Künststoffschweissen Eure Technik ist gefragt

  • So nachdem ich mich hab überzeugen lassen das man Kunststoff selber haltbar und auch ohne besondere Spezialwerkzeuge schweissen und verarbeiten kann werd ich wohl bald mal üben um das in Zukunft auch selbst zu erledigen.


    Ich wollte einfach mal von allen die ABS oder ähnlichen Kunstoff schon mal verabreitet haben hören was ihr für eine Technik Werkzeug Tipps &Tricks ihr habt.
    Evtl einen kleinen Bericht mit Bilder von euren Ergebnissen/Versuchen einstellen.
    Gerne auch Bezugsquellen von eurem Zubehör : ABS-Stäbchen etc etc


    Ich werd wohl eine regelbare Heißluftpistole mit Reduzierstück einsetzen.
    Dabei ist mir z.B noch nicht klar ob mit oder ohne Schweisschuh.
    Hab schon von beidem gehört und es hat wohl beides geklappt.
    Entsprechendes Werkzeug hab ich im Baumarkt passend für unsere Steinel Heißluftpistole gefunden.




    Dann mal los....ich hab ca 20 Risse zu schweissen.
    Und von leicht bis extrem schwer zugänglich ist alles dabei....

    Train insane! :evil:
    Or stay the same !:D

  • :gruebelx: da Du bereits erwähnt hast daß Du deine S_einel Sachen innem Baumarkt holst - dort habe ich auch meine ABS-Stäbe her.


    Nach dem ich *sämtliche* Märkte durchtelefoniert ( "Hää ?" "Da bin ich überfragt - Kollege ist grad nicht da" & "Hamwer nicht"), bin ich zum
    "Hamwer nicht" (_raktiker) - dort lag die ganze Palette - PP -/PTFE, ABS,etc,etc.


    Original _teinel Zubehör (Art. Nr.: 074210 ).


    Sind ca 30x ~ 18-20cm lange schwarze ABS-Stäbe drin.
    ~ 7€ bezahlt, aber die Packung hält ewig.


    Hab mir einige Seiten angesehen, unter anderem eine Methode bei der an dicken, belasteten Stellen ein feines Drahtgitter "reingeschmolzen", und dann noch mit'm Stab zugeschweißt wird.


    Links muß ich nachreichen (bis Montag).



    Musste Kanzel-Risse schweißen, teils an Stellen an denen ordentlich Belastung ist.




    Gibt zig Methoden, meistens genutzt scheinen diese drei:


    • Heißluftpistole mit Spezialaufsatz (mit Führung für den ABS-Stab)
    • Heißluftpistole (evtl. mit Verengung) Freihand
    • Lötkolben.


    Mit'm Lötkolben wird meist als Pfuschermethode verschrien, aber auch das geht halbwegs (aus eigener Erfahrung :wink: )


    Ansonsten ist's fast wie beim Löten:


    Perfekt ist die Stelle wenn die Umgebung & der Schweißdraht miteinander verschmelzen.


    Im Gegensatz zum Löten -- kommt beides zun "An"-Schmelzpunkt (Umgebung+ Stab).


    Bei ABS nicht über 265°C (IIRC) :!:


    Der Stab schmilzt langsam rein, man muß etwas Geduld haben.



    Wenn Du die Temperatur zu hoch stellst fängt das ABS an zu "verkohlen".



    Falls Du irgendwo eine ausgebrochene Stelle hast - Du kannst von einer beliebigen alten ABS-Verkleidung ein Stück nehmen & einschweißen.



    Vom Prinzip her könnte man sich sogar die ABS-Stäbe selber schnitzen - da die im Laden aber sauber, fettfrei & neu sind - lieber zuerstmal solche =)



    Das ist auch der letzte Tipp:


    Alle Schweißstellen & der Stab sollten vorm Schweißen staub- und fettfrei sein.

    Ich hab z.B. die V-Furchen die ich in die Risse gemacht hab vorm Schweißen mitm Terpentin-Wattestäbchen saubergemacht.


    Stückchen kleben manchmal schon mit Terpentin gut vor :), große Bruchstücke , oder klaffende Risse kann man zuerst "Haftschweißen**" (zB von innen), damit man später leichter die Schweißnaht führen kann.


    (**zumindest mitm geregelten Lötkolben :-D )


    Übe definitiv zuerst an einer anderen Verkleidung (Hauptsache wertlos), überzeuge dich von der Stärke deiner Schweißnähte, deiner Kerben & Entfettung


    Perfekt ist die Naht bei, praktisch über die ganze Risstiefe durchgehender Verbindung (is klar ).

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    2 Mal editiert, zuletzt von JanK ()

  • PS - was meinst Du mit "schwer zugänglich " - Du hast doch nicht ernsthaft vor an der Maschine zu schweißen :confusedx:


    Also ich kam an die schlecht abgewinkelten Teile der abgebauten Kanzel gut ran.

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  • PS - was meinst Du mit "schwer zugänglich " - Du hast doch nicht ernsthaft vor an der Maschine zu schweißen :confusedx:


    Also ich kam an die schlecht abgewinkelten Teile der abgebauten Kanzel gut ran.


    Gratuliere, Glück gehabt!


    So wünschen wir uns dies auch.:bet:
    Und: Ja, die Verkleidung wird natürlich abgebaut.:wink:



    So, und nu geh ich erstmal auf die Straße,
    Seitendeckel von der CB 250 RS Deluxe abbauen.
    Der ist mehrfach geflickschustert und trotzdem wieder gerissen.
    Übungsobjekt, Ersatz vorhanden.

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

    [SIGPIC][/SIGPIC]

  • ..nu erstmal ..die ..Seitendeckel von der CB 250 RS Deluxe abbauen


    :shock: wollt schon schlucken - bis Du "Ersatz vorhanden" gesagt hast :lol:
    Hab damals im Netz gelesen alte PC-Teile (Plaste-Blenden von alten Rechnern) - sollen damals fast immer aus ABS gewesen sein..


    Falls auf dem Sperrmüll also noch so'n beiges Teil rumliegt - und ABS innen aufgedruckt ist - billiger gehts nimmer :D.


    Also meine Schweißnähte waren sicher nicht die schönsten, - halten aber (noch :lol: ) bombenfest, und für'n TÜV wars ok.



    So oder so - viel Erfolg.


    Falls was aufreißt, kann man die Stelle ja wieder behandeln ;-)


    PS - entfettet habe ich mit ACETON - nicht mit Terpentin (<-wär Schwachsinn - verschrieben )

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    6 Mal editiert, zuletzt von JanK ()

  • Ok, die Temperaturangaben scheinen definitiv recht unterschiedlich zu sein.


    Ich hatte die Hitze direkt an der Schweiß-/Bruchstelle, und hab mich an die <270° C gehalten.


    Andere hatten Werte um 300° - 350° C, hängt wohl vom Werkzeug, und vor allem von der Technik ab (also wie schnell Du das Tool bewegst, entfernt es hälst, etc).


    Von Steinel gibt es sogar ein Tool, für gröbere Reparaturen, das mit 650°C arbeitet :shock: , allerdings frag ich mich wieviel von den 650° am Ende auch rauskommen.



    Hier mal ein Video zu dem Tool, dort siehst Du auch wie ein Gitter zur Verstärkung, eingeschmolzen wird.


    Am Ende des Vides sieht man wie flexibel das Material bleibt - das ist wirklich beeindruckend.


    Video: Plaste-Reparatur mit Gittereinsatz
    pdf-Anleitung zu dem Tool


    in den weiteren Clips dort siehst du auch Arbeiten mit anderen Werkzeugen (Lötkolben,etc).



    Hier im Gegensatz das Orbi-Tool, wo ich meine 265° her hab :)-
    http://www.orbi-tech.de/pdf_fi…ienungsanleitung_T-80.pdf
    aus der Liste:
    Orbi-Tech - Handbücher und Informationen


    Und hier -> was es "kann"


    Ich würde nicht mit extremen Temperaturen ran gehen, solange ich nicht das spezielle Tool, und die entsprechende Technik benutze (650° ohne Abstand wäre wohl der Freitod :| )
    Nuja - viel Spaß beim basteln.

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  • Hallo zusammen


    Jeder Thermoplast läßt sich warm/heiß bearbeiten. Nur das identische Material organisieren und mit einem Lötkolben verschweissen. Ist gar kein Problem. In meiner Zeit als Büroinformationselektroniker in der Werkstatt haben wir auf diese Weise Gehäuse von Schreibmaschinen geflickt. Auf gute Belüftung achten und nichts von den entstehenden Gasen einatmen. Büroklammern dienten als Verstärkung. Ich arbeite lieber punktuell mit dem Lötkolben als mit dem Gasbrenner.

    Viele Grüße


    Andreas

  • Ich wäre mit zu hohen Temperaturen sehr vorsichtig! Thermoplaste lassen sich zwar fast beliebig oft schmelzen und wieder verarbeiten ABER man sollte nie über die Zersetzungstemperatur kommen! Oberhalb der Zersetzungstemp. werden die Polymerketten zerstört und der Thermoplast verliert seine Eigenschaften (auch eine Erklärung, warum es öfters nicht klappt mit dem Schweißen. Da wurde einfach das Material zerstört). Einfach mal nach der Zersetzungstemp. + ABS googeln. Wiki hilft da sicher auch. Eigentlich reicht es, wenn das Material die Schmelztemp. bzw. Fließtemp. erreicht. Nicht verwirren lassen. Schmelz-/Fließtemp. sind das gleiche werden nur verwendet um amorphe und teilkristalline Thermoplaste zu unterscheiden.
    Beim reinigen sollte man auch nicht zu aggressiv vorgehen. Fett und Schmutz müssen runter aber nicht jeder Kunststoff verträgt jedes Lösungs-/Reinigungsmittel. Evtl. verschlimmbessert man das ganze damit! Hier kann wiederum Google helfen.


    Bin auf das Ergebnis gespannt. Ne kleine Bilderserie wäre sicher was für die Datenbank :)-
    Viel Erfolg
    Gruß
    Para