Heißer Motor geht aus

  • Hallo Gemeinde,


    bin neu hier und habe eine Helix aus dem Dornröschenschlaf geholt. Nach 4 Jahren stillstand alle Flüssigkeiten getauscht, Vergaser gereinigt, Benzinfilter erneuert, neue Batterie und Tüv usw.


    Und nun mein Problem: Bin 60 km weit über Landstrassen gefahren, jetzt will die Helix immer ausgehen, sobald sie etwas wärmer wird. Fühlt sich an wie abgestellt. Zwischendurch noch ein paar kurze "Wiederkommen" und dann steht sie.


    Erneute Startversuche sind dann erfolglos. Erst nach 1-2 minuten mag sie dann wieder.


    Bin dann mit relativ gemütlichen 50-70 km/h nach Hause getuckert. Sobald ich Leistung haben wollte, wiederholte sich das Spiel.Scheint ein Wärmeproblem zu sein.


    Der freundliche Schrauber um die Ecke meinte, das der Motor hinnüber wäre.
    Zündkerze sieht hellbraun aus (erscheint mir OK). Kompression konnte ich nicht messen, habe keinen passenden Adapter für das kleine gewinde. Fingerprüfung war aber heftig (und m.E. OK).


    Hat jemand einen Tipp wonach ich schauen könnte ?
    Kann das der Impulsgeber bzw. Zündung sein ?


    Vorab schonmal Danke für Tipps :)-

  • Hallo!
    Versuche doch mal, das Problem zu googlen.
    Da wurde ich schon oft geholfen.
    Wenn Du den Fehler findest, bitte Rückmeldung,
    wir wollen auch nicht dumm sterben.
    Wenn der Hallgeber für die Zündung defekt ist, geht garnichts mehr.
    Vielleicht mal mit Kältespray arbeiten.
    Wo läuft der Kraftstoffschlauch lang? Dampfblasenbildung?
    Kontaktpflege von Zündspule und CDI?
    "Motor defekt", wattn Blödsinn.
    Hat der freundliche Schrauber nur wieder die Dollar-Zeichen in den
    Augen?
    Wenn der Dir verbal bei der Fehlersuche helfen würde, hätte er mal einen
    Kunden, der auch mal gerne wiederkommt.


    meint Thomas

    Jeder ist seines Glückes Schmied, aber nicht jeder Schmied hat Glück!

  • Hallo Thomas,


    zunächst erstmal Danke für deine Antwort.
    Mit googlen bin ich nicht wirklich weitergekommen.


    Soweit ich das sehe verläuft der Kraftstoffschlauch normal und insbesondere nicht an warmen / heissen Teilen entlang. Da würde ich die Dampfblasenbildung eher nicht vermuten.
    Die Helix hat gerade mal knappe 6000 auf der Uhr, stand mehr in der trockenen Garage als das sie bewegt wurde (war beim Vorbesitzer ein reines Funmobil, also auch nicht bei Regen bewegt). Da würde ich leichtsinnigerweise auch Kontakte eher ausschließen.


    Anyway, ich werde sie am WE nochmal prüfen. Sind kontaktprobleme / Zündungsprobleme eher häufig oder eher selten bei der Helix ?


    Ich werde mich zunächst eher auf die Spritversorgung stürzen und die Spritpumpe mal prüfen.
    Bin für weitere Tipps aber sehr dankbar.


    VG
    Bruno

  • Bevor ich zu außergewöhnlichen Problemen komme, zuerst nochmal ein paar gewöhnliche Hinweise:


    Du schreibst, das Problem tritt auf, "sobald du Leistung haben wolltest".
    Passiert das nur bei warmgefahrenen Motor oder auch schon im kalten Zustand, wenn du mal ordentlich Gas gibst?
    Dann könnte es nämlich sein, dass der Motor entweder zuwenig Luft bekommt (Luftfilter verdreckt oder eine "Blockade" im Ansaugtrakt) oder Treibstoff (kann man den Benzinfilter versuchsweise mal ausbauen bzw. sind auch die Vergaserdüsen weder verstopft noch verbogen) bzw. den verbrannten Treibstoff nicht schnell genug rausblasen kann ("Blockade" in der Auspuffanlage).


    Jetzt bin ich auch schon bei den außergewöhnlichen Fällen:
    Hat sich ev. ein kleines Tierchen während der Stillstandszeit irgendwo im Ansaugtrakt eingenistet? Das verbliebene "Nestmaterial" reduziert den Durchlass und der Motor bekommt nicht genügend Luft, wenn mal Leistung von ihm gefordert wird.
    Oder haben ev. Wespen oder Wildbienen im Auspufftopf ein Nest gebaut? Das betonharte Speichel-Holz-Gemisch verbrennt nicht ganz und bleibt als verkohlter Brocken zurück, der die Auspuffgase zurückstaut ... auch das macht sich nur bemerkbar, wenn vom Motor Leistung gefordert wird.

    Grüße aus dem sonnigen Malta :bb:


    Markus
    ---------
    Life is Play

  • matm911: Ich hatte den Eindruck, das es zunächst nur bei warmem Motor auftrat, es wurde jedoch mit der Zeit immer schlimmer. Im Moment startet sie nur noch sehr unwillig und läuft praktisch nicht mehr.


    Habe mir am WE die Spritversorgung angeschaut.
    Ergebnis: Es ist (wieder) ein haufen Rost im Tank, der vom Vergaser auch angesaugt wurde. Unter offensichtlicher Aufopferung seiner selbst tat er dies bis zum völligen Düsenverschluss :-(
    Der vorgeschaltete Filter hielt offensichtlich den Feinst-rost nicht zurück.


    Ich werde jetzt wohl den Tank ausbauen und entrosten und versiegeln (lassen) müssen. Währenddessen kommt auch der Vergaser zur erneuten Grundreinigung noch mal raus.


    So'n sh....


    Danke an alle für die Tipps.


    VG
    Bruno

  • Vielleicht nicht vergleichbar, aber ich hatte mal ein ähnliches Problem mit meinem Rasenmäher:D
    Neben der Rostsache solltest du Dir auch mal die Tankbelüftung angeschauen. Ist die Belüftungsbohrung, die wahrscheinlich im Tankverschluss zu finden ist, ganz oder teilweise verstopft? Dann wird bei ablaufendem Sprit während der Fahrt der Unterdruck im Tank irgendwann so groß, dass kein Sprit mehr nachläuft, der Motor magert ab und bleibt stehen. Sollte die Bohrung nur teilweise verstopft sein, holt er sich langsam wieder Luft und läuft nach einiger Zeit wieder.
    Je leerer der Tank, umso länger dauert der Vorgang bis er abstellt.
    Sollte er wieder mal abstellen, öffne mal den Tank vorsichtig und achte dabei auf Zischgeräusche. Springt er darauf hin sofort wieder an, lag´s daran.


    War nur so ein Gedanke:wink:


    Beste Grüße!

  • Habe nun den Tank sanieren lassen, ist jetzt innen lackiert und rostet nicht mehr.
    Ergebnis: Es hat sich nichts wirklich verändert.
    Habe auch mal die Benzinpumpe getauscht, hat auch nichts gebracht.


    Ich kann sie nach dem starten des kalten Motors für 1-2 minuten oder so auch vollgas fahren, sie läuft und beschleunigt ganz normal, aber dann kommen Zündaussetzer bis hin zum Stillstand. Anschließend kann man kaum schneller als 60 fahren sonst fängt sie wieder an zu stottern und patscht.


    Ich warte jetzt mal auf eine andere Zündspule und CDI-Einheit. Ich las' euch wissen was es gebracht hat.

  • Zitat

    andere Zündspule und CDI-Einheit


    Nee, nee, nee!
    Zündspule und CDI funktionieren oder nicht.
    Da gibt es normalerwiese kein halb schwanger.
    Ich behaupte, die sind in Ordnung, da sie im kalten Zustand ja auch
    funktionieren.
    Das muß einen anderen Grund haben.



    Gruß Thomas

    Jeder ist seines Glückes Schmied, aber nicht jeder Schmied hat Glück!

  • >>>Das muss einen anderen Grund haben <<<


    Gourmetrider: Hast Du noch eine Idee ?


    Spritversorgung (Tank, Pumpe und Vergaser) sind ja schon mehrfach geprüft und gereinigt.
    Sie verhält sich sekundenlang so wie "abgestellt". Schalter des Seitenständers scheidet wohl eher aus (ebenso der Motor-Stopp-Schalter), dann wäre es nicht drehzahl-, sondern Erschütterungsabhängig. Also tippe ich eher auf Zündung denn auf Spritversorgung (auch wenn Benzinpumpe und Zündspule am selben Draht der CDI-Einheit hängen)...:gruebelx:


    These (so ähnlich auch in der Rep-Anleitung beschrieben): "Bei Prüfung der Zündspule sind gemessene Widerstandswerte mit Vorsicht zu genießen, da....im Betrieb aber durch Erwärmung Zündfunken überall hingeben kann, nur nicht an die Zündkerze."


    Bin ratlos und für plausible Tipps sehr dankbar :confusedx:

  • hast du mal andere kerzenstecker und evtl ne zündkerze versucht ? das gleiche hab ich schon oft gehabt. lag, wenn nicht der vergaser dicht war oder etwas anders mit der kraftstoffversorgung nicht stimmte, meistens daran.

  • Aktueller Zwischenstand:
    Habe eine andere Zündspule verbaut mit anderem Kerzenstecker, Fehler ist immer noch da.
    Werde am WE mal mit offenem Tankdeckel fahren um auch den unwahrscheinlichen Fall "Tankentlüftung dicht" sicher ausschließen zu können.


    Die avisierte CDI von einer Helix Bj 91 hat leider nicht gepasst. Bei den älteren Helix'en scheint es eine kleinere CDI zu geben, welche die Stecker direkt am Gehäuse hat. Meine CDI ist deutlich groesser und hat die Stecker an abgesetzten Kabeln (einen 6pol und einen 2pol Stecker, ist eine cf561a).


    Falls jemand aus dem Rhein-Main Gebiet mir mal eine passende CDI zum Test leihen könnte wär's riesig (Je nach Temperatur und Gusto bin ich auch gerne zu einer Leihgebühr in gekühlter Form (Eis oder Gerstenkaltschale) bereit).


    Gruß
    Bruno

  • Hi, genau das Problem habe ich bei meiner Big One - wobei der Verschluss ziemlich zickt. Nach einer kompletten Reinigung fahre ich jetzt mit hochgeklappter Schlossklappe und siehe da - einwandfrei. Werde es aber auch mal mit geschlossener Klappe probieren - vielleicht hat die Reinigung doch geholfen.


    Grüße,
    Sascha

  • Vielleicht hilft Dir meine Erfahrung an einem ganz anderen Motorrad?? Hatte da nämlich auch mal diese Problem daß immer bei warmem Motor dieser ausging.
    Also - damals hatte eine Werkstatt, nach langem Suchen das Problem identifizieren können. Es lag an einem "falschen Widerstand des Zündkerzensteckers" - ob das Dir jetzt weiterhilft weiß ich zwar nicht, aber bei mir lief das Motorrad nach dieser Diagnose und entsprechender "Therapie" mit anderem Zündkerzenstecker, wieder tadellos :)-