Weichei-Eisen (von Ketten und anderen Dingen, von...)

  • ...denen ich keine Ahnung habe. Naja, habe mich heute mal ans Werk gemacht, den Kettenzustand zu kontrollieren. Wie mir beim entfetten schon auffiel, hatte die nicht nur Spiel. Nö - die schlief ja regelrecht über den Boden. Jedenfalls konnte man die einfach so ohne weiteres nach oben an die Hinterrad-Schwinge drücken. Zusätzlich war der Verschleißpfeil ein ganzes Stück vor dem grünen Indikatorfeld. Die Kette lag oben im ruhigen Zustand oben auf dem Plastik-Schwingenschutz auf, zusätzlich auch noch unten auf der Plastik-Rolle.


    Das Ritzel sieht auf alle Fälle immer noch aus wie neu, selbst oben die Kante ist noch einwandfrei ersichtlich. Besonders laute Laufgeräusche gabs auch nie, nur ziemlich extreme Lastwechselreaktionen warfen mich beinahe jedesmal vom Bock.


    Nun habe ich zwischenzeitlich gelesen, das eine Kette weniger vom nicht fest genug nachspannen verschleißt, als vielmehr vom zu fest angespannt sein. Stimmt das, das man besser mit einer (viel) zu lockeren Kette rumfährt? Jedenfalls habe ich so bisher an die 1.300km abgespult, und meiner Kette geht es an für sich bestens.


    Jedenfalls habe ich die Kette in 15W-40 Motoröl ertränkt, das muß die nächsten ca. 15km schmieren, dann kommt direkt 80W-90 Getriebeöl drauf. Zuerst manuell, falls ich morgen beim Membertreff in der Werkstatt nicht gleich wieder das große Schrauben anfange, und mir den Kettenöler anlöte.


    Bezüglich der Gabelfedern, wie kann ich denn feststellen, ob ich wirklich progressive Dinger drinhabe? Ich habe bisher schon einige Kawasakis und Hondas ohne progressive Gabelfedern gehabt, und alle konnte ich mit kräftig Druck bis auf Block bremsen. Teilweise sogar einfach so im Stand runterdrücken. Bei meiner jetzigen Maschine geht das nur sehr bedingt, die bekomme ich ca. 4-5cm runter, dann verhärtet die unnormal hart. Außerdem scheint die komplette Gabel mal ausgebaut worden zu sein, warum auch immer (ersichtlich an den Gebrauchsspuren der Schrauben)...


    Irgendwie habe ich nämlich keine Lust, das gleiche zweimal nachzurüsten bzw. zu kaufen, obwohl ich es doch eventuell schon längst habe. :roll: Nebenbei habe ich heute beim Schrauben einen Herzkaspar gekriegt. Ich pack den kleinen Blinker nur mit den Finger an, und die Alarmanlage geht volle Kanne los. Ich natürlich nicht direkt meine Fernbedienung gefunden, und die Nachbarn schon Steine und Geschirr nach mir am schmeißen... :evil: Man, was tut man nicht alles für die Sicherheit.

  • Jaja, meine Kette habe ich letzte Woche gespannt.


    Locker lassen, schön und gut, aber wenn die abspringt?????????? 8)
    Spiel sollte die ja haben........aber labbern???? :shock:

  • Wie hart soll ich sie spannen? So hart, das mein Getriebeausgangslager sirrt, ganz sicher nicht. Jedenfalls hat sie nun, wenn ich draufsitze, locker noch ca. 2-3cm Spiel. Nur halt an die Schwinge reicht sie nicht mehr heran.

  • hi ho...


    wenn man auf dem motorrad sitzt sollte sich die kette noch so 2 - 3 cm hoch und runter bewegen lassen. ist sie zu fest gespannt ist der verschleiß von kette, kettenblatt und ritzel höher. außerdem leiden das achslager am hinterrad und das getriebewelleausgangslager unter zu stramm gespannter kette...vor allem beim einpott.


    mfg

    "Holt das Pferd Rein" (König von Troja) - Es ist immer gut zu wissen was einen erwartet

  • Steht normalerweise in der Betriebsanleitung.

  • Ich habe auch mal zu lange gewartet...
    Die Kette ist dann beim Gaswegnehmen am Ritzel aufgelaufen und hat mir ein Stück von der Ritzelabdeckung sowie die hintere Spitze vom LiMa-Deckel weggesprengt. Dann hat die aufgelaufene Kette das Hinterrad auf Schlag zum Stillstand gebracht. Ich habe die Kurve dann auf meiner linken Hüfte und dem Schulterprotektor genommen, mein Mopped zog es vor, die Fahrbahn zu verlassen.
    Schludert nicht mit der Wartung! Das ist saugefährlich! :wink:

    [SIGPIC]der fe-igel[/SIGPIC]der fe-igel
    If it doesn't fit, get a bigger hammer!

  • fe-igel
    :topX:


    Grad bei einer Enduro mit viel Federweg und der blöden Geometrie-Auslegung - Schwingendrehpunkt ungleich Ritzelachse - ergibt sich ja nen krasser Unterscheid zwischen maximalem und minimalen Durchhang, je nach Einfederzustand.


    Das muß ich bei meiner AT auch erstmal rauskriegen, wie wann und wo das 'Spiel' am gescheitesten eingestellt wird.
    Is aber besser die Kette ist nen Tick zu locker als zu stramm.
    Zu stramm geht volle Kanne auf alles, Motor, Radlager und Kette.


    @Dunkeltier
    Hört sich so an als ob bereits progressive Federn drin sind.
    Wenn Du einen Seite aufmachst und die Feder rausziehst kannste die Vermutung sichern.
    Neu kaufen würd ich erst, wenn die Bilder der jetzt eingebauten Feder hier beurteilt wurden :wink:
    Bei ner Boldor ist das recht fix gemacht, sone Feder raus zu holen. Wie es bei der SLR ist ... :nixweiss:


    :D

    Immer gut drauf bleiben!
    Gruß - Kolle
    Ohne Navi wär ich schon da :D______________ Adblock+ :topX:

  • Beim Spannen der Kette muss man aber auch darauf achten, ob sie sich ungleichmäßig gelängt hat. Wenn man bei meinem Mopped die Kette an der "längsten" Stelle spannt, muss man das Hinterrad nur eine Viertelumdrehung weiter drehen, und die Kette ist stramm wie ein preussischer Soldat beim Morgenappell. Also sucht man sich in so einem Fall am besten die Stelle der Kette aus, die am wenigsten gelängt ist und nimmt in Kauf, dass sie dafür an den anderen Stellen etwas mehr Spiel hat.


    Das extremste, was ich bisher gesehen habe ist ein Yamaha - Fahrer gewesen (war auch ein Gelände - Krad, 650er glaub ich, aber ich will mich nicht festlegen). Dem war die Kette hinten abgesprungen und hatte sich zusätzlich vorne am Ritzel gestaut - hing bombenfest.


    Das Hinterrad befand sich bereits in der äußersten hinteren Stellung - nachspannen war nicht mehr. Kettenfett hatte die Kette wohl das letzte mal vor 7000 Km gesehen (Kette fetten hat er immer beim Ölwechsel mit gemacht). Naja, wir haben die Kette freibekommen und hat sich hoffentlich bald ne neue gekauft.

    Wenn's nicht so wär wie's ist, wär's anders.

  • Zitat

    Original von Kolle
    ...
    Das muß ich bei meiner AT auch erstmal rauskriegen, wie wann und wo das 'Spiel' am gescheitesten eingestellt wird.
    Is aber besser die Kette ist nen Tick zu locker als zu stramm.
    ...


    Kolle,
    gucksu hier: KettenSpanning bei ATIC - englesisch!
    Was da steht ist Erfahrungssache, im Sinne des Wortes!


    Bye.KH

    Nicht vergessen:
    Erst anhalten - dann absteigen! :wink:

  • Wer's ganz genau wissen will und ein Wenig Arbeit nicht scheut, kann es auch folgendermassen machen:


    - Mopped aufbocken, dass das Hinterrad in der Luft ist (nicht an der Schwinge aufbocken!)
    - Hinteres Federbein oder dessen Umlenkung lösen/ausbauen
    - Schwinge nach oben drücken, so dass der weiteste Abstand zwischen Ritzel und Kettenrad erreicht wird
    - Kette so spannen, dass nur noch minimales Spiel vorhanden ist
    - Alles wieder zusammenbauen
    - Mopped so hinstellen, wie man normalerweise die Kettenspannung kontrolliert
    - Durchhang prüfen, Mass und Bezugspunkt notieren


    So hat man sich selbst das optimale Mass ermittelt und braucht das nächste mal nicht wieder rumwundern. Es ist sichergestellt, dass die Kette in keinem Belastungszustand zu stramm ist und zu locker kann sie dann auch nicht sein. Hierbei ist ebenfalls die evtl. vorhandene, ungleichmässige Längung zu beachten.


    Alternativ zum Ausbau kann man auch so viel Gewicht auf die Sitzbank bringen (1-2Personen), bis der entsprechende Grad der Einfederung erreicht ist!


  • @Frettchen,


    klar das ist der richtige Weg, aber genau das hat ja der Hersteller auch gemacht und ins Bedienungshandbuch geschrieben. Man kann da nachlesen und spart ne Menge Arbeit. (Der in meinem Link für die Kettenspannung der AT genannte Wert entspricht der Empfehlung im Bedienhandbuch mit einer Toleranz von max. 5 mm)


    Manchmal hat man aber das Handbuch nicht - hatten wir bei der alten PC19 meiner Freundin z.B. auch nicht. Da kann man dann immer noch nach der herkömmlichen Methode einstellen. Also so, wie du schreibst. Wir haben aber mit 2 Personen belastet und durchgefedert ... nicht stillgesessen. Die Kette muss wie bei einem Schlagloch beim Durchfedern mit max. Beladung immer locker bleiben ... so grade eben.


    Zuviel Toleranz nach "locker" ist aber auch Mist, denn so entstehen neben erhöhten Kettengeräuschen auch zusätzliche Lastwechselreaktinen, die einerseits das Material mehr belasten und andererseits Einfluß auf das Fahrverhalten haben.


    Bye.KH

    Nicht vergessen:
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  • Klaus
    Danke, der Link hat was, sowas in der Art hab ich theoretisch auch gemacht :D
    Ich vermisse nur die Angabe, ob anschließend beim 'auf dem Seitenständer stehend' die Federung 100% entlastet ist.
    Die AT ist ja auf den ersten cm des Federweges butterweich und schon lechtest Handauflegen reicht um sie einzufedern.
    Aber ich werde das gleich mal am lebenden Objekt prüfen und bestimmt ein 7cm langes Meßstück dabei haben :wink2:


    @Frettchen
    Jepp, exact so hats der von Klaus verlinkte AT-Fahrer gemacht. :topX:


    Und stimmt, vermutlich habens die Hersteller auch so gemacht und es ins Handbuch geschrieben. .... wo ist das AT-Handbuch ...


    es bleibt spannend :lol:

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    Gruß - Kolle
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  • Manchmal hat man nicht nur kein Handbuch und Werkstatthandbuch, sondern auch keinen Hauptständer... :roll:

  • @Dunkeltier,


    wozu braucht man bei den Methoden einen Hauptständer?


    Bye.KH

    Nicht vergessen:
    Erst anhalten - dann absteigen! :wink: