

Endübersetzung

4.100 (41/10)

Endantrieb

Rollenkette #520

RAHMEN

Typ

Diamant, Aluminium-Doppelschleife

Abmessungen (L×B×H)

2.020 × 840 × 1.135 mm

Radstand

1.320 mm

Lenkkopfwinkel

24,5°

Nachlauf

63 mm

Sitzhöhe

677 mm

Fußrasten Höhe

390 mm

Bodenfreiheit

310 mm

Leergewicht

73 kg

FAHRWERK

Front

39 mm TECH-Teleskopgabel mit Druck- und Zugstufeneinstellung, 175 mm Federweg

Heck

Pro-Link-System mit SHOWA-Dämpfer, Vorspannung- und Zugstufeneinstellung, 170 mm Federweg

RÄDER

Felgentyp

Aluminium / Drahtspeichen

Felgengrößen

v. 21 × 1,60 Zoll, h. 18 × 2,15 Zoll

Reifengrößen

v. 2,75 – 21 Zoll, h. 4.00 – 18 Zoll

Reifendruck

v. 39 - 44 kPa, h. 29 - 34 kPa

BREMSEN

Vorderrad

185 × 3 mm Hydraulik-Scheibenbremse mit 4-Kolben-Sattel und Sintermetallbelägen

Hinterrad

150 × 3 mm Hydraulik-Scheibenbremse mit 2 Kolben-Sattel und Sintermetallbelägen

Alle Angaben sind vorläufig und können ohne Vorankündigung geändert werden.