SLR 650 Lenkkopflager selbermachen?

  • Hallo,
    der Tüv meint ein neues Lenkkopflager müsste her, ich würde mein Möf nicht wieder erkennen. Wie dem auch sei. Außerdem meint er, ich solle das vielleicht machen lassen, da der untere Ring vielleicht, mangels greifbarem Rand, schlecht auszutreiben sei. Dann ist auch noch der Kettenkit fällig.


    Hat jemand schon mal die Lager gemacht, kann man sie halbwegs gut austreiben oder ist es nur mit Spezialwerkzeug möglich?


    Ist ein Kettenkit, mit einer RK (XSO), für 114 Euro ok oder besser das von DID (123Euro) nehmen?

  • hi ho...


    also ich weiß nicht ob der tausch der lagerschalen so einfach ohne spezialwerkzeug machbar ist, schließlich müssen die dinger dann ja auch wieder fachgerecht eingepresst werden.


    ich weiß nicht wie da die preisunterschiede sind aber ich meine mal gelesen zu haben, daß man am besten gleich ein..öh...kegel-walzenlager (?) nehmen sollte weil die einfach mehr aushalten also diese stino-lager die bei uns drin sind. und dann könnten man ja bei der gelegenheit gleich die passenden lagerschalen verbauen.


    und bei nur 10 € unterschied würde ich denke ich zu DID greifen. wobei ich sagen muss, daß ich immer die recht preiswerten kits von ebay genommen habe bis jetzt.


    mfg

    "Holt das Pferd Rein" (König von Troja) - Es ist immer gut zu wissen was einen erwartet

  • 106€ für den X-Ring Satz ist doch verdammt günstig.


    Würde ich auch nehmen, hätte ich's nicht bereits :D

  • steuerkopflager kann man mit etwas handwerklichen geschick auch selbst und ohne großartiges spezialwerkzeug wechseln. die kritische untere lagerschale auf dem schaftrohr des steuerkopfs wird erstmal ordentlich mit ner heißluftpistole erwärmt. dann nimmt man einen sehr spitzwinklig angeschliffenen kleinen meißel und treibt den vorsichtig immer im wechsel von allen seiten unter die lagerschale. das funktioniert in 95% aller fälle immer.


    in besonders hartnäckigen situationen wo einem starke korrosion das leben schwer macht und sich die lagerschale kein bißchen von der stelle rührt, habe ich immer zum dremel gegriffen und die schale an einer stelle VORSICHTIG aufgetrennt. dadurch nimmt man die spannung aus dem lagerring und kann diesen leicht entfernen.


    bei der montage geht man ebenso vor. erst lagerschale etwas erwärmen (nicht ausglühen!!!) dann mit einem geeigneten rohr auf den sitz pressen. wenn es am rohr mangelt, dann geht auch ein dorn mit flacher spitze wenn möglich aus messing oder kupfer. dann mit zarten hammerschlägen die lagerschale kreisförmig mittels des dorns auf den lagersitz treiben.


    die äußeren lagerschalen im rahmen entfernt man ebenfalls mit einem geeigneten an der spitze leicht hinterschliffenen dorn. immer schön kreisförmig austreiben, damit die schalen im sitz nicht verkanten oder gar den sitz beschädigen.
    die äußeren schalen in den rahmen eintreiben (natürlich ohne diese zu erwärmen) und zum schluß den steuerkopf montieren (dichtungen wenn vorhanden nicht vergessen!!!) die stellmutter (meist nutmutter) erstmal schön fest anziehen und dann den steuerkopf einige male hin und her bewegen. dabei setzen sich die lagerschalen nochmal richtig bündig . dann die stellmutter wieder lösen und mittels der kontermutter das richtige lagerspiel einstellen. der steuerkopf sollte sich leicht ohne zu wackeln und ohne erhöhten wiederstand vom rechten zum linken lenkanschlag bewegen lassen.


    thema kegelrollenlager:
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    ich persönlich rate davon ab. habe persönlich keine guten erfahrungen mit kegelrollenlagern im steuerkopf gemacht. meist sind sie von minderer qualität und halten nicht viel länger als die orginalen. orginale lager von HONDA haben immer eine spitzen werkstoffqualität!!!
    außerdem erhöhen sich meiner meinung nach bei kegelrollenlagern die losbrechmomente. dieser umstand beeinflußt die handlichkeit der maschine negativ. nachdem ich bei meiner domi solche lager verbaut hatte, mußte ich bei höheren geschwindigkeiten eine leichte neigung zum pendeln verbuchen. trotz penibler einstellversuche ließ sich dieses übel nicht abstellen. schließlich wechselte ich entnervt wieder auf orginale kugellager von HONDA.
    und siehe da --->>> alles lief perfekt.
    manchmal sollte man eben doch nicht an der falschen stelle sparen!!!

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  • Na, das hört sich schon mal nach den üblichen Herausforderungen an. Mit dem unteren Innenring hatte ich eigentlich bei anderen Krädern noch nie Probleme. Der TÜV-Mann hat mir nur Angst gemacht wegen dem unteren Außenring. Er meinte das sein könnte, dass man von Oben durch den Steuerkopf eben keinen Rand zum Austreiben zu packen bekommt, weil der Ringinnendurchmesser bündig mit dem des Steuerkopfrohres ist.


    Thema Kegelrollenlager: haben noch mehr diese negativen Erfahrungen gemacht. Der TÜV-Mann meinte seine Tochter hätte wohl auch die Kegelrollenlager in der SLR und da haben sie wohl gute Erfahrungen gemacht. Vielleicht auch einen Gewichtssache? Das Mädchen ist wohl eine <60Kg-leichte Feder. Ich habe auch nur knappe 70.


    Was er aber noch zu berichten wusste, war von eher schlechten Erfahrungen mit der Originalbereifung besonders am Vorderrad.

  • Also ich hab das Lager jetzt gemacht. War eine Drecksarbeit. Der äußere Ring ging sehr gut raus. Man bekommt den ausreichen vorstehenden Rand recht gut zu packen und kann den Lageraußenring gut aus dem Rohr austreiben. Problematischer war dann der Lagerinnenring, bei dessen Demontage man einige Macken auf dem Gabelschaftrohr kaum vermeiden kann. Unschön.


    Aber es geht. Wer ein ordentlichen Hammer und Meißel hat und die sonstigen Werkzeuge zum zerlegen des Lenkkopfs, soll sich ruhig rantrauen. Die Werkstatt will wohl eine gute Stunde dafür aufschreiben, ist auch ganz fair finde ich.

  • gratulation!


    und wofür hast du dich entschieden, kegelrollenlager oder orginale kugellager???

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  • He he he :D


    Nach dem Tipp hätte ich die Originalen genommen, da hatte ich aber schon die Kegelrollenlager gekauft und es war mir zu blöd die zurückzubringen.


    Wahnsinnig :shock: wie ich bin habe ich aber nur das Untere ausgetauscht. Das Obere ist noch wie neu gewesen. Hört sich sicher abenteuerlich an, ist aber vielleicht ein ganz guter Kompromiss aus Tragfähigkeit für das stärker belastete untere Lager und geringerem Losbrechmoment durch das Kugellager oben.


    Ich bin noch nicht viel gefahren seit dem Austausch. Werde hier dann bald berichten ob sich bei höheren Geschwindigkeiten irgendwelch neuen Effekte einstellen. Wenn Ihr länger nichts mehr von mir hört, dann war es keine gute Idee. :lol:

  • vielleicht ja gar keine so schlechte idee. bin mal auf die ersten fahrberichte gespannt. :clap:

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  • ** ich bin 16 und habs an meiner CLR auch selber gemacht :-P und auch durchn Tüv gekommen, nur bei der unteren Lagerinnenlaufbahn hatte ich Probleme und mein nachbar hat das für mich ausgetrieben! hatte es innerhalb von 2-3 nachmittagen wieder alles am laufen ;-)


    Gruß, DeeJaay

  • Bei der Montage der Lenkopflager, können dir einige Nüsse und eine verlängerung sehr hilfreich sein. Wenn du Glück hast, paßt die ein oder andere genau.

  • Mein Lager macht sich durch leichtes Spiel bemerkbar. Jetzt dachte ich ja, man könne so etwas nachstellen.
    Der Händler hat mich ausgelacht und gesagt, da müsse ein neues rein (ohne sich das Mopped angesehen zu haben). Er veranschlagt 2.5h a 60€ und 50€ für´s Lager-
    Ist das fair, oder doch eher Abzocke?


    Grüße
    Peter

  • Diesen würde ich keinen Tag länger meinen Händler nennen.


    Lenkkopflager sind verschlissen, wenn sie "einrasten". Meiner Meinung nach kann man damit auch dann noch eine ganze Zeit gut fahren, zumindest bei den meisten Maschinen.
    Spätestens zum nächsten TÜV-Termin sind sie dann aber meist fällig, da die Prüfer das Lager meist unter die Lupe nehmen und ein Einrasten nicht tolerieren.


    Zum Prüfen müssen die Lager allerdings eingestellt sein, da man das Einrasten bei locker laufenden Lagern nicht spüren kann. Also Lager erstmal einstellen lassen und dann prüfen.


    Vorderrad muss dazu in der Luft hängen. Der Lenker muss sich gleichmäßig leichtgängig von Anschlag zu Anschlag bewegen lassen. Schnubbelt er in der Geradeausstellung etwas ein, muss das Lager spätestens zum nächsten TÜV-Termin gemacht werden.


    Das einzige was sein könnte, warum der Holzkopf gelacht hat, ist vielleicht, dass bei diesem Typ die Lager ab Werk bekanntermaßen zu stramm eingestellt waren. Wenn sie dann so runter sind, das sie Spiel habe, mach sie beim Einrasten wahrscheinlich laut und deutlich "Knack" :-).

  • Da das Mopped keinen Hauptständer hat, kann ich nicht prüfen, ob es einrastet. Aufgefallen ist mir nur das Knacken beim Eintauchen der Gabel. Werd jetzt gleich mal beim Krefelder Honda Stützpunkt nachfragen, wie zu verfahren ist. Ist ja immerhin von 97 der Bock, trotz "nur 12000km".
    Das doofe ist, dass ich in KR und Umgebung KEINEN Händler kenne, da ich aus Dortmund komme .... :(


    Danke schon mal :wink: